sinsky, seiner
Instruction zu Folge, ein ebenmäßiges praestiret, wir haben aber beyderseits,
alles angewandten Fleisses ungeachtet, dennoch die Sache nicht zum gewünschten
Ende bringen können, und ob ich gleich den Ungarischen Abgeordneten
remonstriret, mit was für einer geringen Assistenz sie ietzund das Haus
Oesterreich befestigen, und demselbigen die Pohlnische und Brandenburgische
Hülffe wider den schärffesten dero Feinde acquiriren könten, da sie sich doch
erinnerten, wie viel Tonnen Goldes Imperator Ferdinandus Tertius ihme kosten
lassen, daß er alleine den Churfürsten zu Sachsen auf seine Seite bringen
möchte, sie auch, die Herren Oesterreicher, in Verbleibung dieser Conjunction,
nichts anders zu vermuthen hätten, denn daß Euer Königliche Majestät, Rex
Poloniae & Elector Brandenburgicus, ausser dieser Conjunction, die Waffen
gegen Schweden führen, auch, excluso Rege Hungariae, nachmahls Frieden machen,
und also das Haus Oesterreich, mit Franckreich, mit Schweden zusammen gehen
dürfften, und wie sie durch diese Moram das gemeine Wesen, sonderlich aber ihren
Herrn, in keine geringe Gefahr setzeten; So haben wir es doch nicht weiter
bringen können, denn daß die Projecten Foederis defensivi hinc inde übergeben
worden, Ihro Durchläuchtigkeit ihre Foderung auf 10000. Mann limitiret, worauf
die Ungarn nur 6000. Mann geboten, und über dieses, unter wessen Nahmen, wellen
der König in Ungarn sich noch nicht öffentlich ad Offensionem Suecorum verstehen
will, worauf der Churfürst doch hart dringet, solche Völcker gesandt werden
sollen, strei-
sinsky, seiner
Instruction zu Folge, ein ebenmäßiges praestiret, wir haben aber beyderseits,
alles angewandten Fleisses ungeachtet, dennoch die Sache nicht zum gewünschten
Ende bringen können, und ob ich gleich den Ungarischen Abgeordneten
remonstriret, mit was für einer geringen Assistenz sie ietzund das Haus
Oesterreich befestigen, und demselbigen die Pohlnische und Brandenburgische
Hülffe wider den schärffesten dero Feinde acquiriren könten, da sie sich doch
erinnerten, wie viel Tonnen Goldes Imperator Ferdinandus Tertius ihme kosten
lassen, daß er alleine den Churfürsten zu Sachsen auf seine Seite bringen
möchte, sie auch, die Herren Oesterreicher, in Verbleibung dieser Conjunction,
nichts anders zu vermuthen hätten, denn daß Euer Königliche Majestät, Rex
Poloniae & Elector Brandenburgicus, ausser dieser Conjunction, die Waffen
gegen Schweden führen, auch, excluso Rege Hungariae, nachmahls Frieden machen,
und also das Haus Oesterreich, mit Franckreich, mit Schweden zusammen gehen
dürfften, und wie sie durch diese Moram das gemeine Wesen, sonderlich aber ihren
Herrn, in keine geringe Gefahr setzeten; So haben wir es doch nicht weiter
bringen können, denn daß die Projecten Foederis defensivi hinc inde übergeben
worden, Ihro Durchläuchtigkeit ihre Foderung auf 10000. Mann limitiret, worauf
die Ungarn nur 6000. Mann geboten, und über dieses, unter wessen Nahmen, wellen
der König in Ungarn sich noch nicht öffentlich ad Offensionem Suecorum verstehen
will, worauf der Churfürst doch hart dringet, solche Völcker gesandt werden
sollen, strei-
<TEI><text><body><div><p><pbfacs="#f0111"n="75"/>
sinsky, seiner
Instruction zu Folge, ein ebenmäßiges praestiret, wir haben aber beyderseits,
alles angewandten Fleisses ungeachtet, dennoch die Sache nicht zum gewünschten
Ende bringen können, und ob ich gleich den Ungarischen Abgeordneten
remonstriret, mit was für einer geringen Assistenz sie ietzund das Haus
Oesterreich befestigen, und demselbigen die Pohlnische und Brandenburgische
Hülffe wider den schärffesten dero Feinde acquiriren könten, da sie sich doch
erinnerten, wie viel Tonnen Goldes Imperator Ferdinandus Tertius ihme kosten
lassen, daß er alleine den Churfürsten zu Sachsen auf seine Seite bringen
möchte, sie auch, die Herren Oesterreicher, in Verbleibung dieser Conjunction,
nichts anders zu vermuthen hätten, denn daß Euer Königliche Majestät, Rex
Poloniae & Elector Brandenburgicus, ausser dieser Conjunction, die Waffen
gegen Schweden führen, auch, excluso Rege Hungariae, nachmahls Frieden machen,
und also das Haus Oesterreich, mit Franckreich, mit Schweden zusammen gehen
dürfften, und wie sie durch diese Moram das gemeine Wesen, sonderlich aber ihren
Herrn, in keine geringe Gefahr setzeten; So haben wir es doch nicht weiter
bringen können, denn daß die Projecten Foederis defensivi hinc inde übergeben
worden, Ihro Durchläuchtigkeit ihre Foderung auf 10000. Mann limitiret, worauf
die Ungarn nur 6000. Mann geboten, und über dieses, unter wessen Nahmen, wellen
der König in Ungarn sich noch nicht öffentlich ad Offensionem Suecorum verstehen
will, worauf der Churfürst doch hart dringet, solche Völcker gesandt werden
sollen, strei-
</p></div></body></text></TEI>
[75/0111]
sinsky, seiner Instruction zu Folge, ein ebenmäßiges praestiret, wir haben aber beyderseits, alles angewandten Fleisses ungeachtet, dennoch die Sache nicht zum gewünschten Ende bringen können, und ob ich gleich den Ungarischen Abgeordneten remonstriret, mit was für einer geringen Assistenz sie ietzund das Haus Oesterreich befestigen, und demselbigen die Pohlnische und Brandenburgische Hülffe wider den schärffesten dero Feinde acquiriren könten, da sie sich doch erinnerten, wie viel Tonnen Goldes Imperator Ferdinandus Tertius ihme kosten lassen, daß er alleine den Churfürsten zu Sachsen auf seine Seite bringen möchte, sie auch, die Herren Oesterreicher, in Verbleibung dieser Conjunction, nichts anders zu vermuthen hätten, denn daß Euer Königliche Majestät, Rex Poloniae & Elector Brandenburgicus, ausser dieser Conjunction, die Waffen gegen Schweden führen, auch, excluso Rege Hungariae, nachmahls Frieden machen, und also das Haus Oesterreich, mit Franckreich, mit Schweden zusammen gehen dürfften, und wie sie durch diese Moram das gemeine Wesen, sonderlich aber ihren Herrn, in keine geringe Gefahr setzeten; So haben wir es doch nicht weiter bringen können, denn daß die Projecten Foederis defensivi hinc inde übergeben worden, Ihro Durchläuchtigkeit ihre Foderung auf 10000. Mann limitiret, worauf die Ungarn nur 6000. Mann geboten, und über dieses, unter wessen Nahmen, wellen der König in Ungarn sich noch nicht öffentlich ad Offensionem Suecorum verstehen will, worauf der Churfürst doch hart dringet, solche Völcker gesandt werden sollen, strei-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:
Anmerkungen zur Transkription:
Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
Ligaturen werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.
Lünig, Johann Christian: Die Teutsche Reichs-Cantzley. Achter Theil. nebst zwey vollständigen Registern. Leipzig, 1714, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luenig_reichscantzley_1714/111>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.