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Ludwig, Otto: Der Erbförster. Band 1: Dramatische Werke. Leipzig, 1853.

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Der Erbförster.
eine Ehre rechnen, sich mit Stein und Sohn zu ver-
schwägern.
Wilkens.
Glaub's schon (wendet sich zum Brautpaar).
Möller (grimmig für sich).
Und der Kerl thut noch so bauernstolz, als müßte
sich Stein und Sohn auf sein Jägergänschen da noch
was Rechtes einbilden. Seine fünf und vierzig geh'n in
drei Theile und das erst nach seinem Tod. Die einzige
Tochter von Löhlein und Compagnie mit ihren achtzig!
Das war ein ander Capital in's Geschäft; und flüssig
von heut' ab. Die Mißheirath ist unverzeihlich. Was
hilft's? Man muß --

(draußen ertönt ein Dreher).
den Aerger vertanzen. Kann ich die Ehre haben, Frau
Försterin, im Grünen?
(mit alter Junggesellengrazie).
Stein.
Ob ich einmal Karten bekomme!
Försterin.
Soviel haben wir wohl noch Zeit.
Wilkens.
Der Wilkens läßt sich auch noch nicht wegwerfen;
(in der Tasche kramend) der Wilkens muß auch noch einmal
seinen Thaler auflegen für die Musikanten. Es wird
wohl erlaubt sein, Herr Bräutigam?
(Möller führt die Försterin, Wilkens Marien hinaus. Robert folgt.)

Der Erbförſter.
eine Ehre rechnen, ſich mit Stein und Sohn zu ver-
ſchwägern.
Wilkens.
Glaub’s ſchon (wendet ſich zum Brautpaar).
Möller (grimmig für ſich).
Und der Kerl thut noch ſo bauernſtolz, als müßte
ſich Stein und Sohn auf ſein Jägergänschen da noch
was Rechtes einbilden. Seine fünf und vierzig geh’n in
drei Theile und das erſt nach ſeinem Tod. Die einzige
Tochter von Löhlein und Compagnie mit ihren achtzig!
Das war ein ander Capital in’s Geſchäft; und flüſſig
von heut’ ab. Die Mißheirath iſt unverzeihlich. Was
hilft’s? Man muß —

(draußen ertönt ein Dreher).
den Aerger vertanzen. Kann ich die Ehre haben, Frau
Förſterin, im Grünen?
(mit alter Junggeſellengrazie).
Stein.
Ob ich einmal Karten bekomme!
Förſterin.
Soviel haben wir wohl noch Zeit.
Wilkens.
Der Wilkens läßt ſich auch noch nicht wegwerfen;
(in der Taſche kramend) der Wilkens muß auch noch einmal
ſeinen Thaler auflegen für die Muſikanten. Es wird
wohl erlaubt ſein, Herr Bräutigam?
(Möller führt die Förſterin, Wilkens Marien hinaus. Robert folgt.)

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[29/0043] Der Erbförſter. eine Ehre rechnen, ſich mit Stein und Sohn zu ver- ſchwägern. Wilkens. Glaub’s ſchon (wendet ſich zum Brautpaar). Möller (grimmig für ſich). Und der Kerl thut noch ſo bauernſtolz, als müßte ſich Stein und Sohn auf ſein Jägergänschen da noch was Rechtes einbilden. Seine fünf und vierzig geh’n in drei Theile und das erſt nach ſeinem Tod. Die einzige Tochter von Löhlein und Compagnie mit ihren achtzig! Das war ein ander Capital in’s Geſchäft; und flüſſig von heut’ ab. Die Mißheirath iſt unverzeihlich. Was hilft’s? Man muß — (draußen ertönt ein Dreher). den Aerger vertanzen. Kann ich die Ehre haben, Frau Förſterin, im Grünen? (mit alter Junggeſellengrazie). Stein. Ob ich einmal Karten bekomme! Förſterin. Soviel haben wir wohl noch Zeit. Wilkens. Der Wilkens läßt ſich auch noch nicht wegwerfen; (in der Taſche kramend) der Wilkens muß auch noch einmal ſeinen Thaler auflegen für die Muſikanten. Es wird wohl erlaubt ſein, Herr Bräutigam? (Möller führt die Förſterin, Wilkens Marien hinaus. Robert folgt.)

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Zitationshilfe: Ludwig, Otto: Der Erbförster. Band 1: Dramatische Werke. Leipzig, 1853, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludwig_erbfoerster_1853/43>, abgerufen am 24.11.2024.