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Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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auß den Todten lebendig sind; vnd ewre Glieder Gott zu Waffen der Gerechtigkeit. Ehe wir in Christo lebendig werden / begeben wir vnsere Glieder zum Werckzeug der Boßheit / nach allem gefallen deß Teuffels. Das muß nun nicht mehr seyn / wann wir mit Christo der Sünden gestorben / vnd lebendig geworden seyn.

Deinem Fleisch wirds ja nicht wol thun / aller Freyheit beraubetOccupatio de resistentia carnis. seyn; drauff darffstu nicht warten. Es heisst hie: Wer sein Leben liebet / der wirds verlieren. Will das Fleisch in dieser Welt nicht auffhören zu widerstreben / so sollstu auch nicht auffhören / es durch den Geist zu würgen vnd zu tödten / daß es kein Krafft vnd Leben in dir habe.

Allein gib acht darauff / wann die Versuchung deß FleischesModus resistendi rentationibus de gratia. heran tritt / mit solchem einbilden: Es wird ja so groß nicht daran gelegen seyn / wann ich schon diß oder das thue. Wie leben andere Leute? Vnser HErr GOtt ist gnädig / er wirds wol vergeben. Diß seynd Gedancken / die auch ein frommer Christ bey jhm empfinden wird: darauff muß er aber acht geben / daß er sie mercke / vnd jhnen wisse zu begegnen. Dann Blindheit vnd vergebens ists / wann wir bey muthwilliger ergebung der Sünden vns der Gnaden trösten. Christi Todt zeiget gnug an / daß GOtt die Sünde nicht leiden will. Gleich wie Christus einmal der Sünden gestorben / hernach den Todt über jhn nicht herrschen lässet; also haltet dafür / daß jhr auch der Sünden gestorben seyd / vnd lebet Gott / in Christo Jesu vnserm HERRN / AMEN.

auß den Todten lebendig sind; vnd ewre Glieder Gott zu Waffen der Gerechtigkeit. Ehe wir in Christo lebendig werden / begeben wir vnsere Glieder zum Werckzeug der Boßheit / nach allem gefallen deß Teuffels. Das muß nun nicht mehr seyn / wann wir mit Christo der Sünden gestorben / vnd lebendig geworden seyn.

Deinem Fleisch wirds ja nicht wol thun / aller Freyheit beraubetOccupatio de resistentia carnis. seyn; drauff darffstu nicht warten. Es heisst hie: Wer sein Leben liebet / der wirds verlieren. Will das Fleisch in dieser Welt nicht auffhören zu widerstreben / so sollstu auch nicht auffhören / es durch den Geist zu würgen vnd zu tödten / daß es kein Krafft vnd Leben in dir habe.

Allein gib acht darauff / wann die Versuchung deß FleischesModus resistẽdi rentationibus de gratiâ. heran tritt / mit solchem einbilden: Es wird ja so groß nicht daran gelegen seyn / wann ich schon diß oder das thue. Wie leben andere Leute? Vnser HErr GOtt ist gnädig / er wirds wol vergeben. Diß seynd Gedancken / die auch ein frommer Christ bey jhm empfinden wird: darauff muß er aber acht geben / daß er sie mercke / vnd jhnen wisse zu begegnen. Dann Blindheit vnd vergebens ists / wann wir bey muthwilliger ergebung der Sünden vns der Gnaden trösten. Christi Todt zeiget gnug an / daß GOtt die Sünde nicht leiden will. Gleich wie Christus einmal der Sünden gestorben / hernach den Todt über jhn nicht herrschen lässet; also haltet dafür / daß jhr auch der Sünden gestorben seyd / vnd lebet Gott / in Christo Jesu vnserm HERRN / AMEN.

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[137/0153] auß den Todten lebendig sind; vnd ewre Glieder Gott zu Waffen der Gerechtigkeit. Ehe wir in Christo lebendig werden / begeben wir vnsere Glieder zum Werckzeug der Boßheit / nach allem gefallen deß Teuffels. Das muß nun nicht mehr seyn / wann wir mit Christo der Sünden gestorben / vnd lebendig geworden seyn. Deinem Fleisch wirds ja nicht wol thun / aller Freyheit beraubet seyn; drauff darffstu nicht warten. Es heisst hie: Wer sein Leben liebet / der wirds verlieren. Will das Fleisch in dieser Welt nicht auffhören zu widerstreben / so sollstu auch nicht auffhören / es durch den Geist zu würgen vnd zu tödten / daß es kein Krafft vnd Leben in dir habe. Occupatio de resistentia carnis. Allein gib acht darauff / wann die Versuchung deß Fleisches heran tritt / mit solchem einbilden: Es wird ja so groß nicht daran gelegen seyn / wann ich schon diß oder das thue. Wie leben andere Leute? Vnser HErr GOtt ist gnädig / er wirds wol vergeben. Diß seynd Gedancken / die auch ein frommer Christ bey jhm empfinden wird: darauff muß er aber acht geben / daß er sie mercke / vnd jhnen wisse zu begegnen. Dann Blindheit vnd vergebens ists / wann wir bey muthwilliger ergebung der Sünden vns der Gnaden trösten. Christi Todt zeiget gnug an / daß GOtt die Sünde nicht leiden will. Gleich wie Christus einmal der Sünden gestorben / hernach den Todt über jhn nicht herrschen lässet; also haltet dafür / daß jhr auch der Sünden gestorben seyd / vnd lebet Gott / in Christo Jesu vnserm HERRN / AMEN. Modus resistẽdi rentationibus de gratiâ.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/153>, abgerufen am 21.11.2024.