lere tägliche Absonderung reichlich und leicht von statten geht, so ist die Milch um etwa 0,4 pCt. reicher an Casein, als wenn das Gegentheil statt findet. -- Die Milch, welche während der Nacht abgesondert wird, soll mehr Casein halten, als die Tagesmilch (Plaifayr). Dieses be- streitet Gorup.
c) Der Buttergehalt beläuft sich im Mittel auf 2,66 pCt.; sein Mini- mum wurde zu 0,6, sein Maximum zu 8,9 gefunden. -- Mütter zwischen 15 und 20 Jahren haben im Allgemeinen etwas butterreichere Milch, als ältere (Becquerel und Vernois). -- Reichliche Nahrung, gleichgiltig ob sie aus Fleisch oder Brod besteht, mehrt die Butter und kärgliche setzt sie herab; die Unterschiede betragen 2 bis 3 pCt. (Dumas, Simon, Becquerel und Vernois). Die Folge der bessern Nahrung macht sich schon am ersten Tage nach dem Genuss derselben geltend (Simon). -- Schwache und starke Constitutionen im oben genannten Sinne zeigten sich einflusslos, blonde Frauen gaben nach L'heritier eine Milch, die etwa 2 pCt. Butter mehr führen soll, als die Milch dunkel- haariger Mütter. Vernois und Becquerel läugnen dieses. -- In den ersten 5 Tagen nach dem Gebärakt ist die Milch ärmer an Fett, als in den folgenden 10 Tagen; der Unterschied liegt in der Nähe von 0,5 pCt. In den spätern Monaten zeigt sich kein Abhängigkeitsverhältniss zwischen dem Buttergehalt und der Zeit seit dem Beginn der Absonderung, im Allgemeinen ist aber der Buttergehalt geringer, als in den ersten 5 Tagen. -- Wird die Frau während der bestehenden Milchabsonderung geschwängert, so wird der Buttergehalt gesteigert; in den untersuchten Fällen betrug im 3. Schwangerschaftsmonat das Mehr gegen früher 3,0 pCt. -- Nicht menstruirte Frauen liefern Milch mit demselben Butter- gehalt in den Zeiten, die zwischen der Menstrualblutung liegen; während des Bestehens derselben wird der Buttergehalt bald auf- und bald ab- steigend alterirt, die positiven Veränderungen stiegen bis zu 4,5 pCt. (Becquerel und Vernois). -- Wird der gleichzeitig vorhandene In- halt der Brustdrüsen in einzelnen Absätzen entleert, so soll die zuerst abgezogene Milch ärmer an Fett sein, als die zuletzt gewonnene. Peligot und Reiset fanden dieses für Säugethiere, Becquerel und Vernois aber nicht am Menschen bestätigt. -- Die am Abend entzogene Milch ist reicher an Butter, als die Morgenmilch (Gorup). -- Eine Frau, welche durch den plötzlichen Tod ihres Kindes eine lebhafte Gemüths- erregung erlitt, sonderte plötzlich eine viel butterreichere Milch ab.
d) Die Grenzwerthe des Zuckergehaltes fallen auf 1,2 und 6,0 pCt.; das Mittel liegt bei 4,3. Im Allgemeinen zeigt der prozentische Gehalt desselben geringe Veränderungen. Namentlich zeigt sich im Gegensatz zum Casein und zur Butter kein Unterschied mit dem Alter und der Nahrung der Frau; besonders hervorzuheben ist hierbei der Umstand, dass auch bei einer reinen Fleischkost der Zuckergehalt unverändert
Brustdrüse; Milch, Buttergehalt.
lere tägliche Absonderung reichlich und leicht von statten geht, so ist die Milch um etwa 0,4 pCt. reicher an Casein, als wenn das Gegentheil statt findet. — Die Milch, welche während der Nacht abgesondert wird, soll mehr Casein halten, als die Tagesmilch (Plaifayr). Dieses be- streitet Gorup.
c) Der Buttergehalt beläuft sich im Mittel auf 2,66 pCt.; sein Mini- mum wurde zu 0,6, sein Maximum zu 8,9 gefunden. — Mütter zwischen 15 und 20 Jahren haben im Allgemeinen etwas butterreichere Milch, als ältere (Becquerel und Vernois). — Reichliche Nahrung, gleichgiltig ob sie aus Fleisch oder Brod besteht, mehrt die Butter und kärgliche setzt sie herab; die Unterschiede betragen 2 bis 3 pCt. (Dumas, Simon, Becquerel und Vernois). Die Folge der bessern Nahrung macht sich schon am ersten Tage nach dem Genuss derselben geltend (Simon). — Schwache und starke Constitutionen im oben genannten Sinne zeigten sich einflusslos, blonde Frauen gaben nach L’heritier eine Milch, die etwa 2 pCt. Butter mehr führen soll, als die Milch dunkel- haariger Mütter. Vernois und Becquerel läugnen dieses. — In den ersten 5 Tagen nach dem Gebärakt ist die Milch ärmer an Fett, als in den folgenden 10 Tagen; der Unterschied liegt in der Nähe von 0,5 pCt. In den spätern Monaten zeigt sich kein Abhängigkeitsverhältniss zwischen dem Buttergehalt und der Zeit seit dem Beginn der Absonderung, im Allgemeinen ist aber der Buttergehalt geringer, als in den ersten 5 Tagen. — Wird die Frau während der bestehenden Milchabsonderung geschwängert, so wird der Buttergehalt gesteigert; in den untersuchten Fällen betrug im 3. Schwangerschaftsmonat das Mehr gegen früher 3,0 pCt. — Nicht menstruirte Frauen liefern Milch mit demselben Butter- gehalt in den Zeiten, die zwischen der Menstrualblutung liegen; während des Bestehens derselben wird der Buttergehalt bald auf- und bald ab- steigend alterirt, die positiven Veränderungen stiegen bis zu 4,5 pCt. (Becquerel und Vernois). — Wird der gleichzeitig vorhandene In- halt der Brustdrüsen in einzelnen Absätzen entleert, so soll die zuerst abgezogene Milch ärmer an Fett sein, als die zuletzt gewonnene. Peligot und Reiset fanden dieses für Säugethiere, Becquerel und Vernois aber nicht am Menschen bestätigt. — Die am Abend entzogene Milch ist reicher an Butter, als die Morgenmilch (Gorup). — Eine Frau, welche durch den plötzlichen Tod ihres Kindes eine lebhafte Gemüths- erregung erlitt, sonderte plötzlich eine viel butterreichere Milch ab.
d) Die Grenzwerthe des Zuckergehaltes fallen auf 1,2 und 6,0 pCt.; das Mittel liegt bei 4,3. Im Allgemeinen zeigt der prozentische Gehalt desselben geringe Veränderungen. Namentlich zeigt sich im Gegensatz zum Casein und zur Butter kein Unterschied mit dem Alter und der Nahrung der Frau; besonders hervorzuheben ist hierbei der Umstand, dass auch bei einer reinen Fleischkost der Zuckergehalt unverändert
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[292/0308]
Brustdrüse; Milch, Buttergehalt.
lere tägliche Absonderung reichlich und leicht von statten geht, so ist
die Milch um etwa 0,4 pCt. reicher an Casein, als wenn das Gegentheil
statt findet. — Die Milch, welche während der Nacht abgesondert wird,
soll mehr Casein halten, als die Tagesmilch (Plaifayr). Dieses be-
streitet Gorup.
c) Der Buttergehalt beläuft sich im Mittel auf 2,66 pCt.; sein Mini-
mum wurde zu 0,6, sein Maximum zu 8,9 gefunden. — Mütter zwischen
15 und 20 Jahren haben im Allgemeinen etwas butterreichere Milch, als
ältere (Becquerel und Vernois). — Reichliche Nahrung, gleichgiltig
ob sie aus Fleisch oder Brod besteht, mehrt die Butter und kärgliche
setzt sie herab; die Unterschiede betragen 2 bis 3 pCt. (Dumas,
Simon, Becquerel und Vernois). Die Folge der bessern Nahrung
macht sich schon am ersten Tage nach dem Genuss derselben geltend
(Simon). — Schwache und starke Constitutionen im oben genannten
Sinne zeigten sich einflusslos, blonde Frauen gaben nach L’heritier
eine Milch, die etwa 2 pCt. Butter mehr führen soll, als die Milch dunkel-
haariger Mütter. Vernois und Becquerel läugnen dieses. — In den
ersten 5 Tagen nach dem Gebärakt ist die Milch ärmer an Fett, als in
den folgenden 10 Tagen; der Unterschied liegt in der Nähe von 0,5 pCt.
In den spätern Monaten zeigt sich kein Abhängigkeitsverhältniss zwischen
dem Buttergehalt und der Zeit seit dem Beginn der Absonderung, im
Allgemeinen ist aber der Buttergehalt geringer, als in den ersten 5
Tagen. — Wird die Frau während der bestehenden Milchabsonderung
geschwängert, so wird der Buttergehalt gesteigert; in den untersuchten
Fällen betrug im 3. Schwangerschaftsmonat das Mehr gegen früher 3,0
pCt. — Nicht menstruirte Frauen liefern Milch mit demselben Butter-
gehalt in den Zeiten, die zwischen der Menstrualblutung liegen; während
des Bestehens derselben wird der Buttergehalt bald auf- und bald ab-
steigend alterirt, die positiven Veränderungen stiegen bis zu 4,5 pCt.
(Becquerel und Vernois). — Wird der gleichzeitig vorhandene In-
halt der Brustdrüsen in einzelnen Absätzen entleert, so soll die zuerst
abgezogene Milch ärmer an Fett sein, als die zuletzt gewonnene. Peligot
und Reiset fanden dieses für Säugethiere, Becquerel und Vernois
aber nicht am Menschen bestätigt. — Die am Abend entzogene Milch
ist reicher an Butter, als die Morgenmilch (Gorup). — Eine Frau,
welche durch den plötzlichen Tod ihres Kindes eine lebhafte Gemüths-
erregung erlitt, sonderte plötzlich eine viel butterreichere Milch ab.
d) Die Grenzwerthe des Zuckergehaltes fallen auf 1,2 und 6,0 pCt.;
das Mittel liegt bei 4,3. Im Allgemeinen zeigt der prozentische Gehalt
desselben geringe Veränderungen. Namentlich zeigt sich im Gegensatz
zum Casein und zur Butter kein Unterschied mit dem Alter und der
Nahrung der Frau; besonders hervorzuheben ist hierbei der Umstand,
dass auch bei einer reinen Fleischkost der Zuckergehalt unverändert
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Ludwig, Carl: Lehrbuch der Physiologie des Menschen. Bd. 2. Heidelberg und Leipzig, 1856, S. 292. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludwig_physiologie02_1856/308>, abgerufen am 22.11.2024.
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