Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.den Himmel kommen / ob schon vor seiner Himmelfahrt jhrer viele in den Himmel auffgenommen / sintemal sie alle durch Christi Verdienst müssen in den Himmel kommen. Hierumb wird Christus genennet ein Lamb / das getödtet ist von anbegin der Welt /Apoc. 13, 8. denn nicht allein in den Opffern der Heiligen von anbegin der Todt Christi fürgebildet ist / sondern es haben auch die Heiligen im Glauben darauff müssen sehen / vnd darinnen suchen Gottes Gnade vnd Vergebung der Sünden. Im 13. Cap. an die Hebreer stehet geschrieben: Jesus Christus / gestern vnd heute / vndHebr. 13, 8. derselbe auch in Ewigkeit. Welches nicht allein von dem Wesen Christi zu verstehen ist / sondern auch von der Krafft seines Verdienstes. Drumb folget stracks darauff: Lasset euch nicht mitV. 9. mancherley vnd frembden Lehren vmbtreiben. Denn es ist ein köstlich ding / daß das Hertz fest werde / welches geschicht durch Gnade / nicht durch speisen / davon keinen nutz haben / so damit vmbgehen. Diß ist gesetzet wider die Juden / die durch eusserliche Ceremonien vermeyneten inwendig rein zu werden; Solchem zugegen spricht der Geist Gottes: Nicht also / durch eusserliche Ceremonien hat niemand einen nutz / sondern durch die Gnade / die da ist in Christo Jesu; wie er heute ist eine Vrsache der Seligkeit denen / die an jhn glauben / so war ers auch gestern / vnd von anbegin der Welt / vnd wirds auch bleiben biß zum ende der Welt: Jesus Christus gestern vnd heute / vnd derselbe auch in Ewigkeit. Also ist nun hie dem Wesen nach kein Vnterscheid / gleich wie wir durch den Glauben an Jesum gerecht / Gottes Kinder vnd Erben werden / also seynds auch die Altvätter vor Christi Zukunfft worden; darin allein bestehet der Vnterscheid: Wir seynd gantz frey; die Altvätter vor Christi Zukunfft waren vnter dem Gesetz verwahret vnd verschlossen / vnd an gewisse Satzungen verbunden. Davon ist ein feines Exempel zu finden in dem andern Buch der den Himmel kommen / ob schon vor seiner Himmelfahrt jhrer viele in den Himmel auffgenommen / sintemal sie alle durch Christi Verdienst müssen in den Himmel kommen. Hierumb wird Christus genennet ein Lamb / das getödtet ist von anbegin der Welt /Apoc. 13, 8. denn nicht allein in den Opffern der Heiligen von anbegin der Todt Christi fürgebildet ist / sondern es haben auch die Heiligen im Glauben darauff müssen sehen / vnd darinnen suchen Gottes Gnade vnd Vergebung der Sünden. Im 13. Cap. an die Hebreer stehet geschrieben: Jesus Christus / gestern vnd heute / vndHebr. 13, 8. derselbe auch in Ewigkeit. Welches nicht allein von dem Wesen Christi zu verstehen ist / sondern auch von der Krafft seines Verdienstes. Drumb folget stracks darauff: Lasset euch nicht mitV. 9. mancherley vnd frembden Lehren vmbtreiben. Denn es ist ein köstlich ding / daß das Hertz fest werde / welches geschicht durch Gnade / nicht durch speisen / davon keinen nutz haben / so damit vmbgehen. Diß ist gesetzet wider die Juden / die durch eusserliche Ceremonien vermeyneten inwendig rein zu werden; Solchem zugegen spricht der Geist Gottes: Nicht also / durch eusserliche Ceremonien hat niemand einen nutz / sondern durch die Gnade / die da ist in Christo Jesu; wie er heute ist eine Vrsache der Seligkeit denen / die an jhn glauben / so war ers auch gestern / vnd von anbegin der Welt / vnd wirds auch bleiben biß zum ende der Welt: Jesus Christus gestern vnd heute / vnd derselbe auch in Ewigkeit. Also ist nun hie dem Wesen nach kein Vnterscheid / gleich wie wir durch den Glauben an Jesum gerecht / Gottes Kinder vnd Erben werden / also seynds auch die Altvätter vor Christi Zukunfft worden; darin allein bestehet der Vnterscheid: Wir seynd gantz frey; die Altvätter vor Christi Zukunfft waren vnter dem Gesetz verwahret vnd verschlossen / vnd an gewisse Satzungen verbunden. Davon ist ein feines Exempel zu finden in dem andern Buch der <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0175" n="155"/> den Himmel kommen / ob schon vor seiner Himmelfahrt jhrer viele in den Himmel auffgenommen / sintemal sie alle durch Christi Verdienst müssen in den Himmel kommen. 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Diß ist gesetzet wider die Juden / die durch eusserliche Ceremonien vermeyneten inwendig rein zu werden; Solchem zugegen spricht der Geist Gottes: Nicht also / durch eusserliche Ceremonien hat niemand einen nutz / sondern durch die Gnade / die da ist in Christo Jesu; wie er heute ist eine Vrsache der Seligkeit denen / die an jhn glauben / so war ers auch gestern / vnd von anbegin der Welt / vnd wirds auch bleiben biß zum ende der Welt: Jesus Christus gestern vnd heute / vnd derselbe auch in Ewigkeit.</p> <p>Also ist nun hie dem Wesen nach kein Vnterscheid / gleich wie wir durch den Glauben an Jesum gerecht / Gottes Kinder vnd Erben werden / also seynds auch die Altvätter vor Christi Zukunfft worden; darin allein bestehet der Vnterscheid: Wir seynd gantz frey; die Altvätter vor Christi Zukunfft waren vnter dem Gesetz verwahret vnd verschlossen / vnd an gewisse Satzungen verbunden. 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den Himmel kommen / ob schon vor seiner Himmelfahrt jhrer viele in den Himmel auffgenommen / sintemal sie alle durch Christi Verdienst müssen in den Himmel kommen. Hierumb wird Christus genennet ein Lamb / das getödtet ist von anbegin der Welt / denn nicht allein in den Opffern der Heiligen von anbegin der Todt Christi fürgebildet ist / sondern es haben auch die Heiligen im Glauben darauff müssen sehen / vnd darinnen suchen Gottes Gnade vnd Vergebung der Sünden. Im 13. Cap. an die Hebreer stehet geschrieben: Jesus Christus / gestern vnd heute / vnd derselbe auch in Ewigkeit. Welches nicht allein von dem Wesen Christi zu verstehen ist / sondern auch von der Krafft seines Verdienstes. Drumb folget stracks darauff: Lasset euch nicht mit mancherley vnd frembden Lehren vmbtreiben. Denn es ist ein köstlich ding / daß das Hertz fest werde / welches geschicht durch Gnade / nicht durch speisen / davon keinen nutz haben / so damit vmbgehen. Diß ist gesetzet wider die Juden / die durch eusserliche Ceremonien vermeyneten inwendig rein zu werden; Solchem zugegen spricht der Geist Gottes: Nicht also / durch eusserliche Ceremonien hat niemand einen nutz / sondern durch die Gnade / die da ist in Christo Jesu; wie er heute ist eine Vrsache der Seligkeit denen / die an jhn glauben / so war ers auch gestern / vnd von anbegin der Welt / vnd wirds auch bleiben biß zum ende der Welt: Jesus Christus gestern vnd heute / vnd derselbe auch in Ewigkeit.
Apoc. 13, 8.
Hebr. 13, 8.
V. 9. Also ist nun hie dem Wesen nach kein Vnterscheid / gleich wie wir durch den Glauben an Jesum gerecht / Gottes Kinder vnd Erben werden / also seynds auch die Altvätter vor Christi Zukunfft worden; darin allein bestehet der Vnterscheid: Wir seynd gantz frey; die Altvätter vor Christi Zukunfft waren vnter dem Gesetz verwahret vnd verschlossen / vnd an gewisse Satzungen verbunden. Davon ist ein feines Exempel zu finden in dem andern Buch der
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