Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

Bild:
<< vorherige Seite
Exordium. Ioh. cap. 1. V. 4. 5. Quod dictum testatur:

GEliebte in Christo Jesu. Der liebreiche Apostel vnd Evangelist Johannes gibt von dem ewigen Wort deß Vatters / vnserm Heyland Christo JEsu / ein solches Gezeugnüß am 1. Cap. seines Evangelij: In Ihm war das Leben / vnd das Leben war das Liecht der Menschen / vnd das Liecht scheinet in der Finsternüß / vnd die Finsternüß habens nicht begriffen. Damit zeuget Er 1. De caecitate Hominis naturali.1. Von der natürlichen Blindheit der Menschen. Denn wir gehören von Natur zum Reich der Finsternüß / darinnen der Satan herrschet / durch Vnwissenheit vnd Finsternüß / vnd ziehet mit sich alle die jhm dienen in die ewige Finsternüß / darinnen ist Heulen vnd Zähneklappen. Wie es unmüglich ist / daß einer in dicker Finsternüß auff vnbekandten vnd vngebahnten gefährlichen Wegen nicht jrre vnd vmbkomme: So ists auch vnmüglich / daß ein Mensch zur Seligkeit gelange / wo jhm nicht das wahre Liecht zuscheine. Es wandelt wol ein jeglicher / vnd suchet etwas gutes / aber der Weg zum wahren Gut ist dem Menschen von Natur vnbekant / auch schwer vnd gefährlich / findet auch in der gantzen Natur kein Liecht / dadurch sein Liecht mochte erleuchtet werden. Drumb kans nicht anders seyn / er muß nur jrre gehen / vnd verderben.

2. De luce in via. V. 9.

2. Zeiget vns Johannes das Liecht auff diesem Wege / Christum / daß Er sey das Liecht der Menschen / das da scheine in der Finsternüß / das warhafftige Liecht / welches alle Menschen erleuchtet / die in diese Welt kommen. Denn Christus ist ein offentliches Liecht allen fürgesetzet / vnd so viele jemals erleuchtet seyn / die seyn alle durch das Liecht erleuchtet. Er hat geleuchtet in den Tagen seines Fleisches durch seine Lehr vnd heiliges Leben. Nachmals erleuchtet Er die Welt durch seine Apostel vnd Diener / allermeist wann Er mit seiner Gnaden-Zukunfft vnser Hertz erfüllet.

Exordium. Ioh. cap. 1. V. 4. 5. Quod dictum testatur:

GEliebte in Christo Jesu. Der liebreiche Apostel vnd Evangelist Johannes gibt von dem ewigen Wort deß Vatters / vnserm Heyland Christo JEsu / ein solches Gezeugnüß am 1. Cap. seines Evangelij: In Ihm war das Leben / vnd das Leben war das Liecht der Menschen / vnd das Liecht scheinet in der Finsternüß / vnd die Finsternüß habens nicht begriffen. Damit zeuget Er 1. De caecitate Hominis naturali.1. Von der natürlichen Blindheit der Menschen. Denn wir gehören von Natur zum Reich der Finsternüß / darinnen der Satan herrschet / durch Vnwissenheit vnd Finsternüß / vnd ziehet mit sich alle die jhm dienen in die ewige Finsternüß / darinnen ist Heulen vnd Zähneklappen. Wie es unmüglich ist / daß einer in dicker Finsternüß auff vnbekandten vnd vngebahnten gefährlichen Wegen nicht jrre vnd vmbkomme: So ists auch vnmüglich / daß ein Mensch zur Seligkeit gelange / wo jhm nicht das wahre Liecht zuscheine. Es wandelt wol ein jeglicher / vnd suchet etwas gutes / aber der Weg zum wahren Gut ist dem Menschen von Natur vnbekant / auch schwer vnd gefährlich / findet auch in der gantzen Natur kein Liecht / dadurch sein Liecht mochte erleuchtet werden. Drumb kans nicht anders seyn / er muß nur jrre gehen / vnd verderben.

2. De luce in viâ. V. 9.

2. Zeiget vns Johannes das Liecht auff diesem Wege / Christum / daß Er sey das Liecht der Menschen / das da scheine in der Finsternüß / das warhafftige Liecht / welches alle Menschen erleuchtet / die in diese Welt kommen. Denn Christus ist ein offentliches Liecht allen fürgesetzet / vnd so viele jemals erleuchtet seyn / die seyn alle durch das Liecht erleuchtet. Er hat geleuchtet in den Tagen seines Fleisches durch seine Lehr vnd heiliges Leben. Nachmals erleuchtet Er die Welt durch seine Apostel vnd Diener / allermeist wann Er mit seiner Gnaden-Zukunfft vnser Hertz erfüllet.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0022" n="2"/>
        <note place="left">Exordium. Ioh. cap. 1. V. 4. 5. Quod dictum                      testatur:</note>
        <p>GEliebte in Christo Jesu. Der liebreiche Apostel vnd Evangelist Johannes gibt von                      dem ewigen Wort deß Vatters / vnserm Heyland Christo JEsu / ein solches                      Gezeugnüß am 1. Cap. seines Evangelij: In Ihm war das Leben / vnd das Leben war                      das Liecht der Menschen / vnd das Liecht scheinet in der Finsternüß / vnd die                      Finsternüß habens nicht begriffen. Damit zeuget Er <note place="left">1.                          De caecitate Hominis naturali.</note>1. Von der natürlichen Blindheit der                      Menschen. Denn wir gehören von Natur zum Reich der Finsternüß / darinnen der                      Satan herrschet / durch Vnwissenheit vnd Finsternüß / vnd ziehet mit sich alle                      die jhm dienen in die ewige Finsternüß / darinnen ist Heulen vnd Zähneklappen.                      Wie es unmüglich ist / daß einer in dicker Finsternüß auff vnbekandten vnd                      vngebahnten gefährlichen Wegen nicht jrre vnd vmbkomme: So ists auch vnmüglich /                      daß ein Mensch zur Seligkeit gelange / wo jhm nicht das wahre Liecht zuscheine.                      Es wandelt wol ein jeglicher / vnd suchet etwas gutes / aber der Weg zum wahren                      Gut ist dem Menschen von Natur vnbekant / auch schwer vnd gefährlich / findet                      auch in der gantzen Natur kein Liecht / dadurch sein Liecht mochte erleuchtet                      werden. Drumb kans nicht anders seyn / er muß nur jrre gehen / vnd                      verderben.</p>
        <note place="left">2. De luce in viâ. V. 9.</note>
        <p>2. Zeiget vns Johannes das Liecht auff diesem Wege / Christum / daß Er sey das                      Liecht der Menschen / das da scheine in der Finsternüß / das warhafftige Liecht                      / welches alle Menschen erleuchtet / die in diese Welt kommen. Denn Christus ist                      ein offentliches Liecht allen fürgesetzet / vnd so viele jemals erleuchtet seyn                      / die seyn alle durch das Liecht erleuchtet. Er hat geleuchtet in den Tagen                      seines Fleisches durch seine Lehr vnd heiliges Leben. Nachmals erleuchtet Er die                      Welt durch seine Apostel vnd Diener / allermeist wann Er mit seiner                      Gnaden-Zukunfft vnser Hertz erfüllet.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[2/0022] GEliebte in Christo Jesu. Der liebreiche Apostel vnd Evangelist Johannes gibt von dem ewigen Wort deß Vatters / vnserm Heyland Christo JEsu / ein solches Gezeugnüß am 1. Cap. seines Evangelij: In Ihm war das Leben / vnd das Leben war das Liecht der Menschen / vnd das Liecht scheinet in der Finsternüß / vnd die Finsternüß habens nicht begriffen. Damit zeuget Er 1. Von der natürlichen Blindheit der Menschen. Denn wir gehören von Natur zum Reich der Finsternüß / darinnen der Satan herrschet / durch Vnwissenheit vnd Finsternüß / vnd ziehet mit sich alle die jhm dienen in die ewige Finsternüß / darinnen ist Heulen vnd Zähneklappen. Wie es unmüglich ist / daß einer in dicker Finsternüß auff vnbekandten vnd vngebahnten gefährlichen Wegen nicht jrre vnd vmbkomme: So ists auch vnmüglich / daß ein Mensch zur Seligkeit gelange / wo jhm nicht das wahre Liecht zuscheine. Es wandelt wol ein jeglicher / vnd suchet etwas gutes / aber der Weg zum wahren Gut ist dem Menschen von Natur vnbekant / auch schwer vnd gefährlich / findet auch in der gantzen Natur kein Liecht / dadurch sein Liecht mochte erleuchtet werden. Drumb kans nicht anders seyn / er muß nur jrre gehen / vnd verderben. 1. De caecitate Hominis naturali. 2. Zeiget vns Johannes das Liecht auff diesem Wege / Christum / daß Er sey das Liecht der Menschen / das da scheine in der Finsternüß / das warhafftige Liecht / welches alle Menschen erleuchtet / die in diese Welt kommen. Denn Christus ist ein offentliches Liecht allen fürgesetzet / vnd so viele jemals erleuchtet seyn / die seyn alle durch das Liecht erleuchtet. Er hat geleuchtet in den Tagen seines Fleisches durch seine Lehr vnd heiliges Leben. Nachmals erleuchtet Er die Welt durch seine Apostel vnd Diener / allermeist wann Er mit seiner Gnaden-Zukunfft vnser Hertz erfüllet.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/22
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/22>, abgerufen am 24.11.2024.