gleichfalls nach der Gegend, aus welcher sie wehen, benennet, und nach den 4 Hauptwinden: Ost, West, Süd und Nord, alle die an- dern, deren in allem 32 gezählet werden, benennet, wie oben auf der Compaßrose zu sehen ist. Ein i- ge Seefahrende zählen die 4 Stri- che, so mitten zwischen den vorbe- nannten stehen, nämlich Südost, Südwest, Nordwest und Nordost, auch zu den Hauptwinden, und ma- chen also derselben achte. Uebri- gens kommen bey der Seefahrt noch folgende Winde vor: Ein schlaf- fer Wind, holl. Slappe Koelte, oder Seilagtige Windt, franz. Vent foible oder Vent mou, ist der- jenige, der nachläßt; ein schwerer oder harter Wind, holl. Swaare- Windt, franz. Vent pesant, der mit Gewalt und stark wehet; ein steifer oder frischer Wind, holl. Styf- Windt, franz. Vent frais, der eine mäßige Stärke hat, so viel zu einer guten Fahrt nöthig ist; ein durchgehender Wind oder be- ständiger Wind, holl. gestaadig Windt, franz. Vent fait, Vent regle, Vent stable, der beständig einen Strich hält; ein unbeständi- ger oder veränderlicher Wind, holl. Ongestaadig Windt, franz. Vent fou, Vent variable, Vent echars, der oft umspringt, und keinen be- ständigen Strich hält. Ein Vor- wind, holl. Voor- Windt, franz. Vent arriere oder Vent en poupe, heißt derjenige Wind, der von hin- ten zu auf das Schiff wehet. Ein Gegenwind, holl. Tegen- Windt, franz. Vent contraire, Vent de Vent, Vent de bout, ist derjenige, der dem Vordertheile des Schiffs entgegen wehet, und also just von daher wehet, wo man hinsegeln will. Ein halber Wind, holl. Half- Windt, franz. Demi- Vent, ist derjenige Wind, so von der Sei- te kömmt. Ein Landwind, holl. [Spaltenumbruch]
Winde
Landt- Windt, Wal- Windt, Aard- Windt, franz. Vent de Terre, heißt derjenige, der von dem Walle oder Lande kömmt, welcher denn verhindert, daß die Schiffe nicht wohl einlaufen können, indem er sie zurück stößt. Ein Seewind, holl. Windt die uit der Zee komt, franz. Vent de mer, ist derjenige, der auf den Wall aus dem Meere kömmt, und die Schiffe wieder zurück nach dem Lande stößt. Ein Passat- wind, holl. Passaat- Windt, Mouzon, fr. Vent Alise, oder Vent de Passage, Vent de Saison, Monson oder Mous- son, heißt derjenige Wind, der be- ständig wehet, siehe Passatwind.
Windau, lat. Vindavia, eine nicht allzu große, aber wohl gebau- tete Handelsstadt und Woywodschaft in dem Herzogthume Curland, nebst einem Schlosse und Hafen an der Ostsee, am Einflusse des Flusses Weta oder Windau in das Meer. Es ist der beste Hafen nebst Libau; und das Lootsgeld wird daselbst wie zu Libau bezahlet.
Winde, lat. Ergata, franz. Vi- revau, ein Werkzeug, schwere La- sten zu heben und fort zu schleppen. Es besteht aus einem Baume, Wel- le oder Spille, so entweder aufrecht stehend, oder wagerecht liegend, auf ihrem Zapfen sich umdrehet, und mit durchgezogenen Kreuzbäumen um- getrieben, das darum geschlagene Seil aufnimmt. Die stehende Winde, so auch Erdwinde, Kreuz- oder Erdhaspel, franz. Cabestan, oder Vindas, genennet wird, wird gebraucht, Bäume, Schiffe, oder andere Lasten aus dem Wasser auf das Land zu ziehen. Die liegende Winde, franz Guindas, Virevau, dienet, sonderlich bey einem Baue, Kalk, Steine und andere Lasten da- mit in die Höhe zu bringen; des- gleichen die Lasten aus und in das Schiff zu heben. Es giebt auch ein- zwey- drey- vier- und mehr
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[Spaltenumbruch]
Wind
gleichfalls nach der Gegend, aus welcher ſie wehen, benennet, und nach den 4 Hauptwinden: Oſt, Weſt, Suͤd und Nord, alle die an- dern, deren in allem 32 gezaͤhlet werden, benennet, wie oben auf der Compaßroſe zu ſehen iſt. Ein i- ge Seefahrende zaͤhlen die 4 Stri- che, ſo mitten zwiſchen den vorbe- nannten ſtehen, naͤmlich Suͤdoſt, Suͤdweſt, Nordweſt und Nordoſt, auch zu den Hauptwinden, und ma- chen alſo derſelben achte. Uebri- gens kommen bey der Seefahrt noch folgende Winde vor: Ein ſchlaf- fer Wind, holl. Slappe Koelte, oder Seilagtige Windt, franz. Vent foible oder Vent mou, iſt der- jenige, der nachlaͤßt; ein ſchwerer oder harter Wind, holl. Swaare- Windt, franz. Vent peſant, der mit Gewalt und ſtark wehet; ein ſteifer oder friſcher Wind, holl. Styf- Windt, franz. Vent frais, der eine maͤßige Staͤrke hat, ſo viel zu einer guten Fahrt noͤthig iſt; ein durchgehender Wind oder be- ſtaͤndiger Wind, holl. geſtaadig Windt, franz. Vent fait, Vent reglé, Vent ſtable, der beſtaͤndig einen Strich haͤlt; ein unbeſtaͤndi- ger oder veraͤnderlicher Wind, holl. Ongeſtaadig Windt, franz. Vent fou, Vent variable, Vent echars, der oft umſpringt, und keinen be- ſtaͤndigen Strich haͤlt. Ein Vor- wind, holl. Voor- Windt, franz. Vent arriere oder Vent en poupe, heißt derjenige Wind, der von hin- ten zu auf das Schiff wehet. Ein Gegenwind, holl. Tegen- Windt, franz. Vent contraire, Vent de Vent, Vent de bout, iſt derjenige, der dem Vordertheile des Schiffs entgegen wehet, und alſo juſt von daher wehet, wo man hinſegeln will. Ein halber Wind, holl. Half- Windt, franz. Demi- Vent, iſt derjenige Wind, ſo von der Sei- te koͤmmt. Ein Landwind, holl. [Spaltenumbruch]
Winde
Landt- Windt, Wal- Windt, Aard- Windt, franz. Vent de Terre, heißt derjenige, der von dem Walle oder Lande koͤmmt, welcher denn verhindert, daß die Schiffe nicht wohl einlaufen koͤnnen, indem er ſie zuruͤck ſtoͤßt. Ein Seewind, holl. Windt die uit der Zee komt, franz. Vent de mer, iſt derjenige, der auf den Wall aus dem Meere koͤmmt, und die Schiffe wieder zuruͤck nach dem Lande ſtoͤßt. Ein Paſſat- wind, holl. Paſſaat- Windt, Mouzon, fr. Vent Aliſé, oder Vent de Paſſage, Vent de Saiſon, Monſon oder Mouſ- ſon, heißt derjenige Wind, der be- ſtaͤndig wehet, ſiehe Paſſatwind.
Windau, lat. Vindavia, eine nicht allzu große, aber wohl gebau- tete Handelsſtadt und Woywodſchaft in dem Herzogthume Curland, nebſt einem Schloſſe und Hafen an der Oſtſee, am Einfluſſe des Fluſſes Weta oder Windau in das Meer. Es iſt der beſte Hafen nebſt Libau; und das Lootsgeld wird daſelbſt wie zu Libau bezahlet.
Winde, lat. Ergata, franz. Vi- revau, ein Werkzeug, ſchwere La- ſten zu heben und fort zu ſchleppen. Es beſteht aus einem Baume, Wel- le oder Spille, ſo entweder aufrecht ſtehend, oder wagerecht liegend, auf ihrem Zapfen ſich umdrehet, und mit durchgezogenen Kreuzbaͤumen um- getrieben, das darum geſchlagene Seil aufnimmt. Die ſtehende Winde, ſo auch Erdwinde, Kreuz- oder Erdhaſpel, franz. Cabeſtan, oder Vindas, genennet wird, wird gebraucht, Baͤume, Schiffe, oder andere Laſten aus dem Waſſer auf das Land zu ziehen. Die liegende Winde, franz Guindas, Virevau, dienet, ſonderlich bey einem Baue, Kalk, Steine und andere Laſten da- mit in die Hoͤhe zu bringen; des- gleichen die Laſten aus und in das Schiff zu heben. Es giebt auch ein- zwey- drey- vier- und mehr
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[[439]/0445]
Wind
Winde
gleichfalls nach der Gegend, aus
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nach den 4 Hauptwinden: Oſt,
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dern, deren in allem 32 gezaͤhlet
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ge Seefahrende zaͤhlen die 4 Stri-
che, ſo mitten zwiſchen den vorbe-
nannten ſtehen, naͤmlich Suͤdoſt,
Suͤdweſt, Nordweſt und Nordoſt,
auch zu den Hauptwinden, und ma-
chen alſo derſelben achte. Uebri-
gens kommen bey der Seefahrt noch
folgende Winde vor: Ein ſchlaf-
fer Wind, holl. Slappe Koelte,
oder Seilagtige Windt, franz.
Vent foible oder Vent mou, iſt der-
jenige, der nachlaͤßt; ein ſchwerer
oder harter Wind, holl. Swaare-
Windt, franz. Vent peſant, der
mit Gewalt und ſtark wehet; ein
ſteifer oder friſcher Wind, holl.
Styf- Windt, franz. Vent frais,
der eine maͤßige Staͤrke hat, ſo
viel zu einer guten Fahrt noͤthig iſt;
ein durchgehender Wind oder be-
ſtaͤndiger Wind, holl. geſtaadig
Windt, franz. Vent fait, Vent
reglé, Vent ſtable, der beſtaͤndig
einen Strich haͤlt; ein unbeſtaͤndi-
ger oder veraͤnderlicher Wind, holl.
Ongeſtaadig Windt, franz. Vent
fou, Vent variable, Vent echars,
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wind, holl. Voor- Windt, franz.
Vent arriere oder Vent en poupe,
heißt derjenige Wind, der von hin-
ten zu auf das Schiff wehet. Ein
Gegenwind, holl. Tegen- Windt,
franz. Vent contraire, Vent de
Vent, Vent de bout, iſt derjenige,
der dem Vordertheile des Schiffs
entgegen wehet, und alſo juſt von
daher wehet, wo man hinſegeln
will. Ein halber Wind, holl.
Half- Windt, franz. Demi- Vent,
iſt derjenige Wind, ſo von der Sei-
te koͤmmt. Ein Landwind, holl.
Landt- Windt, Wal- Windt,
Aard- Windt, franz. Vent de Terre,
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verhindert, daß die Schiffe nicht
wohl einlaufen koͤnnen, indem er ſie
zuruͤck ſtoͤßt. Ein Seewind, holl.
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koͤmmt, und die Schiffe wieder zuruͤck
nach dem Lande ſtoͤßt. Ein Paſſat-
wind, holl. Paſſaat- Windt, Mouzon,
fr. Vent Aliſé, oder Vent de Paſſage,
Vent de Saiſon, Monſon oder Mouſ-
ſon, heißt derjenige Wind, der be-
ſtaͤndig wehet, ſiehe Paſſatwind.
Windau, lat. Vindavia, eine
nicht allzu große, aber wohl gebau-
tete Handelsſtadt und Woywodſchaft
in dem Herzogthume Curland, nebſt
einem Schloſſe und Hafen an der
Oſtſee, am Einfluſſe des Fluſſes
Weta oder Windau in das Meer.
Es iſt der beſte Hafen nebſt Libau;
und das Lootsgeld wird daſelbſt wie
zu Libau bezahlet.
Winde, lat. Ergata, franz. Vi-
revau, ein Werkzeug, ſchwere La-
ſten zu heben und fort zu ſchleppen.
Es beſteht aus einem Baume, Wel-
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ſtehend, oder wagerecht liegend, auf
ihrem Zapfen ſich umdrehet, und mit
durchgezogenen Kreuzbaͤumen um-
getrieben, das darum geſchlagene
Seil aufnimmt. Die ſtehende
Winde, ſo auch Erdwinde, Kreuz-
oder Erdhaſpel, franz. Cabeſtan,
oder Vindas, genennet wird, wird
gebraucht, Baͤume, Schiffe, oder
andere Laſten aus dem Waſſer auf
das Land zu ziehen. Die liegende
Winde, franz Guindas, Virevau,
dienet, ſonderlich bey einem Baue,
Kalk, Steine und andere Laſten da-
mit in die Hoͤhe zu bringen; des-
gleichen die Laſten aus und in das
Schiff zu heben. Es giebt auch
ein- zwey- drey- vier- und mehr
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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. [439]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/445>, abgerufen am 16.02.2025.
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