Ludwig, Carl: Lehrbuch der Physiologie des Menschen. Bd. 2. Heidelberg und Leipzig, 1856.Kohlensäure und Sauerstoff. Albumin, Fibrin. -- Wie man sogleich sieht, sind diese Stoffe zum Theil offenbargar nicht im Blute vorhanden, wie z. B. KO SO3; NaO, und andere übersehen wie das Albumin-Natron, die Fette u. s. w. Umstände, welche im günstigsten Falle beweisen, dass für die Salzbestandtheile die vorgeschlagene Controle nichts leistet. 14. Die Kohlensäure nimmt der Menge und ihres besonderen 15. Die Gegenwart des Stick- und Sauerstoffs vermuthen wir, 16. Der Wassergehalt der Blutflüssigkeit ist im Mittel auf 90 Serum. Derjenige Antheil der Blutflüssigkeit, welcher zurück- Da in der That die Menge des ausfallenden Faserstoffs sehr gering *) Nachdem sie vorher durch Stehen an der Luft ihre verdunstbare CO2 verloren? **) Liebigs Annalen. 50. Bd. p. 30. ***) Physiolog. Chemie, Braunschweig 1185,
Kohlensäure und Sauerstoff. Albumin, Fibrin. — Wie man sogleich sieht, sind diese Stoffe zum Theil offenbargar nicht im Blute vorhanden, wie z. B. KO SO3; NaO, und andere übersehen wie das Albumin-Natron, die Fette u. s. w. Umstände, welche im günstigsten Falle beweisen, dass für die Salzbestandtheile die vorgeschlagene Controle nichts leistet. 14. Die Kohlensäure nimmt der Menge und ihres besonderen 15. Die Gegenwart des Stick- und Sauerstoffs vermuthen wir, 16. Der Wassergehalt der Blutflüssigkeit ist im Mittel auf 90 Serum. Derjenige Antheil der Blutflüssigkeit, welcher zurück- Da in der That die Menge des ausfallenden Faserstoffs sehr gering *) Nachdem sie vorher durch Stehen an der Luft ihre verdunstbare CO2 verloren? **) Liebigs Annalen. 50. Bd. p. 30. ***) Physiolog. Chemie, Braunschweig 1185,
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0025" n="9"/><fw place="top" type="header">Kohlensäure und Sauerstoff.</fw><lb/> Albumin, Fibrin. — Wie man sogleich sieht, sind diese Stoffe zum Theil offenbar<lb/> gar nicht im <choice><sic>Blnte</sic><corr>Blute</corr></choice> vorhanden, wie z. B. KO SO<hi rendition="#sub">3</hi>; NaO, und andere übersehen<lb/> wie das Albumin-Natron, die Fette u. s. w. Umstände, welche im günstigsten<lb/> Falle beweisen, dass für die Salzbestandtheile die vorgeschlagene Controle nichts<lb/> leistet.</p><lb/> <p><hi rendition="#b">14.</hi> Die <hi rendition="#g">Kohlensäure</hi> nimmt der Menge und ihres besonderen<lb/> Verhaltens wegen den ersten Platz unter den diffusibeln Gasarten der<lb/> Blutflüssigkeit ein. Auf die Menge schliessen wir in Ermangelung einer<lb/> gründlichen Analyse aus dem grossen Absorptionsvermögen der (faser-<lb/> stofffreien) Blutflüssigkeit <note place="foot" n="*)">Nachdem sie vorher durch Stehen an der Luft ihre verdunstbare CO<hi rendition="#sub">2</hi> verloren?</note>, welche unter dem Atmosphärendruck mit<lb/> CO<hi rendition="#sub">2</hi> gesperrt das anderthalbfache bis doppelte ihres Volumens von dem<lb/> Gas aufnimmt. <hi rendition="#g">Scherer</hi> <note place="foot" n="**)"><hi rendition="#g">Liebigs</hi> Annalen. 50. Bd. p. 30.</note>, <hi rendition="#g">Mulder</hi> <note place="foot" n="***)">Physiolog. Chemie, Braunschweig 1185,</note>. Da H. <hi rendition="#g">Nasse</hi> diese Beob-<lb/> achtung dahin erweitert hat, dass ein Blut um so mehr CO<hi rendition="#sub">2</hi> absorbirt,<lb/> je reicher seine Asche an NaO CO<hi rendition="#sub">2</hi> ist; da nach der vollkommenen Sät-<lb/> tigung mit CO<hi rendition="#sub">2</hi> die Flüssigkeit noch alkalisch reagirt, und da die gesät-<lb/> tigte Blutflüssigkeit mit fixen Säuren versetzt, die Hälfte ihrer CO<hi rendition="#sub">2</hi> selbst<lb/> in einer kohlensäurehaltigen Atmosphäre verliert, so kann man nicht im<lb/> Zweifel darüber sein, dass durch eins der alkalisch reagirenden Blutsalze<lb/> NaO CO<hi rendition="#sub">2</hi> oder 2 NaO PhO<hi rendition="#sub">5</hi> die CO<hi rendition="#sub">2</hi> aufgenommen und verdichtet wird, so<lb/> dass sie sich nicht im Zustande einfacher Diffusion findet. Diese Ver-<lb/> dichtung durch die erwähnten Salze verhindert aber die CO<hi rendition="#sub">2</hi> nicht, zu<lb/> verdampfen, da, wie bekannt, eine Lösung von NaO 2 CO<hi rendition="#sub">2</hi> sich bei län-<lb/> gerem Stehen in einer kohlensäurefreien Luft in NaO CO<hi rendition="#sub">2</hi> verwandelt.<lb/> H. <hi rendition="#g">Rose, Becher</hi>.</p><lb/> <p><hi rendition="#b">15.</hi> Die Gegenwart des <hi rendition="#g">Stick-</hi> und <hi rendition="#g">Sauerstoffs</hi> vermuthen wir,<lb/> weil die Blutflüssigkeit als eine wässerige Lösung beide Luftarten in ge-<lb/> ringen Mengen aufnimmt. Wir haben keinen Grund, anzunehmen, dass<lb/> die Gasarten anders als diffundirt enthalten seien.</p><lb/> <p><hi rendition="#b">16.</hi> Der <hi rendition="#g">Wassergehalt</hi> der Blutflüssigkeit ist im Mittel auf <hi rendition="#b">90</hi><lb/> bis <hi rendition="#b">93</hi> pCt. gefunden worden.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Serum</hi>. Derjenige Antheil der Blutflüssigkeit, welcher zurück-<lb/> bleibt, nachdem der Faserstoff ausgeschieden ist, wird altem ärztlichem<lb/> Herkommen gemäss Serum sanguinis genannt. Dieses Serum ist von<lb/> praktischer Bedeutung für die Blutanalytiker, weil nur es nicht aber das<lb/> gesammte Plasma der Untersuchung so weit zugänglich ist, dass spez.<lb/> Gewicht, Farbe, Consistenz u. s. w. beobachtet werden können.</p><lb/> <p>Da in der That die Menge des ausfallenden Faserstoffs sehr gering<lb/> ist, und die Eigenschaften desselben, so lange er in Lösung befindlich,<lb/> soweit wir wissen, sich nicht von denjenigen der übrigen Eiweissstoffe<lb/> unterscheiden, so würde eine Uebereinstimmung in den physikalischen<lb/> Verhältnissen von Plasma und Serum statuirt werden dürfen, wenn die-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [9/0025]
Kohlensäure und Sauerstoff.
Albumin, Fibrin. — Wie man sogleich sieht, sind diese Stoffe zum Theil offenbar
gar nicht im Blute vorhanden, wie z. B. KO SO3; NaO, und andere übersehen
wie das Albumin-Natron, die Fette u. s. w. Umstände, welche im günstigsten
Falle beweisen, dass für die Salzbestandtheile die vorgeschlagene Controle nichts
leistet.
14. Die Kohlensäure nimmt der Menge und ihres besonderen
Verhaltens wegen den ersten Platz unter den diffusibeln Gasarten der
Blutflüssigkeit ein. Auf die Menge schliessen wir in Ermangelung einer
gründlichen Analyse aus dem grossen Absorptionsvermögen der (faser-
stofffreien) Blutflüssigkeit *), welche unter dem Atmosphärendruck mit
CO2 gesperrt das anderthalbfache bis doppelte ihres Volumens von dem
Gas aufnimmt. Scherer **), Mulder ***). Da H. Nasse diese Beob-
achtung dahin erweitert hat, dass ein Blut um so mehr CO2 absorbirt,
je reicher seine Asche an NaO CO2 ist; da nach der vollkommenen Sät-
tigung mit CO2 die Flüssigkeit noch alkalisch reagirt, und da die gesät-
tigte Blutflüssigkeit mit fixen Säuren versetzt, die Hälfte ihrer CO2 selbst
in einer kohlensäurehaltigen Atmosphäre verliert, so kann man nicht im
Zweifel darüber sein, dass durch eins der alkalisch reagirenden Blutsalze
NaO CO2 oder 2 NaO PhO5 die CO2 aufgenommen und verdichtet wird, so
dass sie sich nicht im Zustande einfacher Diffusion findet. Diese Ver-
dichtung durch die erwähnten Salze verhindert aber die CO2 nicht, zu
verdampfen, da, wie bekannt, eine Lösung von NaO 2 CO2 sich bei län-
gerem Stehen in einer kohlensäurefreien Luft in NaO CO2 verwandelt.
H. Rose, Becher.
15. Die Gegenwart des Stick- und Sauerstoffs vermuthen wir,
weil die Blutflüssigkeit als eine wässerige Lösung beide Luftarten in ge-
ringen Mengen aufnimmt. Wir haben keinen Grund, anzunehmen, dass
die Gasarten anders als diffundirt enthalten seien.
16. Der Wassergehalt der Blutflüssigkeit ist im Mittel auf 90
bis 93 pCt. gefunden worden.
Serum. Derjenige Antheil der Blutflüssigkeit, welcher zurück-
bleibt, nachdem der Faserstoff ausgeschieden ist, wird altem ärztlichem
Herkommen gemäss Serum sanguinis genannt. Dieses Serum ist von
praktischer Bedeutung für die Blutanalytiker, weil nur es nicht aber das
gesammte Plasma der Untersuchung so weit zugänglich ist, dass spez.
Gewicht, Farbe, Consistenz u. s. w. beobachtet werden können.
Da in der That die Menge des ausfallenden Faserstoffs sehr gering
ist, und die Eigenschaften desselben, so lange er in Lösung befindlich,
soweit wir wissen, sich nicht von denjenigen der übrigen Eiweissstoffe
unterscheiden, so würde eine Uebereinstimmung in den physikalischen
Verhältnissen von Plasma und Serum statuirt werden dürfen, wenn die-
*) Nachdem sie vorher durch Stehen an der Luft ihre verdunstbare CO2 verloren?
**) Liebigs Annalen. 50. Bd. p. 30.
***) Physiolog. Chemie, Braunschweig 1185,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |