Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

Bild:
<< vorherige Seite

V. 20. Vnd saget Danck allezeit für alles / Gott vnd dem Vatter / in dem Nahmen vnsers HERREN JEsu Christi.

V. 21. Vnnd seyd vnter einander vnterthan in der Forcht GOttes.

Geliebte in Christo JEsu.
Exord. Repugnantia Evangelii & naturae.

DAs Evangelium von Christo ist so sehr der Natur zuwieder / daß es entweder gar nicht angenommen wird / oder so es angenommen vnd geglaubet wird / bald durch Sicherheit verlohren wird / in deme die Leute bald daran genug haben / vnd meynen sie habens gar dahin / folgen jhrem Fleische / biß sie die Krafft deß Evangelij verlieren / ehe sie es meynen / daß nichts mehr vberbleibet / als daß sie etwa davon reden können / vnd den Namen eines Christen behalten.

Causae.

Das kompt daher / daß sie nicht bedencken den Grewel / deß fleischlichen Lebens für GOtt / vnnd die rechte Art deß Christenthumbs / dann sie wollen nicht wissen wie Paulus lehret zun Ephes. Eph, 4, 21.4. Daß diß die Warheit / vnd das rechtschaffene Wesen in Christo JEsu sey / ablegen den alten Menschen / vnnd einen newen anziehen.

Es kan ja dieses den Christen nicht verborgen seyn / das Wort GOttes ist voll von solcher Lehre / so wirds auch offt gehöret / doch wirds nicht betrachtet. Ich weiß nicht woher es komme / GOtt weiß es / daß so ein klares Wort nicht zu Hertzen dringet / es können ja die Leute nicht sagen / daß das Wort nicht wahr sey / dann sie bekennen es sey GOttes Wort / so können sie auch nicht gedencken / daß es kein Ernst sey / ohne Zweiffel thut viel dazu / daß mit keiner Begierde vnd Ernst das Wort angehöret wirdt / oder wann ja das Hertz vberzeuget vnd beweget ist / daß es sich vornimbt

V. 20. Vnd saget Danck allezeit für alles / Gott vnd dem Vatter / in dem Nahmen vnsers HERREN JEsu Christi.

V. 21. Vnnd seyd vnter einander vnterthan in der Forcht GOttes.

Geliebte in Christo JEsu.
Exord. Repugnãtia Evangelii & naturae.

DAs Evangelium von Christo ist so sehr der Natur zuwieder / daß es entweder gar nicht angenommen wird / oder so es angenommen vnd geglaubet wird / bald durch Sicherheit verlohren wird / in deme die Leute bald daran genug haben / vnd meynen sie habens gar dahin / folgen jhrem Fleische / biß sie die Krafft deß Evangelij verlieren / ehe sie es meynen / daß nichts mehr vberbleibet / als daß sie etwa davon reden können / vnd den Namen eines Christen behalten.

Causae.

Das kompt daher / daß sie nicht bedencken den Grewel / deß fleischlichen Lebens für GOtt / vnnd die rechte Art deß Christenthumbs / dann sie wollen nicht wissen wie Paulus lehret zun Ephes. Eph, 4, 21.4. Daß diß die Warheit / vnd das rechtschaffene Wesen in Christo JEsu sey / ablegen den alten Menschen / vnnd einen newen anziehen.

Es kan ja dieses den Christen nicht verborgen seyn / das Wort GOttes ist voll von solcher Lehre / so wirds auch offt gehöret / doch wirds nicht betrachtet. Ich weiß nicht woher es komme / GOtt weiß es / daß so ein klares Wort nicht zu Hertzen dringet / es können ja die Leute nicht sagen / daß das Wort nicht wahr sey / dann sie bekennen es sey GOttes Wort / so können sie auch nicht gedencken / daß es kein Ernst sey / ohne Zweiffel thut viel dazu / daß mit keiner Begierde vnd Ernst das Wort angehöret wirdt / oder wann ja das Hertz vberzeuget vnd beweget ist / daß es sich vornimbt

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0422" n="406"/>
        <p>V. 20. Vnd saget Danck allezeit für alles / Gott vnd dem Vatter / in dem Nahmen                      vnsers HERREN JEsu Christi.</p>
        <p>V. 21. Vnnd seyd vnter einander vnterthan in der Forcht GOttes.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Geliebte in Christo JEsu.</head><lb/>
        <note place="left">Exord. Repugna&#x0303;tia Evangelii &amp;                      naturae.</note>
        <p>DAs Evangelium von Christo ist so sehr der Natur zuwieder / daß es entweder gar                      nicht angenommen wird / oder so es angenommen vnd geglaubet wird / bald durch                      Sicherheit verlohren wird / in deme die Leute bald daran genug haben / vnd                      meynen sie habens gar dahin / folgen jhrem Fleische / biß sie die Krafft deß                      Evangelij verlieren / ehe sie es meynen / daß nichts mehr vberbleibet / als daß                      sie etwa davon reden können / vnd den Namen eines Christen behalten.</p>
        <note place="left">Causae.</note>
        <p>Das kompt daher / daß sie nicht bedencken den Grewel / deß fleischlichen Lebens                      für GOtt / vnnd die rechte Art deß Christenthumbs / dann sie wollen nicht wissen                      wie Paulus lehret zun Ephes. <note place="left">Eph, 4, 21.</note>4. Daß                      diß die Warheit / vnd das rechtschaffene Wesen in Christo JEsu sey / ablegen den                      alten Menschen / vnnd einen newen anziehen.</p>
        <p>Es kan ja dieses den Christen nicht verborgen seyn / das Wort GOttes ist voll von                      solcher Lehre / so wirds auch offt gehöret / doch wirds nicht betrachtet. Ich                      weiß nicht woher es komme / GOtt weiß es / daß so ein klares Wort nicht zu                      Hertzen dringet / es können ja die Leute nicht sagen / daß das Wort nicht wahr                      sey / dann sie bekennen es sey GOttes Wort / so können sie auch nicht gedencken                      / daß es kein Ernst sey / ohne Zweiffel thut viel dazu / daß mit keiner Begierde                      vnd Ernst das Wort angehöret wirdt / oder wann ja das Hertz vberzeuget vnd                      beweget ist / daß es sich vornimbt
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[406/0422] V. 20. Vnd saget Danck allezeit für alles / Gott vnd dem Vatter / in dem Nahmen vnsers HERREN JEsu Christi. V. 21. Vnnd seyd vnter einander vnterthan in der Forcht GOttes. Geliebte in Christo JEsu. DAs Evangelium von Christo ist so sehr der Natur zuwieder / daß es entweder gar nicht angenommen wird / oder so es angenommen vnd geglaubet wird / bald durch Sicherheit verlohren wird / in deme die Leute bald daran genug haben / vnd meynen sie habens gar dahin / folgen jhrem Fleische / biß sie die Krafft deß Evangelij verlieren / ehe sie es meynen / daß nichts mehr vberbleibet / als daß sie etwa davon reden können / vnd den Namen eines Christen behalten. Das kompt daher / daß sie nicht bedencken den Grewel / deß fleischlichen Lebens für GOtt / vnnd die rechte Art deß Christenthumbs / dann sie wollen nicht wissen wie Paulus lehret zun Ephes. 4. Daß diß die Warheit / vnd das rechtschaffene Wesen in Christo JEsu sey / ablegen den alten Menschen / vnnd einen newen anziehen. Eph, 4, 21. Es kan ja dieses den Christen nicht verborgen seyn / das Wort GOttes ist voll von solcher Lehre / so wirds auch offt gehöret / doch wirds nicht betrachtet. Ich weiß nicht woher es komme / GOtt weiß es / daß so ein klares Wort nicht zu Hertzen dringet / es können ja die Leute nicht sagen / daß das Wort nicht wahr sey / dann sie bekennen es sey GOttes Wort / so können sie auch nicht gedencken / daß es kein Ernst sey / ohne Zweiffel thut viel dazu / daß mit keiner Begierde vnd Ernst das Wort angehöret wirdt / oder wann ja das Hertz vberzeuget vnd beweget ist / daß es sich vornimbt

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/422
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 406. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/422>, abgerufen am 23.11.2024.