Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.nicht kan haben den lebendigen Glauben an Christum Jesum / der kan auch ohne den Heiligen Geist nichts gutes wircken. Zum Grund ist hie zu wissen / daß der Brunn aller guten GOtt wolgefälligen Gaben ist der Glaube in Christum JEsum / soll vnser Thun vnd Gaben vns heilsam vnd Gott wolgefällig seyn / müssen sie auß dem Glauben kommen. Nun aber kan der Mensch ohn den H. Geist an Jesum nicht glauben / so kan er auch ohn den H. Geist nichts gutes wircken. Der ander Schluß gehet darauff / daß man schlechter dinge nicht könne ohn den Heiligen Geist geistliche Gaben haben. Denn so ich ohn den Heiligen Geist Jesum nicht einmal mit äusserlicher Bekäntnüß einen HERRN heissen kan / kan ich viel weniger ohn den Heiligen Geist von solchem geistlichen Erkäntnüß mit geistlichen Gaben lehren vnd predigen. Nun aber bezeuget Paulus / daß wir ohn den Heiligen Geist JESVM nicht können einen HERRN heissen. Drumb können wir auch ohn den Heiligen Geist keine geistliche Gaben haben / die erbawlich seyn / vnd helffen zu dem seligmachenden Erkäntnüß Jesu Christi. Vnd das ist eigentlich der Zweck Pauli. Auß der Erfahrung hat nun Paulus augenscheinlich gezeigetII. Thema ipsum de donorum origine. vnser Vnvermögen / wie es nicht von vns / sondern vom Heiligen Geist komme / daß wir Christum für einen HERRN erkennen / darauß denn billich geschlossen wird / daß auch die geistlicheIdque 1. proponitur simpliciter. Gaben der Christen / dadurch Christi Reich vnd Ehr befodert wird / nicht von vns / sondern von Gottes Geist herkommen. Dasselbe bezeuget nun auch Paulus mit klaren Worten: Es sindV. 4. 5. 6. mancherley Gaben / aber es ist ein Geist / vnd es sind mancherley Aempter / aber es ist ein HERR / vnd es sind mancherley Kräfften / aber es ist ein Gott / der da wircket alles in allen. Es ist ein Vnterscheid vnter Gaben / Aemptern / vnd Kräff- nicht kan haben den lebendigen Glauben an Christum Jesum / der kan auch ohne den Heiligen Geist nichts gutes wircken. Zum Grund ist hie zu wissen / daß der Brunn aller guten GOtt wolgefälligen Gaben ist der Glaube in Christum JEsum / soll vnser Thun vnd Gaben vns heilsam vnd Gott wolgefällig seyn / müssen sie auß dem Glauben kommen. Nun aber kan der Mensch ohn den H. Geist an Jesum nicht glauben / so kan er auch ohn den H. Geist nichts gutes wircken. Der ander Schluß gehet darauff / daß man schlechter dinge nicht könne ohn den Heiligen Geist geistliche Gaben haben. Denn so ich ohn den Heiligen Geist Jesum nicht einmal mit äusserlicher Bekäntnüß einen HERRN heissen kan / kan ich viel weniger ohn den Heiligen Geist von solchem geistlichen Erkäntnüß mit geistlichen Gaben lehren vnd predigen. Nun aber bezeuget Paulus / daß wir ohn den Heiligen Geist JESVM nicht können einen HERRN heissen. Drumb können wir auch ohn den Heiligen Geist keine geistliche Gaben haben / die erbawlich seyn / vnd helffen zu dem seligmachenden Erkäntnüß Jesu Christi. Vnd das ist eigentlich der Zweck Pauli. Auß der Erfahrung hat nun Paulus augenscheinlich gezeigetII. Thema ipsum de donorum origine. vnser Vnvermögen / wie es nicht von vns / sondern vom Heiligen Geist komme / daß wir Christum für einen HERRN erkennen / darauß denn billich geschlossen wird / daß auch die geistlicheIdque 1. proponitur simpliciter. Gaben der Christen / dadurch Christi Reich vnd Ehr befodert wird / nicht von vns / sondern von Gottes Geist herkommen. Dasselbe bezeuget nun auch Paulus mit klaren Worten: Es sindV. 4. 5. 6. mancherley Gaben / aber es ist ein Geist / vnd es sind mancherley Aempter / aber es ist ein HERR / vnd es sind mancherley Kräfften / aber es ist ein Gott / der da wircket alles in allen. Es ist ein Vnterscheid vnter Gaben / Aemptern / vnd Kräff- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0225" n="209"/> nicht kan haben den lebendigen Glauben an Christum Jesum / der kan auch ohne den Heiligen Geist nichts gutes wircken. Zum Grund ist hie zu wissen / daß der Brunn aller guten GOtt wolgefälligen Gaben ist der Glaube in Christum JEsum / soll vnser Thun vnd Gaben vns heilsam vnd Gott wolgefällig seyn / müssen sie auß dem Glauben kommen. Nun aber kan der Mensch ohn den H. Geist an Jesum nicht glauben / so kan er auch ohn den H. Geist nichts gutes wircken.</p> <p>Der ander Schluß gehet darauff / daß man schlechter dinge nicht könne ohn den Heiligen Geist geistliche Gaben haben. Denn so ich ohn den Heiligen Geist Jesum nicht einmal mit äusserlicher Bekäntnüß einen HERRN heissen kan / kan ich viel weniger ohn den Heiligen Geist von solchem geistlichen Erkäntnüß mit geistlichen Gaben lehren vnd predigen. Nun aber bezeuget Paulus / daß wir ohn den Heiligen Geist JESVM nicht können einen HERRN heissen. Drumb können wir auch ohn den Heiligen Geist keine geistliche Gaben haben / die erbawlich seyn / vnd helffen zu dem seligmachenden Erkäntnüß Jesu Christi. Vnd das ist eigentlich der Zweck Pauli.</p> <p>Auß der Erfahrung hat nun Paulus augenscheinlich gezeiget<note place="right">II. Thema ipsum de donorum origine.</note> vnser Vnvermögen / wie es nicht von vns / sondern vom Heiligen Geist komme / daß wir Christum für einen HERRN erkennen / darauß denn billich geschlossen wird / daß auch die geistliche<note place="right">Idque 1. proponitur simpliciter.</note> Gaben der Christen / dadurch Christi Reich vnd Ehr befodert wird / nicht von vns / sondern von Gottes Geist herkommen. 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nicht kan haben den lebendigen Glauben an Christum Jesum / der kan auch ohne den Heiligen Geist nichts gutes wircken. Zum Grund ist hie zu wissen / daß der Brunn aller guten GOtt wolgefälligen Gaben ist der Glaube in Christum JEsum / soll vnser Thun vnd Gaben vns heilsam vnd Gott wolgefällig seyn / müssen sie auß dem Glauben kommen. Nun aber kan der Mensch ohn den H. Geist an Jesum nicht glauben / so kan er auch ohn den H. Geist nichts gutes wircken.
Der ander Schluß gehet darauff / daß man schlechter dinge nicht könne ohn den Heiligen Geist geistliche Gaben haben. Denn so ich ohn den Heiligen Geist Jesum nicht einmal mit äusserlicher Bekäntnüß einen HERRN heissen kan / kan ich viel weniger ohn den Heiligen Geist von solchem geistlichen Erkäntnüß mit geistlichen Gaben lehren vnd predigen. Nun aber bezeuget Paulus / daß wir ohn den Heiligen Geist JESVM nicht können einen HERRN heissen. Drumb können wir auch ohn den Heiligen Geist keine geistliche Gaben haben / die erbawlich seyn / vnd helffen zu dem seligmachenden Erkäntnüß Jesu Christi. Vnd das ist eigentlich der Zweck Pauli.
Auß der Erfahrung hat nun Paulus augenscheinlich gezeiget vnser Vnvermögen / wie es nicht von vns / sondern vom Heiligen Geist komme / daß wir Christum für einen HERRN erkennen / darauß denn billich geschlossen wird / daß auch die geistliche Gaben der Christen / dadurch Christi Reich vnd Ehr befodert wird / nicht von vns / sondern von Gottes Geist herkommen. Dasselbe bezeuget nun auch Paulus mit klaren Worten: Es sind mancherley Gaben / aber es ist ein Geist / vnd es sind mancherley Aempter / aber es ist ein HERR / vnd es sind mancherley Kräfften / aber es ist ein Gott / der da wircket alles in allen.
II. Thema ipsum de donorum origine.
Idque 1. proponitur simpliciter.
V. 4. 5. 6. Es ist ein Vnterscheid vnter Gaben / Aemptern / vnd Kräff-
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 209. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/225>, abgerufen am 16.02.2025. |