Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.[Spaltenumbruch] Zucker sten, wenn es jährlich (10) geerntet,und über dem ersten Knoten von der Erde abgestoßen wird. Jn Anse- hung der (II) Bereitung des Zu- ckers aus dem Zuckerrohre haben wir theils auf das Zuckersieden, theils auf das Zuckerraffiniren zu sehen. Das (1) Zuckersieden be- treffend: so wird das Zuckerrohr, wenn es zeitig ist, abgeschnitten, der Gipfel davon gethan, von den kleinen Blättern, so daran sind, gereiniget, in Bündel gelegt, und nach der (a) Zuckermühle gebracht. Diese besteht aus drey starken höl- zernen, auswendig mit eisernen oder stählernen Blechen umgebenen Walzen, die neben einander auf- recht stehen, davon die mittlere noch einmal so lang als die andern ist, und vermittelst eines Sternrads die beyden neben ihr umtreibt; selbst aber entweder durch angespannete Ochsen, oder durch den Wind, oder auch durch das Wasser, umgetrie- ben wird. Zwischen diesen Walzen wird das Rohr zerquetschet, daß es den Saft von sich geben muß, wel- cher in einem großen steinernen Kru- ge oder Bottig gesammlet wird. Dieser Saft ist ganz dünne, und von süßem Geschmacke, vermischet sich leichtlich mit Wasser und Brannt- weine, brennet im Feuer, und ist zur Gährung sehr geneigt. Er besteht aus harzartigen, ölichten, salzigten nebst wässerigten und irdi- schen Theilen. Es wird aber sol- cher Saft aus dem obgedachten Bottig auf der Zuckermühle, durch Rinnen in die (b) Zuckersiederey geleitet: und zwar so ist die Zu- ckersiederey ein nahe bey einer Zu- ckermühle gelegenes großes Gebäu- de, in Gestalt eines erhabenen Saa- les, worinnen der aus der Mühle dahin geleitete Saft des Zuckerrohrs gesotten und zu Zucker gemacht wird. Auf selbiger darf solcher Saft nicht über 24 Stunden stehen bleiben, [Spaltenumbruch] Zucker sonst jähret und versauert er: wes-halben man auch auf einmal nie- mals mehr Zuckerrohr in der Müh- le zerquetschen muß; als man in 24 Stunden zu versieden gedenket. Das Sieden selbst besteht in fol- genden Arbeiten; a) wird der aus- gepressete Zuckersaft in einem kü- pfernen Kessel, welcher der große Klärkessel heißt, bey einem gelinden Feuer gekocht, bis er die größte Un- reinigkeit abschäumet, welche mit Löffeln abgenommen wird. Jst dieses geschehen, so wird das Feuer verstärket, damit er recht aufsieden möge, und wird mit allem Fleiße geschäumet: damit er sich auch desto leichter schäume, so schütten sie von Zeit zu Zeit etliche Löffel starke Lau- ge darein. Hierzu werden in großen Siedereyen drey Kessel gebraucht, und der Saft aus dem einen in den andern übergegossen. Wenn er nun wohl verschäumet hat: so wird er b) durch ein Tuch gegoßen; in me- tallenen gegossenen Kesseln mit stär- kerm Feuer nochmals gesotten und gereiniget, und zwar so lange, bis er zur genugsamen Dicke eingesotten, welches daraus abgenommen wird, wenn er, indem man ihn in die Höhe zieht, im Herniederfallen fest an einander hangen bleibt. Dieser zu seiner Dicke eingesottene Saft wird in den Zuckersiedereyen Syrup genennet; welcher aber nicht mit dem Syrupe, der in der Küche ge- brauchet wird, noch mit den Sy- rupen, die auf den Apotheken zum arztneylichen Gebrauche verferti- get werden, zu vermengen ist Die- ses Sieden des ausgepreßten Zucker- safts geschieht gleichfalls in dreyen unterschiedenen Kesseln, aus einem in den andern. Jn dem letzten kochet er am längsten. Nach diesem wird er c) wieder in frische Kessel gethan, in welchen man ihn erkühlen läßt; je- doch also, daß er noch allezeit lange umgerühret werde, bis man ganz ei- gentlich
[Spaltenumbruch] Zucker ſten, wenn es jaͤhrlich (10) geerntet,und uͤber dem erſten Knoten von der Erde abgeſtoßen wird. Jn Anſe- hung der (II) Bereitung des Zu- ckers aus dem Zuckerrohre haben wir theils auf das Zuckerſieden, theils auf das Zuckerraffiniren zu ſehen. Das (1) Zuckerſieden be- treffend: ſo wird das Zuckerrohr, wenn es zeitig iſt, abgeſchnitten, der Gipfel davon gethan, von den kleinen Blaͤttern, ſo daran ſind, gereiniget, in Buͤndel gelegt, und nach der (a) Zuckermuͤhle gebracht. Dieſe beſteht aus drey ſtarken hoͤl- zernen, auswendig mit eiſernen oder ſtaͤhlernen Blechen umgebenen Walzen, die neben einander auf- recht ſtehen, davon die mittlere noch einmal ſo lang als die andern iſt, und vermittelſt eines Sternrads die beyden neben ihr umtreibt; ſelbſt aber entweder durch angeſpannete Ochſen, oder durch den Wind, oder auch durch das Waſſer, umgetrie- ben wird. Zwiſchen dieſen Walzen wird das Rohr zerquetſchet, daß es den Saft von ſich geben muß, wel- cher in einem großen ſteinernen Kru- ge oder Bottig geſammlet wird. Dieſer Saft iſt ganz duͤnne, und von ſuͤßem Geſchmacke, vermiſchet ſich leichtlich mit Waſſer und Brannt- weine, brennet im Feuer, und iſt zur Gaͤhrung ſehr geneigt. Er beſteht aus harzartigen, oͤlichten, ſalzigten nebſt waͤſſerigten und irdi- ſchen Theilen. Es wird aber ſol- cher Saft aus dem obgedachten Bottig auf der Zuckermuͤhle, durch Rinnen in die (b) Zuckerſiederey geleitet: und zwar ſo iſt die Zu- ckerſiederey ein nahe bey einer Zu- ckermuͤhle gelegenes großes Gebaͤu- de, in Geſtalt eines erhabenen Saa- les, worinnen der aus der Muͤhle dahin geleitete Saft des Zuckerrohrs geſotten und zu Zucker gemacht wird. Auf ſelbiger darf ſolcher Saft nicht uͤber 24 Stunden ſtehen bleiben, [Spaltenumbruch] Zucker ſonſt jaͤhret und verſauert er: wes-halben man auch auf einmal nie- mals mehr Zuckerrohr in der Muͤh- le zerquetſchen muß; als man in 24 Stunden zu verſieden gedenket. Das Sieden ſelbſt beſteht in fol- genden Arbeiten; a) wird der aus- gepreſſete Zuckerſaft in einem kuͤ- pfernen Keſſel, welcher der große Klaͤrkeſſel heißt, bey einem gelinden Feuer gekocht, bis er die groͤßte Un- reinigkeit abſchaͤumet, welche mit Loͤffeln abgenommen wird. Jſt dieſes geſchehen, ſo wird das Feuer verſtaͤrket, damit er recht aufſieden moͤge, und wird mit allem Fleiße geſchaͤumet: damit er ſich auch deſto leichter ſchaͤume, ſo ſchuͤtten ſie von Zeit zu Zeit etliche Loͤffel ſtarke Lau- ge darein. Hierzu werden in großen Siedereyen drey Keſſel gebraucht, und der Saft aus dem einen in den andern uͤbergegoſſen. Wenn er nun wohl verſchaͤumet hat: ſo wird er b) durch ein Tuch gegoßen; in me- tallenen gegoſſenen Keſſeln mit ſtaͤr- kerm Feuer nochmals geſotten und gereiniget, und zwar ſo lange, bis er zur genugſamen Dicke eingeſotten, welches daraus abgenommen wird, wenn er, indem man ihn in die Hoͤhe zieht, im Herniederfallen feſt an einander hangen bleibt. Dieſer zu ſeiner Dicke eingeſottene Saft wird in den Zuckerſiedereyen Syrup genennet; welcher aber nicht mit dem Syrupe, der in der Kuͤche ge- brauchet wird, noch mit den Sy- rupen, die auf den Apotheken zum arztneylichen Gebrauche verferti- get werden, zu vermengen iſt Die- ſes Sieden des ausgepreßten Zucker- ſafts geſchieht gleichfalls in dreyen unterſchiedenen Keſſeln, aus einem in den andern. Jn dem letzten kochet er am laͤngſten. Nach dieſem wird er c) wieder in friſche Keſſel gethan, in welchen man ihn erkuͤhlen laͤßt; je- doch alſo, daß er noch allezeit lange umgeruͤhret werde, bis man ganz ei- gentlich
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0568" n="[562]"/><cb n="1123"/><fw place="top" type="header">Zucker</fw><lb/> ſten, wenn es jaͤhrlich (10) <hi rendition="#fr">geerntet,</hi><lb/> und uͤber dem erſten Knoten von der<lb/> Erde abgeſtoßen wird. Jn Anſe-<lb/> hung der (<hi rendition="#aq">II</hi>) <hi rendition="#fr">Bereitung des Zu-<lb/> ckers aus dem Zuckerrohre</hi> haben<lb/> wir theils auf das Zuckerſieden,<lb/> theils auf das Zuckerraffiniren zu<lb/> ſehen. Das (1) <hi rendition="#fr">Zuckerſieden</hi> be-<lb/> treffend: ſo wird das Zuckerrohr,<lb/> wenn es zeitig iſt, abgeſchnitten,<lb/> der Gipfel davon gethan, von den<lb/> kleinen Blaͤttern, ſo daran ſind,<lb/> gereiniget, in Buͤndel gelegt, und<lb/> nach der (<hi rendition="#aq">a</hi>) <hi rendition="#fr">Zuckermuͤhle</hi> gebracht.<lb/> Dieſe beſteht aus drey ſtarken hoͤl-<lb/> zernen, auswendig mit eiſernen<lb/> oder ſtaͤhlernen Blechen umgebenen<lb/> Walzen, die neben einander auf-<lb/> recht ſtehen, davon die mittlere noch<lb/> einmal ſo lang als die andern iſt,<lb/> und vermittelſt eines Sternrads die<lb/> beyden neben ihr umtreibt; ſelbſt<lb/> aber entweder durch angeſpannete<lb/> Ochſen, oder durch den Wind, oder<lb/> auch durch das Waſſer, umgetrie-<lb/> ben wird. Zwiſchen dieſen Walzen<lb/> wird das Rohr zerquetſchet, daß es<lb/> den <hi rendition="#fr">Saft</hi> von ſich geben muß, wel-<lb/> cher in einem großen ſteinernen Kru-<lb/> ge oder Bottig geſammlet wird.<lb/> Dieſer Saft iſt ganz duͤnne, und<lb/> von ſuͤßem Geſchmacke, vermiſchet<lb/> ſich leichtlich mit Waſſer und Brannt-<lb/> weine, brennet im Feuer, und iſt<lb/> zur Gaͤhrung ſehr geneigt. Er<lb/> beſteht aus harzartigen, oͤlichten,<lb/> ſalzigten nebſt waͤſſerigten und irdi-<lb/> ſchen Theilen. Es wird aber ſol-<lb/> cher Saft aus dem obgedachten<lb/> Bottig auf der Zuckermuͤhle, durch<lb/> Rinnen in die (<hi rendition="#aq">b</hi>) <hi rendition="#fr">Zuckerſiederey</hi><lb/> geleitet: und zwar ſo iſt die Zu-<lb/> ckerſiederey ein nahe bey einer Zu-<lb/> ckermuͤhle gelegenes großes Gebaͤu-<lb/> de, in Geſtalt eines erhabenen Saa-<lb/> les, worinnen der aus der Muͤhle<lb/> dahin geleitete Saft des Zuckerrohrs<lb/> geſotten und zu Zucker gemacht wird.<lb/> Auf ſelbiger darf ſolcher Saft nicht<lb/> uͤber 24 Stunden ſtehen bleiben,<lb/><cb n="1124"/> <fw place="top" type="header">Zucker</fw><lb/> ſonſt jaͤhret und verſauert er: wes-<lb/> halben man auch auf einmal nie-<lb/> mals mehr Zuckerrohr in der Muͤh-<lb/> le zerquetſchen muß; als man in<lb/> 24 Stunden zu verſieden gedenket.<lb/> Das Sieden ſelbſt beſteht in fol-<lb/> genden Arbeiten; a) wird der aus-<lb/> gepreſſete Zuckerſaft in einem kuͤ-<lb/> pfernen Keſſel, welcher der große<lb/> Klaͤrkeſſel heißt, bey einem gelinden<lb/> Feuer gekocht, bis er die groͤßte Un-<lb/> reinigkeit abſchaͤumet, welche mit<lb/> Loͤffeln abgenommen wird. Jſt<lb/> dieſes geſchehen, ſo wird das Feuer<lb/> verſtaͤrket, damit er recht aufſieden<lb/> moͤge, und wird mit allem Fleiße<lb/> geſchaͤumet: damit er ſich auch deſto<lb/> leichter ſchaͤume, ſo ſchuͤtten ſie von<lb/> Zeit zu Zeit etliche Loͤffel ſtarke Lau-<lb/> ge darein. Hierzu werden in großen<lb/> Siedereyen drey Keſſel gebraucht,<lb/> und der Saft aus dem einen in den<lb/> andern uͤbergegoſſen. Wenn er nun<lb/> wohl <hi rendition="#fr">verſchaͤumet</hi> hat: ſo wird er<lb/> b) durch ein Tuch gegoßen; in me-<lb/> tallenen gegoſſenen Keſſeln mit ſtaͤr-<lb/> kerm Feuer nochmals geſotten und<lb/><hi rendition="#fr">gereiniget,</hi> und zwar ſo lange, bis<lb/> er zur genugſamen Dicke eingeſotten,<lb/> welches daraus abgenommen wird,<lb/> wenn er, indem man ihn in die<lb/> Hoͤhe zieht, im Herniederfallen feſt<lb/> an einander hangen bleibt. Dieſer<lb/> zu ſeiner Dicke eingeſottene Saft<lb/> wird in den Zuckerſiedereyen <hi rendition="#fr">Syrup</hi><lb/> genennet; welcher aber nicht mit<lb/> dem Syrupe, der in der Kuͤche ge-<lb/> brauchet wird, noch mit den Sy-<lb/> rupen, die auf den Apotheken zum<lb/> arztneylichen Gebrauche verferti-<lb/> get werden, zu vermengen iſt Die-<lb/> ſes Sieden des ausgepreßten Zucker-<lb/> ſafts geſchieht gleichfalls in dreyen<lb/> unterſchiedenen Keſſeln, aus einem<lb/> in den andern. Jn dem letzten kochet<lb/> er am laͤngſten. Nach dieſem wird er<lb/> c) wieder in friſche Keſſel gethan, in<lb/> welchen man ihn <hi rendition="#fr">erkuͤhlen</hi> laͤßt; je-<lb/> doch alſo, daß er noch allezeit lange<lb/> umgeruͤhret werde, bis man ganz ei-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">gentlich</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[562]/0568]
Zucker
Zucker
ſten, wenn es jaͤhrlich (10) geerntet,
und uͤber dem erſten Knoten von der
Erde abgeſtoßen wird. Jn Anſe-
hung der (II) Bereitung des Zu-
ckers aus dem Zuckerrohre haben
wir theils auf das Zuckerſieden,
theils auf das Zuckerraffiniren zu
ſehen. Das (1) Zuckerſieden be-
treffend: ſo wird das Zuckerrohr,
wenn es zeitig iſt, abgeſchnitten,
der Gipfel davon gethan, von den
kleinen Blaͤttern, ſo daran ſind,
gereiniget, in Buͤndel gelegt, und
nach der (a) Zuckermuͤhle gebracht.
Dieſe beſteht aus drey ſtarken hoͤl-
zernen, auswendig mit eiſernen
oder ſtaͤhlernen Blechen umgebenen
Walzen, die neben einander auf-
recht ſtehen, davon die mittlere noch
einmal ſo lang als die andern iſt,
und vermittelſt eines Sternrads die
beyden neben ihr umtreibt; ſelbſt
aber entweder durch angeſpannete
Ochſen, oder durch den Wind, oder
auch durch das Waſſer, umgetrie-
ben wird. Zwiſchen dieſen Walzen
wird das Rohr zerquetſchet, daß es
den Saft von ſich geben muß, wel-
cher in einem großen ſteinernen Kru-
ge oder Bottig geſammlet wird.
Dieſer Saft iſt ganz duͤnne, und
von ſuͤßem Geſchmacke, vermiſchet
ſich leichtlich mit Waſſer und Brannt-
weine, brennet im Feuer, und iſt
zur Gaͤhrung ſehr geneigt. Er
beſteht aus harzartigen, oͤlichten,
ſalzigten nebſt waͤſſerigten und irdi-
ſchen Theilen. Es wird aber ſol-
cher Saft aus dem obgedachten
Bottig auf der Zuckermuͤhle, durch
Rinnen in die (b) Zuckerſiederey
geleitet: und zwar ſo iſt die Zu-
ckerſiederey ein nahe bey einer Zu-
ckermuͤhle gelegenes großes Gebaͤu-
de, in Geſtalt eines erhabenen Saa-
les, worinnen der aus der Muͤhle
dahin geleitete Saft des Zuckerrohrs
geſotten und zu Zucker gemacht wird.
Auf ſelbiger darf ſolcher Saft nicht
uͤber 24 Stunden ſtehen bleiben,
ſonſt jaͤhret und verſauert er: wes-
halben man auch auf einmal nie-
mals mehr Zuckerrohr in der Muͤh-
le zerquetſchen muß; als man in
24 Stunden zu verſieden gedenket.
Das Sieden ſelbſt beſteht in fol-
genden Arbeiten; a) wird der aus-
gepreſſete Zuckerſaft in einem kuͤ-
pfernen Keſſel, welcher der große
Klaͤrkeſſel heißt, bey einem gelinden
Feuer gekocht, bis er die groͤßte Un-
reinigkeit abſchaͤumet, welche mit
Loͤffeln abgenommen wird. Jſt
dieſes geſchehen, ſo wird das Feuer
verſtaͤrket, damit er recht aufſieden
moͤge, und wird mit allem Fleiße
geſchaͤumet: damit er ſich auch deſto
leichter ſchaͤume, ſo ſchuͤtten ſie von
Zeit zu Zeit etliche Loͤffel ſtarke Lau-
ge darein. Hierzu werden in großen
Siedereyen drey Keſſel gebraucht,
und der Saft aus dem einen in den
andern uͤbergegoſſen. Wenn er nun
wohl verſchaͤumet hat: ſo wird er
b) durch ein Tuch gegoßen; in me-
tallenen gegoſſenen Keſſeln mit ſtaͤr-
kerm Feuer nochmals geſotten und
gereiniget, und zwar ſo lange, bis
er zur genugſamen Dicke eingeſotten,
welches daraus abgenommen wird,
wenn er, indem man ihn in die
Hoͤhe zieht, im Herniederfallen feſt
an einander hangen bleibt. Dieſer
zu ſeiner Dicke eingeſottene Saft
wird in den Zuckerſiedereyen Syrup
genennet; welcher aber nicht mit
dem Syrupe, der in der Kuͤche ge-
brauchet wird, noch mit den Sy-
rupen, die auf den Apotheken zum
arztneylichen Gebrauche verferti-
get werden, zu vermengen iſt Die-
ſes Sieden des ausgepreßten Zucker-
ſafts geſchieht gleichfalls in dreyen
unterſchiedenen Keſſeln, aus einem
in den andern. Jn dem letzten kochet
er am laͤngſten. Nach dieſem wird er
c) wieder in friſche Keſſel gethan, in
welchen man ihn erkuͤhlen laͤßt; je-
doch alſo, daß er noch allezeit lange
umgeruͤhret werde, bis man ganz ei-
gentlich
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |