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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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O wie lieblich ist diese Freundligkeit einem betrübten Hertzen! wie erquickt diese Bottschafft das sündige elende Gewissen / daß GOtt den Sündern nachläufft! daß billich die Predigt von Christo ein Evangelium / ein tröstliche vnd liebliche Bottschafft genennet wird.

Praxis.

So lerne nun / lieber Christ / durch die Freundligkeit vnd Leutseligkeit Gottes / Wolthat von GOtt empfangen / vnd Wolthat dem Nechsten erzeigen / beydes ohn Ansehen einiger Würdigkeit. Erkenne erstlich die Freundligkeit Gottes / die ohn deine Würdigkeit dich selig gemacht hat. Die Freundligkeit Gottes hat durch den ewigen Sohn deß Allerhöchsten / den verfluchten Menschen auß der Verdamnüß gezogen / vnd ewige Seligkeit bereitet / vnd allen Schatz in die Tauffe geleget / da finden vnd empfangen wir alles auff einen Klumpen / daß das gantze Leben eines Christen nach der Tauffe nichts anders ist / als ein warten auff die Seligkeit / die er jetzt schon hat. Im gantzen Leben laufft GOtt den Sündern nach mit seiner Freundligkeit / ruffet vns freundlich durch sein Wort / ziehet vns durch Glück vnd Vnglück / vnd durch das zusprechen seines H. Geistes / gehorchen wir / so finden wir abermal den vnendlichen ewigen Schatz / den Himmel / GOtt vnd alle Seligkeit. Vnd wie wird er so froh? da er etliche jhm ergebene Deut. 5, 29.Hertzen fand vnter dem Volck Israel / sprach er: Ach daß sie ein solch Hertz hätten / mich zu fürchten / vnd zu halten alle meine Gebott / jhr Lebenlang / auff daß es jhnen wol gienge / vnd jhren Kindern ewiglich. Sihe / das alles thut GOtt / ohn vnser Verdienst / denn ehe wir anfangen was gutes zu beginnen / ist der Himmel bereits vnser; auff daß ja niemand seiner Würdigkeit sich rühme / vnd niemand wegen Vnwürdigkeit sich entsetze / sondern bey allen Meuschen allein die Leutseligkeit vnd Freundligkeit Gottes geliebet werde.

Darumb laß dich 2. diese Leutseligkeit Gottes ziehen / daß du mit vnerschrockenem Hertzen zu jhm nahest / vnd dich seiner Gnade

O wie lieblich ist diese Freundligkeit einem betrübten Hertzen! wie erquickt diese Bottschafft das sündige elende Gewissen / daß GOtt den Sündern nachläufft! daß billich die Predigt von Christo ein Evangelium / ein tröstliche vnd liebliche Bottschafft genennet wird.

Praxis.

So lerne nun / lieber Christ / durch die Freundligkeit vnd Leutseligkeit Gottes / Wolthat von GOtt empfangen / vnd Wolthat dem Nechsten erzeigen / beydes ohn Ansehen einiger Würdigkeit. Erkenne erstlich die Freundligkeit Gottes / die ohn deine Würdigkeit dich selig gemacht hat. Die Freundligkeit Gottes hat durch den ewigen Sohn deß Allerhöchsten / den verfluchten Menschen auß der Verdamnüß gezogen / vnd ewige Seligkeit bereitet / vnd allen Schatz in die Tauffe geleget / da finden vnd empfangen wir alles auff einen Klumpen / daß das gantze Leben eines Christen nach der Tauffe nichts anders ist / als ein warten auff die Seligkeit / die er jetzt schon hat. Im gantzen Leben laufft GOtt den Sündern nach mit seiner Freundligkeit / ruffet vns freundlich durch sein Wort / ziehet vns durch Glück vnd Vnglück / vnd durch das zusprechen seines H. Geistes / gehorchen wir / so finden wir abermal den vnendlichen ewigen Schatz / den Himmel / GOtt vnd alle Seligkeit. Vnd wie wird er so froh? da er etliche jhm ergebene Deut. 5, 29.Hertzen fand vnter dem Volck Israel / sprach er: Ach daß sie ein solch Hertz hätten / mich zu fürchten / vnd zu halten alle meine Gebott / jhr Lebenlang / auff daß es jhnen wol gienge / vnd jhren Kindern ewiglich. Sihe / das alles thut GOtt / ohn vnser Verdienst / denn ehe wir anfangen was gutes zu beginnen / ist der Himmel bereits vnser; auff daß ja niemand seiner Würdigkeit sich rühme / vnd niemand wegen Vnwürdigkeit sich entsetze / sondern bey allen Meuschen allein die Leutseligkeit vnd Freundligkeit Gottes geliebet werde.

Darumb laß dich 2. diese Leutseligkeit Gottes ziehen / daß du mit vnerschrockenem Hertzen zu jhm nahest / vnd dich seiner Gnade

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[190/0210] O wie lieblich ist diese Freundligkeit einem betrübten Hertzen! wie erquickt diese Bottschafft das sündige elende Gewissen / daß GOtt den Sündern nachläufft! daß billich die Predigt von Christo ein Evangelium / ein tröstliche vnd liebliche Bottschafft genennet wird. So lerne nun / lieber Christ / durch die Freundligkeit vnd Leutseligkeit Gottes / Wolthat von GOtt empfangen / vnd Wolthat dem Nechsten erzeigen / beydes ohn Ansehen einiger Würdigkeit. Erkenne erstlich die Freundligkeit Gottes / die ohn deine Würdigkeit dich selig gemacht hat. Die Freundligkeit Gottes hat durch den ewigen Sohn deß Allerhöchsten / den verfluchten Menschen auß der Verdamnüß gezogen / vnd ewige Seligkeit bereitet / vnd allen Schatz in die Tauffe geleget / da finden vnd empfangen wir alles auff einen Klumpen / daß das gantze Leben eines Christen nach der Tauffe nichts anders ist / als ein warten auff die Seligkeit / die er jetzt schon hat. Im gantzen Leben laufft GOtt den Sündern nach mit seiner Freundligkeit / ruffet vns freundlich durch sein Wort / ziehet vns durch Glück vnd Vnglück / vnd durch das zusprechen seines H. Geistes / gehorchen wir / so finden wir abermal den vnendlichen ewigen Schatz / den Himmel / GOtt vnd alle Seligkeit. Vnd wie wird er so froh? da er etliche jhm ergebene Hertzen fand vnter dem Volck Israel / sprach er: Ach daß sie ein solch Hertz hätten / mich zu fürchten / vnd zu halten alle meine Gebott / jhr Lebenlang / auff daß es jhnen wol gienge / vnd jhren Kindern ewiglich. Sihe / das alles thut GOtt / ohn vnser Verdienst / denn ehe wir anfangen was gutes zu beginnen / ist der Himmel bereits vnser; auff daß ja niemand seiner Würdigkeit sich rühme / vnd niemand wegen Vnwürdigkeit sich entsetze / sondern bey allen Meuschen allein die Leutseligkeit vnd Freundligkeit Gottes geliebet werde. Deut. 5, 29. Darumb laß dich 2. diese Leutseligkeit Gottes ziehen / daß du mit vnerschrockenem Hertzen zu jhm nahest / vnd dich seiner Gnade

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/210>, abgerufen am 24.11.2024.