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Ludwig, Carl: Lehrbuch der Physiologie des Menschen. Bd. 1. Heidelberg, 1852.

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Handwurzel-Handwurzelgelenk.
[Abbildung] Fig. 111.
quetra. Sie verhalten sich zu einander wie
8 : 9,5. Die Bogengrade, welche die Kreise
umspannen, sind vom Radialrand gegen den
Ulnarrand im Wachsen begriffen, sie steigen
von 58° bis 68°; der Halbmesser dieser Krüm-
mung verhält sich zu dem in der andern Rich-
tung wie 8 und 9,5 : 18,5. -- Die Krümmung
an dem Handwurzelknochen folgt dagegen
einem andern Gesetz. Gegen den Rücken
schliesst sie sich wohl ziemlich annähernd
einem Kreisbogen an, gegen die Hohlhand fällt
sie dagegen scharf nach innen. Der Halbmes-
ser des Bogens, welcher am meisten der Bie-
gung sich annähert, ist am os triquetrum
kleiner als am naviculare und lunatum; er
verhält sich zu diesem wie 41/2 : 51/2. Die
Gradzahl dieser Bogen wächst vom os tri-
quetrum gegen os naviculare, gerade umge-
kehrt wie an der Armfläche, von 108° bis
130°.

Diesen Biegungen gemäss kann das erste
Handgelenk eine Beugung von der Ulnar- zur
Radialseite, und eine zweite von der Rücken-
zur Hohlfläche ausführen.

Handwurzel-Handwurzelgelenk. Zweites Handgelenk.
Dieses sehr eigenthümliche Gelenk bedarf vorzugsweise noch der
genaueren Analyse. a) Die Biegung, die dasselbe vom Ulnar- gegen
den Radialrand zeigt, ist in Fig. 112*) dargestellt. Der am os mul-

[Abbildung] Fig. 112.
tangulum majus (M I) und
minus (M II) vorhandene
Durchschnitt ist annähernd
nach einer Kreislinie gebo-
gen und ebenso der ihnen
zugekehrte Schnitt des os
naviculare; -- os capitatum
scheint ebenfalls nach
einem Kreis gebogen zu
sein (C a); dass in einem
solchen Gelenk keine ein-
fache Seitwärtsbewegung
der Hand möglich, leuchtet

*) Günther l. c. Taf. VII.

Handwurzel-Handwurzelgelenk.
[Abbildung] Fig. 111.
quetra. Sie verhalten sich zu einander wie
8 : 9,5. Die Bogengrade, welche die Kreise
umspannen, sind vom Radialrand gegen den
Ulnarrand im Wachsen begriffen, sie steigen
von 58° bis 68°; der Halbmesser dieser Krüm-
mung verhält sich zu dem in der andern Rich-
tung wie 8 und 9,5 : 18,5. — Die Krümmung
an dem Handwurzelknochen folgt dagegen
einem andern Gesetz. Gegen den Rücken
schliesst sie sich wohl ziemlich annähernd
einem Kreisbogen an, gegen die Hohlhand fällt
sie dagegen scharf nach innen. Der Halbmes-
ser des Bogens, welcher am meisten der Bie-
gung sich annähert, ist am os triquetrum
kleiner als am naviculare und lunatum; er
verhält sich zu diesem wie 4½ : 5½. Die
Gradzahl dieser Bogen wächst vom os tri-
quetrum gegen os naviculare, gerade umge-
kehrt wie an der Armfläche, von 108° bis
130°.

Diesen Biegungen gemäss kann das erste
Handgelenk eine Beugung von der Ulnar- zur
Radialseite, und eine zweite von der Rücken-
zur Hohlfläche ausführen.

Handwurzel-Handwurzelgelenk. Zweites Handgelenk.
Dieses sehr eigenthümliche Gelenk bedarf vorzugsweise noch der
genaueren Analyse. a) Die Biegung, die dasselbe vom Ulnar- gegen
den Radialrand zeigt, ist in Fig. 112*) dargestellt. Der am os mul-

[Abbildung] Fig. 112.
tangulum majus (M I) und
minus (M II) vorhandene
Durchschnitt ist annähernd
nach einer Kreislinie gebo-
gen und ebenso der ihnen
zugekehrte Schnitt des os
naviculare; — os capitatum
scheint ebenfalls nach
einem Kreis gebogen zu
sein (C a); dass in einem
solchen Gelenk keine ein-
fache Seitwärtsbewegung
der Hand möglich, leuchtet

*) Günther l. c. Taf. VII.
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[380/0394] Handwurzel-Handwurzelgelenk. [Abbildung Fig. 111.] quetra. Sie verhalten sich zu einander wie 8 : 9,5. Die Bogengrade, welche die Kreise umspannen, sind vom Radialrand gegen den Ulnarrand im Wachsen begriffen, sie steigen von 58° bis 68°; der Halbmesser dieser Krüm- mung verhält sich zu dem in der andern Rich- tung wie 8 und 9,5 : 18,5. — Die Krümmung an dem Handwurzelknochen folgt dagegen einem andern Gesetz. Gegen den Rücken schliesst sie sich wohl ziemlich annähernd einem Kreisbogen an, gegen die Hohlhand fällt sie dagegen scharf nach innen. Der Halbmes- ser des Bogens, welcher am meisten der Bie- gung sich annähert, ist am os triquetrum kleiner als am naviculare und lunatum; er verhält sich zu diesem wie 4½ : 5½. Die Gradzahl dieser Bogen wächst vom os tri- quetrum gegen os naviculare, gerade umge- kehrt wie an der Armfläche, von 108° bis 130°. Diesen Biegungen gemäss kann das erste Handgelenk eine Beugung von der Ulnar- zur Radialseite, und eine zweite von der Rücken- zur Hohlfläche ausführen. Handwurzel-Handwurzelgelenk. Zweites Handgelenk. Dieses sehr eigenthümliche Gelenk bedarf vorzugsweise noch der genaueren Analyse. a) Die Biegung, die dasselbe vom Ulnar- gegen den Radialrand zeigt, ist in Fig. 112 *) dargestellt. Der am os mul- [Abbildung Fig. 112.] tangulum majus (M I) und minus (M II) vorhandene Durchschnitt ist annähernd nach einer Kreislinie gebo- gen und ebenso der ihnen zugekehrte Schnitt des os naviculare; — os capitatum scheint ebenfalls nach einem Kreis gebogen zu sein (C a); dass in einem solchen Gelenk keine ein- fache Seitwärtsbewegung der Hand möglich, leuchtet *) Günther l. c. Taf. VII.

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Zitationshilfe: Ludwig, Carl: Lehrbuch der Physiologie des Menschen. Bd. 1. Heidelberg, 1852, S. 380. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludwig_physiologie01_1852/394>, abgerufen am 22.11.2024.