Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

Bild:
<< vorherige Seite

Solches klärlich zu verstehen / ist zu wissen fürs erst / daß die1. De differentia V. & N. T. gottseligen Altvätter im Alten Testament den Heyland Christum auch gekant haben / ob er schon noch nicht geboren war. Diß bezeuget der HERR selbsten von dem Ertzvatter Abraham / Joh. 8. Abraham ward froh / daß er meinen Tag sehen solte /Joh. 8, 56. vnd er sahe jhn / vnd frewet sich. Von den Heiligen Altes Testaments in gemein saget der Geist Gottes zun Hebreern am 11. Diese alle sind gestorben im Glauben / vnd haben dieHebr. 11, 13. Verheissung nicht empfangen / sondern sie von fernen gesehen / vnd sich der vertröstet / vnd wol begnügen lassen. Ob nun zwar der verheissene Same zu jhrer Zeit noch nicht in die Welt kommen war / hatten sie doch den Glauben an denselben / so wol wie wir / vnd funden in solchem Glauben so viel Trostes / daß sie sich begnügen liessen.

Darauß folget ferner / daß die Altvätter im Alten Testament das ewige Leben erlanget haben / so wol wie wir / vnd zwar daß sie solches erlanget haben durch Christum. Daß sie das ewige Leben erlanget / ist darauß klar / daß so wol der Täuffer Johannes als Christus spricht / Joh. 3. Wer an den Sohn glaubet / derJoh. 3, 16. 36 hat das ewige Leben. Solches wird auch bekräfftiget in vnserm Text / darinnen sie Erben genennet werden / die Herren seynd aller geistlichen Güter / die Christus erworben hat. Selbiges Erbe wird zun Hebreern am 11. so beschrieben: Abraham wartet auff eine Statt / die einen Grund hat / welcher BawmeisterHebr. 11, 10 vnd Schöpffer GOtt ist. Daß sie aber solches Erbe nicht anders als durch Christum vnd sein Erkäntnüß empfangen haben / bezeuget Petrus in der Apostelgeschicht am 4. Es ist in keimAct. 4, 12. andern Heyl / es ist auch kein ander Name den Menschen gegeben / darinnen wir sollen selig werden / als der Name Jesus Christus.

Solches klärlich zu verstehen / ist zu wissen fürs erst / daß die1. De differentia V. & N. T. gottseligen Altvätter im Alten Testament den Heyland Christum auch gekant haben / ob er schon noch nicht geboren war. Diß bezeuget der HERR selbsten von dem Ertzvatter Abraham / Joh. 8. Abraham ward froh / daß er meinen Tag sehen solte /Joh. 8, 56. vnd er sahe jhn / vnd frewet sich. Von den Heiligen Altes Testaments in gemein saget der Geist Gottes zun Hebreern am 11. Diese alle sind gestorben im Glauben / vnd haben dieHebr. 11, 13. Verheissung nicht empfangen / sondern sie von fernen gesehen / vnd sich der vertröstet / vñ wol begnügen lassen. Ob nun zwar der verheissene Same zu jhrer Zeit noch nicht in die Welt kommen war / hatten sie doch den Glauben an denselben / so wol wie wir / vnd funden in solchem Glauben so viel Trostes / daß sie sich begnügen liessen.

Darauß folget ferner / daß die Altvätter im Alten Testament das ewige Leben erlanget haben / so wol wie wir / vnd zwar daß sie solches erlanget haben durch Christum. Daß sie das ewige Leben erlanget / ist darauß klar / daß so wol der Täuffer Johannes als Christus spricht / Joh. 3. Wer an den Sohn glaubet / derJoh. 3, 16. 36 hat das ewige Leben. Solches wird auch bekräfftiget in vnserm Text / darinnen sie Erben genennet werden / die Herren seynd aller geistlichen Güter / die Christus erworben hat. Selbiges Erbe wird zun Hebreern am 11. so beschrieben: Abraham wartet auff eine Statt / die einen Grund hat / welcher BawmeisterHebr. 11, 10 vnd Schöpffer GOtt ist. Daß sie aber solches Erbe nicht anders als durch Christum vnd sein Erkäntnüß empfangen haben / bezeuget Petrus in der Apostelgeschicht am 4. Es ist in keimAct. 4, 12. andern Heyl / es ist auch kein ander Name den Menschen gegeben / darinnen wir sollen selig werden / als der Name Jesus Christus.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0173" n="153"/>
        <p>Solches klärlich zu verstehen / ist zu wissen fürs erst / daß die<note place="right">1. De differentia V. &amp; N. T.</note> gottseligen                      Altvätter im Alten Testament den Heyland Christum auch gekant haben / ob er                      schon noch nicht geboren war. Diß bezeuget der HERR selbsten von dem Ertzvatter                      Abraham / Joh. 8. Abraham ward froh / daß er meinen Tag sehen solte /<note place="right">Joh. 8, 56.</note> vnd er sahe jhn / vnd frewet sich.                      Von den Heiligen Altes Testaments in gemein saget der Geist Gottes zun Hebreern                      am 11. Diese alle sind gestorben im Glauben / vnd haben die<note place="right">Hebr. 11, 13.</note> Verheissung nicht empfangen /                      sondern sie von fernen gesehen / vnd sich der vertröstet / vn&#x0303; wol                      begnügen lassen. Ob nun zwar der verheissene Same zu jhrer Zeit noch nicht in                      die Welt kommen war / hatten sie doch den Glauben an denselben / so wol wie wir                      / vnd funden in solchem Glauben so viel Trostes / daß sie sich begnügen                      liessen.</p>
        <p>Darauß folget ferner / daß die Altvätter im Alten Testament das ewige Leben                      erlanget haben / so wol wie wir / vnd zwar daß sie solches erlanget haben durch                      Christum. Daß sie das ewige Leben erlanget / ist darauß klar / daß so wol der                      Täuffer Johannes als Christus spricht / Joh. 3. Wer an den Sohn glaubet /                          der<note place="right">Joh. 3, 16. 36</note> hat das ewige Leben.                      Solches wird auch bekräfftiget in vnserm Text / darinnen sie Erben genennet                      werden / die Herren seynd aller geistlichen Güter / die Christus erworben hat.                      Selbiges Erbe wird zun Hebreern am 11. so beschrieben: Abraham wartet auff eine                      Statt / die einen Grund hat / welcher Bawmeister<note place="right">Hebr.                          11, 10</note> vnd Schöpffer GOtt ist. Daß sie aber solches Erbe nicht anders                      als durch Christum vnd sein Erkäntnüß empfangen haben / bezeuget Petrus in der                      Apostelgeschicht am 4. Es ist in keim<note place="right">Act. 4,                          12.</note> andern Heyl / es ist auch kein ander Name den Menschen gegeben /                      darinnen wir sollen selig werden / als der Name Jesus Christus.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[153/0173] Solches klärlich zu verstehen / ist zu wissen fürs erst / daß die gottseligen Altvätter im Alten Testament den Heyland Christum auch gekant haben / ob er schon noch nicht geboren war. Diß bezeuget der HERR selbsten von dem Ertzvatter Abraham / Joh. 8. Abraham ward froh / daß er meinen Tag sehen solte / vnd er sahe jhn / vnd frewet sich. Von den Heiligen Altes Testaments in gemein saget der Geist Gottes zun Hebreern am 11. Diese alle sind gestorben im Glauben / vnd haben die Verheissung nicht empfangen / sondern sie von fernen gesehen / vnd sich der vertröstet / vñ wol begnügen lassen. Ob nun zwar der verheissene Same zu jhrer Zeit noch nicht in die Welt kommen war / hatten sie doch den Glauben an denselben / so wol wie wir / vnd funden in solchem Glauben so viel Trostes / daß sie sich begnügen liessen. 1. De differentia V. & N. T. Joh. 8, 56. Hebr. 11, 13. Darauß folget ferner / daß die Altvätter im Alten Testament das ewige Leben erlanget haben / so wol wie wir / vnd zwar daß sie solches erlanget haben durch Christum. Daß sie das ewige Leben erlanget / ist darauß klar / daß so wol der Täuffer Johannes als Christus spricht / Joh. 3. Wer an den Sohn glaubet / der hat das ewige Leben. Solches wird auch bekräfftiget in vnserm Text / darinnen sie Erben genennet werden / die Herren seynd aller geistlichen Güter / die Christus erworben hat. Selbiges Erbe wird zun Hebreern am 11. so beschrieben: Abraham wartet auff eine Statt / die einen Grund hat / welcher Bawmeister vnd Schöpffer GOtt ist. Daß sie aber solches Erbe nicht anders als durch Christum vnd sein Erkäntnüß empfangen haben / bezeuget Petrus in der Apostelgeschicht am 4. Es ist in keim andern Heyl / es ist auch kein ander Name den Menschen gegeben / darinnen wir sollen selig werden / als der Name Jesus Christus. Joh. 3, 16. 36 Hebr. 11, 10 Act. 4, 12.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/173
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/173>, abgerufen am 24.11.2024.