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Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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Es belüstiget sich der Apostel in diesem Bilde deß TodtesIllustratio imaginis ab insertionis similitudine. vnd der Aufferstehung / drumb fähret er fort / vnd streichet es weiter auß / mit einem Gleichnüß eines Pfropffreißleins: So wir sampt jhm gepflantzet werden zu gleichem Todte / soIngenere. V. 5. werden wir auch der Aufferstehung gleich werden. Was gepflantzet wird / wird darumb gepflantzet / daß es grüne vnd blühe. Christus ist durch den Todt gepflantzet zum Leben / denn durch den Todt ist er gerissen auß der Sünden / die auff Ihm lag / vnd auß dem sterblichen Leben. Da er aber herauß gerissen / grünet vnd blühet er jmmerdar. Wir seynd auch Pfläntzlein / himlische Reißlein in Christo gepfropffet / wir seynd Ihm einverleibet / denn so viel jhrer getaufft seynd / die haben Jesum Christum angezogen / darumb müssen wir jhme gleich / vnd seines Glücks theilhafftig werden / nicht allein vmb deß Exempels willen / sondern vielmehr wegen der Vereinigung / dieweil wir in jhm gepflantzet seyn. Gleich wie wir nun Gemeinschafft an Christo haben / durch seinen Todt / wie die Tauffe anzeiget / so müssen wir jhme auch in der Aufferstehung gleich werden.

Wie solches zugehe / wird stückweise erkläret / erstlich zwar /In specie 1. quoad mortem. wie wir mit Christo gepflantzet werden zu gleichem Todte / Wir wissen / spricht der Apostel / daß vnser alter MenschV. 6. 7. sampt jhm gecreutziget ist / auff daß der sündliche Leib auffhöre / auff daß wir hinfort der Sünde nicht dienen / denn wer gestorben ist / ist gerechtfertiget von der Sünde.

Der alte Mensch ist die alte Natur / das ist / der natürlicheQuis vecus homo. Mensch / mit allen Kräfften Leibes vnd der Seelen / wie er vom Fleisch gezeuget vnd geboren wird. Denn wir müssen hie nicht allein sehen auff den Leib / oder äusserliche Sünde / sondern auff den gantzen Baum / mit allen seinen Früchten / das ist / auff den gantzen Menschen / mit allen seinen Begierden vnd Wercken / so lang er

Es belüstiget sich der Apostel in diesem Bilde deß TodtesIllustratio imaginis ab insertionis similitudine. vnd der Aufferstehung / drumb fähret er fort / vnd streichet es weiter auß / mit einem Gleichnüß eines Pfropffreißleins: So wir sampt jhm gepflantzet werden zu gleichem Todte / soIngenere. V. 5. werden wir auch der Aufferstehung gleich werden. Was gepflantzet wird / wird darumb gepflantzet / daß es grüne vnd blühe. Christus ist durch den Todt gepflantzet zum Leben / denn durch den Todt ist er gerissen auß der Sünden / die auff Ihm lag / vnd auß dem sterblichen Leben. Da er aber herauß gerissen / grünet vnd blühet er jmmerdar. Wir seynd auch Pfläntzlein / himlische Reißlein in Christo gepfropffet / wir seynd Ihm einverleibet / denn so viel jhrer getaufft seynd / die haben Jesum Christum angezogen / darumb müssen wir jhme gleich / vnd seines Glücks theilhafftig werden / nicht allein vmb deß Exempels willen / sondern vielmehr wegen der Vereinigung / dieweil wir in jhm gepflantzet seyn. Gleich wie wir nun Gemeinschafft an Christo haben / durch seinen Todt / wie die Tauffe anzeiget / so müssen wir jhme auch in der Aufferstehung gleich werden.

Wie solches zugehe / wird stückweise erkläret / erstlich zwar /In specie 1. quoad mortem. wie wir mit Christo gepflantzet werden zu gleichem Todte / Wir wissen / spricht der Apostel / daß vnser alter MenschV. 6. 7. sampt jhm gecreutziget ist / auff daß der sündliche Leib auffhöre / auff daß wir hinfort der Sünde nicht dienen / denn wer gestorben ist / ist gerechtfertiget von der Sünde.

Der alte Mensch ist die alte Natur / das ist / der natürlicheQuis vecus homo. Mensch / mit allen Kräfften Leibes vnd der Seelen / wie er vom Fleisch gezeuget vnd geboren wird. Denn wir müssen hie nicht allein sehen auff den Leib / oder äusserliche Sünde / sondern auff den gantzen Baum / mit allen seinen Früchten / das ist / auff den gantzen Menschen / mit allen seinen Begierden vnd Wercken / so lang er

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[129/0145] Es belüstiget sich der Apostel in diesem Bilde deß Todtes vnd der Aufferstehung / drumb fähret er fort / vnd streichet es weiter auß / mit einem Gleichnüß eines Pfropffreißleins: So wir sampt jhm gepflantzet werden zu gleichem Todte / so werden wir auch der Aufferstehung gleich werden. Was gepflantzet wird / wird darumb gepflantzet / daß es grüne vnd blühe. Christus ist durch den Todt gepflantzet zum Leben / denn durch den Todt ist er gerissen auß der Sünden / die auff Ihm lag / vnd auß dem sterblichen Leben. Da er aber herauß gerissen / grünet vnd blühet er jmmerdar. Wir seynd auch Pfläntzlein / himlische Reißlein in Christo gepfropffet / wir seynd Ihm einverleibet / denn so viel jhrer getaufft seynd / die haben Jesum Christum angezogen / darumb müssen wir jhme gleich / vnd seines Glücks theilhafftig werden / nicht allein vmb deß Exempels willen / sondern vielmehr wegen der Vereinigung / dieweil wir in jhm gepflantzet seyn. Gleich wie wir nun Gemeinschafft an Christo haben / durch seinen Todt / wie die Tauffe anzeiget / so müssen wir jhme auch in der Aufferstehung gleich werden. Illustratio imaginis ab insertionis similitudine. Ingenere. V. 5. Wie solches zugehe / wird stückweise erkläret / erstlich zwar / wie wir mit Christo gepflantzet werden zu gleichem Todte / Wir wissen / spricht der Apostel / daß vnser alter Mensch sampt jhm gecreutziget ist / auff daß der sündliche Leib auffhöre / auff daß wir hinfort der Sünde nicht dienen / denn wer gestorben ist / ist gerechtfertiget von der Sünde. In specie 1. quoad mortem. V. 6. 7. Der alte Mensch ist die alte Natur / das ist / der natürliche Mensch / mit allen Kräfften Leibes vnd der Seelen / wie er vom Fleisch gezeuget vnd geboren wird. Denn wir müssen hie nicht allein sehen auff den Leib / oder äusserliche Sünde / sondern auff den gantzen Baum / mit allen seinen Früchten / das ist / auff den gantzen Menschen / mit allen seinen Begierden vnd Wercken / so lang er Quis vecus homo.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/145>, abgerufen am 18.04.2024.