Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.DA Paulus diese Epistel geschrieben / war er ein gefangener zu Rom / darumb war er sorgfältig für seine Gemeinen / daß er nicht möchte vergebens gearbeitet haben / vnd was er noch gutes thun kan / das thut er / nemblich mit Vermahnen vnd mit Betten / wie dann beydes in dieser Epistel bey einander ist. 1. ein herrliche Vermahnung. 2. ein brünstig Gebett. Die Ermahnung zur Beständigkeit ist diese: Ich bittePars I. Adhortatio ad constantiam. euch / daß jhr nicht müde werdet vmb meiner Trübsalen willen / die ich für euch leyde / welche euch eine EhreV. 13. sind. Wann Paulus als ein Lehrer deß Evangelij zu Rom gelitten / hat auch das Evangelium mit gelitten / dann da hat man gedencken können / siehe dieser Paulus hat grosse Ding fürgegeben / vnd wir haben auch selbst viel von jhm gehalten / weil er von Christo selbsten gelehret / were aber sein Lehr vnd Ruhm recht / würde GOTT jhm ja solches nicht wiederfahren lassen. Hernach hat man auch gedencken können / der Anfang ist bey Paulo gemacht / die Verfolgung wird wol balde zu vns kommen. Bey geübten vnd bewährten Christen hat es so balde keine Noth / aber bey den Schwachen vnd Zarten ist Noth / wann einer vorhin vom Glauben nichtes gehöret hat / vnnd soll dann einen gecreutzigten Menschen zum GOtte auffnehmen / vnnd demselben seine Seligkeit vertrawen / auch demselbigen sich in allem vntergeben / also daß er seinem eygenen Fleische wehe thue / vnd soll dennoch kein Glücke darzu haben / sondern Spott vnd Verfolgung leyden / das möchte mannichen abschrecken; also auch jetzt / wann ein Weltkind zu einem bessern Sinne gekommen / vnnd sich zum rechten Christenthumb gewendet hat / also daß er nicht mehr mit der Welt will Fressen vnd Sauffen / will Schmachwort verachten / vnd sich der Heyligunge ergeben / so kan es leichte kommen / daß er dar durch DA Paulus diese Epistel geschrieben / war er ein gefangener zu Rom / darumb war er sorgfältig für seine Gemeinen / daß er nicht möchte vergebens gearbeitet haben / vnd was er noch gutes thun kan / das thut er / nemblich mit Vermahnen vnd mit Betten / wie dann beydes in dieser Epistel bey einander ist. 1. ein herrliche Vermahnung. 2. ein brünstig Gebett. Die Ermahnung zur Beständigkeit ist diese: Ich bittePars I. Adhortatio ad constantiam. euch / daß jhr nicht müde werdet vmb meiner Trübsalen willen / die ich für euch leyde / welche euch eine EhreV. 13. sind. Wann Paulus als ein Lehrer deß Evangelij zu Rom gelitten / hat auch das Evangelium mit gelitten / dann da hat man gedencken können / siehe dieser Paulus hat grosse Ding fürgegeben / vnd wir haben auch selbst viel von jhm gehalten / weil er von Christo selbsten gelehret / were aber sein Lehr vnd Ruhm recht / würde GOTT jhm ja solches nicht wiederfahren lassen. Hernach hat man auch gedencken können / der Anfang ist bey Paulo gemacht / die Verfolgung wird wol balde zu vns kommen. Bey geübten vnd bewährten Christen hat es so balde keine Noth / aber bey den Schwachen vnd Zarten ist Noth / wann einer vorhin vom Glauben nichtes gehöret hat / vnnd soll dann einen gecreutzigten Menschen zum GOtte auffnehmen / vnnd demselben seine Seligkeit vertrawen / auch demselbigen sich in allem vntergeben / also daß er seinem eygenen Fleische wehe thue / vnd soll dennoch kein Glücke darzu haben / sondern Spott vnd Verfolgung leyden / das möchte mannichen abschrecken; also auch jetzt / wann ein Weltkind zu einem bessern Sinne gekommen / vnnd sich zum rechten Christenthumb gewendet hat / also daß er nicht mehr mit der Welt will Fressen vnd Sauffen / will Schmachwort verachten / vnd sich der Heyligunge ergeben / so kan es leichte kommen / daß er dar durch <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0353" n="337"/> <p>DA Paulus diese Epistel geschrieben / war er ein gefangener zu Rom / darumb war er sorgfältig für seine Gemeinen / daß er nicht möchte vergebens gearbeitet haben / vnd was er noch gutes thun kan / das thut er / nemblich mit Vermahnen vnd mit Betten / wie dann beydes in dieser Epistel bey einander ist. 1. ein herrliche Vermahnung. 2. ein brünstig Gebett.</p> <p>Die Ermahnung zur Beständigkeit ist diese: Ich bitte<note place="right">Pars I. 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Bey geübten vnd bewährten Christen hat es so balde keine Noth / aber bey den Schwachen vnd Zarten ist Noth / wann einer vorhin vom Glauben nichtes gehöret hat / vnnd soll dann einen gecreutzigten Menschen zum GOtte auffnehmen / vnnd demselben seine Seligkeit vertrawen / auch demselbigen sich in allem vntergeben / also daß er seinem eygenen Fleische wehe thue / vnd soll dennoch kein Glücke darzu haben / sondern Spott vnd Verfolgung leyden / das möchte mannichen abschrecken; also auch jetzt / wann ein Weltkind zu einem bessern Sinne gekommen / vnnd sich zum rechten Christenthumb gewendet hat / also daß er nicht mehr mit der Welt will Fressen vnd Sauffen / will Schmachwort verachten / vnd sich der Heyligunge ergeben / so kan es leichte kommen / daß er dar durch </p> </div> </body> </text> </TEI> [337/0353]
DA Paulus diese Epistel geschrieben / war er ein gefangener zu Rom / darumb war er sorgfältig für seine Gemeinen / daß er nicht möchte vergebens gearbeitet haben / vnd was er noch gutes thun kan / das thut er / nemblich mit Vermahnen vnd mit Betten / wie dann beydes in dieser Epistel bey einander ist. 1. ein herrliche Vermahnung. 2. ein brünstig Gebett.
Die Ermahnung zur Beständigkeit ist diese: Ich bitte euch / daß jhr nicht müde werdet vmb meiner Trübsalen willen / die ich für euch leyde / welche euch eine Ehre sind.
Pars I. Adhortatio ad constantiam.
V. 13. Wann Paulus als ein Lehrer deß Evangelij zu Rom gelitten / hat auch das Evangelium mit gelitten / dann da hat man gedencken können / siehe dieser Paulus hat grosse Ding fürgegeben / vnd wir haben auch selbst viel von jhm gehalten / weil er von Christo selbsten gelehret / were aber sein Lehr vnd Ruhm recht / würde GOTT jhm ja solches nicht wiederfahren lassen. Hernach hat man auch gedencken können / der Anfang ist bey Paulo gemacht / die Verfolgung wird wol balde zu vns kommen. Bey geübten vnd bewährten Christen hat es so balde keine Noth / aber bey den Schwachen vnd Zarten ist Noth / wann einer vorhin vom Glauben nichtes gehöret hat / vnnd soll dann einen gecreutzigten Menschen zum GOtte auffnehmen / vnnd demselben seine Seligkeit vertrawen / auch demselbigen sich in allem vntergeben / also daß er seinem eygenen Fleische wehe thue / vnd soll dennoch kein Glücke darzu haben / sondern Spott vnd Verfolgung leyden / das möchte mannichen abschrecken; also auch jetzt / wann ein Weltkind zu einem bessern Sinne gekommen / vnnd sich zum rechten Christenthumb gewendet hat / also daß er nicht mehr mit der Welt will Fressen vnd Sauffen / will Schmachwort verachten / vnd sich der Heyligunge ergeben / so kan es leichte kommen / daß er dar durch
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