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Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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leicht zuerachten. Beym Esaia am 5. Zeyget sich die Hölle denEs. 5, 14. Vollsäuffern mit auffgesperretem Rachen. Daher vnser liebster Heyland vns nicht vergeblich ermahnet beym Luca am 21. Cap.Luc. 21, 14. Hütet euch / daß ewere Hertzen nicht beschweret werden mit Fressen vnd Sauffen / vnd komme dieser Tag schnell vber euch. Es erhasche vns das jüngste Gericht im Fressen vnd Sauffen / oder es erhasche vns der Todt / ist eins wie das ander. Nach dem Todt gilt kein Bekehrung vnnd Abbitte.

Diß ist die Erläuterung deß Sünden Registers / welches vnsere Lection vns fürgelegt / darinnen doch der Apostel nicht alle Wercke deß Fleisches erzehlet. Darumb setzet er hinzu: Vnd dergleichen. Dann es seynd noch andere Früchte / beydes wieder die erste vnd andere Tafel / aller meist wieder das vierdte / siebende vnd achte Gebott / die auch hieher gehören: Als Vngehorsamb / Vngerechtigkeit / Geitz / Dieberey / Falschheit vnd Lügen. Seynd alle offenbarliche Früchte deß Fleisches.

Aber lasset vns auch besehen das Tugendt Register: Die2. de fructibus Spiritus. Frucht deß Geists ist Liebe / Frewde / Friede / Gedult / oder Erträglichkeit / Freundligkeit / Gütigkeit / Glaube / Sanfftmuth / Keuschheit. Darinnen abermal nit alle Früchte deß Geistes / sondern etliche von den fürtreffligsten erzehlet werden. Die Liebe stehet forn an / vnd ist ein Brunn / darauß alle Tugenden fliessen sollen / die ein Christ gegen GOtt oder Menschen üben kan. GOtt lieben wir vmb sein selbst willen / die Menschen vmb GOttes willen. Frewd vnd Fried seynd nicht allein Früchte deß Geistes / sondern auch herrliche Belohnungen. Alle Frewde ist gerichtet auff ein Gut / es sey gegenwärtig oder zukünfftig. Wie das Gut ist / so ist auch die Frewde. Ist das Gut jrr-

leicht zuerachten. Beym Esaia am 5. Zeyget sich die Hölle denEs. 5, 14. Vollsäuffern mit auffgesperretem Rachen. Daher vnser liebster Heyland vns nicht vergeblich ermahnet beym Luca am 21. Cap.Luc. 21, 14. Hütet euch / daß ewere Hertzen nicht beschweret werden mit Fressen vnd Sauffen / vnd komme dieser Tag schnell vber euch. Es erhasche vns das jüngste Gericht im Fressen vnd Sauffen / oder es erhasche vns der Todt / ist eins wie das ander. Nach dem Todt gilt kein Bekehrung vnnd Abbitte.

Diß ist die Erläuterung deß Sünden Registers / welches vnsere Lection vns fürgelegt / darinnen doch der Apostel nicht alle Wercke deß Fleisches erzehlet. Darumb setzet er hinzu: Vnd dergleichen. Dann es seynd noch andere Früchte / beydes wieder die erste vnd andere Tafel / aller meist wieder das vierdte / siebende vnd achte Gebott / die auch hieher gehören: Als Vngehorsamb / Vngerechtigkeit / Geitz / Dieberey / Falschheit vnd Lügen. Seynd alle offenbarliche Früchte deß Fleisches.

Aber lasset vns auch besehen das Tugendt Register: Die2. de fructibus Spiritus. Frucht deß Geists ist Liebe / Frewde / Friede / Gedult / oder Erträglichkeit / Freundligkeit / Gütigkeit / Glaube / Sanfftmuth / Keuschheit. Darinnen abermal nit alle Früchte deß Geistes / sondern etliche von den fürtreffligsten erzehlet werden. Die Liebe stehet forn an / vnd ist ein Brunn / darauß alle Tugenden fliessen sollen / die ein Christ gegen GOtt oder Menschen üben kan. GOtt lieben wir vmb sein selbst willen / die Menschen vmb GOttes willen. Frewd vnd Fried seynd nicht allein Früchte deß Geistes / sondern auch herrliche Belohnungen. Alle Frewde ist gerichtet auff ein Gut / es sey gegenwärtig oder zukünfftig. Wie das Gut ist / so ist auch die Frewde. Ist das Gut jrr-

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[301/0317] leicht zuerachten. Beym Esaia am 5. Zeyget sich die Hölle den Vollsäuffern mit auffgesperretem Rachen. Daher vnser liebster Heyland vns nicht vergeblich ermahnet beym Luca am 21. Cap. Hütet euch / daß ewere Hertzen nicht beschweret werden mit Fressen vnd Sauffen / vnd komme dieser Tag schnell vber euch. Es erhasche vns das jüngste Gericht im Fressen vnd Sauffen / oder es erhasche vns der Todt / ist eins wie das ander. Nach dem Todt gilt kein Bekehrung vnnd Abbitte. Es. 5, 14. Luc. 21, 14. Diß ist die Erläuterung deß Sünden Registers / welches vnsere Lection vns fürgelegt / darinnen doch der Apostel nicht alle Wercke deß Fleisches erzehlet. Darumb setzet er hinzu: Vnd dergleichen. Dann es seynd noch andere Früchte / beydes wieder die erste vnd andere Tafel / aller meist wieder das vierdte / siebende vnd achte Gebott / die auch hieher gehören: Als Vngehorsamb / Vngerechtigkeit / Geitz / Dieberey / Falschheit vnd Lügen. Seynd alle offenbarliche Früchte deß Fleisches. Aber lasset vns auch besehen das Tugendt Register: Die Frucht deß Geists ist Liebe / Frewde / Friede / Gedult / oder Erträglichkeit / Freundligkeit / Gütigkeit / Glaube / Sanfftmuth / Keuschheit. Darinnen abermal nit alle Früchte deß Geistes / sondern etliche von den fürtreffligsten erzehlet werden. Die Liebe stehet forn an / vnd ist ein Brunn / darauß alle Tugenden fliessen sollen / die ein Christ gegen GOtt oder Menschen üben kan. GOtt lieben wir vmb sein selbst willen / die Menschen vmb GOttes willen. Frewd vnd Fried seynd nicht allein Früchte deß Geistes / sondern auch herrliche Belohnungen. Alle Frewde ist gerichtet auff ein Gut / es sey gegenwärtig oder zukünfftig. Wie das Gut ist / so ist auch die Frewde. Ist das Gut jrr- 2. de fructibus Spiritus.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 301. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/317>, abgerufen am 24.11.2024.