Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.bet wol / aber er erfrewet hernach desto herrlicher: so machts der HERR auch mit seiner gantzen Gemeine. Auff solche weise wird dem höllischen Feind recht vergolten. Hierin hat sich insonderheit GOtt herrlich erzeiget zur Apostel Zeiten. Da dem Satan dienete die gantze Heydenschafft in aller Welt / konte doch der Bösewicht nichtleiden / daß ein einiges Volck / ein klein Häufflein in einem Winckel der Erden dem lebendigen GOtt dienete / darumb reitzete er dasselbe auff allerley weise wider GOtt / vnd hätte gern gesehen / daß es wäre vertilget worden. Was thut GOtt? Er lässt zwar die Boßheit seines Voleks nicht vngestrafft / doch erhält er seine Kirche / vnd macht dieselbe herrlich / vnd lässet auffgehen über sie das Liecht seiner Herrligkeit / das muß scheinen in alle Welt. Da ward dem Satan redlich vergolten / da er nicht leiden konte / daß ein einiges kleines Volck im Liecht Gottes wandelt / muß er leiden / daß das göttliche Liecht seinen Schein außbreite über alle Welt. Vnd das ist / das die vorhabende Propheecyung dem Volck Gottes verheissen hat. Es hatte GOtt grewliche Straffen verkündiget / die über sein Volck kommen würden. Damit aber die Glaubigen nicht zu sehr betrübet würden / vnd gedencken möchten; Hat denn die Verheissung ein ende? wird denn nicht kommen / der da kommen soll vns selig zu machen? so tröstet GOtt seine Glaubigen / vnd verspricht / seine Gnade nicht gantz wegzunehmen; es solle jhnen das Liecht wieder auffgehen im Finsternüß / daß nicht allein Israel erleuchtet werde / sondern auch viele Heyden in dem Liecht Israels wandeln sollen. Also wechselt Esaias ab; bald jaget er Schrecken ein / bald richtet er die Erschrockenen mit tröstlichen Worten wieder auff. Vnd diesclbe tröstliche Verheissungen von Christo vnd seinem Liecht / ist zur selbigen Zeit das rechte Evangelium gewesen / eine Krafft zur Seligkeit / allen die daran geglaubet haben. Vns aber / die wir Heyden zu Vättern gehabt / ists tröstlich / daß diese Verheissung an vns erfüllet / vnd wir zur Gemeinschafft deß göttlichen Liechtes gekommen seyn. Darumb ist billich bet wol / aber er erfrewet hernach desto herrlicher: so machts der HERR auch mit seiner gantzen Gemeine. Auff solche weise wird dem höllischen Feind recht vergolten. Hierin hat sich insonderheit GOtt herrlich erzeiget zur Apostel Zeiten. Da dem Satan dienete die gantze Heydenschafft in aller Welt / konte doch der Bösewicht nichtleiden / daß ein einiges Volck / ein klein Häufflein in einem Winckel der Erden dem lebendigen GOtt dienete / darumb reitzete er dasselbe auff allerley weise wider GOtt / vnd hätte gern gesehen / daß es wäre vertilget worden. Was thut GOtt? Er lässt zwar die Boßheit seines Voleks nicht vngestrafft / doch erhält er seine Kirche / vnd macht dieselbe herrlich / vnd lässet auffgehen über sie das Liecht seiner Herrligkeit / das muß scheinen in alle Welt. Da ward dem Satan redlich vergolten / da er nicht leiden konte / daß ein einiges kleines Volck im Liecht Gottes wandelt / muß er leiden / daß das göttliche Liecht seinen Schein außbreite über alle Welt. Vnd das ist / das die vorhabende Propheecyung dem Volck Gottes verheissen hat. Es hatte GOtt grewliche Straffen verkündiget / die über sein Volck kommen würden. Damit aber die Glaubigen nicht zu sehr betrübet würden / vnd gedencken möchten; Hat denn die Verheissung ein ende? wird denn nicht kommen / der da kommen soll vns selig zu machen? so tröstet GOtt seine Glaubigen / vnd verspricht / seine Gnade nicht gantz wegzunehmen; es solle jhnen das Liecht wieder auffgehen im Finsternüß / daß nicht allein Israel erleuchtet werde / sondern auch viele Heyden in dem Liecht Israels wandeln sollen. Also wechselt Esaias ab; bald jaget er Schrecken ein / bald richtet er die Erschrockenen mit tröstlichen Worten wieder auff. Vnd diesclbe tröstliche Verheissungen von Christo vnd seinem Liecht / ist zur selbigen Zeit das rechte Evangelium gewesen / eine Krafft zur Seligkeit / allen die daran geglaubet haben. Vns aber / die wir Heyden zu Vättern gehabt / ists tröstlich / daß diese Verheissung an vns erfüllet / vnd wir zur Gemeinschafft deß göttlichen Liechtes gekommen seyn. 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Vnd diesclbe tröstliche Verheissungen von Christo vnd seinem Liecht / ist zur selbigen Zeit das rechte Evangelium gewesen / eine Krafft zur Seligkeit / allen die daran geglaubet haben. Vns aber / die wir Heyden zu Vättern gehabt / ists tröstlich / daß diese Verheissung an vns erfüllet / vnd wir zur Gemeinschafft deß göttlichen Liechtes gekommen seyn. Darumb ist billich </p> </div> </body> </text> </TEI> [197/0217]
bet wol / aber er erfrewet hernach desto herrlicher: so machts der HERR auch mit seiner gantzen Gemeine. Auff solche weise wird dem höllischen Feind recht vergolten.
Hierin hat sich insonderheit GOtt herrlich erzeiget zur Apostel Zeiten. Da dem Satan dienete die gantze Heydenschafft in aller Welt / konte doch der Bösewicht nichtleiden / daß ein einiges Volck / ein klein Häufflein in einem Winckel der Erden dem lebendigen GOtt dienete / darumb reitzete er dasselbe auff allerley weise wider GOtt / vnd hätte gern gesehen / daß es wäre vertilget worden. Was thut GOtt? Er lässt zwar die Boßheit seines Voleks nicht vngestrafft / doch erhält er seine Kirche / vnd macht dieselbe herrlich / vnd lässet auffgehen über sie das Liecht seiner Herrligkeit / das muß scheinen in alle Welt. Da ward dem Satan redlich vergolten / da er nicht leiden konte / daß ein einiges kleines Volck im Liecht Gottes wandelt / muß er leiden / daß das göttliche Liecht seinen Schein außbreite über alle Welt.
Vnd das ist / das die vorhabende Propheecyung dem Volck Gottes verheissen hat. Es hatte GOtt grewliche Straffen verkündiget / die über sein Volck kommen würden. Damit aber die Glaubigen nicht zu sehr betrübet würden / vnd gedencken möchten; Hat denn die Verheissung ein ende? wird denn nicht kommen / der da kommen soll vns selig zu machen? so tröstet GOtt seine Glaubigen / vnd verspricht / seine Gnade nicht gantz wegzunehmen; es solle jhnen das Liecht wieder auffgehen im Finsternüß / daß nicht allein Israel erleuchtet werde / sondern auch viele Heyden in dem Liecht Israels wandeln sollen. Also wechselt Esaias ab; bald jaget er Schrecken ein / bald richtet er die Erschrockenen mit tröstlichen Worten wieder auff. Vnd diesclbe tröstliche Verheissungen von Christo vnd seinem Liecht / ist zur selbigen Zeit das rechte Evangelium gewesen / eine Krafft zur Seligkeit / allen die daran geglaubet haben. Vns aber / die wir Heyden zu Vättern gehabt / ists tröstlich / daß diese Verheissung an vns erfüllet / vnd wir zur Gemeinschafft deß göttlichen Liechtes gekommen seyn. Darumb ist billich
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/217>, abgerufen am 03.07.2024. |