Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

Bild:
<< vorherige Seite

ist die Sünde / die Krafft der Sünden ist das Gesetz mit seinen Flüchen. Wann dann Christus den Fluch deß Gesetzes hat auff sich geladen / vnd mit seinem Leyden dem Gesetz für vns ein genügen gethan / so hat der Todt den Stachel verlohren / vnd ist das höllische Reich zerstöret / da könnet jhr nun außgehen jhr gefangene Seelen.

Höret nun zum 4. die Wirckung vnd Krafft deß Todes / in welcher sich der grosse GOtt / vnd vnser Heyland JEsus Christus für vns gegeben hat; Paulus saget / es sey geschehen darumb / auff daß Er vns erlösete von aller Vngerechtigkeit / vnd reiniget jhm selbst ein Volck zum Eigenthumb / das fleissig wäre zu guten Wercken. Da stehet zweyerley; Erstlich / daß du erlöset würdest von der Vngerechtigkeit / von der Schuld vnd Straffe / die du mit allen deinen Sünden verdienet hast; Zum andern / daß du gereiniget vnd geheiliget würdest zu einem Eigenthumb Gottes / fleissig vnd eifferig zu guten Wercken. Beydes muß bey einander seyn / Vergebung der Sünden vnd Heiligung. Dann wann du erlöset wirst von aller Vngerechtigkeit / das gehet nicht zu mit lachendem Munde / sondern der jnnerste Grund der Seelen wird angegriffen vnd vmbgekehret / dann die Seele hanget mit allen Begierden dem Satan an / von demselben muß sie gezogen werden / daß sie Christo anklebe; Daher kompt die Tödtung deß Fleisches / wann aber der alte Mensch getödtet wird / so wird ein newer lebendig gemacht. Daher wird dem Glauben die Krafft zugeeignet / daß er das Hertze reinige / dann wann Christus ins Hertze tritt / muß der Teuffel mit seinem Reiche weichen.

Ein Fürbilde ist in den Kindern Israel / wann dieselbe auß der Egyptischen Dienstbarkeit geführet wurden / musten sie GOttExod. 5, 1. C. 8, 1. dienen: Also auch wir / wann wir befreyet seyn vom Teuffel vnd Sünden / geschichts ja nicht dazu / daß du dem Teuffel möchtest frey dienen / sondern daß du GOtt dienest.

Darumb da du der Erlösung deß grossen Gottes vnd vnsers

ist die Sünde / die Krafft der Sünden ist das Gesetz mit seinen Flüchen. Wann dann Christus den Fluch deß Gesetzes hat auff sich geladen / vnd mit seinem Leyden dem Gesetz für vns ein genügen gethan / so hat der Todt den Stachel verlohren / vnd ist das höllische Reich zerstöret / da könnet jhr nun außgehen jhr gefangene Seelen.

Höret nun zum 4. die Wirckung vnd Krafft deß Todes / in welcher sich der grosse GOtt / vnd vnser Heyland JEsus Christus für vns gegeben hat; Paulus saget / es sey geschehen darumb / auff daß Er vns erlösete von aller Vngerechtigkeit / vnd reiniget jhm selbst ein Volck zum Eigenthumb / das fleissig wäre zu guten Wercken. Da stehet zweyerley; Erstlich / daß du erlöset würdest von der Vngerechtigkeit / von der Schuld vnd Straffe / die du mit allen deinen Sünden verdienet hast; Zum andern / daß du gereiniget vnd geheiliget würdest zu einem Eigenthumb Gottes / fleissig vnd eifferig zu guten Wercken. Beydes muß bey einander seyn / Vergebung der Sünden vnd Heiligung. Dann wann du erlöset wirst von aller Vngerechtigkeit / das gehet nicht zu mit lachendem Munde / sondern der jnnerste Grund der Seelen wird angegriffen vnd vmbgekehret / dann die Seele hanget mit allen Begierden dem Satan an / von demselben muß sie gezogen werden / daß sie Christo anklebe; Daher kompt die Tödtung deß Fleisches / wann aber der alte Mensch getödtet wird / so wird ein newer lebendig gemacht. Daher wird dem Glauben die Krafft zugeeignet / daß er das Hertze reinige / dann wann Christus ins Hertze tritt / muß der Teuffel mit seinem Reiche weichen.

Ein Fürbilde ist in den Kindern Israel / wann dieselbe auß der Egyptischen Dienstbarkeit geführet wurden / musten sie GOttExod. 5, 1. C. 8, 1. dienen: Also auch wir / wann wir befreyet seyn vom Teuffel vnd Sünden / geschichts ja nicht dazu / daß du dem Teuffel möchtest frey dienen / sondern daß du GOtt dienest.

Darumb da du der Erlösung deß grossen Gottes vnd vnsers

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0149" n="129"/>
ist die Sünde / die Krafft                      der Sünden ist das Gesetz mit seinen Flüchen. Wann dann Christus den Fluch deß                      Gesetzes hat auff sich geladen / vnd mit seinem Leyden dem Gesetz für vns ein                      genügen gethan / so hat der Todt den Stachel verlohren / vnd ist das höllische                      Reich zerstöret / da könnet jhr nun außgehen jhr gefangene Seelen.</p>
        <p>Höret nun zum 4. die Wirckung vnd Krafft deß Todes / in welcher sich der grosse                      GOtt / vnd vnser Heyland JEsus Christus für vns gegeben hat; Paulus saget / es                      sey geschehen darumb / auff daß Er vns erlösete von aller Vngerechtigkeit / vnd                      reiniget jhm selbst ein Volck zum Eigenthumb / das fleissig wäre zu guten                      Wercken. Da stehet zweyerley; Erstlich / daß du erlöset würdest von der                      Vngerechtigkeit / von der Schuld vnd Straffe / die du mit allen deinen Sünden                      verdienet hast; Zum andern / daß du gereiniget vnd geheiliget würdest zu einem                      Eigenthumb Gottes / fleissig vnd eifferig zu guten Wercken. Beydes muß bey                      einander seyn / Vergebung der Sünden vnd Heiligung. Dann wann du erlöset wirst                      von aller Vngerechtigkeit / das gehet nicht zu mit lachendem Munde / sondern der                      jnnerste Grund der Seelen wird angegriffen vnd vmbgekehret / dann die Seele                      hanget mit allen Begierden dem Satan an / von demselben muß sie gezogen werden /                      daß sie Christo anklebe; Daher kompt die Tödtung deß Fleisches / wann aber der                      alte Mensch getödtet wird / so wird ein newer lebendig gemacht. Daher wird dem                      Glauben die Krafft zugeeignet / daß er das Hertze reinige / dann wann Christus                      ins Hertze tritt / muß der Teuffel mit seinem Reiche weichen.</p>
        <p>Ein Fürbilde ist in den Kindern Israel / wann dieselbe auß der Egyptischen                      Dienstbarkeit geführet wurden / musten sie GOtt<note place="right">Exod.                          5, 1. C. 8, 1.</note> dienen: Also auch wir / wann wir befreyet seyn vom                      Teuffel vnd Sünden / geschichts ja nicht dazu / daß du dem Teuffel möchtest frey                      dienen / sondern daß du GOtt dienest.</p>
        <p>Darumb da du der Erlösung deß grossen Gottes vnd vnsers
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[129/0149] ist die Sünde / die Krafft der Sünden ist das Gesetz mit seinen Flüchen. Wann dann Christus den Fluch deß Gesetzes hat auff sich geladen / vnd mit seinem Leyden dem Gesetz für vns ein genügen gethan / so hat der Todt den Stachel verlohren / vnd ist das höllische Reich zerstöret / da könnet jhr nun außgehen jhr gefangene Seelen. Höret nun zum 4. die Wirckung vnd Krafft deß Todes / in welcher sich der grosse GOtt / vnd vnser Heyland JEsus Christus für vns gegeben hat; Paulus saget / es sey geschehen darumb / auff daß Er vns erlösete von aller Vngerechtigkeit / vnd reiniget jhm selbst ein Volck zum Eigenthumb / das fleissig wäre zu guten Wercken. Da stehet zweyerley; Erstlich / daß du erlöset würdest von der Vngerechtigkeit / von der Schuld vnd Straffe / die du mit allen deinen Sünden verdienet hast; Zum andern / daß du gereiniget vnd geheiliget würdest zu einem Eigenthumb Gottes / fleissig vnd eifferig zu guten Wercken. Beydes muß bey einander seyn / Vergebung der Sünden vnd Heiligung. Dann wann du erlöset wirst von aller Vngerechtigkeit / das gehet nicht zu mit lachendem Munde / sondern der jnnerste Grund der Seelen wird angegriffen vnd vmbgekehret / dann die Seele hanget mit allen Begierden dem Satan an / von demselben muß sie gezogen werden / daß sie Christo anklebe; Daher kompt die Tödtung deß Fleisches / wann aber der alte Mensch getödtet wird / so wird ein newer lebendig gemacht. Daher wird dem Glauben die Krafft zugeeignet / daß er das Hertze reinige / dann wann Christus ins Hertze tritt / muß der Teuffel mit seinem Reiche weichen. Ein Fürbilde ist in den Kindern Israel / wann dieselbe auß der Egyptischen Dienstbarkeit geführet wurden / musten sie GOtt dienen: Also auch wir / wann wir befreyet seyn vom Teuffel vnd Sünden / geschichts ja nicht dazu / daß du dem Teuffel möchtest frey dienen / sondern daß du GOtt dienest. Exod. 5, 1. C. 8, 1. Darumb da du der Erlösung deß grossen Gottes vnd vnsers

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/149
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/149>, abgerufen am 07.05.2024.