Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

Bild:
<< vorherige Seite

ligkeit / so käme die Gerechtigkeit / die für GOTT gilt / warhafftig auß dem Gesetz / vnd wäre keiner Verheissung vnd keines Christi von nöthen. Nun aber ists bey dieser Schwachheit vnmüglich / daß das Gesetz vns könne lebendig machen / in dem es durch das Fleisch geschwächet wird / daß es nicht geben kan was es verheisset. Denn das Gesetz ist geistlich / wir aber seynd fleischlich; wir seynd Vbertretter deß Gesetzes / vnd die Schrifft hat alles vnter die Sünde beschlossen / dazu denn eben das Gesetz helffen muß / in dem es die Sünde offenbaret. Darumb kan die Gerechtigkeit / die bey GOtt vns selig macht / durchauß nicht auß dem Gesetze kommen / sondern es bleibt beym Testament / das GOtt auff Christum gemacht hat / nemblich daß wir durch Christum Gerechtigkeit / Leben vnd Seligkeit haben / wie denn Paulus saget: Die Schrifft hat alles vnter die Sünde beschlossen / auff daß die Verheissung / nemblich das verheissene Erbe im Himmel käme durch den Glauben an Jesum Christum / gegeben denen / die da glauben.

Conclusio.

Zweyerley sagt Paulus / 1. daß das verheissene Erbe gegeben werde denen / die da glauben. 2. Daß es gegeben werde durch den Glauben. Es ist gewiß / vnd Gottes Testament will es / daß der Segen zu den Verfluchten / das himlische Leben zu den Verdampten komme / durch den Samen Abrahae / das ist / durch Christum Jesum. Es fragt sich aber noch / wodurch vnd zu wem dieser Segen komme. Da antwortet Paulus / der Segen vnd die Seligkeit / die vns Christus gibt / kompt zu niemand als den Glaubigen / vnd durch nichts als durch den Glauben. Denn weil der Segen in Christo vns durch eine Verheissung fürgestellet / so muß es auff keine andere art genommen werden / als die sich bey Verheissung schicke. Nemblich / zu Verheissungen gehöret Glaube; vnd wenn Gott etwas verheisset / will er / daß es durch Glauben von vns angenommen werde. Solches zeiget das Exempel Abrahams / dem ward die Verheissung deß Segens gegeben / solche Verheissung nahm er im

ligkeit / so käme die Gerechtigkeit / die für GOTT gilt / warhafftig auß dem Gesetz / vnd wäre keiner Verheissung vnd keines Christi von nöthen. Nun aber ists bey dieser Schwachheit vnmüglich / daß das Gesetz vns könne lebendig machen / in dem es durch das Fleisch geschwächet wird / daß es nicht geben kan was es verheisset. Denn das Gesetz ist geistlich / wir aber seynd fleischlich; wir seynd Vbertretter deß Gesetzes / vnd die Schrifft hat alles vnter die Sünde beschlossen / dazu denn eben das Gesetz helffen muß / in dem es die Sünde offenbaret. Darumb kan die Gerechtigkeit / die bey GOtt vns selig macht / durchauß nicht auß dem Gesetze kommen / sondern es bleibt beym Testament / das GOtt auff Christum gemacht hat / nemblich daß wir durch Christum Gerechtigkeit / Leben vnd Seligkeit haben / wie denn Paulus saget: Die Schrifft hat alles vnter die Sünde beschlossen / auff daß die Verheissung / nemblich das verheissene Erbe im Him̃el käme durch den Glauben an Jesum Christum / gegeben denen / die da glauben.

Conclusio.

Zweyerley sagt Paulus / 1. daß das verheissene Erbe gegeben werde denen / die da glauben. 2. Daß es gegeben werde durch den Glauben. Es ist gewiß / vnd Gottes Testament will es / daß der Segen zu den Verfluchten / das himlische Leben zu den Verdampten kom̃e / durch den Samen Abrahae / das ist / durch Christum Jesum. Es fragt sich aber noch / wodurch vnd zu wem dieser Segen komme. Da antwortet Paulus / der Segen vnd die Seligkeit / die vns Christus gibt / kompt zu niemand als den Glaubigen / vñ durch nichts als durch den Glauben. Denn weil der Segen in Christo vns durch eine Verheissung fürgestellet / so muß es auff keine andere art genommen werden / als die sich bey Verheissung schicke. Nemblich / zu Verheissungen gehöret Glaube; vnd wenn Gott etwas verheisset / will er / daß es durch Glauben von vns angenom̃en werde. Solches zeiget das Exempel Abrahams / dem ward die Verheissung deß Segens gegeben / solche Verheissung nahm er im

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0292" n="276"/>
ligkeit / so käme die Gerechtigkeit / die für GOTT gilt / warhafftig                      auß dem Gesetz / vnd wäre keiner Verheissung vnd keines Christi von nöthen. Nun                      aber ists bey dieser Schwachheit vnmüglich / daß das Gesetz vns könne lebendig                      machen / in dem es durch das Fleisch geschwächet wird / daß es nicht geben kan                      was es verheisset. Denn das Gesetz ist geistlich / wir aber seynd fleischlich;                      wir seynd Vbertretter deß Gesetzes / vnd die Schrifft hat alles vnter die Sünde                      beschlossen / dazu denn eben das Gesetz helffen muß / in dem es die Sünde                      offenbaret. Darumb kan die Gerechtigkeit / die bey GOtt vns selig macht /                      durchauß nicht auß dem Gesetze kommen / sondern es bleibt beym Testament / das                      GOtt auff Christum gemacht hat / nemblich daß wir durch Christum Gerechtigkeit /                      Leben vnd Seligkeit haben / wie denn Paulus saget: Die Schrifft hat alles vnter                      die Sünde beschlossen / auff daß die Verheissung / nemblich das verheissene Erbe                      im Him&#x0303;el käme durch den Glauben an Jesum Christum / gegeben denen                      / die da glauben.</p>
        <note place="left">Conclusio.</note>
        <p>Zweyerley sagt Paulus / 1. daß das verheissene Erbe gegeben werde denen / die da                      glauben. 2. Daß es gegeben werde durch den Glauben. Es ist gewiß / vnd Gottes                      Testament will es / daß der Segen zu den Verfluchten / das himlische Leben zu                      den Verdampten kom&#x0303;e / durch den Samen Abrahae / das ist / durch                      Christum Jesum. Es fragt sich aber noch / wodurch vnd zu wem dieser Segen komme.                      Da antwortet Paulus / der Segen vnd die Seligkeit / die vns Christus gibt /                      kompt zu niemand als den Glaubigen / vn&#x0303; durch nichts als durch                      den Glauben. Denn weil der Segen in Christo vns durch eine Verheissung                      fürgestellet / so muß es auff keine andere art genommen werden / als die sich                      bey Verheissung schicke. Nemblich / zu Verheissungen gehöret Glaube; vnd wenn                      Gott etwas verheisset / will er / daß es durch Glauben von vns angenom&#x0303;en werde. Solches zeiget das Exempel Abrahams / dem ward die                      Verheissung deß Segens gegeben / solche Verheissung nahm er im
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[276/0292] ligkeit / so käme die Gerechtigkeit / die für GOTT gilt / warhafftig auß dem Gesetz / vnd wäre keiner Verheissung vnd keines Christi von nöthen. Nun aber ists bey dieser Schwachheit vnmüglich / daß das Gesetz vns könne lebendig machen / in dem es durch das Fleisch geschwächet wird / daß es nicht geben kan was es verheisset. Denn das Gesetz ist geistlich / wir aber seynd fleischlich; wir seynd Vbertretter deß Gesetzes / vnd die Schrifft hat alles vnter die Sünde beschlossen / dazu denn eben das Gesetz helffen muß / in dem es die Sünde offenbaret. Darumb kan die Gerechtigkeit / die bey GOtt vns selig macht / durchauß nicht auß dem Gesetze kommen / sondern es bleibt beym Testament / das GOtt auff Christum gemacht hat / nemblich daß wir durch Christum Gerechtigkeit / Leben vnd Seligkeit haben / wie denn Paulus saget: Die Schrifft hat alles vnter die Sünde beschlossen / auff daß die Verheissung / nemblich das verheissene Erbe im Him̃el käme durch den Glauben an Jesum Christum / gegeben denen / die da glauben. Zweyerley sagt Paulus / 1. daß das verheissene Erbe gegeben werde denen / die da glauben. 2. Daß es gegeben werde durch den Glauben. Es ist gewiß / vnd Gottes Testament will es / daß der Segen zu den Verfluchten / das himlische Leben zu den Verdampten kom̃e / durch den Samen Abrahae / das ist / durch Christum Jesum. Es fragt sich aber noch / wodurch vnd zu wem dieser Segen komme. Da antwortet Paulus / der Segen vnd die Seligkeit / die vns Christus gibt / kompt zu niemand als den Glaubigen / vñ durch nichts als durch den Glauben. Denn weil der Segen in Christo vns durch eine Verheissung fürgestellet / so muß es auff keine andere art genommen werden / als die sich bey Verheissung schicke. Nemblich / zu Verheissungen gehöret Glaube; vnd wenn Gott etwas verheisset / will er / daß es durch Glauben von vns angenom̃en werde. Solches zeiget das Exempel Abrahams / dem ward die Verheissung deß Segens gegeben / solche Verheissung nahm er im

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/292
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 276. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/292>, abgerufen am 04.05.2024.