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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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opffern / sonst hätte er offtmüssen leiden von Anfang der Welt her. Nun aber am Ende der Welt / ist er einmal erschienen durch sein Ebr. 10, 14.eigen Opffer / die Sünde auffzuheben / vnd mit einem Opffer hat er in Ewigkeit vollendet / die geheiliget werden. So ist auch kein ander Weg gen Himmel / als Christus JEsus / wer gen Himmel kommen will / muß durch Christum dahin kommen / vnd durch nichts anders / Es ist kein ander Heyl / vnd kein ander Name dem Menschen gegeben / dadurch er könne selig werden / als der Name JESVS. Darumb ob wir schon durch Sünde vielfältig vnd offt vns der Kindschafft verlustig machen / so haben wir doch wieder einen Zutritt zu derselben / durch eben denselben Weg / dadurch wir anfänglich dazu gekommen / nemblich durch den Glauben an Christum Jesum. Nicht daß es noth sey / von newem getauffet werden / dessen haben wir keinen Befehl. Sondern die einmal getaufft seynd / haben diese Verheissung von GOtt / so offt sie durch den Glauben an Christum / mit bußfertigem Hertzen / sich zu jhm kehren / so offt sollen sie Gnade vnd ewiges Leben haben; Denn wer glaubt vnd getaufft wird / der soll selig werden. So ist nun die Meynung deß H. Geistes an diesem Ort / daß / nach dem der Sohn Gottes ins Fleisch kommen / vnd die Erlösung vollführet / die Glaubigen keines Zuchtmeisters mehr bedürffen / wie zur Zeit der Altvätter / die vnter dem Gesetz verbunden waren / sondern / daß sie frey seyn; freye Kinder vnd Erben Gottes / durch den Glauben an Christum Jesum.

Usus exhibet 1. Gratam suavissimi doniagnitionem.

Nun saget jhr glaubigen Hertzen / ob nicht hie in ewrem JEsulein ein rechtschaffen New Jahr-Geschenck euch vorgetragen werde. Ihr seyd eines grossen Königes Kinder / jhr seyd Söhne vnd Töchter deß lebendigen Gottes; Ihr habt Theil am Erbe / das im Himmel bey GOtt / vnd ewig ist. Was solten wir höhers wünschen? Seyd jhr reich / so schadts euch nicht / so jhr nur bleibet in Christo Jesu. Seyd jhr arm / vnd in der Welt veracht / hinderts euch auch nicht. In Christo gilt nicht / reich noch arm seyn /

opffern / sonst hätte er offtmüssen leiden von Anfang der Welt her. Nun aber am Ende der Welt / ist er einmal erschienen durch sein Ebr. 10, 14.eigen Opffer / die Sünde auffzuheben / vnd mit einem Opffer hat er in Ewigkeit vollendet / die geheiliget werden. So ist auch kein ander Weg gen Himmel / als Christus JEsus / wer gen Himmel kommen will / muß durch Christum dahin kommen / vnd durch nichts anders / Es ist kein ander Heyl / vnd kein ander Name dem Menschen gegeben / dadurch er könne selig werden / als der Name JESVS. Darumb ob wir schon durch Sünde vielfältig vnd offt vns der Kindschafft verlustig machen / so haben wir doch wieder einen Zutritt zu derselben / durch eben denselben Weg / dadurch wir anfänglich dazu gekommen / nemblich durch den Glauben an Christum Jesum. Nicht daß es noth sey / von newem getauffet werden / dessen haben wir keinen Befehl. Sondern die einmal getaufft seynd / haben diese Verheissung von GOtt / so offt sie durch den Glauben an Christum / mit bußfertigem Hertzen / sich zu jhm kehren / so offt sollen sie Gnade vnd ewiges Leben haben; Denn wer glaubt vnd getaufft wird / der soll selig werden. So ist nun die Meynung deß H. Geistes an diesem Ort / daß / nach dem der Sohn Gottes ins Fleisch kommen / vnd die Erlösung vollführet / die Glaubigen keines Zuchtmeisters mehr bedürffen / wie zur Zeit der Altvätter / die vnter dem Gesetz verbunden waren / sondern / daß sie frey seyn; freye Kinder vnd Erben Gottes / durch den Glauben an Christum Jesum.

Usus exhibet 1. Gratam suavissimi doniagnitionem.

Nun saget jhr glaubigen Hertzen / ob nicht hie in ewrem JEsulein ein rechtschaffen New Jahr-Geschenck euch vorgetragen werde. Ihr seyd eines grossen Königes Kinder / jhr seyd Söhne vnd Töchter deß lebendigen Gottes; Ihr habt Theil am Erbe / das im Himmel bey GOtt / vnd ewig ist. Was solten wir höhers wünschen? Seyd jhr reich / so schadts euch nicht / so jhr nur bleibet in Christo Jesu. Seyd jhr arm / vnd in der Welt veracht / hinderts euch auch nicht. In Christo gilt nicht / reich noch arm seyn /

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[170/0190] opffern / sonst hätte er offtmüssen leiden von Anfang der Welt her. Nun aber am Ende der Welt / ist er einmal erschienen durch sein eigen Opffer / die Sünde auffzuheben / vnd mit einem Opffer hat er in Ewigkeit vollendet / die geheiliget werden. So ist auch kein ander Weg gen Himmel / als Christus JEsus / wer gen Himmel kommen will / muß durch Christum dahin kommen / vnd durch nichts anders / Es ist kein ander Heyl / vnd kein ander Name dem Menschen gegeben / dadurch er könne selig werden / als der Name JESVS. Darumb ob wir schon durch Sünde vielfältig vnd offt vns der Kindschafft verlustig machen / so haben wir doch wieder einen Zutritt zu derselben / durch eben denselben Weg / dadurch wir anfänglich dazu gekommen / nemblich durch den Glauben an Christum Jesum. Nicht daß es noth sey / von newem getauffet werden / dessen haben wir keinen Befehl. Sondern die einmal getaufft seynd / haben diese Verheissung von GOtt / so offt sie durch den Glauben an Christum / mit bußfertigem Hertzen / sich zu jhm kehren / so offt sollen sie Gnade vnd ewiges Leben haben; Denn wer glaubt vnd getaufft wird / der soll selig werden. So ist nun die Meynung deß H. Geistes an diesem Ort / daß / nach dem der Sohn Gottes ins Fleisch kommen / vnd die Erlösung vollführet / die Glaubigen keines Zuchtmeisters mehr bedürffen / wie zur Zeit der Altvätter / die vnter dem Gesetz verbunden waren / sondern / daß sie frey seyn; freye Kinder vnd Erben Gottes / durch den Glauben an Christum Jesum. Ebr. 10, 14. Nun saget jhr glaubigen Hertzen / ob nicht hie in ewrem JEsulein ein rechtschaffen New Jahr-Geschenck euch vorgetragen werde. Ihr seyd eines grossen Königes Kinder / jhr seyd Söhne vnd Töchter deß lebendigen Gottes; Ihr habt Theil am Erbe / das im Himmel bey GOtt / vnd ewig ist. Was solten wir höhers wünschen? Seyd jhr reich / so schadts euch nicht / so jhr nur bleibet in Christo Jesu. Seyd jhr arm / vnd in der Welt veracht / hinderts euch auch nicht. In Christo gilt nicht / reich noch arm seyn /

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 170. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/190>, abgerufen am 03.05.2024.