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Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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auff mag man achtung geben / daß man wisse / was wir an dem Evangelischen Ampt haben. Denn was man nicht kennet / das acht man nicht. GOtt aber gebe Gnade / daß wir die Klarheit seines Evangelij recht betrachten / durch die Krafft seines H. Geistes / Amen.

Textus ostendit 1. originem virtutis in Evangelii praedicatione.

NAch dem der Apostel Paulus nicht allein zum ende deß andern Capitels gerühmet / die Krafft deß Evangelij / wie es allewege einen starcken Geruch von sich gebe / entweder zum Todt oder zum Leben; sondern auch im anfang deß folgenden dritten Capitels davon geredet / wie sein Wort bey den Corinthern kräfftig gewest / also daß sie dadurch ein Brieff Christi geworden / denen Christus lebendig ist ins Hertz geschrieben; setzet er darauff V. 4. 5. 6.diese Wort: Ein solch Vertrawen aber haben wir durch Christum zu GOtt / nicht daß wir tüchtig sind / von vns selber etwas zu dencken / als von vns selber / sondern daß wir tüchtig sind / ist von GOtt. Welcher auch vns tüchtig gemacht hat / das Ampt zu führen deß Newen Testaments. Das ist denn der Anfang der heutigen Lection. Damit zeiget der Apostel den Vrsprung aller Krafft im Predigampt / wie es nicht von Menschen / sondern von GOTT komme. Durchs Predigampt etwas gutes außrichten / ein Geruch deß Todtes oder deß Lebens seyn / Christum ins Hertz schreiben / kompt nicht auß vnserer Krafft oder Kunst. Denn wir seynd nicht tüchtig von vns selber etwas zu gedencken / als von vns selber / wir können zu keinen guten Gedancken kommen / viel weniger vermögen wir etwas grössers zu thun. GOtt aber ists / der vns tüchtig macht; denn daß wir tüchtig seyn zum geistlichen himlischen Seelengut / das kompt von GOtt; alles Vermögen in diesem Werck kompt von GOtt. Zwar es muß alles gutes so wol in natürlichen Gaben von GOtt kommen / als in geistlichen Ga-

auff mag man achtung geben / daß man wisse / was wir an dem Evangelischen Ampt haben. Denn was man nicht kennet / das acht man nicht. GOtt aber gebe Gnade / daß wir die Klarheit seines Evangelij recht betrachten / durch die Krafft seines H. Geistes / Amen.

Textus ostendit 1. originem virtutis in Evangelii praedicatione.

NAch dem der Apostel Paulus nicht allein zum ende deß andern Capitels gerühmet / die Krafft deß Evangelij / wie es allewege einen starcken Geruch von sich gebe / entweder zum Todt oder zum Leben; sondern auch im anfang deß folgenden dritten Capitels davon geredet / wie sein Wort bey den Corinthern kräfftig gewest / also daß sie dadurch ein Brieff Christi geworden / denen Christus lebendig ist ins Hertz geschrieben; setzet er darauff V. 4. 5. 6.diese Wort: Ein solch Vertrawen aber haben wir durch Christum zu GOtt / nicht daß wir tüchtig sind / von vns selber etwas zu dencken / als von vns selber / sondern daß wir tüchtig sind / ist von GOtt. Welcher auch vns tüchtig gemacht hat / das Ampt zu führen deß Newen Testaments. Das ist denn der Anfang der heutigen Lection. Damit zeiget der Apostel den Vrsprung aller Krafft im Predigampt / wie es nicht von Menschen / sondern von GOTT komme. Durchs Predigampt etwas gutes außrichten / ein Geruch deß Todtes oder deß Lebens seyn / Christum ins Hertz schreiben / kompt nicht auß vnserer Krafft oder Kunst. Denn wir seynd nicht tüchtig von vns selber etwas zu gedencken / als von vns selber / wir können zu keinen guten Gedancken kommen / viel weniger vermögen wir etwas grössers zu thun. GOtt aber ists / der vns tüchtig macht; denn daß wir tüchtig seyn zum geistlichen himlischen Seelengut / das kompt von GOtt; alles Vermögen in diesem Werck kompt von GOtt. Zwar es muß alles gutes so wol in natürlichen Gaben von GOtt kommen / als in geistlichen Ga-

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[242/0258] auff mag man achtung geben / daß man wisse / was wir an dem Evangelischen Ampt haben. Denn was man nicht kennet / das acht man nicht. GOtt aber gebe Gnade / daß wir die Klarheit seines Evangelij recht betrachten / durch die Krafft seines H. Geistes / Amen. NAch dem der Apostel Paulus nicht allein zum ende deß andern Capitels gerühmet / die Krafft deß Evangelij / wie es allewege einen starcken Geruch von sich gebe / entweder zum Todt oder zum Leben; sondern auch im anfang deß folgenden dritten Capitels davon geredet / wie sein Wort bey den Corinthern kräfftig gewest / also daß sie dadurch ein Brieff Christi geworden / denen Christus lebendig ist ins Hertz geschrieben; setzet er darauff diese Wort: Ein solch Vertrawen aber haben wir durch Christum zu GOtt / nicht daß wir tüchtig sind / von vns selber etwas zu dencken / als von vns selber / sondern daß wir tüchtig sind / ist von GOtt. Welcher auch vns tüchtig gemacht hat / das Ampt zu führen deß Newen Testaments. Das ist denn der Anfang der heutigen Lection. Damit zeiget der Apostel den Vrsprung aller Krafft im Predigampt / wie es nicht von Menschen / sondern von GOTT komme. Durchs Predigampt etwas gutes außrichten / ein Geruch deß Todtes oder deß Lebens seyn / Christum ins Hertz schreiben / kompt nicht auß vnserer Krafft oder Kunst. Denn wir seynd nicht tüchtig von vns selber etwas zu gedencken / als von vns selber / wir können zu keinen guten Gedancken kommen / viel weniger vermögen wir etwas grössers zu thun. GOtt aber ists / der vns tüchtig macht; denn daß wir tüchtig seyn zum geistlichen himlischen Seelengut / das kompt von GOtt; alles Vermögen in diesem Werck kompt von GOtt. Zwar es muß alles gutes so wol in natürlichen Gaben von GOtt kommen / als in geistlichen Ga- V. 4. 5. 6.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 242. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/258>, abgerufen am 22.11.2024.