Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.Gloriationis pars altera. Bißher haben wir angehöret ein solches Stück eines Ruhms / das für der Welt seltsam ist / nun folget ein ander Stück / welches ein jeglicher muß erkennen / daß es rühmens werth sey. Dazu V. 1. C. 12.macht jhm Paulus den Weg mit solchen Worten: Es ist mir ja das rühmen nichts nütz / doch will ich kommen auff die Gesichte vnd Offenbarung deß HERRN. Damit zeiget er an / wovon vnd zu was ende er davon reden wolle / nemblich / er will kommen auff die Gesichte vnd Offenbarung deß HERRN / nicht seinethalben / denn es ist jhm das rühmen nicht nütz / sondern der Gemeine halben / daß sie wisse / was sie bey der Lehre Pauli hoffen solle. V. 2. 3. 4.Von der Offenbarung selbst redet er also: Ich kenne einen Menschen in Christo / vor vierzehen Jahren / (ist er in dem Leibe gewesen / so weiß ichs nicht / oder ist er ausser dem Leibe gewesen / so weiß ichs auch nicht / GOtt weiß es.) Derselbige ward entzuckt in den dritten Himmel. Vnd ich kenne denselbigen Menschen / (ob er in dem Leibe / oder auß dem Leibe gewesen ist / weiß ich nicht / Gott weiß es.) Er ward entzuckt in das Paradiß / vnd höret vnaußsprechliche Wort / welche kein Mensch sagen kan. Der Apostel gibt so viel zu verstehen / daß er von einer Sache rede / die gewiß ist / Ich weiß es / will er sagen / vnd bin der Sache gewiß; Ich weiß / wie ein Mensch in Christo Jesu ist in den dritten Himmel verzuckt. Eine Verzuckung heisst / wenn ein Mensch von den sichtbaren vnd sinnlichen Creaturen / die vmb jhn seynd / gezogen / vnd zu was anders geführet wird / das sonst dem Fleisch vnsichtbar ist; es geschehe im Gesicht / oder in der Warheit. Von solcher Verzuckung redet Paulus hie auch. Hiebey fallen vnterschiedliche Vmbstände zu betrachten für. Gloriationis pars altera. Bißher haben wir angehöret ein solches Stück eines Ruhms / das für der Welt seltsam ist / nun folget ein ander Stück / welches ein jeglicher muß erkennen / daß es rühmens werth sey. Dazu V. 1. C. 12.macht jhm Paulus den Weg mit solchen Worten: Es ist mir ja das rühmen nichts nütz / doch will ich kommen auff die Gesichte vnd Offenbarung deß HERRN. Damit zeiget er an / wovon vnd zu was ende er davon reden wolle / nemblich / er will kommen auff die Gesichte vnd Offenbarung deß HERRN / nicht seinethalben / denn es ist jhm das rühmen nicht nütz / sondern der Gemeine halben / daß sie wisse / was sie bey der Lehre Pauli hoffen solle. V. 2. 3. 4.Von der Offenbarung selbst redet er also: Ich kenne einen Menschen in Christo / vor vierzehen Jahren / (ist er in dem Leibe gewesen / so weiß ichs nicht / oder ist er ausser dem Leibe gewesen / so weiß ichs auch nicht / GOtt weiß es.) Derselbige ward entzuckt in den dritten Himmel. Vnd ich kenne denselbigen Menschen / (ob er in dem Leibe / oder auß dem Leibe gewesen ist / weiß ich nicht / Gott weiß es.) Er ward entzuckt in das Paradiß / vnd höret vnaußsprechliche Wort / welche kein Mensch sagen kan. Der Apostel gibt so viel zu verstehen / daß er von einer Sache rede / die gewiß ist / Ich weiß es / will er sagen / vnd bin der Sache gewiß; Ich weiß / wie ein Mensch in Christo Jesu ist in den dritten Himmel verzuckt. Eine Verzuckung heisst / weñ ein Mensch von den sichtbaren vnd sinnlichen Creaturen / die vmb jhn seynd / gezogen / vnd zu was anders geführet wird / das sonst dem Fleisch vnsichtbar ist; es geschehe im Gesicht / oder in der Warheit. Von solcher Verzuckung redet Paulus hie auch. Hiebey fallen vnterschiedliche Vmbstände zu betrachten für. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0402" n="382"/> <note place="left">Gloriationis pars altera.</note> <p>Bißher haben wir angehöret ein solches Stück eines Ruhms / das für der Welt seltsam ist / nun folget ein ander Stück / welches ein jeglicher muß erkennen / daß es rühmens werth sey. Dazu <note place="left">V. 1. C. 12.</note>macht jhm Paulus den Weg mit solchen Worten: Es ist mir ja das rühmen nichts nütz / doch will ich kommen auff die Gesichte vnd Offenbarung deß HERRN. Damit zeiget er an / wovon vnd zu was ende er davon reden wolle / nemblich / er will kommen auff die Gesichte vnd Offenbarung deß HERRN / nicht seinethalben / denn es ist jhm das rühmen nicht nütz / sondern der Gemeine halben / daß sie wisse / was sie bey der Lehre Pauli hoffen solle.</p> <note place="left">V. 2. 3. 4.</note> <p>Von der Offenbarung selbst redet er also: Ich kenne einen Menschen in Christo / vor vierzehen Jahren / (ist er in dem Leibe gewesen / so weiß ichs nicht / oder ist er ausser dem Leibe gewesen / so weiß ichs auch nicht / GOtt weiß es.) Derselbige ward entzuckt in den dritten Himmel. Vnd ich kenne denselbigen Menschen / (ob er in dem Leibe / oder auß dem Leibe gewesen ist / weiß ich nicht / Gott weiß es.) Er ward entzuckt in das Paradiß / vnd höret vnaußsprechliche Wort / welche kein Mensch sagen kan.</p> <p>Der Apostel gibt so viel zu verstehen / daß er von einer Sache rede / die gewiß ist / Ich weiß es / will er sagen / vnd bin der Sache gewiß; Ich weiß / wie ein Mensch in Christo Jesu ist in den dritten Himmel verzuckt. Eine Verzuckung heisst / weñ ein Mensch von den sichtbaren vnd sinnlichen Creaturen / die vmb jhn seynd / gezogen / vnd zu was anders geführet wird / das sonst dem Fleisch vnsichtbar ist; es geschehe im Gesicht / oder in der Warheit. Von solcher Verzuckung redet Paulus hie auch.</p> <p>Hiebey fallen vnterschiedliche Vmbstände zu betrachten für. </p> </div> </body> </text> </TEI> [382/0402]
Bißher haben wir angehöret ein solches Stück eines Ruhms / das für der Welt seltsam ist / nun folget ein ander Stück / welches ein jeglicher muß erkennen / daß es rühmens werth sey. Dazu macht jhm Paulus den Weg mit solchen Worten: Es ist mir ja das rühmen nichts nütz / doch will ich kommen auff die Gesichte vnd Offenbarung deß HERRN. Damit zeiget er an / wovon vnd zu was ende er davon reden wolle / nemblich / er will kommen auff die Gesichte vnd Offenbarung deß HERRN / nicht seinethalben / denn es ist jhm das rühmen nicht nütz / sondern der Gemeine halben / daß sie wisse / was sie bey der Lehre Pauli hoffen solle.
V. 1. C. 12. Von der Offenbarung selbst redet er also: Ich kenne einen Menschen in Christo / vor vierzehen Jahren / (ist er in dem Leibe gewesen / so weiß ichs nicht / oder ist er ausser dem Leibe gewesen / so weiß ichs auch nicht / GOtt weiß es.) Derselbige ward entzuckt in den dritten Himmel. Vnd ich kenne denselbigen Menschen / (ob er in dem Leibe / oder auß dem Leibe gewesen ist / weiß ich nicht / Gott weiß es.) Er ward entzuckt in das Paradiß / vnd höret vnaußsprechliche Wort / welche kein Mensch sagen kan.
Der Apostel gibt so viel zu verstehen / daß er von einer Sache rede / die gewiß ist / Ich weiß es / will er sagen / vnd bin der Sache gewiß; Ich weiß / wie ein Mensch in Christo Jesu ist in den dritten Himmel verzuckt. Eine Verzuckung heisst / weñ ein Mensch von den sichtbaren vnd sinnlichen Creaturen / die vmb jhn seynd / gezogen / vnd zu was anders geführet wird / das sonst dem Fleisch vnsichtbar ist; es geschehe im Gesicht / oder in der Warheit. Von solcher Verzuckung redet Paulus hie auch.
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 382. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/402>, abgerufen am 22.07.2024. |