norwegische, novische, nürnbergische, österreichische, pariser, pfälzische, preußische, reußplauische, des heil. römis. Reichs, rotterdamer, rußische, schlesische, schwedische, stetinische, ve- netianische, weimarische, und wiener. Sie sind insgesamt einzeln gedruckt, doch hat man sie auch in gewissen Samm- lungen beysammen. Die neueste und vollständigste Sammlung der Wechselordnungen ist des berühmten Herrn D. Siegels Corpus juris cambialis, Leipzig 1742. in Folio.
§. 390.
Alles dasjenige, was sowol bey Schließung, AusgebungWechselge- brauch. und Annehmung, als Eintreibung und Bezahlung der Wechsel, und was dem weiter anhängig, nicht nur nach Maaßgebung der hin und wieder eingeführten Wechselordnungen Rechtens, sondern auch in Wechselsachen sonst üblich ist; wird der Wech- selgebrauch, der Wechselstyl, oder die Wechselusanz genen- net (§. 14. der Einleit. zur Kaufm.).
§. 391.
II. Die Art und Weise, wie mit Wechselbriefen gehan-II. Wech- selhandel, dessen Ur- sprung. det werde, (§. 361.), oder die Handlung mit Wechselbriefen, betreffend: so ist ihr Ursprung theils darinn, daß nicht alle Geldsorten an allen Orten genommen werden, und gleichwol der Kaufhandel meistens mit Gelde getrieben werden|muß; theils darinn zu suchen, daß die Uebermachung des baaren Geldes an fremde und entlegene Orte vieler Gefahr unterworfen, und auch viele Kosten verursachet: da hingegen die Uebermachung der Gelder durch traßirte Wechsel, welche die Seele des Wech- selhandels sind (§. 349.), mit weniger Gefahr und mit weni- gern Kosten geschieht. Jene Nothwendigkeit, und diese Be- quemlichkeit haben die reale Wechselhandlung veranlasset. Wo sie aber eigentlich erfunden und zuerst eingeführet worden, muß in der Handelsgeschichte untersuchet werden, und melden wir hier nur so viel, daß ihr Geburtsort wahrscheinlich Jtalien sey; und daß die traßirten Wechsel die eigenen am Alter übertreffen.
§. 392.
Die ihre Handlung bloß mit Wechselbriefen treiben, wer-Wechsler. den Wechsler, Wechselherren, oder Wechselnegotianten, ingleichen, um sie von den bloßen Geldwechslern (§. 346.) zu unterscheiden, Cambisten oder Banquiers genennet. Siehe auch den 498 §.
§. 393.
Es hat aber die reale Wechselhandlung ihren meisten Ver-Wechselplä- tze. kehr auf den sogenannten Wechselplätzen, theils mit dahin ge- gebenen, theils mit wieder von dahin genommenen Wechseln: und versteht man durch einen Wechselplatz eine jede Kauf-und Handelsstadt, wo nicht allein ein starkes Wechselnegotium ge- trieben wird, sondern die auch noch über dieses mit einer beson- dern Wechselordnung versehen ist. Welche Städte Wechselord- nungen haben, sind oben (§. 389.) angezeiget worden.
§. 394.
im vorzuͤglichen Verſtande.
norwegiſche, noviſche, nuͤrnbergiſche, oͤſterreichiſche, pariſer, pfaͤlziſche, preußiſche, reußplauiſche, des heil. roͤmiſ. Reichs, rotterdamer, rußiſche, ſchleſiſche, ſchwediſche, ſtetiniſche, ve- netianiſche, weimariſche, und wiener. Sie ſind insgeſamt einzeln gedruckt, doch hat man ſie auch in gewiſſen Samm- lungen beyſammen. Die neueſte und vollſtaͤndigſte Sammlung der Wechſelordnungen iſt des beruͤhmten Herrn D. Siegels Corpus juris cambialis, Leipzig 1742. in Folio.
§. 390.
Alles dasjenige, was ſowol bey Schließung, AusgebungWechſelge- brauch. und Annehmung, als Eintreibung und Bezahlung der Wechſel, und was dem weiter anhaͤngig, nicht nur nach Maaßgebung der hin und wieder eingefuͤhrten Wechſelordnungen Rechtens, ſondern auch in Wechſelſachen ſonſt uͤblich iſt; wird der Wech- ſelgebrauch, der Wechſelſtyl, oder die Wechſeluſanz genen- net (§. 14. der Einleit. zur Kaufm.).
§. 391.
II. Die Art und Weiſe, wie mit Wechſelbriefen gehan-II. Wech- ſelhandel, deſſen Ur- ſprung. det werde, (§. 361.), oder die Handlung mit Wechſelbriefen, betreffend: ſo iſt ihr Urſprung theils darinn, daß nicht alle Geldſorten an allen Orten genommen werden, und gleichwol der Kaufhandel meiſtens mit Gelde getrieben werden|muß; theils darinn zu ſuchen, daß die Uebermachung des baaren Geldes an fremde und entlegene Orte vieler Gefahr unterworfen, und auch viele Koſten verurſachet: da hingegen die Uebermachung der Gelder durch traßirte Wechſel, welche die Seele des Wech- ſelhandels ſind (§. 349.), mit weniger Gefahr und mit weni- gern Koſten geſchieht. Jene Nothwendigkeit, und dieſe Be- quemlichkeit haben die reale Wechſelhandlung veranlaſſet. Wo ſie aber eigentlich erfunden und zuerſt eingefuͤhret worden, muß in der Handelsgeſchichte unterſuchet werden, und melden wir hier nur ſo viel, daß ihr Geburtsort wahrſcheinlich Jtalien ſey; und daß die traßirten Wechſel die eigenen am Alter uͤbertreffen.
§. 392.
Die ihre Handlung bloß mit Wechſelbriefen treiben, wer-Wechsler. den Wechsler, Wechſelherren, oder Wechſelnegotianten, ingleichen, um ſie von den bloßen Geldwechslern (§. 346.) zu unterſcheiden, Cambiſten oder Banquiers genennet. Siehe auch den 498 §.
§. 393.
Es hat aber die reale Wechſelhandlung ihren meiſten Ver-Wechſelplaͤ- tze. kehr auf den ſogenannten Wechſelplaͤtzen, theils mit dahin ge- gebenen, theils mit wieder von dahin genommenen Wechſeln: und verſteht man durch einen Wechſelplatz eine jede Kauf-und Handelsſtadt, wo nicht allein ein ſtarkes Wechſelnegotium ge- trieben wird, ſondern die auch noch uͤber dieſes mit einer beſon- dern Wechſelordnung verſehen iſt. Welche Staͤdte Wechſelord- nungen haben, ſind oben (§. 389.) angezeiget worden.
§. 394.
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im vorzuͤglichen Verſtande.
norwegiſche, noviſche, nuͤrnbergiſche, oͤſterreichiſche, pariſer,
pfaͤlziſche, preußiſche, reußplauiſche, des heil. roͤmiſ. Reichs,
rotterdamer, rußiſche, ſchleſiſche, ſchwediſche, ſtetiniſche, ve-
netianiſche, weimariſche, und wiener. Sie ſind insgeſamt
einzeln gedruckt, doch hat man ſie auch in gewiſſen Samm-
lungen beyſammen. Die neueſte und vollſtaͤndigſte Sammlung
der Wechſelordnungen iſt des beruͤhmten Herrn D. Siegels
Corpus juris cambialis, Leipzig 1742. in Folio.
§. 390.
Alles dasjenige, was ſowol bey Schließung, Ausgebung
und Annehmung, als Eintreibung und Bezahlung der Wechſel,
und was dem weiter anhaͤngig, nicht nur nach Maaßgebung
der hin und wieder eingefuͤhrten Wechſelordnungen Rechtens,
ſondern auch in Wechſelſachen ſonſt uͤblich iſt; wird der Wech-
ſelgebrauch, der Wechſelſtyl, oder die Wechſeluſanz genen-
net (§. 14. der Einleit. zur Kaufm.).
Wechſelge-
brauch.
§. 391.
II. Die Art und Weiſe, wie mit Wechſelbriefen gehan-
det werde, (§. 361.), oder die Handlung mit Wechſelbriefen,
betreffend: ſo iſt ihr Urſprung theils darinn, daß nicht alle
Geldſorten an allen Orten genommen werden, und gleichwol
der Kaufhandel meiſtens mit Gelde getrieben werden|muß; theils
darinn zu ſuchen, daß die Uebermachung des baaren Geldes
an fremde und entlegene Orte vieler Gefahr unterworfen, und
auch viele Koſten verurſachet: da hingegen die Uebermachung
der Gelder durch traßirte Wechſel, welche die Seele des Wech-
ſelhandels ſind (§. 349.), mit weniger Gefahr und mit weni-
gern Koſten geſchieht. Jene Nothwendigkeit, und dieſe Be-
quemlichkeit haben die reale Wechſelhandlung veranlaſſet. Wo
ſie aber eigentlich erfunden und zuerſt eingefuͤhret worden, muß
in der Handelsgeſchichte unterſuchet werden, und melden wir
hier nur ſo viel, daß ihr Geburtsort wahrſcheinlich Jtalien ſey;
und daß die traßirten Wechſel die eigenen am Alter uͤbertreffen.
II. Wech-
ſelhandel,
deſſen Ur-
ſprung.
§. 392.
Die ihre Handlung bloß mit Wechſelbriefen treiben, wer-
den Wechsler, Wechſelherren, oder Wechſelnegotianten,
ingleichen, um ſie von den bloßen Geldwechslern (§. 346.) zu
unterſcheiden, Cambiſten oder Banquiers genennet. Siehe
auch den 498 §.
Wechsler.
§. 393.
Es hat aber die reale Wechſelhandlung ihren meiſten Ver-
kehr auf den ſogenannten Wechſelplaͤtzen, theils mit dahin ge-
gebenen, theils mit wieder von dahin genommenen Wechſeln:
und verſteht man durch einen Wechſelplatz eine jede Kauf-und
Handelsſtadt, wo nicht allein ein ſtarkes Wechſelnegotium ge-
trieben wird, ſondern die auch noch uͤber dieſes mit einer beſon-
dern Wechſelordnung verſehen iſt. Welche Staͤdte Wechſelord-
nungen haben, ſind oben (§. 389.) angezeiget worden.
Wechſelplaͤ-
tze.
§. 394.
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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. 191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/795>, abgerufen am 21.11.2024.
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