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Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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die Gottes Sohn an sich genommen / vnd in den Thron der Heiligen Dreyfaltigkeit gesetzet hat / er nimmermehr werde wieder ablegen / sonsten würde Christus nicht leben ewiglich. Wie es aber Christo ergangen / also muß es auch vns ergehen / glauben wir / daß wir in Christo Jesu durch den Glauben der Sünden gestorben seyn / sollen wir auch wissen / daß wir leben nicht der Sünden / sondern Gotte durch Christum Jesum vnsern HERRN. Der Sünden seynd wir gestorben / denn wenn wir den gecreutzigten JESVM im Glauben annehmen / gilt es für GOtt so viel / als wann wir mit Christo für die Sünde gestorben wären / auff daß wir von derselben frey seyn / vnd nicht mehr mit jhr zu schaffen haben. So leben wir auch GOtt durch Christum JEsum vnsern HERRN / dieweil Gottes Gnade vnd Gunst sich wieder mit vns durch den Glauben vereiniget hat / vnd wir durch denselben wieder newe Lebenskräffte bekommen haben / zu leben nach Gottes heiligem Willen. Anders kan es nichtseyn / so lange ich in Christo gepflantzet bin / denn ich vnd Christus seynd eins / wie ich in Christo bin / wenn ich der Sünden sterbe / so bleibe ich auch in jhm / wenn ich in jhm lebendig werde / denn er wirfft mich nicht von sich.

Das ist also die Erklärung deß lieblichen Bildnüß / vom Todte vnd Aufferstehung in Christo / welches auch zun Colossern am 2. Cap. derselbe Apostel mit wenigem berühret / wenn er spricht: In Christo Jesu seyd jhr beschnitten / mit der BeschneidungColoss. 2, 11. 12. 13. ohne Hände / durch Ablegung deß sündlichen Leibes im Fleisch / in dem jhr mit jhm begraben seyd / durch die Tauffe / in welchem jhr auch seyd aufferstanden / durch den Glauben / den GOtt wircket / welcher jhn aufferwecket hat von den Todten / vnd hat euch auch mit jhm lebendig gemacht / da jhr todt waret in den Sünden. Die Meynung kürtzlich ist diese: Gleich wie wir durch den Glauben in Christo sterben / da wir den Todt Christi annehmen /

die Gottes Sohn an sich genommen / vnd in den Thron der Heiligen Dreyfaltigkeit gesetzet hat / er nimmermehr werde wieder ablegen / sonsten würde Christus nicht leben ewiglich. Wie es aber Christo ergangen / also muß es auch vns ergehen / glauben wir / daß wir in Christo Jesu durch den Glauben der Sünden gestorben seyn / sollen wir auch wissen / daß wir leben nicht der Sünden / sondern Gotte durch Christum Jesum vnsern HERRN. Der Sünden seynd wir gestorben / denn wenn wir den gecreutzigten JESVM im Glauben annehmen / gilt es für GOtt so viel / als wann wir mit Christo für die Sünde gestorben wären / auff daß wir von derselben frey seyn / vnd nicht mehr mit jhr zu schaffen haben. So leben wir auch GOtt durch Christum JEsum vnsern HERRN / dieweil Gottes Gnade vnd Gunst sich wieder mit vns durch den Glauben vereiniget hat / vnd wir durch denselben wieder newe Lebenskräffte bekommen haben / zu leben nach Gottes heiligem Willen. Anders kan es nichtseyn / so lange ich in Christo gepflantzet bin / denn ich vnd Christus seynd eins / wie ich in Christo bin / wenn ich der Sünden sterbe / so bleibe ich auch in jhm / wenn ich in jhm lebendig werde / denn er wirfft mich nicht von sich.

Das ist also die Erklärung deß lieblichen Bildnüß / vom Todte vnd Aufferstehung in Christo / welches auch zun Colossern am 2. Cap. derselbe Apostel mit wenigem berühret / wenn er spricht: In Christo Jesu seyd jhr beschnitten / mit der BeschneidungColoss. 2, 11. 12. 13. ohne Hände / durch Ablegung deß sündlichen Leibes im Fleisch / in dem jhr mit jhm begraben seyd / durch die Tauffe / in welchem jhr auch seyd aufferstanden / durch den Glauben / den GOtt wircket / welcher jhn aufferwecket hat von den Todten / vnd hat euch auch mit jhm lebendig gemacht / da jhr todt waret in den Sünden. Die Meynung kürtzlich ist diese: Gleich wie wir durch den Glauben in Christo sterben / da wir den Todt Christi annehmen /

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[133/0149] die Gottes Sohn an sich genommen / vnd in den Thron der Heiligen Dreyfaltigkeit gesetzet hat / er nimmermehr werde wieder ablegen / sonsten würde Christus nicht leben ewiglich. Wie es aber Christo ergangen / also muß es auch vns ergehen / glauben wir / daß wir in Christo Jesu durch den Glauben der Sünden gestorben seyn / sollen wir auch wissen / daß wir leben nicht der Sünden / sondern Gotte durch Christum Jesum vnsern HERRN. Der Sünden seynd wir gestorben / denn wenn wir den gecreutzigten JESVM im Glauben annehmen / gilt es für GOtt so viel / als wann wir mit Christo für die Sünde gestorben wären / auff daß wir von derselben frey seyn / vnd nicht mehr mit jhr zu schaffen haben. So leben wir auch GOtt durch Christum JEsum vnsern HERRN / dieweil Gottes Gnade vnd Gunst sich wieder mit vns durch den Glauben vereiniget hat / vnd wir durch denselben wieder newe Lebenskräffte bekommen haben / zu leben nach Gottes heiligem Willen. Anders kan es nichtseyn / so lange ich in Christo gepflantzet bin / denn ich vnd Christus seynd eins / wie ich in Christo bin / wenn ich der Sünden sterbe / so bleibe ich auch in jhm / wenn ich in jhm lebendig werde / denn er wirfft mich nicht von sich. Das ist also die Erklärung deß lieblichen Bildnüß / vom Todte vnd Aufferstehung in Christo / welches auch zun Colossern am 2. Cap. derselbe Apostel mit wenigem berühret / wenn er spricht: In Christo Jesu seyd jhr beschnitten / mit der Beschneidung ohne Hände / durch Ablegung deß sündlichen Leibes im Fleisch / in dem jhr mit jhm begraben seyd / durch die Tauffe / in welchem jhr auch seyd aufferstanden / durch den Glauben / den GOtt wircket / welcher jhn aufferwecket hat von den Todten / vnd hat euch auch mit jhm lebendig gemacht / da jhr todt waret in den Sünden. Die Meynung kürtzlich ist diese: Gleich wie wir durch den Glauben in Christo sterben / da wir den Todt Christi annehmen / Coloss. 2, 11. 12. 13.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/149>, abgerufen am 28.03.2024.