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Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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denern / nach dem Geist zu leben / thun wirs nicht / so haben wir Schaden / thun wirs / so gebüret vns zwar kein Danck / denn wir seynds schuldig / haben dennoch grossen Lohn.

Drumb folget nun weiter eine Bewegung deß H. Geistes /Causa impulsiva a praemio. zu Ablegung vnser Schuldpflicht / dem Geiste zu folgen / vnd dasselbe nimpt der Geist Gottes von dem Nutzen vnd Schaden / so ein Mensch hat / nach dem er folget dem Fleisch oder dem Geist / daß wir desto mehr sehen / wie nothwendig es sey / zu leben nach dem Geist / vnd nicht nach dem Fleisch. Denn also spricht der Apostel: Wo jhr nach dem Fleisch lebet / so werdet jhr sterbenV. 13. müssen / wo jhr aber durch den Geist deß Fleisches Geschäffte tödtet / so werdet jhr leben. Dem Fleische folgen bringet den Todt / denn es ist eine Feindschafft wider GOtt / vnd kan jhm nicht gefallen. Wann schon ein Mensch ist der allerklügeste / vnd doch dabey fleischlich / so ist er Gottes Feind; hingegen dem Geiste folgen / ist das Leben / wer nach dem Geiste lebet / der wird auch bey GOtt leben. Denn bey einem solchen Menschen wohnet Christus / macht jhn frey von dem Gesetz der Sünden vnd deß Todtes.

Der Apostel setzet einen solchen Grund. Ein Kind GottesPraemii probatio. ist ein Erbe deß ewigen Lebens. Der nach dem Geiste lebet / ist ein Kind Gottes; darumb auch ist er ein Erbe deß ewigen Lebens. Zweyerley wird hie gesagt: I. Daß ein Kind Gottes auch ein Erbe Gottes sey / vnd von GOtt ererbe das ewige selige Leben. II. Daß ein jeglicher / der vom Geist Gottes getrieben wird / vnzweiffelbar ein Kind Gottes sey. Beydes setzt der Apostel mit außdrücklichen Worten.

I. Welche der Geist Gottes treibet / die seyndV. 14. Gottes Kinder. Dieses bezeuget nicht allein der Apostel / sondern bekräfftiget es auch mit einem gewaltigen Grund. Denn jhr habt nicht einen knechtischen Geist empfangen / daßV. 15. 16.

denern / nach dem Geist zu leben / thun wirs nicht / so haben wir Schaden / thun wirs / so gebüret vns zwar kein Danck / denn wir seynds schuldig / haben dennoch grossen Lohn.

Drumb folget nun weiter eine Bewegung deß H. Geistes /Causa impulsiva à praemio. zu Ablegung vnser Schuldpflicht / dem Geiste zu folgen / vnd dasselbe nimpt der Geist Gottes von dem Nutzen vnd Schaden / so ein Mensch hat / nach dem er folget dem Fleisch oder dem Geist / daß wir desto mehr sehen / wie nothwendig es sey / zu leben nach dem Geist / vnd nicht nach dem Fleisch. Denn also spricht der Apostel: Wo jhr nach dem Fleisch lebet / so werdet jhr sterbenV. 13. müssen / wo jhr aber durch den Geist deß Fleisches Geschäffte tödtet / so werdet jhr leben. Dem Fleische folgen bringet den Todt / denn es ist eine Feindschafft wider GOtt / vnd kan jhm nicht gefallen. Wann schon ein Mensch ist der allerklügeste / vnd doch dabey fleischlich / so ist er Gottes Feind; hingegen dem Geiste folgen / ist das Leben / wer nach dem Geiste lebet / der wird auch bey GOtt leben. Denn bey einem solchen Menschen wohnet Christus / macht jhn frey von dem Gesetz der Sünden vnd deß Todtes.

Der Apostel setzet einen solchen Grund. Ein Kind GottesPraemii probatio. ist ein Erbe deß ewigen Lebens. Der nach dem Geiste lebet / ist ein Kind Gottes; darumb auch ist er ein Erbe deß ewigen Lebens. Zweyerley wird hie gesagt: I. Daß ein Kind Gottes auch ein Erbe Gottes sey / vnd von GOtt ererbe das ewige selige Leben. II. Daß ein jeglicher / der vom Geist Gottes getrieben wird / vnzweiffelbar ein Kind Gottes sey. Beydes setzt der Apostel mit außdrücklichen Worten.

I. Welche der Geist Gottes treibet / die seyndV. 14. Gottes Kinder. Dieses bezeuget nicht allein der Apostel / sondern bekräfftiget es auch mit einem gewaltigen Grund. Denn jhr habt nicht einen knechtischen Geist empfangen / daßV. 15. 16.

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[165/0181] denern / nach dem Geist zu leben / thun wirs nicht / so haben wir Schaden / thun wirs / so gebüret vns zwar kein Danck / denn wir seynds schuldig / haben dennoch grossen Lohn. Drumb folget nun weiter eine Bewegung deß H. Geistes / zu Ablegung vnser Schuldpflicht / dem Geiste zu folgen / vnd dasselbe nimpt der Geist Gottes von dem Nutzen vnd Schaden / so ein Mensch hat / nach dem er folget dem Fleisch oder dem Geist / daß wir desto mehr sehen / wie nothwendig es sey / zu leben nach dem Geist / vnd nicht nach dem Fleisch. Denn also spricht der Apostel: Wo jhr nach dem Fleisch lebet / so werdet jhr sterben müssen / wo jhr aber durch den Geist deß Fleisches Geschäffte tödtet / so werdet jhr leben. Dem Fleische folgen bringet den Todt / denn es ist eine Feindschafft wider GOtt / vnd kan jhm nicht gefallen. Wann schon ein Mensch ist der allerklügeste / vnd doch dabey fleischlich / so ist er Gottes Feind; hingegen dem Geiste folgen / ist das Leben / wer nach dem Geiste lebet / der wird auch bey GOtt leben. Denn bey einem solchen Menschen wohnet Christus / macht jhn frey von dem Gesetz der Sünden vnd deß Todtes. Causa impulsiva à praemio. V. 13. Der Apostel setzet einen solchen Grund. Ein Kind Gottes ist ein Erbe deß ewigen Lebens. Der nach dem Geiste lebet / ist ein Kind Gottes; darumb auch ist er ein Erbe deß ewigen Lebens. Zweyerley wird hie gesagt: I. Daß ein Kind Gottes auch ein Erbe Gottes sey / vnd von GOtt ererbe das ewige selige Leben. II. Daß ein jeglicher / der vom Geist Gottes getrieben wird / vnzweiffelbar ein Kind Gottes sey. Beydes setzt der Apostel mit außdrücklichen Worten. Praemii probatio. I. Welche der Geist Gottes treibet / die seynd Gottes Kinder. Dieses bezeuget nicht allein der Apostel / sondern bekräfftiget es auch mit einem gewaltigen Grund. Denn jhr habt nicht einen knechtischen Geist empfangen / daß V. 14. V. 15. 16.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/181>, abgerufen am 24.04.2024.