Silber- Kupfer- und Eisenbergwer- ke berühmt: und wegen der vor- trefflichen Metalle, so es daselbst gab, hieß der Ort ehedem Edel- stein. Jtzund treibt diese Stadt viel Gewerbe mit gebleichtem oder weißem Garne, so stark aus die- sem Orte, insonderheit nach der Oberlausitz, zu den sogenannten weiß- garnichten Leinwanden, verführet wird.
Zufälle, unversehene Zufälle, Glücks- und Unglücksfälle, lat. Casus fortuiti, heißen alle diejeni- gen Fälle und Dinge, die man nicht vermeynet hat, oder hat ab- sehen, noch durch Vorsichtigkeit, Fleiß und menschliche Kräfte, Witz, oder Verstand, verhüten können, als da sind Brandschaden, Kriegs- verwüstung, Landesüberschwem- mung, Räuberey etc. Vorzüglich pflegen Kaufleute Unglücksfälle zu nennen, wenn ihnen auf ihrer Schiffsreise, oder ihren Gütern und Schiffen zur See, Unfälle be- gegnen, als da sind Brand, Schiff- bruch, Seeräuber etc. Will ein Kaufmann Bonis cediren, oder ei- nen Anstandsbrief suchen; muß er mit klaren und ungezweifelten Ur- kunden darthun, daß er durch der- gleichen ganz unverschuldete und un- versehens zugestoßene Zufälle, sie seyn zur See, oder zu Lande vor- gefallen, um das Seinige gekom- men, und in Schaden und Abfall der Nahrung gerathen; siehe Bo- niscediren, und Anstandsbriefe.
Zufuhr, oder Zugang, Zu- und Abfuhr, franz. Apport, Ame- nage, heißt das Hin- und Wieder- reisen derer, so Lebensmittel, oder Kaufmannsgüter zu einem Orte bringen, oder von demselben wie- der abholen. Dieselbe, wenn sie nicht mit verbotener Waare getrie- ben wird, soll niemanden verweh- ret oder abgestricket werden. Aus der Ab- und Zufuhre ist Handel [Spaltenumbruch]
Zugabe
und Wandel entstanden: und damit er nicht unterbrochen, sondern viel- mehr gefördert werde; sollen Wege und Straßen im Bau und Wesen unterhalten, auch für Raub und Gewalt sicher gestellet werden.
Zug, heißt unter andern insbe- sondere bey verschiedenen Handwer- kern und Kaufleuten eine ganze Fol- ge gewisser Stücke, so in ihrer Ordnung zusammen gehören, z. E. ein Zug Drahtsaiten sind 12 Röll- chen von No. 1. bis 12. u. d. g.
Zug, franz. Zug, ein Canton und Stadt in der Schweiz. (1) Der Canton Zug ist zwar der klein- ste, aber einer von den angenehm- sten in der ganzen Schweiz. Er gränzet gegen Abend an den Canton Lucern, gegen Mitternacht an den Canton Zürch, gegen Mittag an den Canton Schweiz, und gegen Morgen an die Cantons Zürch und Schweiz. (2) Die Stadt Zug, so die Hauptstadt in diesem Canton ist, liegt am Zuger See, und ist gut gebauet. Das Land bringt Wein, viel Getreide, viele und schöne Kastanien, und hat vortreffliche Viehweiden. Man machet daselbst Leinwande, und wollene Zeuge, zum Gebrauche des Landes. Sie hat das Recht zu münzen: also schlägt sie 1) Schillinge, oder Lu- tzer, wie zu Lucern, deren einer thut 3 Rappen, 3 einen Batzen, und 90 einen Thaler; 2) Oertlein, wie zu Schafhausen, deren 8 machen einen Thaler oder 9 Lutzer: eines thut 131/2 Kreuzer; 3) Batzen, wie zu Lucern.
Zugabe, franz. Surplus, heißt dasjenige, was der Verkäufer einer Waare dem Käufer über das, was er verlanget hat, giebt. Derglei- chen ist der Ausschlag des Gewichts, den die Specereyhändler geben; die Zugabe, die man bey den schnei- denden Waaren über das geforder- te Ellenmaaß giebt etc.
Züchen,
[Spaltenumbruch]
Zufaͤlle
Silber- Kupfer- und Eiſenbergwer- ke beruͤhmt: und wegen der vor- trefflichen Metalle, ſo es daſelbſt gab, hieß der Ort ehedem Edel- ſtein. Jtzund treibt dieſe Stadt viel Gewerbe mit gebleichtem oder weißem Garne, ſo ſtark aus die- ſem Orte, inſonderheit nach der Oberlauſitz, zu den ſogenannten weiß- garnichten Leinwanden, verfuͤhret wird.
Zufaͤlle, unverſehene Zufaͤlle, Gluͤcks- und Ungluͤcksfaͤlle, lat. Caſus fortuiti, heißen alle diejeni- gen Faͤlle und Dinge, die man nicht vermeynet hat, oder hat ab- ſehen, noch durch Vorſichtigkeit, Fleiß und menſchliche Kraͤfte, Witz, oder Verſtand, verhuͤten koͤnnen, als da ſind Brandſchaden, Kriegs- verwuͤſtung, Landesuͤberſchwem- mung, Raͤuberey ꝛc. Vorzuͤglich pflegen Kaufleute Ungluͤcksfaͤlle zu nennen, wenn ihnen auf ihrer Schiffsreiſe, oder ihren Guͤtern und Schiffen zur See, Unfaͤlle be- gegnen, als da ſind Brand, Schiff- bruch, Seeraͤuber ꝛc. Will ein Kaufmann Bonis cediren, oder ei- nen Anſtandsbrief ſuchen; muß er mit klaren und ungezweifelten Ur- kunden darthun, daß er durch der- gleichen ganz unverſchuldete und un- verſehens zugeſtoßene Zufaͤlle, ſie ſeyn zur See, oder zu Lande vor- gefallen, um das Seinige gekom- men, und in Schaden und Abfall der Nahrung gerathen; ſiehe Bo- niscediren, und Anſtandsbriefe.
Zufuhr, oder Zugang, Zu- und Abfuhr, franz. Apport, Ame- nage, heißt das Hin- und Wieder- reiſen derer, ſo Lebensmittel, oder Kaufmannsguͤter zu einem Orte bringen, oder von demſelben wie- der abholen. Dieſelbe, wenn ſie nicht mit verbotener Waare getrie- ben wird, ſoll niemanden verweh- ret oder abgeſtricket werden. Aus der Ab- und Zufuhre iſt Handel [Spaltenumbruch]
Zugabe
und Wandel entſtanden: und damit er nicht unterbrochen, ſondern viel- mehr gefoͤrdert werde; ſollen Wege und Straßen im Bau und Weſen unterhalten, auch fuͤr Raub und Gewalt ſicher geſtellet werden.
Zug, heißt unter andern insbe- ſondere bey verſchiedenen Handwer- kern und Kaufleuten eine ganze Fol- ge gewiſſer Stuͤcke, ſo in ihrer Ordnung zuſammen gehoͤren, z. E. ein Zug Drahtſaiten ſind 12 Roͤll- chen von No. 1. bis 12. u. d. g.
Zug, franz. Zug, ein Canton und Stadt in der Schweiz. (1) Der Canton Zug iſt zwar der klein- ſte, aber einer von den angenehm- ſten in der ganzen Schweiz. Er graͤnzet gegen Abend an den Canton Lucern, gegen Mitternacht an den Canton Zuͤrch, gegen Mittag an den Canton Schweiz, und gegen Morgen an die Cantons Zuͤrch und Schweiz. (2) Die Stadt Zug, ſo die Hauptſtadt in dieſem Canton iſt, liegt am Zuger See, und iſt gut gebauet. Das Land bringt Wein, viel Getreide, viele und ſchoͤne Kaſtanien, und hat vortreffliche Viehweiden. Man machet daſelbſt Leinwande, und wollene Zeuge, zum Gebrauche des Landes. Sie hat das Recht zu muͤnzen: alſo ſchlaͤgt ſie 1) Schillinge, oder Lu- tzer, wie zu Lucern, deren einer thut 3 Rappen, 3 einen Batzen, und 90 einen Thaler; 2) Oertlein, wie zu Schafhauſen, deren 8 machen einen Thaler oder 9 Lutzer: eines thut 13½ Kreuzer; 3) Batzen, wie zu Lucern.
Zugabe, franz. Surplus, heißt dasjenige, was der Verkaͤufer einer Waare dem Kaͤufer uͤber das, was er verlanget hat, giebt. Derglei- chen iſt der Ausſchlag des Gewichts, den die Specereyhaͤndler geben; die Zugabe, die man bey den ſchnei- denden Waaren uͤber das geforder- te Ellenmaaß giebt ꝛc.
Zuͤchen,
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[[574]/0580]
Zufaͤlle
Zugabe
Silber- Kupfer- und Eiſenbergwer-
ke beruͤhmt: und wegen der vor-
trefflichen Metalle, ſo es daſelbſt
gab, hieß der Ort ehedem Edel-
ſtein. Jtzund treibt dieſe Stadt
viel Gewerbe mit gebleichtem oder
weißem Garne, ſo ſtark aus die-
ſem Orte, inſonderheit nach der
Oberlauſitz, zu den ſogenannten weiß-
garnichten Leinwanden, verfuͤhret
wird.
Zufaͤlle, unverſehene Zufaͤlle,
Gluͤcks- und Ungluͤcksfaͤlle, lat.
Caſus fortuiti, heißen alle diejeni-
gen Faͤlle und Dinge, die man
nicht vermeynet hat, oder hat ab-
ſehen, noch durch Vorſichtigkeit,
Fleiß und menſchliche Kraͤfte, Witz,
oder Verſtand, verhuͤten koͤnnen,
als da ſind Brandſchaden, Kriegs-
verwuͤſtung, Landesuͤberſchwem-
mung, Raͤuberey ꝛc. Vorzuͤglich
pflegen Kaufleute Ungluͤcksfaͤlle zu
nennen, wenn ihnen auf ihrer
Schiffsreiſe, oder ihren Guͤtern
und Schiffen zur See, Unfaͤlle be-
gegnen, als da ſind Brand, Schiff-
bruch, Seeraͤuber ꝛc. Will ein
Kaufmann Bonis cediren, oder ei-
nen Anſtandsbrief ſuchen; muß er
mit klaren und ungezweifelten Ur-
kunden darthun, daß er durch der-
gleichen ganz unverſchuldete und un-
verſehens zugeſtoßene Zufaͤlle, ſie
ſeyn zur See, oder zu Lande vor-
gefallen, um das Seinige gekom-
men, und in Schaden und Abfall
der Nahrung gerathen; ſiehe Bo-
nis cediren, und Anſtandsbriefe.
Zufuhr, oder Zugang, Zu-
und Abfuhr, franz. Apport, Ame-
nage, heißt das Hin- und Wieder-
reiſen derer, ſo Lebensmittel, oder
Kaufmannsguͤter zu einem Orte
bringen, oder von demſelben wie-
der abholen. Dieſelbe, wenn ſie
nicht mit verbotener Waare getrie-
ben wird, ſoll niemanden verweh-
ret oder abgeſtricket werden. Aus
der Ab- und Zufuhre iſt Handel
und Wandel entſtanden: und damit
er nicht unterbrochen, ſondern viel-
mehr gefoͤrdert werde; ſollen Wege
und Straßen im Bau und Weſen
unterhalten, auch fuͤr Raub und
Gewalt ſicher geſtellet werden.
Zug, heißt unter andern insbe-
ſondere bey verſchiedenen Handwer-
kern und Kaufleuten eine ganze Fol-
ge gewiſſer Stuͤcke, ſo in ihrer
Ordnung zuſammen gehoͤren, z. E.
ein Zug Drahtſaiten ſind 12 Roͤll-
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Zug, franz. Zug, ein Canton
und Stadt in der Schweiz. (1)
Der Canton Zug iſt zwar der klein-
ſte, aber einer von den angenehm-
ſten in der ganzen Schweiz. Er
graͤnzet gegen Abend an den Canton
Lucern, gegen Mitternacht an den
Canton Zuͤrch, gegen Mittag an
den Canton Schweiz, und gegen
Morgen an die Cantons Zuͤrch und
Schweiz. (2) Die Stadt Zug, ſo
die Hauptſtadt in dieſem Canton iſt,
liegt am Zuger See, und iſt gut
gebauet. Das Land bringt Wein,
viel Getreide, viele und ſchoͤne
Kaſtanien, und hat vortreffliche
Viehweiden. Man machet daſelbſt
Leinwande, und wollene Zeuge,
zum Gebrauche des Landes. Sie
hat das Recht zu muͤnzen: alſo
ſchlaͤgt ſie 1) Schillinge, oder Lu-
tzer, wie zu Lucern, deren einer
thut 3 Rappen, 3 einen Batzen, und
90 einen Thaler; 2) Oertlein, wie
zu Schafhauſen, deren 8 machen
einen Thaler oder 9 Lutzer: eines
thut 13½ Kreuzer; 3) Batzen, wie
zu Lucern.
Zugabe, franz. Surplus, heißt
dasjenige, was der Verkaͤufer einer
Waare dem Kaͤufer uͤber das, was
er verlanget hat, giebt. Derglei-
chen iſt der Ausſchlag des Gewichts,
den die Specereyhaͤndler geben; die
Zugabe, die man bey den ſchnei-
denden Waaren uͤber das geforder-
te Ellenmaaß giebt ꝛc.
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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. [574]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/580>, abgerufen am 22.11.2024.
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