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Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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Gaben von GOtt herkomme / welches wir doch also betrachten wollen / daß wir darauß lernen / mit vnsern Gaben friedlich zu seyn / vnd dieselbige mit Danckbarkeit in der Demuth zu gebrauchen. Dazu GOtt seine Gnade verleihe / Amen.

In textu proponitur I. Thematis Fundamentum, impotentia in homine naturalis ad bonum spirituale.

ESaiae 26. bekennet die Kirche Gottes / Alles was wir außrichten / das hastu HERR vns gegeben. Denn was ein Mensch gutes gedencket oder thut / das empfanget er von GOtt. Eben dasselbe lehret auch hie Paulus von allen geistlichen Gaben. Er führet vns aber zuvoderst auff vnser Vnvermögen / in dem er spricht: Von den geistlichen Gaben will ich euch / lieben Brüder / nicht verhalten. Ihr V. 1. 2. 3.wisset / daß jhr Heyden seyd gewesen / vnd hingangen zu den stummen Götzen / wie jhr geführet wurdet: Darumb thue ich euch kund / daß niemand JESVM verfluchet / der durch den Geist Gottes redet. Vnd niemand kan JESVM einen HERRN heissen / ohn durch den H. Geist.

Propositun Pauli.

Hie zeiget Paulus sein Vorhaben an / daß er von geistlichen Gaben reden will / nemblich / wie dieselbe von GOTT kommen. Verstehet aber insonderheit solche Gaben / die nothwendig oder dienlich seyn / zu Erbawung der Kirchen / andere zu befodern in der Erkäntnüß Christi / vnd seines Heils. Sonsten seyn auch ausserhalb der Kirchen herrliche Gaben Gottes zu finden / als Beredsamkeit / vnd Erfahrung in Sprachen / vnd in dem fall seyn die äusserlichen Gaben nur für gemein zu achten / die bey Glaubigen vnd Vnglaubigen zu finden seyn. Wann aber in der Kirchen bey Christen solche Gaben gefunden werden / dadurch die Kirche gehawet / vnd das Reich vnd die Ehre Christi befodert wird / alsdenn

Gaben von GOtt herkomme / welches wir doch also betrachten wollen / daß wir darauß lernen / mit vnsern Gaben friedlich zu seyn / vnd dieselbige mit Danckbarkeit in der Demuth zu gebrauchen. Dazu GOtt seine Gnade verleihe / Amen.

In textu proponitur I. Thematis Fundamentum, impotentia in homine naturalis ad bonum spirituale.

ESaiae 26. bekennet die Kirche Gottes / Alles was wir außrichten / das hastu HERR vns gegeben. Denn was ein Mensch gutes gedencket oder thut / das empfanget er von GOtt. Eben dasselbe lehret auch hie Paulus von allen geistlichen Gaben. Er führet vns aber zuvoderst auff vnser Vnvermögen / in dem er spricht: Von den geistlichen Gaben will ich euch / lieben Brüder / nicht verhalten. Ihr V. 1. 2. 3.wisset / daß jhr Heyden seyd gewesen / vnd hingangen zu den stummen Götzen / wie jhr geführet wurdet: Darumb thue ich euch kund / daß niemand JESVM verfluchet / der durch den Geist Gottes redet. Vnd niemand kan JESVM einen HERRN heissen / ohn durch den H. Geist.

Propositũ Pauli.

Hie zeiget Paulus sein Vorhaben an / daß er von geistlichen Gaben reden will / nemblich / wie dieselbe von GOTT kommen. Verstehet aber insonderheit solche Gaben / die nothwendig oder dienlich seyn / zu Erbawung der Kirchen / andere zu befodern in der Erkäntnüß Christi / vnd seines Heils. Sonsten seyn auch ausserhalb der Kirchen herrliche Gaben Gottes zu finden / als Beredsamkeit / vnd Erfahrung in Sprachen / vnd in dem fall seyn die äusserlichen Gaben nur für gemein zu achten / die bey Glaubigen vnd Vnglaubigen zu finden seyn. Wann aber in der Kirchen bey Christen solche Gaben gefunden werden / dadurch die Kirche gehawet / vnd das Reich vnd die Ehre Christi befodert wird / alsdenn

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[204/0220] Gaben von GOtt herkomme / welches wir doch also betrachten wollen / daß wir darauß lernen / mit vnsern Gaben friedlich zu seyn / vnd dieselbige mit Danckbarkeit in der Demuth zu gebrauchen. Dazu GOtt seine Gnade verleihe / Amen. ESaiae 26. bekennet die Kirche Gottes / Alles was wir außrichten / das hastu HERR vns gegeben. Denn was ein Mensch gutes gedencket oder thut / das empfanget er von GOtt. Eben dasselbe lehret auch hie Paulus von allen geistlichen Gaben. Er führet vns aber zuvoderst auff vnser Vnvermögen / in dem er spricht: Von den geistlichen Gaben will ich euch / lieben Brüder / nicht verhalten. Ihr wisset / daß jhr Heyden seyd gewesen / vnd hingangen zu den stummen Götzen / wie jhr geführet wurdet: Darumb thue ich euch kund / daß niemand JESVM verfluchet / der durch den Geist Gottes redet. Vnd niemand kan JESVM einen HERRN heissen / ohn durch den H. Geist. V. 1. 2. 3. Hie zeiget Paulus sein Vorhaben an / daß er von geistlichen Gaben reden will / nemblich / wie dieselbe von GOTT kommen. Verstehet aber insonderheit solche Gaben / die nothwendig oder dienlich seyn / zu Erbawung der Kirchen / andere zu befodern in der Erkäntnüß Christi / vnd seines Heils. Sonsten seyn auch ausserhalb der Kirchen herrliche Gaben Gottes zu finden / als Beredsamkeit / vnd Erfahrung in Sprachen / vnd in dem fall seyn die äusserlichen Gaben nur für gemein zu achten / die bey Glaubigen vnd Vnglaubigen zu finden seyn. Wann aber in der Kirchen bey Christen solche Gaben gefunden werden / dadurch die Kirche gehawet / vnd das Reich vnd die Ehre Christi befodert wird / alsdenn

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/220>, abgerufen am 19.04.2024.