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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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schlecht an Gottes vorgeschriebene weise verbinden lassen. Dann dieweil es Mittel seyn solten / dadurch Christus den Vättern verheissen / mit seinen Wolthaten angekündiget / vorgetragen / vnd zugeeignet würde / muste eigene Weißheit hie inhalten / nichts erfinden / nichts zusetzen oder verändern. Das war nun fast ein schwere vnd kostbare art GOtt zu dienen / vnd erfoderte viel Mühe vnd Vnkosten. Doch waren die Glaubigen im Volcke Israel daran verbunden.

Also seynd sie vnter dem Gesetz / als vnter einem Zuchtmeister / gezwungen vnd gebunden / vnd doch also verwahret worden / daß sie auff Christum sehen solten / der jhnen versprochen war / vnd zu seiner Zeit kommen / vnd vollziehen solte / was jhnen im Gesetz vorgebildet / damit sie durch den Glauben an Christum selig würden / eben wie auch wir.

Solches Werck treibet das Gesetz noch / in gewisser masse / bey den vnwiedergebornen Menschen; da heisst es auch: Ehe der Glaube kompt / werden wir vnter dem Gesetz verwahret vnd verschlossen auff den Glauben / also ist das Gesetz vnser Zuchtmeister auff Christum / daß wir durch den Glauben gerecht werden. Ein Mensch der nicht wandelt in der Wiedergeburt / ist gleichsam ein vnbendiger Bube / der vnter einem scharffen Zuchtmeister muß bezwungen werden; da treibet vnd bezwinget das Gesetz den muthwilligen Sinn / damit der Mensch Gottes vnd aller Erbarkeit nicht gar vergesse / vnd gantz sicher werde. Hernach wann das Gewissen auffwachet / zerbricht das Gesetz dem Menschen das Hertz / vnd hält jhn gefangen vnter dem Fluch; Aber eben damit daß es den Menschen also ängstet / treibt es auff einen Versöhner / damit wir durch den Glauben an Christum gerecht vnd lebendig werden.

Das lassen wir aber fahren / vnd kommen auff die andereII. De tempore post. fidem. Zeit / davon Paulus saget; Nun aber der Glaube kommenV. 25. 26.

schlecht an Gottes vorgeschriebene weise verbinden lassen. Dann dieweil es Mittel seyn solten / dadurch Christus den Vättern verheissen / mit seinen Wolthaten angekündiget / vorgetragen / vnd zugeeignet würde / muste eigene Weißheit hie inhalten / nichts erfinden / nichts zusetzen oder verändern. Das war nun fast ein schwere vnd kostbare art GOtt zu dienen / vnd erfoderte viel Mühe vnd Vnkosten. Doch waren die Glaubigen im Volcke Israel daran verbunden.

Also seynd sie vnter dem Gesetz / als vnter einem Zuchtmeister / gezwungen vnd gebunden / vnd doch also verwahret worden / daß sie auff Christum sehen solten / der jhnen versprochen war / vnd zu seiner Zeit kommen / vnd vollziehen solte / was jhnen im Gesetz vorgebildet / damit sie durch den Glauben an Christum selig würden / eben wie auch wir.

Solches Werck treibet das Gesetz noch / in gewisser masse / bey den vnwiedergebornen Menschen; da heisst es auch: Ehe der Glaube kompt / werden wir vnter dem Gesetz verwahret vnd verschlossen auff den Glauben / also ist das Gesetz vnser Zuchtmeister auff Christum / daß wir durch den Glauben gerecht werden. Ein Mensch der nicht wandelt in der Wiedergeburt / ist gleichsam ein vnbendiger Bube / der vnter einem scharffen Zuchtmeister muß bezwungen werden; da treibet vnd bezwinget das Gesetz den muthwilligen Sinn / damit der Mensch Gottes vnd aller Erbarkeit nicht gar vergesse / vnd gantz sicher werde. Hernach wann das Gewissen auffwachet / zerbricht das Gesetz dem Menschen das Hertz / vnd hält jhn gefangen vnter dem Fluch; Aber eben damit daß es den Menschen also ängstet / treibt es auff einen Versöhner / damit wir durch den Glauben an Christum gerecht vnd lebendig werden.

Das lassen wir aber fahren / vnd kommen auff die andereII. De tempore post. fidem. Zeit / davon Paulus saget; Nun aber der Glaube kommenV. 25. 26.

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[165/0185] schlecht an Gottes vorgeschriebene weise verbinden lassen. Dann dieweil es Mittel seyn solten / dadurch Christus den Vättern verheissen / mit seinen Wolthaten angekündiget / vorgetragen / vnd zugeeignet würde / muste eigene Weißheit hie inhalten / nichts erfinden / nichts zusetzen oder verändern. Das war nun fast ein schwere vnd kostbare art GOtt zu dienen / vnd erfoderte viel Mühe vnd Vnkosten. Doch waren die Glaubigen im Volcke Israel daran verbunden. Also seynd sie vnter dem Gesetz / als vnter einem Zuchtmeister / gezwungen vnd gebunden / vnd doch also verwahret worden / daß sie auff Christum sehen solten / der jhnen versprochen war / vnd zu seiner Zeit kommen / vnd vollziehen solte / was jhnen im Gesetz vorgebildet / damit sie durch den Glauben an Christum selig würden / eben wie auch wir. Solches Werck treibet das Gesetz noch / in gewisser masse / bey den vnwiedergebornen Menschen; da heisst es auch: Ehe der Glaube kompt / werden wir vnter dem Gesetz verwahret vnd verschlossen auff den Glauben / also ist das Gesetz vnser Zuchtmeister auff Christum / daß wir durch den Glauben gerecht werden. Ein Mensch der nicht wandelt in der Wiedergeburt / ist gleichsam ein vnbendiger Bube / der vnter einem scharffen Zuchtmeister muß bezwungen werden; da treibet vnd bezwinget das Gesetz den muthwilligen Sinn / damit der Mensch Gottes vnd aller Erbarkeit nicht gar vergesse / vnd gantz sicher werde. Hernach wann das Gewissen auffwachet / zerbricht das Gesetz dem Menschen das Hertz / vnd hält jhn gefangen vnter dem Fluch; Aber eben damit daß es den Menschen also ängstet / treibt es auff einen Versöhner / damit wir durch den Glauben an Christum gerecht vnd lebendig werden. Das lassen wir aber fahren / vnd kommen auff die andere Zeit / davon Paulus saget; Nun aber der Glaube kommen II. De tempore post. fidem. V. 25. 26.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/185>, abgerufen am 24.11.2024.