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Ludwig, Otto: Der Erbförster. Band 1: Dramatische Werke. Leipzig, 1853.

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Der Erbförster.
Möller.
Noch nicht; noch, hoff' ich, nicht. Aber -- ich bin
ganz außer mir. -- Den Buchjäger hat er schon er-
schossen, Ulrichs Andres. Die machen förmlich Jagd auf
ihre Feinde, die vom Jägerhaus. Den Buchjäger ließ ich
heimschaffen. Der Mensch sieht gräßlich aus; die Kugel
ging links am Rückgrat ein. Er ist in Herrn Roberts
Armen gestorben. Ich fragt' ihn noch: war's der Andres,
Gottfried? "Der Andres war's", sagt' er -- "der Andres
war's" -- und streckte sich und aus war's mit ihm. Ich
bat Herrn Robert, um Gotteswillen mit heimzukommen;
er war ganz außer sich und wollte nicht. Und keine zwei-
hundert Schritte war ich mit den Leuten, da fielen wieder
zwei Schüsse hinter uns.
Stein (steht auf; außer sich).
Augenblicklich zu Pferde -- Sie können's todt rei-
ten -- nur schnell -- Militär aus der Stadt -- den gan-
zen Wald besetzen -- die Mordbande einfangen da vom
Jägerhaus. Du, Bastian, schnell meine Lütticher, die
geladene -- dann die Arbeiter zusammenrufen -- sich
bewaffnen -- nach -- wo war's, Möller?
Möller.
Beim ersten Lautensteg -- im heimlichen Grund,
kaum eine halbe Viertelstunde über'm Jägerhaus drüben.
Pastor.
Gott gebe nur, daß das Schlimmste noch zu ver-
hüten steht.
Der Erbförſter.
Möller.
Noch nicht; noch, hoff’ ich, nicht. Aber — ich bin
ganz außer mir. — Den Buchjäger hat er ſchon er-
ſchoſſen, Ulrichs Andres. Die machen förmlich Jagd auf
ihre Feinde, die vom Jägerhaus. Den Buchjäger ließ ich
heimſchaffen. Der Menſch ſieht gräßlich aus; die Kugel
ging links am Rückgrat ein. Er iſt in Herrn Roberts
Armen geſtorben. Ich fragt’ ihn noch: war’s der Andres,
Gottfried? „Der Andres war’s“, ſagt’ er — „der Andres
war’s“ — und ſtreckte ſich und aus war’s mit ihm. Ich
bat Herrn Robert, um Gotteswillen mit heimzukommen;
er war ganz außer ſich und wollte nicht. Und keine zwei-
hundert Schritte war ich mit den Leuten, da fielen wieder
zwei Schüſſe hinter uns.
Stein (ſteht auf; außer ſich).
Augenblicklich zu Pferde — Sie können’s todt rei-
ten — nur ſchnell — Militär aus der Stadt — den gan-
zen Wald beſetzen — die Mordbande einfangen da vom
Jägerhaus. Du, Baſtian, ſchnell meine Lütticher, die
geladene — dann die Arbeiter zuſammenrufen — ſich
bewaffnen — nach — wo war’s, Möller?
Möller.
Beim erſten Lautenſteg — im heimlichen Grund,
kaum eine halbe Viertelſtunde über’m Jägerhaus drüben.
Paſtor.
Gott gebe nur, daß das Schlimmſte noch zu ver-
hüten ſteht.
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[110/0124] Der Erbförſter. Möller. Noch nicht; noch, hoff’ ich, nicht. Aber — ich bin ganz außer mir. — Den Buchjäger hat er ſchon er- ſchoſſen, Ulrichs Andres. Die machen förmlich Jagd auf ihre Feinde, die vom Jägerhaus. Den Buchjäger ließ ich heimſchaffen. Der Menſch ſieht gräßlich aus; die Kugel ging links am Rückgrat ein. Er iſt in Herrn Roberts Armen geſtorben. Ich fragt’ ihn noch: war’s der Andres, Gottfried? „Der Andres war’s“, ſagt’ er — „der Andres war’s“ — und ſtreckte ſich und aus war’s mit ihm. Ich bat Herrn Robert, um Gotteswillen mit heimzukommen; er war ganz außer ſich und wollte nicht. Und keine zwei- hundert Schritte war ich mit den Leuten, da fielen wieder zwei Schüſſe hinter uns. Stein (ſteht auf; außer ſich). Augenblicklich zu Pferde — Sie können’s todt rei- ten — nur ſchnell — Militär aus der Stadt — den gan- zen Wald beſetzen — die Mordbande einfangen da vom Jägerhaus. Du, Baſtian, ſchnell meine Lütticher, die geladene — dann die Arbeiter zuſammenrufen — ſich bewaffnen — nach — wo war’s, Möller? Möller. Beim erſten Lautenſteg — im heimlichen Grund, kaum eine halbe Viertelſtunde über’m Jägerhaus drüben. Paſtor. Gott gebe nur, daß das Schlimmſte noch zu ver- hüten ſteht.

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Zitationshilfe: Ludwig, Otto: Der Erbförster. Band 1: Dramatische Werke. Leipzig, 1853, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludwig_erbfoerster_1853/124>, abgerufen am 23.11.2024.