Ludwig, Carl: Lehrbuch der Physiologie des Menschen. Bd. 2. Heidelberg und Leipzig, 1856.Lumenveränderung mit der Gefässvertheilung. soll hier sogar die venöse Abtheilung weniger räumlich, als die arte-rielle sein. Wie sich die Räumlichkeiten der Capillaren verhalten mögen, liegt Veränderung des Lumens mit der Vertheilung der Ge- Bogen der Aorta zu den Aesten = 1 : 1,055 Carotis communis " " " = 1 : 1,013 Subclavia " " " = 1 : 1,055 Iliaca commun. " " " = 1 : 0,982 Inominata " " " = 1 : 1,147 Carotis extern. " " " = 1 : 1,190 Aorta abdominalis über den Iliacae " " " = 1 : 0,893 Iliaca extern. " " " = 1 : 1,150 Das Lumen verengert sich also von der Aorta aus gegen die Iliaca. *) Donders u. Bauduin, Handleiding tot de natuurkunde. II. a. p. 91. Ludwig, Physiologie. II. 6
Lumenveränderung mit der Gefässvertheilung. soll hier sogar die venöse Abtheilung weniger räumlich, als die arte-rielle sein. Wie sich die Räumlichkeiten der Capillaren verhalten mögen, liegt Veränderung des Lumens mit der Vertheilung der Ge- Bogen der Aorta zu den Aesten = 1 : 1,055 Carotis communis „ „ „ = 1 : 1,013 Subclavia „ „ „ = 1 : 1,055 Iliaca commun. „ „ „ = 1 : 0,982 Inominata „ „ „ = 1 : 1,147 Carotis extern. „ „ „ = 1 : 1,190 Aorta abdominalis über den Iliacae „ „ „ = 1 : 0,893 Iliaca extern. „ „ „ = 1 : 1,150 Das Lumen verengert sich also von der Aorta aus gegen die Iliaca. *) Donders u. Bauduin, Handleiding tot de natuurkunde. II. a. p. 91. Ludwig, Physiologie. II. 6
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Lumenveränderung mit der Gefässvertheilung.
soll hier sogar die venöse Abtheilung weniger räumlich, als die arte-
rielle sein.
Wie sich die Räumlichkeiten der Capillaren verhalten mögen, liegt
ganz im Unklaren. Jedenfalls muss die Veränderlichkeit derselben in der
innigsten Beziehung stehen zu der Nachgiebigkeit des Gewebes, in dem
sie verlaufen, da sie sich an das Lager eng anschliessen, in das sie ein-
gebettet sind.
Veränderung des Lumens mit der Vertheilung der Ge-
fässe. Eine dem Hydrauliker nützliche Beschreibung der Gefäss-
lumen fehlt noch gänzlich; es lassen sich nur wenige wichtigere Bemer-
kungen aus den bis dahin gelieferten Beschreibungen ziehen. α. Die
mittlere Länge eines Gefässes ist im Allgemeinen um so geringer, je
kleiner sein mittlerer Durchmesser ist. — Aus diesem Gesetz folgt, dass
die Capillaren nach beiden Seiten hin in kurze Stämmchen zusammen-
laufen, welche möglichst rasch zu immer weitern und längern sich verei-
nigen; die relative Länge der einzelnen Stücke ist noch nicht gemessen wor-
den. — β. Bei der Verästelung der Arterien gilt die Regel, dass jeder
Zweig, der aus einem Stamme hervortritt, einen geringeren Durchmesser
besitzt, als dieser. Zählt man dagegen die Querschnitte sämmtlicher
Aeste zusammen, welche von einem Stamme abgehen, so ist die hieraus
hervorgehende Summe grösser, als der Querschnitt des Stammes vor der
Verästelung. Von dieser ziemlich allgemein giltigen Regel kommen je-
doch Ausnahmen vor, wie die nachstehende kleine Tafel zeigt, die sich
auf die Messungen von Paget, Donders und Jansen *) gründet. Die
Zahlen drücken das Verhältniss der Querschnitte aus. —
Bogen der Aorta zu den Aesten = 1 : 1,055
Carotis communis „ „ „ = 1 : 1,013
Subclavia „ „ „ = 1 : 1,055
Iliaca commun. „ „ „ = 1 : 0,982
Inominata „ „ „ = 1 : 1,147
Carotis extern. „ „ „ = 1 : 1,190
Aorta abdominalis
über den Iliacae „ „ „ = 1 : 0,893
Iliaca extern. „ „ „ = 1 : 1,150
Das Lumen verengert sich also von der Aorta aus gegen die Iliaca.
Donders und Jansen geben an, dass diese Ausnahme in der Crura-
lis wieder zum Verschwinden kommt, indem hier der Querschnitt mit
der Verästelung wieder steigt. — Der Gesammtquerschnitt der Capilla-
ren übertrifft höchst wahrscheinlich den des Arteriensystems von Beginn um
ein sehr Beträchtliches. In den verschiedenen Körpertheilen stellt sich aber
offenbar das Verhältniss der Querschnitte zwischen den zuführenden Ar-
*) Donders u. Bauduin, Handleiding tot de natuurkunde. II. a. p. 91.
Ludwig, Physiologie. II. 6
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