Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

Bild:
<< vorherige Seite

gen der Blinden / vnnd die Gefangene auß dem Gefängnuß führen / vnnd die da sitzen im Finsternuß außV. 16. dem Kercker. Die Blinden will ich auff dem Wege leyten / den sie nicht wissen / ich will sie führen auff den Steigen / die sie nicht kennen / ich will die Finsternuß für jhnen her zum Liecht machen / vnnd das höckericht zum eben. Solches will ich jhnen thun / vnd sie nicht verlassen. Nach solcher Weissagung ist Christus auch vnser Liecht geworden. Er ist wie die Sonne / die auffgehet außder Höhe / vnd erscheinet denen die dasitzen im Finsternuß vnd SchattenLuc. 1, 79. deß Todes. Da Simeon dieses von dem Kinde JEsu verkündigte / steckete er noch im finstern / war gar wenigen bekandt / aber Simeon hat gesehen / wie die Stralen seines Liechts einmal alle Welt erfüllen würde.

Zum dritten preiset Simeon das kleine Kind als ein Preiß Israels. Israel ist zweyerley / ein leibliches vnnd ein geistliches. Das leibliche Israel / nemblich die von dem Ertzvatter Jacob dem Geblüte nach entsprossen / hatten sich freylich dieses Kindes hoch zu rühmen. Es war ein Preiß für das Jüdisch Volck / wann Christus zu dem Samaritanischen Weiblem saget: Johan am 4. Cap.Ioh. 4, 22. Das Heyl kommet von den Juden; Es ist ein Ruhm für Israel / wann Paulus sagt zun Römern am 9. Denen die daRon. 9, 4. 5. sind von Israel gehöret die Kindschafft / vnd die Herrligkeit / vnd der Bundt / vnd das Gesätz / vnnd der Gottesdienst / vnnd die Verheissung / welcher auch sind die Vätter / auß welchen Christus herkompt nach dem Fleisch / der da ist GOtt vber alles / gelobet in Ewigkeit. Christus ist den Juden verheissen / bey jhnen geboren vnd erzogen /

gen der Blinden / vnnd die Gefangene auß dem Gefängnuß führen / vnnd die da sitzen im Finsternuß außV. 16. dem Kercker. Die Blinden will ich auff dem Wege leyten / den sie nicht wissen / ich will sie führen auff den Steigen / die sie nicht kennen / ich will die Finsternuß für jhnen her zum Liecht machen / vnnd das höckericht zum eben. Solches will ich jhnen thun / vnd sie nicht verlassen. Nach solcher Weissagung ist Christus auch vnser Liecht geworden. Er ist wie die Sonne / die auffgehet außder Höhe / vnd erscheinet denen die dasitzen im Finsternuß vnd SchattenLuc. 1, 79. deß Todes. Da Simeon dieses von dem Kinde JEsu verkündigte / steckete er noch im finstern / war gar wenigen bekandt / aber Simeon hat gesehen / wie die Stralen seines Liechts einmal alle Welt erfüllen würde.

Zum dritten preiset Simeon das kleine Kind als ein Preiß Israels. Israel ist zweyerley / ein leibliches vnnd ein geistliches. Das leibliche Israel / nemblich die von dem Ertzvatter Jacob dem Geblüte nach entsprossen / hatten sich freylich dieses Kindes hoch zu rühmen. Es war ein Preiß für das Jüdisch Volck / wann Christus zu dem Samaritanischen Weiblem saget: Johan am 4. Cap.Ioh. 4, 22. Das Heyl kommet von den Juden; Es ist ein Ruhm für Israel / wann Paulus sagt zun Römern am 9. Denen die daRõ. 9, 4. 5. sind von Israel gehöret die Kindschafft / vnd die Herrligkeit / vnd der Bundt / vnd das Gesätz / vnnd der Gottesdienst / vnnd die Verheissung / welcher auch sind die Vätter / auß welchen Christus herkompt nach dem Fleisch / der da ist GOtt vber alles / gelobet in Ewigkeit. Christus ist den Juden verheissen / bey jhnen geboren vnd erzogen /

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0601" n="585"/>
gen der Blinden /                      vnnd die Gefangene auß dem Gefängnuß führen / vnnd die da sitzen im Finsternuß                          auß<note place="right">V. 16.</note> dem Kercker. Die Blinden will                      ich auff dem Wege leyten / den sie nicht wissen / ich will sie führen auff den                      Steigen / die sie nicht kennen / ich will die Finsternuß für jhnen her zum                      Liecht machen / vnnd das höckericht zum eben. Solches will ich jhnen thun / vnd                      sie nicht verlassen. Nach solcher Weissagung ist Christus auch vnser Liecht                      geworden. Er ist wie die Sonne / die auffgehet außder Höhe / vnd erscheinet                      denen die dasitzen im Finsternuß vnd Schatten<note place="right">Luc. 1,                          79.</note> deß Todes. Da Simeon dieses von dem Kinde JEsu verkündigte /                      steckete er noch im finstern / war gar wenigen bekandt / aber Simeon hat gesehen                      / wie die Stralen seines Liechts einmal alle Welt erfüllen würde.</p>
        <p>Zum dritten preiset Simeon das kleine Kind als ein Preiß Israels. Israel ist                      zweyerley / ein leibliches vnnd ein geistliches. Das leibliche Israel / nemblich                      die von dem Ertzvatter Jacob dem Geblüte nach entsprossen / hatten sich freylich                      dieses Kindes hoch zu rühmen. Es war ein Preiß für das Jüdisch Volck / wann                      Christus zu dem Samaritanischen Weiblem saget: Johan am 4. Cap.<note place="right">Ioh. 4, 22.</note> Das Heyl kommet von den Juden; Es                      ist ein Ruhm für Israel / wann Paulus sagt zun Römern am 9. Denen die da<note place="right">Ro&#x0303;. 9, 4. 5.</note> sind von Israel                      gehöret die Kindschafft / vnd die Herrligkeit / vnd der Bundt / vnd das Gesätz /                      vnnd der Gottesdienst / vnnd die Verheissung / welcher auch sind die Vätter /                      auß welchen Christus herkompt nach dem Fleisch / der da ist GOtt vber alles /                      gelobet in Ewigkeit. Christus ist den Juden verheissen / bey jhnen geboren vnd                      erzogen /
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[585/0601] gen der Blinden / vnnd die Gefangene auß dem Gefängnuß führen / vnnd die da sitzen im Finsternuß auß dem Kercker. Die Blinden will ich auff dem Wege leyten / den sie nicht wissen / ich will sie führen auff den Steigen / die sie nicht kennen / ich will die Finsternuß für jhnen her zum Liecht machen / vnnd das höckericht zum eben. Solches will ich jhnen thun / vnd sie nicht verlassen. Nach solcher Weissagung ist Christus auch vnser Liecht geworden. Er ist wie die Sonne / die auffgehet außder Höhe / vnd erscheinet denen die dasitzen im Finsternuß vnd Schatten deß Todes. Da Simeon dieses von dem Kinde JEsu verkündigte / steckete er noch im finstern / war gar wenigen bekandt / aber Simeon hat gesehen / wie die Stralen seines Liechts einmal alle Welt erfüllen würde. V. 16. Luc. 1, 79. Zum dritten preiset Simeon das kleine Kind als ein Preiß Israels. Israel ist zweyerley / ein leibliches vnnd ein geistliches. Das leibliche Israel / nemblich die von dem Ertzvatter Jacob dem Geblüte nach entsprossen / hatten sich freylich dieses Kindes hoch zu rühmen. Es war ein Preiß für das Jüdisch Volck / wann Christus zu dem Samaritanischen Weiblem saget: Johan am 4. Cap. Das Heyl kommet von den Juden; Es ist ein Ruhm für Israel / wann Paulus sagt zun Römern am 9. Denen die da sind von Israel gehöret die Kindschafft / vnd die Herrligkeit / vnd der Bundt / vnd das Gesätz / vnnd der Gottesdienst / vnnd die Verheissung / welcher auch sind die Vätter / auß welchen Christus herkompt nach dem Fleisch / der da ist GOtt vber alles / gelobet in Ewigkeit. Christus ist den Juden verheissen / bey jhnen geboren vnd erzogen / Ioh. 4, 22. Rõ. 9, 4. 5.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/601
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 585. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/601>, abgerufen am 02.05.2024.