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Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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die verdammet werden. Mercke III. wie die wahre Anzeygung dieses gerechten Gerichtes seyn muß eben diß gegenwärtige Leyden der Christen. Es sey daß sie selbsten jhr Fleisch ereutzigen / oder von andern gecreutziget werden. Daher daß wir vmb deß Reiches GOttes willen hie viel leyden vnd gedulden / können wir gewiß abnehmen / daß folgen muß ein gerechtes Gericht / darinnen einem jeglichen die Wiedervergeltung zuerkandt werde.

Die Vrsach wird angedeutet: Nach dem es recht istV. 6. 7. bey GOtt / zu vergelten Trübsal / denen die euch Trübsal anlegen / euch aber die jhr Trübsal leydet / ruhe mit vns.

Was anlanget die Gottlosen / die vns Trübsal anlegen / es seyn Teuffel oder Menschen / so erforderts Gottes Gerechtigkeit / daß dieselbe Trübsal leyden / vndwer es ein Vngerechtigkeit / wann die Gottlosen allhie solten gute Tage haben / vnd die Frommen wol plagen / vnnd frey hindurch gehen / dann was solt nur daß für ein Richter seyn / der wol erdulden köndt / daß die vnschuldige Frömmigkeit also frey vom Teuffel vnnd Menschen solte geplaget werden.

Was anlanget die Frommen / ist jhnen zwar GOTT nichts schuldig / dann es heist doch: Wann jhr alles gethan habt so sprecht: Wir seyn vnnütze Knecht / vnd haben nicht mehr gethan / als was wir schuldig seyn; dennoch so machts Gottes gnädige Verheissung / die er vns in seinem lieben Sohne Christo JEsu gegeben hat / daß wann wir vmb Christi willen im Glauben viel dulden vnd ertragen / Hoffnung haben / einer herrlichen Vergeltung / vnd wurde auch vnrecht für GOtt seyn / wann wir auff GOttes Wort vnd Verheissung vns zur Furcht GOttes wendeten / vnnd allerley Vngemach vnd Creutz darüber erduldeten / so wir nit die verheissene Vergeltung von seiner Hand empfahen solten.

die verdam̃et werden. Mercke III. wie die wahre Anzeygung dieses gerechten Gerichtes seyn muß eben diß gegenwärtige Leyden der Christen. Es sey daß sie selbsten jhr Fleisch ereutzigen / oder von andern gecreutziget werden. Daher daß wir vmb deß Reiches GOttes willen hie viel leyden vnd gedulden / können wir gewiß abnehmen / daß folgen muß ein gerechtes Gericht / darinnen einem jeglichen die Wiedervergeltung zuerkandt werde.

Die Vrsach wird angedeutet: Nach dem es recht istV. 6. 7. bey GOtt / zu vergelten Trübsal / denen die euch Trübsal anlegen / euch aber die jhr Trübsal leydet / ruhe mit vns.

Was anlanget die Gottlosen / die vns Trübsal anlegen / es seyn Teuffel oder Menschen / so erforderts Gottes Gerechtigkeit / daß dieselbe Trübsal leyden / vndwer es ein Vngerechtigkeit / wañ die Gottlosen allhie solten gute Tage haben / vnd die Frommen wol plagen / vnnd frey hindurch gehen / dann was solt nur daß für ein Richter seyn / der wol erdulden köndt / daß die vnschuldige Frömmigkeit also frey vom Teuffel vnnd Menschen solte geplaget werden.

Was anlanget die From̃en / ist jhnen zwar GOTT nichts schuldig / dann es heist doch: Wann jhr alles gethan habt so sprecht: Wir seyn vnnütze Knecht / vnd haben nicht mehr gethan / als was wir schuldig seyn; dennoch so machts Gottes gnädige Verheissung / die er vns in seinem lieben Sohne Christo JEsu gegeben hat / daß wann wir vmb Christi willen im Glauben viel dulden vnd ertragen / Hoffnung haben / einer herrlichen Vergeltung / vnd wurde auch vnrecht für GOtt seyn / wann wir auff GOttes Wort vnd Verheissung vns zur Furcht GOttes wendeten / vnnd allerley Vngemach vnd Creutz darüber erduldeten / so wir nit die verheissene Vergeltung von seiner Hand empfahen solten.

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[539/0555] die verdam̃et werden. Mercke III. wie die wahre Anzeygung dieses gerechten Gerichtes seyn muß eben diß gegenwärtige Leyden der Christen. Es sey daß sie selbsten jhr Fleisch ereutzigen / oder von andern gecreutziget werden. Daher daß wir vmb deß Reiches GOttes willen hie viel leyden vnd gedulden / können wir gewiß abnehmen / daß folgen muß ein gerechtes Gericht / darinnen einem jeglichen die Wiedervergeltung zuerkandt werde. Die Vrsach wird angedeutet: Nach dem es recht ist bey GOtt / zu vergelten Trübsal / denen die euch Trübsal anlegen / euch aber die jhr Trübsal leydet / ruhe mit vns. V. 6. 7. Was anlanget die Gottlosen / die vns Trübsal anlegen / es seyn Teuffel oder Menschen / so erforderts Gottes Gerechtigkeit / daß dieselbe Trübsal leyden / vndwer es ein Vngerechtigkeit / wañ die Gottlosen allhie solten gute Tage haben / vnd die Frommen wol plagen / vnnd frey hindurch gehen / dann was solt nur daß für ein Richter seyn / der wol erdulden köndt / daß die vnschuldige Frömmigkeit also frey vom Teuffel vnnd Menschen solte geplaget werden. Was anlanget die From̃en / ist jhnen zwar GOTT nichts schuldig / dann es heist doch: Wann jhr alles gethan habt so sprecht: Wir seyn vnnütze Knecht / vnd haben nicht mehr gethan / als was wir schuldig seyn; dennoch so machts Gottes gnädige Verheissung / die er vns in seinem lieben Sohne Christo JEsu gegeben hat / daß wann wir vmb Christi willen im Glauben viel dulden vnd ertragen / Hoffnung haben / einer herrlichen Vergeltung / vnd wurde auch vnrecht für GOtt seyn / wann wir auff GOttes Wort vnd Verheissung vns zur Furcht GOttes wendeten / vnnd allerley Vngemach vnd Creutz darüber erduldeten / so wir nit die verheissene Vergeltung von seiner Hand empfahen solten.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 539. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/555>, abgerufen am 28.04.2024.