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Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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verfluchte Früchte bringen / bittere Früchte bezeugen von einer bitteren Wurtzel.

Der Apostel Petrus bekräfftiget seinen Schluß mit einemConsirmatio ex Psal. 34, 13. 14. 16. 17. Zeugnüß / auß dem 34. Psalm / da also geschrieben stehet: Wer ist der gut Leben begehret / vnd gerne gute Tage hätte? Behüte deine Zunge für bösem / vnd deine Lippen / daß sie nicht falsch reden. Laß vom bösen / vnd thue gutes / suche Friede / vnd jage jhm nach. Die Augen deß HERRN sehen auff die Gerechten / vnd seine Ohren auff jhr schreyen. Das Antlitz aber deß HERRN sihet über die / so böses thun / daß er jhr Gedächtnüß außrotte von der Erden. Diesen Spruch wiederholet Petrus / vnd bezeuget damit / daß ein gesegnetes Leben niemand gegeben werde / denn nur allein den Friedfertigen vnd Frommen / vnd daß derselbe / der beruffen ist den Segen zu ererben / sich müsse von der bittern Boßheit enthalten / böses mit bösem zu vergelten.

Mercket bey diesem Spruch erstlich / die Verheissung deßIn quo dicto notam 9 1. Benedictionis promissum. Segens / da vns Menschen gut Leben vnd gute Tage fürgesetzet seyn / das aber soll nicht für gute Tage geachtet werden / das die Weltkinder für gute Tage achten / ein solches seliges Leben wird verstanden / dessen auch die Armen können theilhafftig werden / nemblich ein Leben in GOtt / da wir GOtt bey vns haben mit seiner Gnad vnd Segen. Wann denn GOtt mit seiner Gnad vnd Segen bey vns einkehret / vnd hätten wir auch nur eine Hand voll Köhl / so seynd wir viel glückseliger denn ein Gottloser / der alles vollauff hat / in GOTT haben wir Fried eines guten Gewissens / Schutz vnd Errettung auff Erden / das Erbe der göttlichen Seligkeit im Himmel. In GOtt besitzen wir alle Seligkeit / das ist das gute Leben / das Gott verheissen.

verfluchte Früchte bringen / bittere Früchte bezeugen von einer bitteren Wurtzel.

Der Apostel Petrus bekräfftiget seinen Schluß mit einemConsirmatio ex Psal. 34, 13. 14. 16. 17. Zeugnüß / auß dem 34. Psalm / da also geschrieben stehet: Wer ist der gut Leben begehret / vnd gerne gute Tage hätte? Behüte deine Zunge für bösem / vnd deine Lippen / daß sie nicht falsch reden. Laß vom bösen / vnd thue gutes / suche Friede / vnd jage jhm nach. Die Augen deß HERRN sehen auff die Gerechten / vnd seine Ohren auff jhr schreyen. Das Antlitz aber deß HERRN sihet über die / so böses thun / daß er jhr Gedächtnüß außrotte von der Erden. Diesen Spruch wiederholet Petrus / vnd bezeuget damit / daß ein gesegnetes Leben niemand gegeben werde / denn nur allein den Friedfertigen vnd Frommen / vnd daß derselbe / der beruffen ist den Segen zu ererben / sich müsse von der bittern Boßheit enthalten / böses mit bösem zu vergelten.

Mercket bey diesem Spruch erstlich / die Verheissung deßIn quo dicto notam 9 1. Benedictionis promissum. Segens / da vns Menschen gut Leben vnd gute Tage fürgesetzet seyn / das aber soll nicht für gute Tage geachtet werden / das die Weltkinder für gute Tage achten / ein solches seliges Leben wird verstanden / dessen auch die Armen können theilhafftig werden / nemblich ein Leben in GOtt / da wir GOtt bey vns haben mit seiner Gnad vnd Segen. Wann denn GOtt mit seiner Gnad vnd Segen bey vns einkehret / vnd hätten wir auch nur eine Hand voll Köhl / so seynd wir viel glückseliger denn ein Gottloser / der alles vollauff hat / in GOTT haben wir Fried eines guten Gewissens / Schutz vnd Errettung auff Erden / das Erbe der göttlichen Seligkeit im Himmel. In GOtt besitzen wir alle Seligkeit / das ist das gute Leben / das Gott verheissen.

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[113/0129] verfluchte Früchte bringen / bittere Früchte bezeugen von einer bitteren Wurtzel. Der Apostel Petrus bekräfftiget seinen Schluß mit einem Zeugnüß / auß dem 34. Psalm / da also geschrieben stehet: Wer ist der gut Leben begehret / vnd gerne gute Tage hätte? Behüte deine Zunge für bösem / vnd deine Lippen / daß sie nicht falsch reden. Laß vom bösen / vnd thue gutes / suche Friede / vnd jage jhm nach. Die Augen deß HERRN sehen auff die Gerechten / vnd seine Ohren auff jhr schreyen. Das Antlitz aber deß HERRN sihet über die / so böses thun / daß er jhr Gedächtnüß außrotte von der Erden. Diesen Spruch wiederholet Petrus / vnd bezeuget damit / daß ein gesegnetes Leben niemand gegeben werde / denn nur allein den Friedfertigen vnd Frommen / vnd daß derselbe / der beruffen ist den Segen zu ererben / sich müsse von der bittern Boßheit enthalten / böses mit bösem zu vergelten. Consirmatio ex Psal. 34, 13. 14. 16. 17. Mercket bey diesem Spruch erstlich / die Verheissung deß Segens / da vns Menschen gut Leben vnd gute Tage fürgesetzet seyn / das aber soll nicht für gute Tage geachtet werden / das die Weltkinder für gute Tage achten / ein solches seliges Leben wird verstanden / dessen auch die Armen können theilhafftig werden / nemblich ein Leben in GOtt / da wir GOtt bey vns haben mit seiner Gnad vnd Segen. Wann denn GOtt mit seiner Gnad vnd Segen bey vns einkehret / vnd hätten wir auch nur eine Hand voll Köhl / so seynd wir viel glückseliger denn ein Gottloser / der alles vollauff hat / in GOTT haben wir Fried eines guten Gewissens / Schutz vnd Errettung auff Erden / das Erbe der göttlichen Seligkeit im Himmel. In GOtt besitzen wir alle Seligkeit / das ist das gute Leben / das Gott verheissen. In quo dicto notam 9 1. Benedictionis promissum.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/129>, abgerufen am 28.03.2024.