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Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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nichtes seyn dann Hülffe vnnd Gnade / daß er sich vnser annehme als seiner Kinder / zu bessern / zu trösten / zu helffen / solches Vertrawen im Hertzen gefasset ist gewaltig / vnd fehlet nimmer.

2. Invocandi modus.

Fürs ander / ist bey dem Gebette Pauli zu mercken / die Art vnd Weise mit was Geberden man für GOtt im Gebette erscheinen soll / Paulus spricht: Ich beuge meine Knie / Knie beugen ist ein Zeichen eines ernsthafftigen vnd demütigen Gebetts. Darumm bezeuget hie Paulus / daß er zu GOtt geflehet mit Demuth vnnd Ernst. Eusserliche Geberde so sie alleine seyn / ist lauter Heucheley / wann aber das Hertze brünstig ist / als dann wird das Fewer der Andacht auch leicht herfür brechen in eusserlichen Geberden / vnd hebet gen Himmel wie das Gemüthe / also auch Hände vnnd Augen.

3. Invocationis materia, robur puta interni hominis.

Endlich fürs dritte / haben wir wol zu bedencken das Gebett selbsten / darinnen Paulus bittet / daß GOtt vns gebe nach dem Reichthumb seiner Herrligkeit durch seinen Geist / kräfftiglich starck zu werden an dem inwendigen Menschen.

Wir haben einen zweyfachen Menschen / einen eusserlichen vnd einen innerlichen / der Außwendige wird mit der Vernunfft erkandt / vnd mit den Sinnen begriffen / mit Augen gesehen / vnnd mit Händen betastet; der inwendige Mensch ist vnsichtbahr den Augen vnnd der Vernunfft new geschaffen durch den H. Geist. 2. Cor, 5, 17Wer glaubt ist ein newer Mensche geworden / 2. Corinth. 5. Ist jemandt in Christo / so ist er eine newe Creatur. Der außwendige Mensche / so er nicht ernewert ist / ist ein Knecht der Sünden / der inwendiger Mensche zwinget den Außwendigen vnter den Gehorsamb der Gerechtigkeit.

Hiezu gehöret Stärcke / ja es muß der inwendige Mensche in seiner Krafft immer wachsen vnnd zunehmen / das ist dann das vns der Geist GOttes durch den Mund Paulihie wünschet /

nichtes seyn dann Hülffe vnnd Gnade / daß er sich vnser annehme als seiner Kinder / zu bessern / zu trösten / zu helffen / solches Vertrawen im Hertzen gefasset ist gewaltig / vnd fehlet nimmer.

2. Invocãdi modus.

Fürs ander / ist bey dem Gebette Pauli zu mercken / die Art vnd Weise mit was Geberden man für GOtt im Gebette erscheinen soll / Paulus spricht: Ich beuge meine Knie / Knie beugen ist ein Zeichen eines ernsthafftigen vñ demütigen Gebetts. Darum̃ bezeuget hie Paulus / daß er zu GOtt geflehet mit Demuth vnnd Ernst. Eusserliche Geberde so sie alleine seyn / ist lauter Heucheley / wann aber das Hertze brünstig ist / als dann wird das Fewer der Andacht auch leicht herfür brechen in eusserlichen Geberden / vnd hebet gen Himmel wie das Gemüthe / also auch Hände vnnd Augen.

3. Invocationis materia, robur puta interni hominis.

Endlich fürs dritte / haben wir wol zu bedencken das Gebett selbsten / darinnen Paulus bittet / daß GOtt vns gebe nach dem Reichthumb seiner Herrligkeit durch seinen Geist / kräfftiglich starck zu werden an dem inwendigen Menschen.

Wir haben einen zweyfachen Menschen / einen eusserlichen vnd einen innerlichen / der Außwendige wird mit der Vernunfft erkandt / vnd mit den Sinnen begriffen / mit Augen gesehen / vnnd mit Händen betastet; der inwendige Mensch ist vnsichtbahr den Augen vnnd der Vernunfft new geschaffen durch den H. Geist. 2. Cor, 5, 17Wer glaubt ist ein newer Mensche geworden / 2. Corinth. 5. Ist jemandt in Christo / so ist er eine newe Creatur. Der außwendige Mensche / so er nicht ernewert ist / ist ein Knecht der Sünden / der inwendiger Mensche zwinget den Außwendigen vnter den Gehorsamb der Gerechtigkeit.

Hiezu gehöret Stärcke / ja es muß der inwendige Mensche in seiner Krafft immer wachsen vnnd zunehmen / das ist dann das vns der Geist GOttes durch den Mund Paulihie wünschet /

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[342/0358] nichtes seyn dann Hülffe vnnd Gnade / daß er sich vnser annehme als seiner Kinder / zu bessern / zu trösten / zu helffen / solches Vertrawen im Hertzen gefasset ist gewaltig / vnd fehlet nimmer. Fürs ander / ist bey dem Gebette Pauli zu mercken / die Art vnd Weise mit was Geberden man für GOtt im Gebette erscheinen soll / Paulus spricht: Ich beuge meine Knie / Knie beugen ist ein Zeichen eines ernsthafftigen vñ demütigen Gebetts. Darum̃ bezeuget hie Paulus / daß er zu GOtt geflehet mit Demuth vnnd Ernst. Eusserliche Geberde so sie alleine seyn / ist lauter Heucheley / wann aber das Hertze brünstig ist / als dann wird das Fewer der Andacht auch leicht herfür brechen in eusserlichen Geberden / vnd hebet gen Himmel wie das Gemüthe / also auch Hände vnnd Augen. Endlich fürs dritte / haben wir wol zu bedencken das Gebett selbsten / darinnen Paulus bittet / daß GOtt vns gebe nach dem Reichthumb seiner Herrligkeit durch seinen Geist / kräfftiglich starck zu werden an dem inwendigen Menschen. Wir haben einen zweyfachen Menschen / einen eusserlichen vnd einen innerlichen / der Außwendige wird mit der Vernunfft erkandt / vnd mit den Sinnen begriffen / mit Augen gesehen / vnnd mit Händen betastet; der inwendige Mensch ist vnsichtbahr den Augen vnnd der Vernunfft new geschaffen durch den H. Geist. Wer glaubt ist ein newer Mensche geworden / 2. Corinth. 5. Ist jemandt in Christo / so ist er eine newe Creatur. Der außwendige Mensche / so er nicht ernewert ist / ist ein Knecht der Sünden / der inwendiger Mensche zwinget den Außwendigen vnter den Gehorsamb der Gerechtigkeit. 2. Cor, 5, 17 Hiezu gehöret Stärcke / ja es muß der inwendige Mensche in seiner Krafft immer wachsen vnnd zunehmen / das ist dann das vns der Geist GOttes durch den Mund Paulihie wünschet /

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 342. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/358>, abgerufen am 24.11.2024.