Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.tigkeit Jesu Christi / ist vnd bleibet heßlich für GOtt / wenn schon alle andere Tugenden da wären. Wenn aber ein Kind schön vnd wolgestalt zur Welt geboren / so mag mans zierlich vnd sauber anlegen / so stehet jhm der Schmuck wol an. Also wann wir gerecht seyn durch den Glauben an Christum / stehet vns ein heiliger Wandel wol an / das ist denn der ander Schmuck deß inwendigen Menschen. Das macht zusammen eine solche Heiligkeit vnd Gerechtigkeit / die Gott gefällig ist. Zu diesem inwendigen Schmuck führet vns auch Paulus Eph. 4, 22. Col. 3, 9.zun Ephes. am 4. vnd zun Coloss. am 3. wenn er die Christen ermahnet / daß sie sich ernewern nach dem Geist jhres Gemüths / vnd außziehen den alten Menschen mit seinen Wercken / vnd anziehen einen newen Menschen / der nach Gott erschaffen ist / in rechtschaffener Heiligkeit vnd Gerechtigkeit. Vnd zwar zun Colossern führet er vns zu hohen Dingen / vnd holet den Grund vom Himmel: V. 1. 2. 3.Suchet was droben ist / da Christus ist / sitzend zu der Rechten Gottes. Trachtet nach dem das droben ist / nicht nach dem das auff Erden ist. Denn jhr seyd gestorben / vnd ewer Leben ist verborgen mit Christo in GOTT. Wo vnser Leben vnd Herrligkeit ist / da soll auch vnser Schmuck vnd Hertz seyn. Vnser Leben aber / vnd vnsere Herrligkeit ist nicht in dieser Welt / denn wir seynd der Welt gestorben. Man saget: Ich lebe vnd weiß nicht wie lang; ich sterb vnd weiß nicht wann. Das müssen die Gottlosen sagen. Die Glaubigen wissen wenn sie sterben / sie seyn schon der Welt gestorben / vnd warten nicht biß morgen. Ist Christus vnser Leben / so wird die Welt vnser Todt. Seynd wir nun der Welt gestorben / so müssen wir auch vnsere Lust vnd vnsern Schmuck nicht in der Welt suchen / vnd mit weltlicher Lust vnsere Seele besudeln. Ich setze / du weist gewiß / daß du morgen oder diese Stunde sterben sollest / würdestu denn dich auch viel darumb bemühen / daß du viel Aecker vnd tigkeit Jesu Christi / ist vnd bleibet heßlich für GOtt / wenn schon alle andere Tugenden da wären. Wenn aber ein Kind schön vnd wolgestalt zur Welt geboren / so mag mans zierlich vnd sauber anlegen / so stehet jhm der Schmuck wol an. Also wann wir gerecht seyn durch den Glauben an Christum / stehet vns ein heiliger Wandel wol an / das ist denn der ander Schmuck deß inwendigen Menschen. Das macht zusammen eine solche Heiligkeit vnd Gerechtigkeit / die Gott gefällig ist. Zu diesem inwendigen Schmuck führet vns auch Paulus Eph. 4, 22. Col. 3, 9.zun Ephes. am 4. vnd zun Coloss. am 3. wenn er die Christen ermahnet / daß sie sich ernewern nach dem Geist jhres Gemüths / vnd außziehen den alten Menschen mit seinen Wercken / vnd anziehen einen newen Menschen / der nach Gott erschaffen ist / in rechtschaffener Heiligkeit vnd Gerechtigkeit. Vnd zwar zun Colossern führet er vns zu hohen Dingen / vnd holet den Grund vom Himmel: V. 1. 2. 3.Suchet was droben ist / da Christus ist / sitzend zu der Rechten Gottes. Trachtet nach dem das droben ist / nicht nach dem das auff Erden ist. Denn jhr seyd gestorben / vnd ewer Leben ist verborgen mit Christo in GOTT. Wo vnser Leben vnd Herrligkeit ist / da soll auch vnser Schmuck vnd Hertz seyn. Vnser Leben aber / vnd vnsere Herrligkeit ist nicht in dieser Welt / denn wir seynd der Welt gestorben. Man saget: Ich lebe vnd weiß nicht wie lang; ich sterb vnd weiß nicht wann. Das müssen die Gottlosen sagen. Die Glaubigen wissen wenn sie sterben / sie seyn schon der Welt gestorben / vnd warten nicht biß morgen. Ist Christus vnser Leben / so wird die Welt vnser Todt. Seynd wir nun der Welt gestorben / so müssen wir auch vnsere Lust vnd vnsern Schmuck nicht in der Welt suchen / vnd mit weltlicher Lust vnsere Seele besudeln. 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Die Glaubigen wissen wenn sie sterben / sie seyn schon der Welt gestorben / vnd warten nicht biß morgen. Ist Christus vnser Leben / so wird die Welt vnser Todt. Seynd wir nun der Welt gestorben / so müssen wir auch vnsere Lust vnd vnsern Schmuck nicht in der Welt suchen / vnd mit weltlicher Lust vnsere Seele besudeln. Ich setze / du weist gewiß / daß du morgen oder diese Stunde sterben sollest / würdestu denn dich auch viel darumb bemühen / daß du viel Aecker vnd </p> </div> </body> </text> </TEI> [300/0320]
tigkeit Jesu Christi / ist vnd bleibet heßlich für GOtt / wenn schon alle andere Tugenden da wären. Wenn aber ein Kind schön vnd wolgestalt zur Welt geboren / so mag mans zierlich vnd sauber anlegen / so stehet jhm der Schmuck wol an. Also wann wir gerecht seyn durch den Glauben an Christum / stehet vns ein heiliger Wandel wol an / das ist denn der ander Schmuck deß inwendigen Menschen. Das macht zusammen eine solche Heiligkeit vnd Gerechtigkeit / die Gott gefällig ist.
Zu diesem inwendigen Schmuck führet vns auch Paulus zun Ephes. am 4. vnd zun Coloss. am 3. wenn er die Christen ermahnet / daß sie sich ernewern nach dem Geist jhres Gemüths / vnd außziehen den alten Menschen mit seinen Wercken / vnd anziehen einen newen Menschen / der nach Gott erschaffen ist / in rechtschaffener Heiligkeit vnd Gerechtigkeit. Vnd zwar zun Colossern führet er vns zu hohen Dingen / vnd holet den Grund vom Himmel: Suchet was droben ist / da Christus ist / sitzend zu der Rechten Gottes. Trachtet nach dem das droben ist / nicht nach dem das auff Erden ist. Denn jhr seyd gestorben / vnd ewer Leben ist verborgen mit Christo in GOTT. Wo vnser Leben vnd Herrligkeit ist / da soll auch vnser Schmuck vnd Hertz seyn. Vnser Leben aber / vnd vnsere Herrligkeit ist nicht in dieser Welt / denn wir seynd der Welt gestorben. Man saget: Ich lebe vnd weiß nicht wie lang; ich sterb vnd weiß nicht wann. Das müssen die Gottlosen sagen. Die Glaubigen wissen wenn sie sterben / sie seyn schon der Welt gestorben / vnd warten nicht biß morgen. Ist Christus vnser Leben / so wird die Welt vnser Todt. Seynd wir nun der Welt gestorben / so müssen wir auch vnsere Lust vnd vnsern Schmuck nicht in der Welt suchen / vnd mit weltlicher Lust vnsere Seele besudeln. Ich setze / du weist gewiß / daß du morgen oder diese Stunde sterben sollest / würdestu denn dich auch viel darumb bemühen / daß du viel Aecker vnd
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