Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lünig, Johann Christian: Die Teutsche Reichs-Cantzley. Achter Theil. nebst zwey vollständigen Registern. Leipzig, 1714.

Bild:
<< vorherige Seite

lassen, wir seynd des Erfolgs von euch gewärtig, und verbleiben euch mit Käyserlichen Gnaden wohlgewogen etc. Wien den 23. Martii, Anno 1697.

CLXXIIX.
Schreiben Hertzog Moritz Wilhelms zu Sachsen-Naumburg an den Magistrat zu Hamburg, worinn er bey demselben um eine Collecte vor die abgebrandten Leute in der Stadt Naumburg Ansuchung thut, de Anno 1714.

P. P.

WIr mögen denenselben nicht verhalten, und wird aus dem allgemeinen Ruff leider! mehr als zu bekannt seyn, was Massen unsere gute Stadt Naumburg und sämmtliche Nachbarschafft daselbst, aus gerechtem Verhängniß des grossen GOttes, durch eine unvermuthet entstandene Pulver-Entzündung in erschrecklichen Brand gerathen, und bey desselben allzugeschwind an vielen Orten zugleich beschehenen Uberhandnehmung viel hundert Personen in das bitterste Armuth und gäntzlichen Ruin gesetzet worden. Wenn denn diesen äuserst bekümmerten Leuten auf alle Weise zu succurriren die Christliche Liebe erfordert, und keines Weges zu zweifeln, die Herrn werden nach ihrer sonst gegen die Nothleidenden rühmlichst bekanndten Gütigkeit sich zu einiger Beysteuer von selbsten willig erfinden lassen; Als haben wir uns aus Christ-Fürstlich-Landesväterlicher Sorgfalt für unsere bedrängte Unterthanen dißfalls zu interessiren, der höchsten Nothdurfft ermessen, und ersuchen dieselbe hierdurch in Gnaden, sie wollen ihres Orts eine freywillige Collecte zu ver-

lassen, wir seynd des Erfolgs von euch gewärtig, und verbleiben euch mit Käyserlichen Gnaden wohlgewogen etc. Wien den 23. Martii, Anno 1697.

CLXXIIX.
Schreiben Hertzog Moritz Wilhelms zu Sachsen-Naumburg an den Magistrat zu Hamburg, worinn er bey demselben um eine Collecte vor die abgebrandten Leute in der Stadt Naumburg Ansuchung thut, de Anno 1714.

P. P.

WIr mögen denenselben nicht verhalten, und wird aus dem allgemeinen Ruff leider! mehr als zu bekannt seyn, was Massen unsere gute Stadt Naumburg und sämmtliche Nachbarschafft daselbst, aus gerechtem Verhängniß des grossen GOttes, durch eine unvermuthet entstandene Pulver-Entzündung in erschrecklichen Brand gerathen, und bey desselben allzugeschwind an vielen Orten zugleich beschehenen Uberhandnehmung viel hundert Personen in das bitterste Armuth und gäntzlichen Ruin gesetzet worden. Wenn denn diesen äuserst bekümmerten Leuten auf alle Weise zu succurriren die Christliche Liebe erfordert, und keines Weges zu zweifeln, die Herrn werden nach ihrer sonst gegen die Nothleidenden rühmlichst bekanndten Gütigkeit sich zu einiger Beysteuer von selbsten willig erfinden lassen; Als haben wir uns aus Christ-Fürstlich-Landesväterlicher Sorgfalt für unsere bedrängte Unterthanen dißfalls zu interessiren, der höchsten Nothdurfft ermessen, und ersuchen dieselbe hierdurch in Gnaden, sie wollen ihres Orts eine freywillige Collecte zu ver-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0670" n="634"/>
lassen, wir seynd
                     des Erfolgs von euch gewärtig, und verbleiben euch mit Käyserlichen Gnaden
                     wohlgewogen etc. Wien den 23. Martii, Anno 1697.</p>
      </div>
      <div>
        <head>CLXXIIX.<lb/></head>
        <l>Schreiben Hertzog Moritz Wilhelms zu Sachsen-Naumburg an den Magistrat zu
                     Hamburg, worinn er bey demselben um eine Collecte vor die abgebrandten Leute in
                     der Stadt Naumburg Ansuchung thut, de Anno 1714.</l>
        <p>P. P.</p>
        <p>WIr mögen denenselben nicht verhalten, und wird aus dem allgemeinen Ruff leider!
                     mehr als zu bekannt seyn, was Massen unsere gute Stadt Naumburg und sämmtliche
                     Nachbarschafft daselbst, aus gerechtem Verhängniß des grossen GOttes, durch eine
                     unvermuthet entstandene Pulver-Entzündung in erschrecklichen Brand gerathen, und
                     bey desselben allzugeschwind an vielen Orten zugleich beschehenen
                     Uberhandnehmung viel hundert Personen in das bitterste Armuth und gäntzlichen
                     Ruin gesetzet worden. Wenn denn diesen äuserst bekümmerten Leuten auf alle Weise
                     zu succurriren die Christliche Liebe erfordert, und keines Weges zu zweifeln,
                     die Herrn werden nach ihrer sonst gegen die Nothleidenden rühmlichst bekanndten
                     Gütigkeit sich zu einiger Beysteuer von selbsten willig erfinden lassen; Als
                     haben wir uns aus Christ-Fürstlich-Landesväterlicher Sorgfalt für unsere
                     bedrängte Unterthanen dißfalls zu interessiren, der höchsten Nothdurfft
                     ermessen, und ersuchen dieselbe hierdurch in Gnaden, sie wollen ihres Orts eine
                     freywillige Collecte zu ver-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[634/0670] lassen, wir seynd des Erfolgs von euch gewärtig, und verbleiben euch mit Käyserlichen Gnaden wohlgewogen etc. Wien den 23. Martii, Anno 1697. CLXXIIX. Schreiben Hertzog Moritz Wilhelms zu Sachsen-Naumburg an den Magistrat zu Hamburg, worinn er bey demselben um eine Collecte vor die abgebrandten Leute in der Stadt Naumburg Ansuchung thut, de Anno 1714. P. P. WIr mögen denenselben nicht verhalten, und wird aus dem allgemeinen Ruff leider! mehr als zu bekannt seyn, was Massen unsere gute Stadt Naumburg und sämmtliche Nachbarschafft daselbst, aus gerechtem Verhängniß des grossen GOttes, durch eine unvermuthet entstandene Pulver-Entzündung in erschrecklichen Brand gerathen, und bey desselben allzugeschwind an vielen Orten zugleich beschehenen Uberhandnehmung viel hundert Personen in das bitterste Armuth und gäntzlichen Ruin gesetzet worden. Wenn denn diesen äuserst bekümmerten Leuten auf alle Weise zu succurriren die Christliche Liebe erfordert, und keines Weges zu zweifeln, die Herrn werden nach ihrer sonst gegen die Nothleidenden rühmlichst bekanndten Gütigkeit sich zu einiger Beysteuer von selbsten willig erfinden lassen; Als haben wir uns aus Christ-Fürstlich-Landesväterlicher Sorgfalt für unsere bedrängte Unterthanen dißfalls zu interessiren, der höchsten Nothdurfft ermessen, und ersuchen dieselbe hierdurch in Gnaden, sie wollen ihres Orts eine freywillige Collecte zu ver-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luenig_reichscantzley_1714
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luenig_reichscantzley_1714/670
Zitationshilfe: Lünig, Johann Christian: Die Teutsche Reichs-Cantzley. Achter Theil. nebst zwey vollständigen Registern. Leipzig, 1714, S. 634. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luenig_reichscantzley_1714/670>, abgerufen am 22.11.2024.