Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.samlet / dadurch arme Leute vnd Diener der Kirchen vnterhalten worden. Im Alten Testament war es ein Gebott / da muste man ein gewisses / als den Zehenden / beylegen / zu Erhaltung deß Gottesdienstes / wie auch für die Armen / solche Beylage ist im Newen Testament mit Gesetzen nicht erfodert / drumb fodert der Geist von vns / solches freywillig zu thun / es soll aber ein einfältige Gabe seyn / daß wir geben frey vmbsonst / alleine GOtt zu Ehren / daß wir nicht sehen auff Gunst / Ehr vnd Vngunst / sondern allein darauff / daß es Leute bedürffen / vnd es Gott wolgefalle. Noch mehr spricht Paulus: Regieret jemand / so sey er5. De praepositura. sorgfältig. Regieren vnd fürstehen / ist auff alle Aempter Auffsicht haben / daß ein jeglicher das seine thue. Wie nun im weltlichen Regiment / also vielmehr im geistlichen wird Sorgfältigkeit erfodert / von einem jeglichen Menschen. In der Kirchen sind solche Regenten genamt / Elteste / Bischöffe / vnd jetzo / Superattendenten vnd Praepositi. Ein solcher geistlicher Regent ist gewesen Johannes in Asia, Timotheus in Graecia, Titus in Creta, ein solcher muß sorgfältig seyn / nicht säumig / wenn schon alle andere säumig vnd schläfferig seyn / wie Paulus von jhm saget 2. Cor. 11. Ich werde täglich angelauffen / vnd trage Sorge für2. Cor. 11, 28 alle Gemeinen. Letzlich spricht Paulus: Vbet jemand Barmhertzigkeit6. De elecmosyna. / so thue ers mit Lust. In der ersten Kirchen waren etliche Witben bestellet / zur Pflege der Krancken / von welchen auch Paulus saget 1. Timoth. 5. Laß keine Witwe erwehlet werden vnter sechzig Jahren / vnd die da gewesen sey eines Mannes Weib / vnd die da ein Zeugnüß habe guter Wercke / diese musten manchen Stanck vorlieb nehmen / drumb werden sie vermahnet / daß sie es mit Lust thun sollen. Solches ist noch heute gesaget 1. allen / die sich der Elenden vnd Dürfftigen annehmen / mit Barmhertzigkeit vnd Allmosen / hernach insonderheit allen / samlet / dadurch arme Leute vnd Diener der Kirchen vnterhalten worden. Im Alten Testament war es ein Gebott / da muste man ein gewisses / als den Zehenden / beylegen / zu Erhaltung deß Gottesdienstes / wie auch für die Armen / solche Beylage ist im Newen Testament mit Gesetzen nicht erfodert / drumb fodert der Geist von vns / solches freywillig zu thun / es soll aber ein einfältige Gabe seyn / daß wir geben frey vmbsonst / alleine GOtt zu Ehren / daß wir nicht sehen auff Gunst / Ehr vnd Vngunst / sondern allein darauff / daß es Leute bedürffen / vnd es Gott wolgefalle. Noch mehr spricht Paulus: Regieret jemand / so sey er5. De praepositura. sorgfältig. Regieren vnd fürstehen / ist auff alle Aempter Auffsicht haben / daß ein jeglicher das seine thue. Wie nun im weltlichen Regiment / also vielmehr im geistlichen wird Sorgfältigkeit erfodert / von einem jeglichen Menschen. In der Kirchen sind solche Regenten genamt / Elteste / Bischöffe / vnd jetzo / Superattendenten vnd Praepositi. Ein solcher geistlicher Regent ist gewesen Johannes in Asia, Timotheus in Graeciâ, Titus in Cretâ, ein solcher muß sorgfältig seyn / nicht säumig / wenn schon alle andere säumig vnd schläfferig seyn / wie Paulus von jhm saget 2. Cor. 11. Ich werde täglich angelauffen / vnd trage Sorge für2. Cor. 11, 28 alle Gemeinen. Letzlich spricht Paulus: Vbet jemand Barmhertzigkeit6. De elecmosyna. / so thue ers mit Lust. In der ersten Kirchen waren etliche Witben bestellet / zur Pflege der Krancken / von welchen auch Paulus saget 1. Timoth. 5. Laß keine Witwe erwehlet werden vnter sechzig Jahren / vnd die da gewesen sey eines Mannes Weib / vnd die da ein Zeugnüß habe guter Wercke / diese musten manchen Stanck vorlieb nehmen / drumb werden sie vermahnet / daß sie es mit Lust thun sollen. Solches ist noch heute gesaget 1. allen / die sich der Elenden vnd Dürfftigen annehmen / mit Barmhertzigkeit vnd Allmosen / hernach insonderheit allen / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0271" n="251"/> samlet / dadurch arme Leute vnd Diener der Kirchen vnterhalten worden. 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samlet / dadurch arme Leute vnd Diener der Kirchen vnterhalten worden. Im Alten Testament war es ein Gebott / da muste man ein gewisses / als den Zehenden / beylegen / zu Erhaltung deß Gottesdienstes / wie auch für die Armen / solche Beylage ist im Newen Testament mit Gesetzen nicht erfodert / drumb fodert der Geist von vns / solches freywillig zu thun / es soll aber ein einfältige Gabe seyn / daß wir geben frey vmbsonst / alleine GOtt zu Ehren / daß wir nicht sehen auff Gunst / Ehr vnd Vngunst / sondern allein darauff / daß es Leute bedürffen / vnd es Gott wolgefalle.
Noch mehr spricht Paulus: Regieret jemand / so sey er sorgfältig. Regieren vnd fürstehen / ist auff alle Aempter Auffsicht haben / daß ein jeglicher das seine thue. Wie nun im weltlichen Regiment / also vielmehr im geistlichen wird Sorgfältigkeit erfodert / von einem jeglichen Menschen. In der Kirchen sind solche Regenten genamt / Elteste / Bischöffe / vnd jetzo / Superattendenten vnd Praepositi. Ein solcher geistlicher Regent ist gewesen Johannes in Asia, Timotheus in Graeciâ, Titus in Cretâ, ein solcher muß sorgfältig seyn / nicht säumig / wenn schon alle andere säumig vnd schläfferig seyn / wie Paulus von jhm saget 2. Cor. 11. Ich werde täglich angelauffen / vnd trage Sorge für alle Gemeinen.
5. De praepositura.
2. Cor. 11, 28 Letzlich spricht Paulus: Vbet jemand Barmhertzigkeit / so thue ers mit Lust. In der ersten Kirchen waren etliche Witben bestellet / zur Pflege der Krancken / von welchen auch Paulus saget 1. Timoth. 5. Laß keine Witwe erwehlet werden vnter sechzig Jahren / vnd die da gewesen sey eines Mannes Weib / vnd die da ein Zeugnüß habe guter Wercke / diese musten manchen Stanck vorlieb nehmen / drumb werden sie vermahnet / daß sie es mit Lust thun sollen. Solches ist noch heute gesaget 1. allen / die sich der Elenden vnd Dürfftigen annehmen / mit Barmhertzigkeit vnd Allmosen / hernach insonderheit allen /
6. De elecmosyna.
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 251. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/271>, abgerufen am 22.07.2024. |