Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.klärung der Majestät vnsers HERRN Jesu Christi; auff welche Exod. 3, 5.weise auch der Ort / da GOtt in fewriger gestalt im Busch dem Mosi erschien / ein heiliges Land genennet wird / Exod. 3. Der Zeit nach ist diese Verklärung geschehen / kurtz vor dem Leiden Christi / darumb denn auch vnter andern Vrsachen zu diesem ende Christus für den Augen dreyer Jünger offenbaret ist / daß sie durch den scheußlichen Anblick seines vorstehenden Leidens nicht möchten geärgert werden. Durch diese Verklärung ist dem Apostel Petro die Warheit deß Evangelij von der Krafft Christi vnmittelbar offenbaret / doch will er darauff allein nicht bawen / sondern beruffet sich auff V. 19.das feste Prophetische Wort / vnd spricht: Wir haben ein festes Prophetisch Wort / vnd jhr thut wol / daß jhr drauff achtet / als auff ein Liecht / das da scheinet in einem dunckeln Ort / biß der Tag anbreche / vnd der Morgenstern auffgehe in ewren Hertzen. Verbum DEI consideratur 1. ut certum.Es ist das Prophetische Wort ein gantz gewisses Wort / vnd ein fester Grund vnsers Glaubens. Ob es zwar ist nur eine mittelbare Offenbarung / darin GOtt nicht sichtbarlich mit vns redet / sondern durch Menschen. Dennoch ist es ein gewisser Grund deß Glaubens / als alle Offenbarunge. Wie denn im 5. Buch Mosis am 13. GOtt gebeut / daß alle Gesichte nach dem geoffenbarten Prophetischen Worte sollen gerichtet werden / denn so spricht Deut. 13, 1. 2. 3.der HERR daselbst: Wenn ein Prophet oder Träumer vnter euch wird auffstehen / vnd gibt dir ein Zeichen oder Wunder / vnd das Zeichen oder Wunder kompt / davon er dir gesagt hat; vnd spricht: Laß vns andern Göttern folgen / die jhr nicht kennet / vnd jhnen dienen; das ist / wo er wider die alte in Gottes Wort bestetigte Lehre / eine newe Lehre herfür bringet; so soltu nicht gehorchen den Worten sol- klärung der Majestät vnsers HERRN Jesu Christi; auff welche Exod. 3, 5.weise auch der Ort / da GOtt in fewriger gestalt im Busch dem Mosi erschien / ein heiliges Land genennet wird / Exod. 3. Der Zeit nach ist diese Verklärung geschehen / kurtz vor dem Leiden Christi / darumb denn auch vnter andern Vrsachen zu diesem ende Christus für den Augen dreyer Jünger offenbaret ist / daß sie durch den scheußlichen Anblick seines vorstehenden Leidens nicht möchten geärgert werden. Durch diese Verklärung ist dem Apostel Petro die Warheit deß Evangelij von der Krafft Christi vnmittelbar offenbaret / doch will er darauff allein nicht bawen / sondern beruffet sich auff V. 19.das feste Prophetische Wort / vnd spricht: Wir haben ein festes Prophetisch Wort / vnd jhr thut wol / daß jhr drauff achtet / als auff ein Liecht / das da scheinet in einem dunckeln Ort / biß der Tag anbreche / vnd der Morgenstern auffgehe in ewren Hertzen. Verbum DEI consideratur 1. ut certum.Es ist das Prophetische Wort ein gantz gewisses Wort / vnd ein fester Grund vnsers Glaubens. Ob es zwar ist nur eine mittelbare Offenbarung / darin GOtt nicht sichtbarlich mit vns redet / sondern durch Menschen. Dennoch ist es ein gewisser Grund deß Glaubens / als alle Offenbarunge. Wie denn im 5. Buch Mosis am 13. GOtt gebeut / daß alle Gesichte nach dem geoffenbarten Prophetischen Worte sollen gerichtet werden / deñ so spricht Deut. 13, 1. 2. 3.der HERR daselbst: Wenn ein Prophet oder Träumer vnter euch wird auffstehen / vnd gibt dir ein Zeichen oder Wunder / vnd das Zeichen oder Wunder kompt / davon er dir gesagt hat; vnd spricht: Laß vns andern Göttern folgen / die jhr nicht kennet / vnd jhnen dienen; das ist / wo er wider die alte in Gottes Wort bestetigte Lehre / eine newe Lehre herfür bringet; so soltu nicht gehorchen den Worten sol- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0350" n="330"/> klärung der Majestät vnsers HERRN Jesu Christi; auff welche <note place="left">Exod. 3, 5.</note>weise auch der Ort / da GOtt in fewriger gestalt im Busch dem Mosi erschien / ein heiliges Land genennet wird / Exod. 3. Der Zeit nach ist diese Verklärung geschehen / kurtz vor dem Leiden Christi / darumb denn auch vnter andern Vrsachen zu diesem ende Christus für den Augen dreyer Jünger offenbaret ist / daß sie durch den scheußlichen Anblick seines vorstehenden Leidens nicht möchten geärgert werden.</p> <note place="left">2. Revelatio mediata.</note> <p>Durch diese Verklärung ist dem Apostel Petro die Warheit deß Evangelij von der Krafft Christi vnmittelbar offenbaret / doch will er darauff allein nicht bawen / sondern beruffet sich auff <note place="left">V. 19.</note>das feste Prophetische Wort / vnd spricht: Wir haben ein festes Prophetisch Wort / vnd jhr thut wol / daß jhr drauff achtet / als auff ein Liecht / das da scheinet in einem dunckeln Ort / biß der Tag anbreche / vnd der Morgenstern auffgehe in ewren Hertzen.</p> <note place="left">Verbum DEI consideratur 1. ut certum.</note> <p>Es ist das Prophetische Wort ein gantz gewisses Wort / vnd ein fester Grund vnsers Glaubens. Ob es zwar ist nur eine mittelbare Offenbarung / darin GOtt nicht sichtbarlich mit vns redet / sondern durch Menschen. Dennoch ist es ein gewisser Grund deß Glaubens / als alle Offenbarunge. Wie denn im 5. Buch Mosis am 13. GOtt gebeut / daß alle Gesichte nach dem geoffenbarten Prophetischen Worte sollen gerichtet werden / deñ so spricht <note place="left">Deut. 13, 1. 2. 3.</note>der HERR daselbst: Wenn ein Prophet oder Träumer vnter euch wird auffstehen / vnd gibt dir ein Zeichen oder Wunder / vnd das Zeichen oder Wunder kompt / davon er dir gesagt hat; vnd spricht: Laß vns andern Göttern folgen / die jhr nicht kennet / vnd jhnen dienen; das ist / wo er wider die alte in Gottes Wort bestetigte Lehre / eine newe Lehre herfür bringet; so soltu nicht gehorchen den Worten sol- </p> </div> </body> </text> </TEI> [330/0350]
klärung der Majestät vnsers HERRN Jesu Christi; auff welche weise auch der Ort / da GOtt in fewriger gestalt im Busch dem Mosi erschien / ein heiliges Land genennet wird / Exod. 3. Der Zeit nach ist diese Verklärung geschehen / kurtz vor dem Leiden Christi / darumb denn auch vnter andern Vrsachen zu diesem ende Christus für den Augen dreyer Jünger offenbaret ist / daß sie durch den scheußlichen Anblick seines vorstehenden Leidens nicht möchten geärgert werden.
Exod. 3, 5. Durch diese Verklärung ist dem Apostel Petro die Warheit deß Evangelij von der Krafft Christi vnmittelbar offenbaret / doch will er darauff allein nicht bawen / sondern beruffet sich auff das feste Prophetische Wort / vnd spricht: Wir haben ein festes Prophetisch Wort / vnd jhr thut wol / daß jhr drauff achtet / als auff ein Liecht / das da scheinet in einem dunckeln Ort / biß der Tag anbreche / vnd der Morgenstern auffgehe in ewren Hertzen.
V. 19. Es ist das Prophetische Wort ein gantz gewisses Wort / vnd ein fester Grund vnsers Glaubens. Ob es zwar ist nur eine mittelbare Offenbarung / darin GOtt nicht sichtbarlich mit vns redet / sondern durch Menschen. Dennoch ist es ein gewisser Grund deß Glaubens / als alle Offenbarunge. Wie denn im 5. Buch Mosis am 13. GOtt gebeut / daß alle Gesichte nach dem geoffenbarten Prophetischen Worte sollen gerichtet werden / deñ so spricht der HERR daselbst: Wenn ein Prophet oder Träumer vnter euch wird auffstehen / vnd gibt dir ein Zeichen oder Wunder / vnd das Zeichen oder Wunder kompt / davon er dir gesagt hat; vnd spricht: Laß vns andern Göttern folgen / die jhr nicht kennet / vnd jhnen dienen; das ist / wo er wider die alte in Gottes Wort bestetigte Lehre / eine newe Lehre herfür bringet; so soltu nicht gehorchen den Worten sol-
Deut. 13, 1. 2. 3.
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 330. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/350>, abgerufen am 19.06.2024. |