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Ludwig, Carl: Lehrbuch der Physiologie des Menschen. Bd. 2. Heidelberg und Leipzig, 1856.

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Leber; Galle.
als die aus den Lebergängen gefangene. -- In der Blase ändert sich
die braune Farbe der Galle in die grüne (Bidder, Schmidt). Auch
soll sich in ihr die Gallensäure in harzige Produkte umsetzen (Mul-
der
). -- 3) Der Wassergehalt der Galle, welche bei Nacht abgesondert
wird, ist etwas niedriger, als der am Tage gelieferte (H. Nasse). --
4) Die Schwankungen, welche die Prozente des festen Rückstandes be-
treffen, rühren vorzugsweise von einer Veränderlichkeit der organischen
Bestandtheile her, während der Prozentgehalt an Salzen sich annähernd
gleich bleibt (H. Nasse). -- 5) Der Gehalt der Galle an festen Be-
standtheilen steht in keiner nothwendigen Beziehung zu der Geschwin-
digkeit der Absonderung, so dass z. B. der erstere in dem Grade ab-
nimmt, in welchem der letztere zunimmt.

Die Schwankungen des Prozentgehalts der Galle an festen Bestand-
theilen wechseln nach Bidder und Schmidt bei Säugethieren zwischen
1,2 bis 11,0 pCt.

Ueber die quantitative Zusammensetzung der schleimhaltigen Men-
schengallen besitzen wir Untersuchungen von Frerichs *) u. Gorup **).
Das Beobachtungsmaterial bezog Gorup aus den Leichen zweier Hin-
gerichteten.

[Tabelle]

Diese Zahlen deuten zwar auf kein festes Verhältniss zwischen den
einzelnen Stoffen der festen Bestandtheile hin, doch scheinen die Salze
ungefähr wie die Gallensäuren zuzunehmen. Die analytische Methode
der Galle, welche von Frerichs herrührt, siehe bei Heintz ***).

b. Geschwindigkeit der Gallenabsonderung. Wir verstehen hierunter
den Quotienten aus dem Lebergewicht in die Gallenmenge, welche wäh-
rend einer beliebigen (aber jedesmal festgesetzten) Zeiteinheit aufgefangen
wurde; dieser Ausdruck ist also auch gleichbedeutend mit der Gallen-
bildung in der Einheit des Lebergewichts. Wenn man nach einem Mittel

*) Scherer's Jahresbericht für physiologische Chemie für 1845. p. 145.
**) l. c.
***) l. c. p. 939.

Leber; Galle.
als die aus den Lebergängen gefangene. — In der Blase ändert sich
die braune Farbe der Galle in die grüne (Bidder, Schmidt). Auch
soll sich in ihr die Gallensäure in harzige Produkte umsetzen (Mul-
der
). — 3) Der Wassergehalt der Galle, welche bei Nacht abgesondert
wird, ist etwas niedriger, als der am Tage gelieferte (H. Nasse). —
4) Die Schwankungen, welche die Prozente des festen Rückstandes be-
treffen, rühren vorzugsweise von einer Veränderlichkeit der organischen
Bestandtheile her, während der Prozentgehalt an Salzen sich annähernd
gleich bleibt (H. Nasse). — 5) Der Gehalt der Galle an festen Be-
standtheilen steht in keiner nothwendigen Beziehung zu der Geschwin-
digkeit der Absonderung, so dass z. B. der erstere in dem Grade ab-
nimmt, in welchem der letztere zunimmt.

Die Schwankungen des Prozentgehalts der Galle an festen Bestand-
theilen wechseln nach Bidder und Schmidt bei Säugethieren zwischen
1,2 bis 11,0 pCt.

Ueber die quantitative Zusammensetzung der schleimhaltigen Men-
schengallen besitzen wir Untersuchungen von Frerichs *) u. Gorup **).
Das Beobachtungsmaterial bezog Gorup aus den Leichen zweier Hin-
gerichteten.

[Tabelle]

Diese Zahlen deuten zwar auf kein festes Verhältniss zwischen den
einzelnen Stoffen der festen Bestandtheile hin, doch scheinen die Salze
ungefähr wie die Gallensäuren zuzunehmen. Die analytische Methode
der Galle, welche von Frerichs herrührt, siehe bei Heintz ***).

b. Geschwindigkeit der Gallenabsonderung. Wir verstehen hierunter
den Quotienten aus dem Lebergewicht in die Gallenmenge, welche wäh-
rend einer beliebigen (aber jedesmal festgesetzten) Zeiteinheit aufgefangen
wurde; dieser Ausdruck ist also auch gleichbedeutend mit der Gallen-
bildung in der Einheit des Lebergewichts. Wenn man nach einem Mittel

*) Scherer’s Jahresbericht für physiologische Chemie für 1845. p. 145.
**) l. c.
***) l. c. p. 939.
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[224/0240] Leber; Galle. als die aus den Lebergängen gefangene. — In der Blase ändert sich die braune Farbe der Galle in die grüne (Bidder, Schmidt). Auch soll sich in ihr die Gallensäure in harzige Produkte umsetzen (Mul- der). — 3) Der Wassergehalt der Galle, welche bei Nacht abgesondert wird, ist etwas niedriger, als der am Tage gelieferte (H. Nasse). — 4) Die Schwankungen, welche die Prozente des festen Rückstandes be- treffen, rühren vorzugsweise von einer Veränderlichkeit der organischen Bestandtheile her, während der Prozentgehalt an Salzen sich annähernd gleich bleibt (H. Nasse). — 5) Der Gehalt der Galle an festen Be- standtheilen steht in keiner nothwendigen Beziehung zu der Geschwin- digkeit der Absonderung, so dass z. B. der erstere in dem Grade ab- nimmt, in welchem der letztere zunimmt. Die Schwankungen des Prozentgehalts der Galle an festen Bestand- theilen wechseln nach Bidder und Schmidt bei Säugethieren zwischen 1,2 bis 11,0 pCt. Ueber die quantitative Zusammensetzung der schleimhaltigen Men- schengallen besitzen wir Untersuchungen von Frerichs *) u. Gorup **). Das Beobachtungsmaterial bezog Gorup aus den Leichen zweier Hin- gerichteten. Diese Zahlen deuten zwar auf kein festes Verhältniss zwischen den einzelnen Stoffen der festen Bestandtheile hin, doch scheinen die Salze ungefähr wie die Gallensäuren zuzunehmen. Die analytische Methode der Galle, welche von Frerichs herrührt, siehe bei Heintz ***). b. Geschwindigkeit der Gallenabsonderung. Wir verstehen hierunter den Quotienten aus dem Lebergewicht in die Gallenmenge, welche wäh- rend einer beliebigen (aber jedesmal festgesetzten) Zeiteinheit aufgefangen wurde; dieser Ausdruck ist also auch gleichbedeutend mit der Gallen- bildung in der Einheit des Lebergewichts. Wenn man nach einem Mittel *) Scherer’s Jahresbericht für physiologische Chemie für 1845. p. 145. **) l. c. ***) l. c. p. 939.

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Zitationshilfe: Ludwig, Carl: Lehrbuch der Physiologie des Menschen. Bd. 2. Heidelberg und Leipzig, 1856, S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludwig_physiologie02_1856/240>, abgerufen am 23.11.2024.