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Ludwig, Julie: Das Gericht im Walde. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 20. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. [237]–288. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Was? rief die Erste wieder und schlug die Hände schallend in einander und hätte fast den Graskorb umgeworfen vor "Verwunderniß", so weit ist's schon gekommen da mit Denen?

Ja, ja, versicherte das kluge Bärbele, indem sie ihre volle "Hucke" gleichmüthig auf die Schultern hob, mit der Herrlichkeit ist's just am Ende. Sie haben sich gehastet mit der Lieb' -- nun sind sie fertig. Hübsch stetig alldieweil! hat meine Großmutter selig oft gesagt und: allzuheiß macht Blasen. Seit vierzehn Tagen schafft er schon beim Hövelgrundherrn wieder als Verwalter der Johannes; sie haust allein und plackt sich mit den Knechten. Zu Recht geschieht ihr schon -- was trug sie ihren Kopf so hoch und war ihr Keiner gut genug im Orte? -- --

Ganz kleinlaut fragte Margareth, die sich weder einer so flinken Zunge, noch einer so klugen, seligen Großmutter rühmen konnte, wie ihre Gefährtin, wodurch es eigentlich so weit gekommen sei?

Da frag! Das Fragen hast umsonst. Wird dir's keiner auf die Nase binden, der das Sein' gethan hat zu der Sach'; 's sind Viele, die's vorausgesagt, daß es so kommen müßt' -- ob das Dieselbigen gewesen sind, die hinterher geholfen haben und geschürt? Weißt, wie die Leute sind: der Ein' hat sein Plaisir dabei, der Ander' seinen Vortheil. Es hat vielleicht schon lang gekocht, bis daß es gar geworden ist und offenkundig. Immer die zweite Violin' zu spielen, das hat vermuthlich dem Johannes nicht mehr angestanden -- er hat

Was? rief die Erste wieder und schlug die Hände schallend in einander und hätte fast den Graskorb umgeworfen vor „Verwunderniß“, so weit ist's schon gekommen da mit Denen?

Ja, ja, versicherte das kluge Bärbele, indem sie ihre volle „Hucke“ gleichmüthig auf die Schultern hob, mit der Herrlichkeit ist's just am Ende. Sie haben sich gehastet mit der Lieb' — nun sind sie fertig. Hübsch stetig alldieweil! hat meine Großmutter selig oft gesagt und: allzuheiß macht Blasen. Seit vierzehn Tagen schafft er schon beim Hövelgrundherrn wieder als Verwalter der Johannes; sie haust allein und plackt sich mit den Knechten. Zu Recht geschieht ihr schon — was trug sie ihren Kopf so hoch und war ihr Keiner gut genug im Orte? — —

Ganz kleinlaut fragte Margareth, die sich weder einer so flinken Zunge, noch einer so klugen, seligen Großmutter rühmen konnte, wie ihre Gefährtin, wodurch es eigentlich so weit gekommen sei?

Da frag! Das Fragen hast umsonst. Wird dir's keiner auf die Nase binden, der das Sein' gethan hat zu der Sach'; 's sind Viele, die's vorausgesagt, daß es so kommen müßt' — ob das Dieselbigen gewesen sind, die hinterher geholfen haben und geschürt? Weißt, wie die Leute sind: der Ein' hat sein Plaisir dabei, der Ander' seinen Vortheil. Es hat vielleicht schon lang gekocht, bis daß es gar geworden ist und offenkundig. Immer die zweite Violin' zu spielen, das hat vermuthlich dem Johannes nicht mehr angestanden — er hat

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T14:36:23Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T14:36:23Z)

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Zitationshilfe: Ludwig, Julie: Das Gericht im Walde. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 20. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. [237]–288. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludwig_gericht_1910/15>, abgerufen am 24.11.2024.