Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.

Bild:
<< vorherige Seite

1 Th. 18 Cap. Von der Wechselhandlung
den indoßiret, der Jndossant; und derjenige, an den ein Wech-
sel indoßiret worden, der Jndossat heißt. Endlich der Wech-
sel selbst, welcher indoßiret worden, bekömmt den Namen ei-
nes indoßirten Wechsels. Das Jndoßiren geschieht gemeinig-
a) Arten des
Jndoßirens.
lich auf zweyerley Art: 1) auf Art und Weise eines Mandats,
mit folgenden Formalien: "Jnhalt dieses zahle der Herr für
"mich an N. N. es soll mir validiren "; oder: "es soll mir
"gute Zahlung seyn". Solchergestalt wird der Jndossat nur
ein bloßer Gevollmächtigter des Jndossaments, und kann, oh-
ne speciale Vollmacht von ihm, den Wechsel nicht wieder in-
doßiren, sondern muß die Gelder selbst einziehen. Weiter ge-
schieht das Jndoßiren 2) durch eine förmliche Ceßion mit sol-
chen Worten: "Jnhalt dieses zahle der Herr für mich an N.
"N. oder Ordre, es soll validiren"; oder: "Valuta von ihm
"erhalten". Und steckt der Nachdruck der Ceßion hauptsäch-
lich in den Beysatzworten: oder Ordre; nicht aber in den
Worten: es soll validiren, oder: Valuta von ihm erhalten.
Durch diese zweyte Art des Jndoßirens wird der Jndossat Ei-
genthumsherr von dem Wechsel, daß er entweder die Gelder
vor sich selber einheben, oder den Brief an einen andern in-
doßiren und verhandeln kann. Doch verwerfen einige diese
zwo Arten, und meynen, es sey ein jegliches Jndossament vor
eine Ceßion zu halten. Hiernächst giebt es zweyerley Haupt-
b) Gattun-
gen der Jn-
dossamente.
gattungen der Jndossamente: 1) ein ausgefülltes Jndossament,
das ist, in welchem der Jndossat, mit Zusetzung des Ortes und
der Zeit des Jndossaments, benennet ist, und der Trassat an die-
sen oder seine Ordre zu zahlen angewiesen wird; und 2) ein
Jndossament in Bianco, oder Blanco, wenn nämlich nur der
bloße Name des Jndossantens auf des Wechsels Rücken gese-
tzet, und über solchem Namen nur so viel Raum gelassen wor-
den, daß der Jndossat hernach das Jndossament ausfüllen
kann. Außer diesen beyden Hauptgattungen giebt es noch ei-
ne dritte Gattung, ein doppeltes Jndossament genannt: es
geschieht nämlich zuweilen, daß man einen Wechsel, (welcher
auf einen andern Platz lautet,) von einer starken Summe nicht
an einen allein vernegotiiren kann; daher indoßiret man, um
die Provision zu ersparen, eine gewisse Summe an die Ordre
des einen, den Rest aber an die Ordre des andern zahlbar.
c) nöthige
Stücke des-
selben.
Allein dergleichen Jndossamente sind nicht rathsam. Zu einem
richtigen Jndossamente werden nach den meisten Wechselordnun-
gen erfordert: a) die Ausfüllung, immaßen ein Jndossant in
Bianco, wo nämlich nur des Gläubigers Name zu lesen, ver-
bothen ist. Jedoch ist nirgends anbefohlen, daß der Jndossant
mit eigener Hand das ganze Jndossament ausdrücke, und mit-
hin kann der Jndossat das Jndossament in Bianco| ausfüllen;
b) der Name des Jndossatens; c) der Ort und die Zeit, oder
der Tag des Monats nebst der Jahrzahl; und d) der Tauf-und
d) Mängel
eines Jndos-
saments.
Zuname des Jndossantens. Hingegen besteht ein mangelhaf-
tes
Jndossament unter andern darinn: a) wenn, jedoch nur
nach einigen Wechselordnungen, das Wort Ordre, oder Com-

miß

1 Th. 18 Cap. Von der Wechſelhandlung
den indoßiret, der Jndoſſant; und derjenige, an den ein Wech-
ſel indoßiret worden, der Jndoſſat heißt. Endlich der Wech-
ſel ſelbſt, welcher indoßiret worden, bekoͤmmt den Namen ei-
nes indoßirten Wechſels. Das Jndoßiren geſchieht gemeinig-
a) Arten des
Jndoßirens.
lich auf zweyerley Art: 1) auf Art und Weiſe eines Mandats,
mit folgenden Formalien: „Jnhalt dieſes zahle der Herr fuͤr
„mich an N. N. es ſoll mir validiren ‟; oder: „es ſoll mir
„gute Zahlung ſeyn‟. Solchergeſtalt wird der Jndoſſat nur
ein bloßer Gevollmaͤchtigter des Jndoſſaments, und kann, oh-
ne ſpeciale Vollmacht von ihm, den Wechſel nicht wieder in-
doßiren, ſondern muß die Gelder ſelbſt einziehen. Weiter ge-
ſchieht das Jndoßiren 2) durch eine foͤrmliche Ceßion mit ſol-
chen Worten: „Jnhalt dieſes zahle der Herr fuͤr mich an N.
„N. oder Ordre, es ſoll validiren‟; oder: „Valuta von ihm
„erhalten‟. Und ſteckt der Nachdruck der Ceßion hauptſaͤch-
lich in den Beyſatzworten: oder Ordre; nicht aber in den
Worten: es ſoll validiren, oder: Valuta von ihm erhalten.
Durch dieſe zweyte Art des Jndoßirens wird der Jndoſſat Ei-
genthumsherr von dem Wechſel, daß er entweder die Gelder
vor ſich ſelber einheben, oder den Brief an einen andern in-
doßiren und verhandeln kann. Doch verwerfen einige dieſe
zwo Arten, und meynen, es ſey ein jegliches Jndoſſament vor
eine Ceßion zu halten. Hiernaͤchſt giebt es zweyerley Haupt-
b) Gattun-
gen der Jn-
doſſamente.
gattungen der Jndoſſamente: 1) ein ausgefuͤlltes Jndoſſament,
das iſt, in welchem der Jndoſſat, mit Zuſetzung des Ortes und
der Zeit des Jndoſſaments, benennet iſt, und der Traſſat an die-
ſen oder ſeine Ordre zu zahlen angewieſen wird; und 2) ein
Jndoſſament in Bianco, oder Blanco, wenn naͤmlich nur der
bloße Name des Jndoſſantens auf des Wechſels Ruͤcken geſe-
tzet, und uͤber ſolchem Namen nur ſo viel Raum gelaſſen wor-
den, daß der Jndoſſat hernach das Jndoſſament ausfuͤllen
kann. Außer dieſen beyden Hauptgattungen giebt es noch ei-
ne dritte Gattung, ein doppeltes Jndoſſament genannt: es
geſchieht naͤmlich zuweilen, daß man einen Wechſel, (welcher
auf einen andern Platz lautet,) von einer ſtarken Summe nicht
an einen allein vernegotiiren kann; daher indoßiret man, um
die Proviſion zu erſparen, eine gewiſſe Summe an die Ordre
des einen, den Reſt aber an die Ordre des andern zahlbar.
c) noͤthige
Stuͤcke deſ-
ſelben.
Allein dergleichen Jndoſſamente ſind nicht rathſam. Zu einem
richtigen Jndoſſamente werden nach den meiſten Wechſelordnun-
gen erfordert: a) die Ausfuͤllung, immaßen ein Jndoſſant in
Bianco, wo naͤmlich nur des Glaͤubigers Name zu leſen, ver-
bothen iſt. Jedoch iſt nirgends anbefohlen, daß der Jndoſſant
mit eigener Hand das ganze Jndoſſament ausdruͤcke, und mit-
hin kann der Jndoſſat das Jndoſſament in Bianco| ausfuͤllen;
b) der Name des Jndoſſatens; c) der Ort und die Zeit, oder
der Tag des Monats nebſt der Jahrzahl; und d) der Tauf-und
d) Maͤngel
eines Jndoſ-
ſaments.
Zuname des Jndoſſantens. Hingegen beſteht ein mangelhaf-
tes
Jndoſſament unter andern darinn: a) wenn, jedoch nur
nach einigen Wechſelordnungen, das Wort Ordre, oder Com-

miß
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <floatingText>
          <body>
            <div n="1">
              <div n="2">
                <div n="3">
                  <div n="4">
                    <p><pb facs="#f0790" n="186"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">1 Th. 18 Cap. Von der Wech&#x017F;elhandlung</hi></fw><lb/>
den indoßiret, der <hi rendition="#fr">Jndo&#x017F;&#x017F;ant;</hi> und derjenige, an den ein Wech-<lb/>
&#x017F;el indoßiret worden, der <hi rendition="#fr">Jndo&#x017F;&#x017F;at</hi> heißt. Endlich der Wech-<lb/>
&#x017F;el &#x017F;elb&#x017F;t, welcher indoßiret worden, beko&#x0364;mmt den Namen ei-<lb/>
nes <hi rendition="#fr">indoßirten Wech&#x017F;els.</hi> Das Jndoßiren ge&#x017F;chieht gemeinig-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">a</hi>) Arten des<lb/>
Jndoßirens.</note>lich auf zweyerley Art: 1) auf Art und Wei&#x017F;e eines <hi rendition="#fr">Mandats,</hi><lb/>
mit folgenden Formalien: &#x201E;Jnhalt die&#x017F;es zahle der Herr fu&#x0364;r<lb/>
&#x201E;mich an N. N. es &#x017F;oll mir validiren &#x201F;; oder: &#x201E;es &#x017F;oll mir<lb/>
&#x201E;gute Zahlung &#x017F;eyn&#x201F;. Solcherge&#x017F;talt wird der Jndo&#x017F;&#x017F;at nur<lb/>
ein bloßer Gevollma&#x0364;chtigter des Jndo&#x017F;&#x017F;aments, und kann, oh-<lb/>
ne &#x017F;peciale Vollmacht von ihm, den Wech&#x017F;el nicht wieder in-<lb/>
doßiren, &#x017F;ondern muß die Gelder &#x017F;elb&#x017F;t einziehen. Weiter ge-<lb/>
&#x017F;chieht das Jndoßiren 2) durch eine fo&#x0364;rmliche <hi rendition="#fr">Ceßion</hi> mit &#x017F;ol-<lb/>
chen Worten: &#x201E;Jnhalt die&#x017F;es zahle der Herr fu&#x0364;r mich an N.<lb/>
&#x201E;N. oder Ordre, es &#x017F;oll validiren&#x201F;; oder: &#x201E;Valuta von ihm<lb/>
&#x201E;erhalten&#x201F;. Und &#x017F;teckt der Nachdruck der Ceßion haupt&#x017F;a&#x0364;ch-<lb/>
lich in den Bey&#x017F;atzworten: <hi rendition="#fr">oder Ordre;</hi> nicht aber in den<lb/>
Worten: <hi rendition="#fr">es &#x017F;oll validiren,</hi> oder: <hi rendition="#fr">Valuta von ihm erhalten.</hi><lb/>
Durch die&#x017F;e zweyte Art des Jndoßirens wird der Jndo&#x017F;&#x017F;at Ei-<lb/>
genthumsherr von dem Wech&#x017F;el, daß er entweder die Gelder<lb/>
vor &#x017F;ich &#x017F;elber einheben, oder den Brief an einen andern in-<lb/>
doßiren und verhandeln kann. Doch verwerfen einige die&#x017F;e<lb/>
zwo Arten, und meynen, es &#x017F;ey ein jegliches Jndo&#x017F;&#x017F;ament vor<lb/>
eine Ceßion zu halten. Hierna&#x0364;ch&#x017F;t giebt es zweyerley <hi rendition="#fr">Haupt-</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">b</hi>) Gattun-<lb/>
gen der Jn-<lb/>
do&#x017F;&#x017F;amente.</note><hi rendition="#fr">gattungen</hi> der Jndo&#x017F;&#x017F;amente: 1) ein <hi rendition="#fr">ausgefu&#x0364;lltes Jndo&#x017F;&#x017F;ament,</hi><lb/>
das i&#x017F;t, in welchem der Jndo&#x017F;&#x017F;at, mit Zu&#x017F;etzung des Ortes und<lb/>
der Zeit des Jndo&#x017F;&#x017F;aments, benennet i&#x017F;t, und der Tra&#x017F;&#x017F;at an die-<lb/>
&#x017F;en oder &#x017F;eine Ordre zu zahlen angewie&#x017F;en wird; und 2) ein<lb/><hi rendition="#fr">Jndo&#x017F;&#x017F;ament in Bianco,</hi> oder <hi rendition="#fr">Blanco,</hi> wenn na&#x0364;mlich nur der<lb/>
bloße Name des Jndo&#x017F;&#x017F;antens auf des Wech&#x017F;els Ru&#x0364;cken ge&#x017F;e-<lb/>
tzet, und u&#x0364;ber &#x017F;olchem Namen nur &#x017F;o viel Raum gela&#x017F;&#x017F;en wor-<lb/>
den, daß der Jndo&#x017F;&#x017F;at hernach das Jndo&#x017F;&#x017F;ament ausfu&#x0364;llen<lb/>
kann. Außer die&#x017F;en beyden Hauptgattungen giebt es noch ei-<lb/>
ne dritte Gattung, ein <hi rendition="#fr">doppeltes Jndo&#x017F;&#x017F;ament</hi> genannt: es<lb/>
ge&#x017F;chieht na&#x0364;mlich zuweilen, daß man einen Wech&#x017F;el, (welcher<lb/>
auf einen andern Platz lautet,) von einer &#x017F;tarken Summe nicht<lb/>
an einen allein vernegotiiren kann; daher indoßiret man, um<lb/>
die Provi&#x017F;ion zu er&#x017F;paren, eine gewi&#x017F;&#x017F;e Summe an die Ordre<lb/>
des einen, den Re&#x017F;t aber an die Ordre des andern zahlbar.<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">c</hi>) no&#x0364;thige<lb/>
Stu&#x0364;cke de&#x017F;-<lb/>
&#x017F;elben.</note>Allein dergleichen Jndo&#x017F;&#x017F;amente &#x017F;ind nicht rath&#x017F;am. Zu einem<lb/>
richtigen Jndo&#x017F;&#x017F;amente werden nach den mei&#x017F;ten Wech&#x017F;elordnun-<lb/>
gen erfordert: <hi rendition="#aq">a</hi>) die <hi rendition="#fr">Ausfu&#x0364;llung,</hi> immaßen ein Jndo&#x017F;&#x017F;ant in<lb/>
Bianco, wo na&#x0364;mlich nur des Gla&#x0364;ubigers Name zu le&#x017F;en, ver-<lb/>
bothen i&#x017F;t. Jedoch i&#x017F;t nirgends anbefohlen, daß der Jndo&#x017F;&#x017F;ant<lb/>
mit eigener Hand das ganze Jndo&#x017F;&#x017F;ament ausdru&#x0364;cke, und mit-<lb/>
hin kann der Jndo&#x017F;&#x017F;at das Jndo&#x017F;&#x017F;ament in Bianco| ausfu&#x0364;llen;<lb/><hi rendition="#aq">b</hi>) der <hi rendition="#fr">Name des Jndo&#x017F;&#x017F;atens;</hi> <hi rendition="#aq">c</hi>) der <hi rendition="#fr">Ort</hi> und die <hi rendition="#fr">Zeit,</hi> oder<lb/>
der Tag des Monats neb&#x017F;t der Jahrzahl; und <hi rendition="#aq">d</hi>) der <hi rendition="#fr">Tauf-und</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">d</hi>) Ma&#x0364;ngel<lb/>
eines Jndo&#x017F;-<lb/>
&#x017F;aments.</note><hi rendition="#fr">Zuname des Jndo&#x017F;&#x017F;antens.</hi> Hingegen be&#x017F;teht ein <hi rendition="#fr">mangelhaf-<lb/>
tes</hi> Jndo&#x017F;&#x017F;ament unter andern darinn: <hi rendition="#aq">a</hi>) wenn, jedoch nur<lb/>
nach einigen Wech&#x017F;elordnungen, das Wort <hi rendition="#fr">Ordre,</hi> oder <hi rendition="#fr">Com-</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">miß</hi></fw><lb/></p>
                  </div>
                </div>
              </div>
            </div>
          </body>
        </floatingText>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[186/0790] 1 Th. 18 Cap. Von der Wechſelhandlung den indoßiret, der Jndoſſant; und derjenige, an den ein Wech- ſel indoßiret worden, der Jndoſſat heißt. Endlich der Wech- ſel ſelbſt, welcher indoßiret worden, bekoͤmmt den Namen ei- nes indoßirten Wechſels. Das Jndoßiren geſchieht gemeinig- lich auf zweyerley Art: 1) auf Art und Weiſe eines Mandats, mit folgenden Formalien: „Jnhalt dieſes zahle der Herr fuͤr „mich an N. N. es ſoll mir validiren ‟; oder: „es ſoll mir „gute Zahlung ſeyn‟. Solchergeſtalt wird der Jndoſſat nur ein bloßer Gevollmaͤchtigter des Jndoſſaments, und kann, oh- ne ſpeciale Vollmacht von ihm, den Wechſel nicht wieder in- doßiren, ſondern muß die Gelder ſelbſt einziehen. Weiter ge- ſchieht das Jndoßiren 2) durch eine foͤrmliche Ceßion mit ſol- chen Worten: „Jnhalt dieſes zahle der Herr fuͤr mich an N. „N. oder Ordre, es ſoll validiren‟; oder: „Valuta von ihm „erhalten‟. Und ſteckt der Nachdruck der Ceßion hauptſaͤch- lich in den Beyſatzworten: oder Ordre; nicht aber in den Worten: es ſoll validiren, oder: Valuta von ihm erhalten. Durch dieſe zweyte Art des Jndoßirens wird der Jndoſſat Ei- genthumsherr von dem Wechſel, daß er entweder die Gelder vor ſich ſelber einheben, oder den Brief an einen andern in- doßiren und verhandeln kann. Doch verwerfen einige dieſe zwo Arten, und meynen, es ſey ein jegliches Jndoſſament vor eine Ceßion zu halten. Hiernaͤchſt giebt es zweyerley Haupt- gattungen der Jndoſſamente: 1) ein ausgefuͤlltes Jndoſſament, das iſt, in welchem der Jndoſſat, mit Zuſetzung des Ortes und der Zeit des Jndoſſaments, benennet iſt, und der Traſſat an die- ſen oder ſeine Ordre zu zahlen angewieſen wird; und 2) ein Jndoſſament in Bianco, oder Blanco, wenn naͤmlich nur der bloße Name des Jndoſſantens auf des Wechſels Ruͤcken geſe- tzet, und uͤber ſolchem Namen nur ſo viel Raum gelaſſen wor- den, daß der Jndoſſat hernach das Jndoſſament ausfuͤllen kann. Außer dieſen beyden Hauptgattungen giebt es noch ei- ne dritte Gattung, ein doppeltes Jndoſſament genannt: es geſchieht naͤmlich zuweilen, daß man einen Wechſel, (welcher auf einen andern Platz lautet,) von einer ſtarken Summe nicht an einen allein vernegotiiren kann; daher indoßiret man, um die Proviſion zu erſparen, eine gewiſſe Summe an die Ordre des einen, den Reſt aber an die Ordre des andern zahlbar. Allein dergleichen Jndoſſamente ſind nicht rathſam. Zu einem richtigen Jndoſſamente werden nach den meiſten Wechſelordnun- gen erfordert: a) die Ausfuͤllung, immaßen ein Jndoſſant in Bianco, wo naͤmlich nur des Glaͤubigers Name zu leſen, ver- bothen iſt. Jedoch iſt nirgends anbefohlen, daß der Jndoſſant mit eigener Hand das ganze Jndoſſament ausdruͤcke, und mit- hin kann der Jndoſſat das Jndoſſament in Bianco| ausfuͤllen; b) der Name des Jndoſſatens; c) der Ort und die Zeit, oder der Tag des Monats nebſt der Jahrzahl; und d) der Tauf-und Zuname des Jndoſſantens. Hingegen beſteht ein mangelhaf- tes Jndoſſament unter andern darinn: a) wenn, jedoch nur nach einigen Wechſelordnungen, das Wort Ordre, oder Com- miß a) Arten des Jndoßirens. b) Gattun- gen der Jn- doſſamente. c) noͤthige Stuͤcke deſ- ſelben. d) Maͤngel eines Jndoſ- ſaments.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/790
Zitationshilfe: Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. 186. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/790>, abgerufen am 03.12.2024.