Ludwig, Otto: Der Erbförster. Band 1: Dramatische Werke. Leipzig, 1853.Der Erbförster. die köstlichsten Perlen. Ihres Mannes Herz darf sich aufsie verlassen und Nahrung wird ihm nicht mangeln. Sie thut ihm Liebes und kein Leides sein Leben lang (kleine Pause, dann barsch nach dem Fenster, indem er sitzen bleibt). Wil- helm, ob Du Dich vorsehen wirst da draußen! Und dann weiter unten am dreißigsten. Wird er mir doch den gan- zen Buchsbaum vertreten, der Element! Lieblich und schön sein ist nichts; ein Weib, das den Herren fürchtet, soll man loben. -- -- Robert -- Robert (aus Gedanken). Vater Ulrich -- Förster. Wiederum Sirach da am soundsovielsten. -- Herr Stein -- Robert. Schon wieder "Herr?" Förster. Ich muß schon noch einmal Du sagen. Sonst geht mir's nicht los da von der Lunge. -- Robert -- Robert. Sie sind so feierlich! Förster. Feierlich? Kann sein. Die Sache ist auch danach. Man ist kein Heide (stellt sich in Positur). Du hast Dich also in Gott entschlossen, Robert -- Robert. Aber -- Der Erbförſter. die köſtlichſten Perlen. Ihres Mannes Herz darf ſich aufſie verlaſſen und Nahrung wird ihm nicht mangeln. Sie thut ihm Liebes und kein Leides ſein Leben lang (kleine Pauſe, dann barſch nach dem Fenſter, indem er ſitzen bleibt). Wil- helm, ob Du Dich vorſehen wirſt da draußen! Und dann weiter unten am dreißigſten. Wird er mir doch den gan- zen Buchsbaum vertreten, der Element! Lieblich und ſchön ſein iſt nichts; ein Weib, das den Herren fürchtet, ſoll man loben. — — Robert — Robert (aus Gedanken). Vater Ulrich — Förſter. Wiederum Sirach da am ſoundſovielſten. — Herr Stein — Robert. Schon wieder „Herr?“ Förſter. Ich muß ſchon noch einmal Du ſagen. Sonſt geht mir’s nicht los da von der Lunge. — Robert — Robert. Sie ſind ſo feierlich! Förſter. Feierlich? Kann ſein. Die Sache iſt auch danach. Man iſt kein Heide (ſtellt ſich in Poſitur). Du haſt Dich alſo in Gott entſchloſſen, Robert — Robert. Aber — <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#CHR"> <p><pb facs="#f0034" n="20"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Der Erbförſter</hi>.</fw><lb/> die köſtlichſten Perlen. Ihres Mannes Herz darf ſich auf<lb/> ſie verlaſſen und Nahrung wird ihm nicht mangeln. Sie<lb/> thut ihm Liebes und kein Leides ſein Leben lang</p> <stage>(kleine<lb/> Pauſe, dann barſch nach dem Fenſter, indem er ſitzen bleibt).</stage> <p>Wil-<lb/> helm, ob Du Dich vorſehen wirſt da draußen! Und dann<lb/> weiter unten am dreißigſten. Wird er mir doch den gan-<lb/> zen Buchsbaum vertreten, der Element! Lieblich und<lb/> ſchön ſein iſt nichts; ein Weib, das den Herren fürchtet,<lb/> ſoll man loben. — — Robert —</p> </sp><lb/> <sp who="#ROB"> <speaker> <hi rendition="#b">Robert</hi> </speaker> <stage>(aus Gedanken).</stage><lb/> <p>Vater Ulrich —</p> </sp><lb/> <sp who="#CHR"> <speaker> <hi rendition="#b">Förſter.</hi> </speaker><lb/> <p>Wiederum Sirach da am ſoundſovielſten. — Herr<lb/> Stein —</p> </sp><lb/> <sp who="#ROB"> <speaker> <hi rendition="#b">Robert.</hi> </speaker><lb/> <p>Schon wieder „Herr?“</p> </sp><lb/> <sp who="#CHR"> <speaker> <hi rendition="#b">Förſter.</hi> </speaker><lb/> <p>Ich muß ſchon noch einmal Du ſagen. Sonſt geht<lb/> mir’s nicht los da von der Lunge. — Robert —</p> </sp><lb/> <sp who="#ROB"> <speaker> <hi rendition="#b">Robert.</hi> </speaker><lb/> <p>Sie ſind ſo feierlich!</p> </sp><lb/> <sp who="#CHR"> <speaker> <hi rendition="#b">Förſter.</hi> </speaker><lb/> <p>Feierlich? Kann ſein. Die Sache iſt auch danach.<lb/> Man iſt kein Heide</p> <stage>(ſtellt ſich in Poſitur).</stage> <p>Du haſt Dich alſo<lb/> in Gott entſchloſſen, Robert —</p> </sp><lb/> <sp who="#ROB"> <speaker> <hi rendition="#b">Robert.</hi> </speaker><lb/> <p>Aber —</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [20/0034]
Der Erbförſter.
die köſtlichſten Perlen. Ihres Mannes Herz darf ſich auf
ſie verlaſſen und Nahrung wird ihm nicht mangeln. Sie
thut ihm Liebes und kein Leides ſein Leben lang (kleine
Pauſe, dann barſch nach dem Fenſter, indem er ſitzen bleibt). Wil-
helm, ob Du Dich vorſehen wirſt da draußen! Und dann
weiter unten am dreißigſten. Wird er mir doch den gan-
zen Buchsbaum vertreten, der Element! Lieblich und
ſchön ſein iſt nichts; ein Weib, das den Herren fürchtet,
ſoll man loben. — — Robert —
Robert (aus Gedanken).
Vater Ulrich —
Förſter.
Wiederum Sirach da am ſoundſovielſten. — Herr
Stein —
Robert.
Schon wieder „Herr?“
Förſter.
Ich muß ſchon noch einmal Du ſagen. Sonſt geht
mir’s nicht los da von der Lunge. — Robert —
Robert.
Sie ſind ſo feierlich!
Förſter.
Feierlich? Kann ſein. Die Sache iſt auch danach.
Man iſt kein Heide (ſtellt ſich in Poſitur). Du haſt Dich alſo
in Gott entſchloſſen, Robert —
Robert.
Aber —
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |