sie durch 1000, mit römischen Zif- fern aber durch M, oder cl, und von den Franzosen in ihren Rech- nungsbüchern, und vornehmlich bey dem Finanzwesen, durch @ oder @ und @' ausgedrucket. Einige zäh- lende Güter werden nicht allein bey Hunderten, sondern auch bey Tau- senden verkaufet: Und zwar einige nach dem kleinen Tausend, welches 10 kleine Hunderte, oder 1000 Ein- heiten, beträgt; andere aber nach dem Großtausend, welches 10 gros- se Hunderte, oder 1200 Einheiten hat.
Tausendgüldenkraut, lat. Cen- taurium, ein Kraut, davon man zweyerley Gattungen hat: Das große und das kleine. (1) Das große Tausendgüldenkraut, lat. Centaurium majus, ist ein wildes Heilkraut, welches gern in feuch- ten Gründen wächst; Blätter fast wie der Jsop, weiße oder fleischfar- bene Blüten, und einen scharfen bittern Geschmack hat. Man hat davon in den Apotheken eine Con- serve, eine Essenz, und ein Salz. (2) Das kleine Tausendgüldenkraut, lat. Centaurium minus, wird noch mehr, als das erstere, in der Me- dicin gebrauchet. Es wächst an dürren sandigen Orten, hat glatte Stengel, schmale Blätter, und braunrothe Blüthen. Es blüht im Junius und Julius, um welche Zeit es mit den Blüthen gesamm- let, und getrocknet werden muß. Wegen seiner großen Bitterkeit wird es Erdgalle, und wegen seiner Kraft Fieberkraut genennet. Da- neben ist es ein vortreffliches Wund- kraut, und hat auch sonst sehr vie- le Tugenden. Jn den Apotheken hat man davon das Wasser, den Syrup, die Essenz, den Spiritus, den Zucker, das Salz und den Ex- tract.
Tausendkörner, siehe Bruch- kraut.
Tausendschönfarbe, siehe Ama- rantbfarbe.
[Spaltenumbruch]
Tawastland
Tawastland, oder Tavastland, lat. Tavastia, finnländisch Hämen- ma, eine schwedische Provinz in Finnland, deren Gränzen gegen Morgen Sawolax und Carelen, ge- gen Mittag Nyland, gegen Abend Nordfinnland und Ostbothinien, und gegen Mitternacht ebenfalls ein Theil von Ostbothinien sind. Sie ist 30 Meilen lang, und 20 Meilen breit; und wird in den nördlichen und südlichen Theil eingetheilet, von denen jeder wieder aus zwey Hära- den, oder Landdistricten besteht. Das Land ist sehr gut, fruchtbar, eben, und wohl gelegen, mit fisch- reichen Flüssen, und stehenden Seen gleichsam durchschnitten, und mit wohl fortkommenden Wäldern, besonders aber mit großen Birken- wäldern, herrlichen Aeckern und Wiesen versehen, so, daß es in An- sehung dieser von der Natur erhal tenen Vorzüge, nicht nur zu den besten Gegenden in Finnland kann gerechnet werden, sondern auch kaum von irgend einer Landschaft in Schweden übertroffen wird. Denn das Erdreich ist so fruchtbar, daß man daselbst das dreyßigste Korn bekommen hat. Jn den Wäldern, und an andern unumzäumten Plä- tzen, wächst das Gras so hoch, als an andern Orten auf den Wiesen. Man kann daher leicht erachten, daß es dem Viehe nicht an Weide mangele. Dem aber ungeachtet, wird dieses schöne Land dennoch gar nachläßig tractiret, und hat deswe- gen nur arme Ackerleute. Biswei- len nimmt auch die Saat einigen Schaden von der Kälte. Der nörd- liche Theil ist bergigter und wald- reicher, als der südliche, und wird daher nicht so gut gebauet, als die- ser. An Vieh, Wildpret und Fi- schen ist daselbst kein Mangel. Jn den Morästen, und an unbebaueten sumpfigten und sandigten Orten trifft man eine eisenhaltige Erde an, aus
wel-
[Spaltenumbruch]
Tauſendguͤldenkraut
ſie durch 1000, mit roͤmiſchen Zif- fern aber durch M, oder ⅽⅼↄ, und von den Franzoſen in ihren Rech- nungsbuͤchern, und vornehmlich bey dem Finanzweſen, durch  oder  und ’ ausgedrucket. Einige zaͤh- lende Guͤter werden nicht allein bey Hunderten, ſondern auch bey Tau- ſenden verkaufet: Und zwar einige nach dem kleinen Tauſend, welches 10 kleine Hunderte, oder 1000 Ein- heiten, betraͤgt; andere aber nach dem Großtauſend, welches 10 groſ- ſe Hunderte, oder 1200 Einheiten hat.
Tauſendguͤldenkraut, lat. Cen- taurium, ein Kraut, davon man zweyerley Gattungen hat: Das große und das kleine. (1) Das große Tauſendguͤldenkraut, lat. Centaurium majus, iſt ein wildes Heilkraut, welches gern in feuch- ten Gruͤnden waͤchſt; Blaͤtter faſt wie der Jſop, weiße oder fleiſchfar- bene Bluͤten, und einen ſcharfen bittern Geſchmack hat. Man hat davon in den Apotheken eine Con- ſerve, eine Eſſenz, und ein Salz. (2) Das kleine Tauſendguͤldenkraut, lat. Centaurium minus, wird noch mehr, als das erſtere, in der Me- dicin gebrauchet. Es waͤchſt an duͤrren ſandigen Orten, hat glatte Stengel, ſchmale Blaͤtter, und braunrothe Bluͤthen. Es bluͤht im Junius und Julius, um welche Zeit es mit den Bluͤthen geſamm- let, und getrocknet werden muß. Wegen ſeiner großen Bitterkeit wird es Erdgalle, und wegen ſeiner Kraft Fieberkraut genennet. Da- neben iſt es ein vortreffliches Wund- kraut, und hat auch ſonſt ſehr vie- le Tugenden. Jn den Apotheken hat man davon das Waſſer, den Syrup, die Eſſenz, den Spiritus, den Zucker, das Salz und den Ex- tract.
Tauſendkoͤrner, ſiehe Bruch- kraut.
Tauſendſchoͤnfarbe, ſiehe Ama- rantbfarbe.
[Spaltenumbruch]
Tawaſtland
Tawaſtland, oder Tavaſtland, lat. Tavaſtia, finnlaͤndiſch Haͤmen- ma, eine ſchwediſche Provinz in Finnland, deren Graͤnzen gegen Morgen Sawolax und Carelen, ge- gen Mittag Nyland, gegen Abend Nordfinnland und Oſtbothinien, und gegen Mitternacht ebenfalls ein Theil von Oſtbothinien ſind. Sie iſt 30 Meilen lang, und 20 Meilen breit; und wird in den noͤrdlichen und ſuͤdlichen Theil eingetheilet, von denen jeder wieder aus zwey Haͤra- den, oder Landdiſtricten beſteht. Das Land iſt ſehr gut, fruchtbar, eben, und wohl gelegen, mit fiſch- reichen Fluͤſſen, und ſtehenden Seen gleichſam durchſchnitten, und mit wohl fortkommenden Waͤldern, beſonders aber mit großen Birken- waͤldern, herrlichen Aeckern und Wieſen verſehen, ſo, daß es in An- ſehung dieſer von der Natur erhal tenen Vorzuͤge, nicht nur zu den beſten Gegenden in Finnland kann gerechnet werden, ſondern auch kaum von irgend einer Landſchaft in Schweden uͤbertroffen wird. Denn das Erdreich iſt ſo fruchtbar, daß man daſelbſt das dreyßigſte Korn bekommen hat. Jn den Waͤldern, und an andern unumzaͤumten Plaͤ- tzen, waͤchſt das Gras ſo hoch, als an andern Orten auf den Wieſen. Man kann daher leicht erachten, daß es dem Viehe nicht an Weide mangele. Dem aber ungeachtet, wird dieſes ſchoͤne Land dennoch gar nachlaͤßig tractiret, und hat deswe- gen nur arme Ackerleute. Biswei- len nimmt auch die Saat einigen Schaden von der Kaͤlte. Der noͤrd- liche Theil iſt bergigter und wald- reicher, als der ſuͤdliche, und wird daher nicht ſo gut gebauet, als die- ſer. An Vieh, Wildpret und Fi- ſchen iſt daſelbſt kein Mangel. Jn den Moraͤſten, und an unbebaueten ſumpfigten und ſandigten Orten trifft man eine eiſenhaltige Erde an, aus
wel-
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0048"n="[42]"/><cbn="83"/><fwplace="top"type="header">Tauſendguͤldenkraut</fw><lb/>ſie durch 1000, mit roͤmiſchen Zif-<lb/>
fern aber durch <hirendition="#aq">M,</hi> oder ⅽⅼↄ, und<lb/>
von den Franzoſen in ihren Rech-<lb/>
nungsbuͤchern, und vornehmlich bey<lb/>
dem Finanzweſen, durch  oder <lb/>
und ’ ausgedrucket. Einige zaͤh-<lb/>
lende Guͤter werden nicht allein bey<lb/>
Hunderten, ſondern auch bey Tau-<lb/>ſenden verkaufet: Und zwar einige<lb/>
nach dem <hirendition="#fr">kleinen Tauſend,</hi> welches<lb/>
10 kleine Hunderte, oder 1000 Ein-<lb/>
heiten, betraͤgt; andere aber nach<lb/>
dem <hirendition="#fr">Großtauſend,</hi> welches 10 groſ-<lb/>ſe Hunderte, oder 1200 Einheiten hat.</p><lb/><p><hirendition="#fr">Tauſendguͤldenkraut,</hi> lat. <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Cen-<lb/>
taurium</hi>,</hi> ein Kraut, davon man<lb/>
zweyerley Gattungen hat: Das<lb/>
große und das kleine. (1) Das<lb/><hirendition="#fr">große Tauſendguͤldenkraut,</hi> lat.<lb/><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Centaurium majus</hi>,</hi> iſt ein wildes<lb/>
Heilkraut, welches gern in feuch-<lb/>
ten Gruͤnden waͤchſt; Blaͤtter faſt<lb/>
wie der Jſop, weiße oder fleiſchfar-<lb/>
bene Bluͤten, und einen ſcharfen<lb/>
bittern Geſchmack hat. Man hat<lb/>
davon in den Apotheken eine <hirendition="#fr">Con-<lb/>ſerve,</hi> eine <hirendition="#fr">Eſſenz,</hi> und ein <hirendition="#fr">Salz.</hi><lb/>
(2) Das <hirendition="#fr">kleine Tauſendguͤldenkraut,</hi><lb/>
lat. <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Centaurium minus</hi>,</hi> wird noch<lb/>
mehr, als das erſtere, in der Me-<lb/>
dicin gebrauchet. Es waͤchſt an<lb/>
duͤrren ſandigen Orten, hat glatte<lb/>
Stengel, ſchmale Blaͤtter, und<lb/>
braunrothe Bluͤthen. Es bluͤht im<lb/>
Junius und Julius, um welche<lb/>
Zeit es mit den Bluͤthen geſamm-<lb/>
let, und getrocknet werden muß.<lb/>
Wegen ſeiner großen Bitterkeit wird<lb/>
es <hirendition="#fr">Erdgalle,</hi> und wegen ſeiner<lb/>
Kraft <hirendition="#fr">Fieberkraut</hi> genennet. Da-<lb/>
neben iſt es ein vortreffliches Wund-<lb/>
kraut, und hat auch ſonſt ſehr vie-<lb/>
le Tugenden. Jn den Apotheken<lb/>
hat man davon das <hirendition="#fr">Waſſer,</hi> den<lb/><hirendition="#fr">Syrup,</hi> die <hirendition="#fr">Eſſenz,</hi> den <hirendition="#fr">Spiritus,</hi><lb/>
den <hirendition="#fr">Zucker,</hi> das <hirendition="#fr">Salz</hi> und den <hirendition="#fr">Ex-<lb/>
tract.</hi></p><lb/><p><hirendition="#fr">Tauſendkoͤrner,</hi>ſiehe <hirendition="#fr">Bruch-<lb/>
kraut.</hi></p><lb/><p><hirendition="#fr">Tauſendſchoͤnfarbe,</hi>ſiehe <hirendition="#fr">Ama-<lb/>
rantbfarbe.</hi></p><lb/><cbn="84"/><fwplace="top"type="header">Tawaſtland</fw><lb/><p><hirendition="#fr">Tawaſtland,</hi> oder <hirendition="#fr">Tavaſtland,</hi><lb/>
lat. <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Tavaſtia</hi>,</hi> finnlaͤndiſch <hirendition="#fr">Haͤmen-<lb/>
ma,</hi> eine ſchwediſche Provinz in<lb/>
Finnland, deren Graͤnzen gegen<lb/>
Morgen Sawolax und Carelen, ge-<lb/>
gen Mittag Nyland, gegen Abend<lb/>
Nordfinnland und Oſtbothinien,<lb/>
und gegen Mitternacht ebenfalls ein<lb/>
Theil von Oſtbothinien ſind. Sie<lb/>
iſt 30 Meilen lang, und 20 Meilen<lb/>
breit; und wird in den noͤrdlichen<lb/>
und ſuͤdlichen Theil eingetheilet, von<lb/>
denen jeder wieder aus zwey Haͤra-<lb/>
den, oder Landdiſtricten beſteht.<lb/>
Das Land iſt ſehr gut, fruchtbar,<lb/>
eben, und wohl gelegen, mit fiſch-<lb/>
reichen Fluͤſſen, und ſtehenden<lb/>
Seen gleichſam durchſchnitten, und<lb/>
mit wohl fortkommenden Waͤldern,<lb/>
beſonders aber mit großen Birken-<lb/>
waͤldern, herrlichen Aeckern und<lb/>
Wieſen verſehen, ſo, daß es in An-<lb/>ſehung dieſer von der Natur erhal<lb/>
tenen Vorzuͤge, nicht nur zu den<lb/>
beſten Gegenden in Finnland kann<lb/>
gerechnet werden, ſondern auch<lb/>
kaum von irgend einer Landſchaft in<lb/>
Schweden uͤbertroffen wird. Denn<lb/>
das Erdreich iſt ſo fruchtbar, daß<lb/>
man daſelbſt das dreyßigſte Korn<lb/>
bekommen hat. Jn den Waͤldern,<lb/>
und an andern unumzaͤumten Plaͤ-<lb/>
tzen, waͤchſt das Gras ſo hoch, als<lb/>
an andern Orten auf den Wieſen.<lb/>
Man kann daher leicht erachten,<lb/>
daß es dem Viehe nicht an Weide<lb/>
mangele. Dem aber ungeachtet,<lb/>
wird dieſes ſchoͤne Land dennoch gar<lb/>
nachlaͤßig tractiret, und hat deswe-<lb/>
gen nur arme Ackerleute. Biswei-<lb/>
len nimmt auch die Saat einigen<lb/>
Schaden von der Kaͤlte. Der noͤrd-<lb/>
liche Theil iſt bergigter und wald-<lb/>
reicher, als der ſuͤdliche, und wird<lb/>
daher nicht ſo gut gebauet, als die-<lb/>ſer. An Vieh, Wildpret und Fi-<lb/>ſchen iſt daſelbſt kein Mangel. Jn<lb/>
den Moraͤſten, und an unbebaueten<lb/>ſumpfigten und ſandigten Orten trifft<lb/>
man eine eiſenhaltige Erde an, aus<lb/><fwplace="bottom"type="catch">wel-</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[[42]/0048]
Tauſendguͤldenkraut
Tawaſtland
ſie durch 1000, mit roͤmiſchen Zif-
fern aber durch M, oder ⅽⅼↄ, und
von den Franzoſen in ihren Rech-
nungsbuͤchern, und vornehmlich bey
dem Finanzweſen, durch  oder 
und ’ ausgedrucket. Einige zaͤh-
lende Guͤter werden nicht allein bey
Hunderten, ſondern auch bey Tau-
ſenden verkaufet: Und zwar einige
nach dem kleinen Tauſend, welches
10 kleine Hunderte, oder 1000 Ein-
heiten, betraͤgt; andere aber nach
dem Großtauſend, welches 10 groſ-
ſe Hunderte, oder 1200 Einheiten hat.
Tauſendguͤldenkraut, lat. Cen-
taurium, ein Kraut, davon man
zweyerley Gattungen hat: Das
große und das kleine. (1) Das
große Tauſendguͤldenkraut, lat.
Centaurium majus, iſt ein wildes
Heilkraut, welches gern in feuch-
ten Gruͤnden waͤchſt; Blaͤtter faſt
wie der Jſop, weiße oder fleiſchfar-
bene Bluͤten, und einen ſcharfen
bittern Geſchmack hat. Man hat
davon in den Apotheken eine Con-
ſerve, eine Eſſenz, und ein Salz.
(2) Das kleine Tauſendguͤldenkraut,
lat. Centaurium minus, wird noch
mehr, als das erſtere, in der Me-
dicin gebrauchet. Es waͤchſt an
duͤrren ſandigen Orten, hat glatte
Stengel, ſchmale Blaͤtter, und
braunrothe Bluͤthen. Es bluͤht im
Junius und Julius, um welche
Zeit es mit den Bluͤthen geſamm-
let, und getrocknet werden muß.
Wegen ſeiner großen Bitterkeit wird
es Erdgalle, und wegen ſeiner
Kraft Fieberkraut genennet. Da-
neben iſt es ein vortreffliches Wund-
kraut, und hat auch ſonſt ſehr vie-
le Tugenden. Jn den Apotheken
hat man davon das Waſſer, den
Syrup, die Eſſenz, den Spiritus,
den Zucker, das Salz und den Ex-
tract.
Tauſendkoͤrner, ſiehe Bruch-
kraut.
Tauſendſchoͤnfarbe, ſiehe Ama-
rantbfarbe.
Tawaſtland, oder Tavaſtland,
lat. Tavaſtia, finnlaͤndiſch Haͤmen-
ma, eine ſchwediſche Provinz in
Finnland, deren Graͤnzen gegen
Morgen Sawolax und Carelen, ge-
gen Mittag Nyland, gegen Abend
Nordfinnland und Oſtbothinien,
und gegen Mitternacht ebenfalls ein
Theil von Oſtbothinien ſind. Sie
iſt 30 Meilen lang, und 20 Meilen
breit; und wird in den noͤrdlichen
und ſuͤdlichen Theil eingetheilet, von
denen jeder wieder aus zwey Haͤra-
den, oder Landdiſtricten beſteht.
Das Land iſt ſehr gut, fruchtbar,
eben, und wohl gelegen, mit fiſch-
reichen Fluͤſſen, und ſtehenden
Seen gleichſam durchſchnitten, und
mit wohl fortkommenden Waͤldern,
beſonders aber mit großen Birken-
waͤldern, herrlichen Aeckern und
Wieſen verſehen, ſo, daß es in An-
ſehung dieſer von der Natur erhal
tenen Vorzuͤge, nicht nur zu den
beſten Gegenden in Finnland kann
gerechnet werden, ſondern auch
kaum von irgend einer Landſchaft in
Schweden uͤbertroffen wird. Denn
das Erdreich iſt ſo fruchtbar, daß
man daſelbſt das dreyßigſte Korn
bekommen hat. Jn den Waͤldern,
und an andern unumzaͤumten Plaͤ-
tzen, waͤchſt das Gras ſo hoch, als
an andern Orten auf den Wieſen.
Man kann daher leicht erachten,
daß es dem Viehe nicht an Weide
mangele. Dem aber ungeachtet,
wird dieſes ſchoͤne Land dennoch gar
nachlaͤßig tractiret, und hat deswe-
gen nur arme Ackerleute. Biswei-
len nimmt auch die Saat einigen
Schaden von der Kaͤlte. Der noͤrd-
liche Theil iſt bergigter und wald-
reicher, als der ſuͤdliche, und wird
daher nicht ſo gut gebauet, als die-
ſer. An Vieh, Wildpret und Fi-
ſchen iſt daſelbſt kein Mangel. Jn
den Moraͤſten, und an unbebaueten
ſumpfigten und ſandigten Orten trifft
man eine eiſenhaltige Erde an, aus
wel-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. [42]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/48>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.