Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.[Spaltenumbruch] Zucker den Zuckerhäfen, und aus den (3)Zuckerhefen wird der Rum oder Zuckerbranntwein abgezogen, siehe Rum. Den (VIII) Gebrauch des Zuckers selbsten betreffend: so ist solcher, wie bekannt, gar vielerley: und zwar so ist er 1) überhaupt die angenehmste Gewürze an Speisen, und kann man ihn absonderlich bey allerhand Milchwerke gebrauchen; am meisten aber bey den Speisen, dazu Eßig oder Wein genommen wird; ingleichen allezeit bey ge- kochtem frischem oder gebackenem Obstwerke. Man gebraucht ihn ferner stark 2) beym Einmachen des Obsts. Man thut ihn nicht weniger mit 3) in die Kuchen- oder Gebackensteige, damit sie lockerer und süßer davon werden. Des- gleichen wird der Zucker 4) unter die Jngredienzien der Chocolade mit genommen; und dessen eine nicht geringe Menge 5) bey den heut zu Tage so sehr gebräuchlichen Wasserdebauchen, gleichwie auch (6) zu arztneylichem Gebrauche verthan. Endlich äußert sich sein Nutzen 7) bey vielen aus Zucker be- reiteten Stücken, die wir gleich an- zeigen wollen, wenn wir zuförderst noch gleichsam im Vorbeygehen er- innert haben, daß man gleichwol anstatt des Zuckers viele andere Dinge brauchen, und also bey die- ser ausländischen Waare sparen kön- ne. Unser Honig schicket sich son- derlich dazu; ingleichen der aus ge- wissen kleinen Kürbissen gesottene Saft. Ja es läßt sich auch der Honig zu einem Zucker sieden; nur kann man ihn noch nicht so raffini- ren. Die nur gedachten (IX) aus Zucker bereiteten Stücke sind: 1) der Penidzucker, Penydzucker, Zu- ckerpenid, Kinderzucker, (weil er den jungen Kindern, für die der Zu- ckerkant gar zu hart ist, mit Nu- tzen gegeben wird,) lat. Saccharum penidium, franz. Penides; oder [Spaltenumbruch] Zucker Epenides, ist ein sehr gelinder Zu-cker, welcher sich von gemeinem Hutzucker oder auch gar Cassaun- zucker machen läßt, indem man sol- chen Zucker mit Brunnenwasser über dem Feuer durch Eyerweiß clarifi- ciret, und so lange kochet, bis er zerbrüchig, und nicht an den Zäh- nen hangen bleibt: darnach wird er, weil er noch warm ist, mit ei- nem Nagel oder Hacken gewunden. Wenn er gar leicht gemacht wer- den soll: so wird er, nachdem er genug gekochet, auf ei- ne Marmortafel, mit süßem Man- delöle bestrichen, ausgeschüttet: so- dann mit den Händen, die man zu- vor mit Kraftmehle gerieben hat, als wie ein Teig geknetet, damit man sich die Hände nicht verbrenne; und alsdann kann man ihn nach Gefallen winden. Er muß trocken und weiß, locker, mürbe und leicht seyn, sich leichtlich brechen lassen; und lieblich süße schmecken. Die ihn bereiten, mischen öfters fein viel Kraftmehl drunter, damit er schön weiß werde: denn das Kraft- mehl ist wohlfeiler, als der Zucker. Wenn man ihn kostet, kann man solches gar bald merken, denn das Kraftmehl machet, daß er in dem Munde wie Teig schmecket. Es kömmt dieser Zucker unter allerhand Arztneyen. Man führet ihn bey den Conditors und auf den Apothe- ken. 2) Der Gerstenzucker, lat. Saccharum hordeatum, franz. Su- cre d' Orge, ist ein Zucker, der eben so stark, als der Penidzucker ge- kocht wird. Er muß frisch bereitet, trocken, gelb und durchsichtig, an Farbe dem Agtsteine gleich, brü- chig, lieblich und süße von Ge- schmacke seyn, und darf im Munde nicht so gleich zergehen. Seinen Namen bekömmt er von der Ger- ste, welche dazu kommen sollte: al- lein die Zuckerbecker machen so viel Wesens nicht; sie nehmen nur schlecht
[Spaltenumbruch] Zucker den Zuckerhaͤfen, und aus den (3)Zuckerhefen wird der Rum oder Zuckerbranntwein abgezogen, ſiehe Rum. Den (VIII) Gebrauch des Zuckers ſelbſten betreffend: ſo iſt ſolcher, wie bekannt, gar vielerley: und zwar ſo iſt er 1) uͤberhaupt die angenehmſte Gewuͤrze an Speiſen, und kann man ihn abſonderlich bey allerhand Milchwerke gebrauchen; am meiſten aber bey den Speiſen, dazu Eßig oder Wein genommen wird; ingleichen allezeit bey ge- kochtem friſchem oder gebackenem Obſtwerke. Man gebraucht ihn ferner ſtark 2) beym Einmachen des Obſts. Man thut ihn nicht weniger mit 3) in die Kuchen- oder Gebackensteige, damit ſie lockerer und ſuͤßer davon werden. Des- gleichen wird der Zucker 4) unter die Jngredienzien der Chocolade mit genommen; und deſſen eine nicht geringe Menge 5) bey den heut zu Tage ſo ſehr gebraͤuchlichen Waſſerdebauchen, gleichwie auch (6) zu arztneylichem Gebrauche verthan. Endlich aͤußert ſich ſein Nutzen 7) bey vielen aus Zucker be- reiteten Stuͤcken, die wir gleich an- zeigen wollen, wenn wir zufoͤrderſt noch gleichſam im Vorbeygehen er- innert haben, daß man gleichwol anſtatt des Zuckers viele andere Dinge brauchen, und alſo bey die- ſer auslaͤndiſchen Waare ſparen koͤn- ne. Unſer Honig ſchicket ſich ſon- derlich dazu; ingleichen der aus ge- wiſſen kleinen Kuͤrbiſſen geſottene Saft. Ja es laͤßt ſich auch der Honig zu einem Zucker ſieden; nur kann man ihn noch nicht ſo raffini- ren. Die nur gedachten (IX) aus Zucker bereiteten Stuͤcke ſind: 1) der Penidzucker, Penydzucker, Zu- ckerpenid, Kinderzucker, (weil er den jungen Kindern, fuͤr die der Zu- ckerkant gar zu hart iſt, mit Nu- tzen gegeben wird,) lat. Saccharum penidium, franz. Penides; oder [Spaltenumbruch] Zucker Epenides, iſt ein ſehr gelinder Zu-cker, welcher ſich von gemeinem Hutzucker oder auch gar Caſſaun- zucker machen laͤßt, indem man ſol- chen Zucker mit Brunnenwaſſer uͤber dem Feuer durch Eyerweiß clarifi- ciret, und ſo lange kochet, bis er zerbruͤchig, und nicht an den Zaͤh- nen hangen bleibt: darnach wird er, weil er noch warm iſt, mit ei- nem Nagel oder Hacken gewunden. Wenn er gar leicht gemacht wer- den ſoll: ſo wird er, nachdem er genug gekochet, auf ei- ne Marmortafel, mit ſuͤßem Man- deloͤle beſtrichen, ausgeſchuͤttet: ſo- dann mit den Haͤnden, die man zu- vor mit Kraftmehle gerieben hat, als wie ein Teig geknetet, damit man ſich die Haͤnde nicht verbrenne; und alsdann kann man ihn nach Gefallen winden. Er muß trocken und weiß, locker, muͤrbe und leicht ſeyn, ſich leichtlich brechen laſſen; und lieblich ſuͤße ſchmecken. Die ihn bereiten, miſchen oͤfters fein viel Kraftmehl drunter, damit er ſchoͤn weiß werde: denn das Kraft- mehl iſt wohlfeiler, als der Zucker. Wenn man ihn koſtet, kann man ſolches gar bald merken, denn das Kraftmehl machet, daß er in dem Munde wie Teig ſchmecket. Es koͤmmt dieſer Zucker unter allerhand Arztneyen. Man fuͤhret ihn bey den Conditors und auf den Apothe- ken. 2) Der Gerſtenzucker, lat. Saccharum hordeatum, franz. Su- cre d’ Orge, iſt ein Zucker, der eben ſo ſtark, als der Penidzucker ge- kocht wird. Er muß friſch bereitet, trocken, gelb und durchſichtig, an Farbe dem Agtſteine gleich, bruͤ- chig, lieblich und ſuͤße von Ge- ſchmacke ſeyn, und darf im Munde nicht ſo gleich zergehen. Seinen Namen bekoͤmmt er von der Ger- ſte, welche dazu kommen ſollte: al- lein die Zuckerbecker machen ſo viel Weſens nicht; ſie nehmen nur ſchlecht
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Zucker
Zucker
den Zuckerhaͤfen, und aus den (3)
Zuckerhefen wird der Rum oder
Zuckerbranntwein abgezogen, ſiehe
Rum. Den (VIII) Gebrauch des
Zuckers ſelbſten betreffend: ſo iſt
ſolcher, wie bekannt, gar vielerley:
und zwar ſo iſt er 1) uͤberhaupt die
angenehmſte Gewuͤrze an Speiſen,
und kann man ihn abſonderlich bey
allerhand Milchwerke gebrauchen;
am meiſten aber bey den Speiſen,
dazu Eßig oder Wein genommen
wird; ingleichen allezeit bey ge-
kochtem friſchem oder gebackenem
Obſtwerke. Man gebraucht ihn
ferner ſtark 2) beym Einmachen
des Obſts. Man thut ihn nicht
weniger mit 3) in die Kuchen- oder
Gebackensteige, damit ſie lockerer
und ſuͤßer davon werden. Des-
gleichen wird der Zucker 4) unter
die Jngredienzien der Chocolade
mit genommen; und deſſen eine
nicht geringe Menge 5) bey den heut
zu Tage ſo ſehr gebraͤuchlichen
Waſſerdebauchen, gleichwie auch
(6) zu arztneylichem Gebrauche
verthan. Endlich aͤußert ſich ſein
Nutzen 7) bey vielen aus Zucker be-
reiteten Stuͤcken, die wir gleich an-
zeigen wollen, wenn wir zufoͤrderſt
noch gleichſam im Vorbeygehen er-
innert haben, daß man gleichwol
anſtatt des Zuckers viele andere
Dinge brauchen, und alſo bey die-
ſer auslaͤndiſchen Waare ſparen koͤn-
ne. Unſer Honig ſchicket ſich ſon-
derlich dazu; ingleichen der aus ge-
wiſſen kleinen Kuͤrbiſſen geſottene
Saft. Ja es laͤßt ſich auch der
Honig zu einem Zucker ſieden; nur
kann man ihn noch nicht ſo raffini-
ren. Die nur gedachten (IX) aus
Zucker bereiteten Stuͤcke ſind: 1)
der Penidzucker, Penydzucker, Zu-
ckerpenid, Kinderzucker, (weil er
den jungen Kindern, fuͤr die der Zu-
ckerkant gar zu hart iſt, mit Nu-
tzen gegeben wird,) lat. Saccharum
penidium, franz. Penides; oder
Epenides, iſt ein ſehr gelinder Zu-
cker, welcher ſich von gemeinem
Hutzucker oder auch gar Caſſaun-
zucker machen laͤßt, indem man ſol-
chen Zucker mit Brunnenwaſſer uͤber
dem Feuer durch Eyerweiß clarifi-
ciret, und ſo lange kochet, bis er
zerbruͤchig, und nicht an den Zaͤh-
nen hangen bleibt: darnach wird
er, weil er noch warm iſt, mit ei-
nem Nagel oder Hacken gewunden.
Wenn er gar leicht gemacht wer-
den ſoll: ſo wird er, nachdem
er genug gekochet, auf ei-
ne Marmortafel, mit ſuͤßem Man-
deloͤle beſtrichen, ausgeſchuͤttet: ſo-
dann mit den Haͤnden, die man zu-
vor mit Kraftmehle gerieben hat,
als wie ein Teig geknetet, damit
man ſich die Haͤnde nicht verbrenne;
und alsdann kann man ihn nach
Gefallen winden. Er muß trocken
und weiß, locker, muͤrbe und leicht
ſeyn, ſich leichtlich brechen laſſen;
und lieblich ſuͤße ſchmecken. Die
ihn bereiten, miſchen oͤfters fein
viel Kraftmehl drunter, damit er
ſchoͤn weiß werde: denn das Kraft-
mehl iſt wohlfeiler, als der Zucker.
Wenn man ihn koſtet, kann man
ſolches gar bald merken, denn das
Kraftmehl machet, daß er in dem
Munde wie Teig ſchmecket. Es
koͤmmt dieſer Zucker unter allerhand
Arztneyen. Man fuͤhret ihn bey
den Conditors und auf den Apothe-
ken. 2) Der Gerſtenzucker, lat.
Saccharum hordeatum, franz. Su-
cre d’ Orge, iſt ein Zucker, der eben
ſo ſtark, als der Penidzucker ge-
kocht wird. Er muß friſch bereitet,
trocken, gelb und durchſichtig, an
Farbe dem Agtſteine gleich, bruͤ-
chig, lieblich und ſuͤße von Ge-
ſchmacke ſeyn, und darf im Munde
nicht ſo gleich zergehen. Seinen
Namen bekoͤmmt er von der Ger-
ſte, welche dazu kommen ſollte: al-
lein die Zuckerbecker machen ſo viel
Weſens nicht; ſie nehmen nur
ſchlecht
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