Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.[Spaltenumbruch] Wien keit verschiedenes Preißes sind, ver-fertiget, und sowol im Lande, als auswärts abgesetzet werden. m) Auch sind zu Wien verschiedene künstliche Steinschneider, welche Edelgestei- ne von allerhand Sorten vollkom- men schön zu schneiden, und son- derlich die Diamante wohl zu bril- liantiren wissen. n) So ist des- gleichen die wiener Stickerey fast so gut, als die französische, wenn man anders Geld darauf wenden will. Weiter befindet sich zu Wien o) eine Strumpffabrik, in welcher die schönsten seidenen Strümpfe von einer ungemeinen Feine und Güte gewirket werden; p) eine berühmte Stückbohrerey, von welcher es mit dem Anfange dieses itzigen (1755) Jah- res hieß, daß sie in kurzem nach Ober- Gaßingen, einem dem Fürsten Wenzel von Lichtenstein gehörigen Orte, verleget werden sollte: q) eine Tapetenfabrik: r) eine Tuchfabrik, in der Leopoldstadt, worinnen ein gutes Tuch gemacht wird, welches von ziemlicher Güte ist, und den holländischen Tüchern nicht viel nachgiebt. Endlich so werden auch s) gute und dauerhafte Uhren zu Wien gemacht. Die (9) Hand- werker werden zu Wien, nach der gewöhnlichen Art, in Jnnungen eingetheilet, deren man 50 zählet, davon jede einen oder mehrere Hei- lige zum Patron hat. Ueber dieses giebt es zu Wien sehr viele andere Profeßionsverwandte und Hand- werksleute, welche, ob sie| gleich weder das Bürger- noch Meister- recht erlanget; dennoch aus beson- derer kaiserlichen Freyheit ihre Pro- feßionen und Handwerke, wie or- dentliche Meister, treiben. Diese werden Hofbefreyete genennet, und sollen derselben über 300 seyn. Ehe wir auf die Wiener Handlung kom- men, wollen wir vorher der (10) Akademie der Künste und Wissenschaften gedenken, welche [Spaltenumbruch] Wien Kaiser Joseph 1705 zu Wien errich-tet hat, und worinnen die Male- rey, Bildhauerkunst, und Bau- kunst, nebst andern mathematischen und mechanischen Künsten getrie- ben und geübet werden sollten. An- fänglich gieng es gut; von 1714 bis 1726 aber gerieth alles ziemlich ins Stecken, und wurde binnen die- ser Zeit solche wenig besucht. Jedoch es besserte sich in dem itztgedachten 1726 Jahre, und sie kam wieder in guten Stand; ist auch seit der Zeit in guten Anwachs gekommen, und florirt noch itzo schön, indem die Kaiserinn- Königinn deren Aufneh- men auf alle Weise zu befördern suchet, und ist seit 1751 wiederum goldene und silberne Preiße zur Auf- munterung auszusetzen angefangen worden. Was nun aber die (11) Handlung zu Wien anbetrifft; so ist solche (a) nicht gar zu alt, und würde man wider die Wahr- heit reden, wenn man diese Stadt zu einer uralten Handelsstadt ma- chen wollte, indem man weiß, daß das Gewerbe und der Handel erst seit hundert und etlichen Jahren daselbst angerichtet ist, und in die Höhe zu kommen angefangen hat. Gegenwärtig aber ist durch die Vor- sorge der hohen Landesobrigkeit das Commerz daselbst (b) in dem schön- sten Flor, und es wird auch noch immer mehr daran gearbeitet. Kaiser Leopold legte schon einen gu- ten Grund dazu; dessen Nachfolger aber thaten noch mehr dabey. Gleichwie durch den im Jahre 1719 mit den Türken geschlossenen Frie- den, und die gleich darauf errichtete und privilegirte orientalische Com- pagnie das Etablissement der Hand- lung ins besondere nach Orient auf einen erwünschten Fuß gekommen ist, siehe Orientalische Compagnie. Es (c) verbreitet sich demnach die Wiener Handlung nicht nur etwann durch Deutschland, sondern sie er- strecket
[Spaltenumbruch] Wien keit verſchiedenes Preißes ſind, ver-fertiget, und ſowol im Lande, als auswaͤrts abgeſetzet werden. m) Auch ſind zu Wien verſchiedene kuͤnſtliche Steinſchneider, welche Edelgeſtei- ne von allerhand Sorten vollkom- men ſchoͤn zu ſchneiden, und ſon- derlich die Diamante wohl zu bril- liantiren wiſſen. n) So iſt des- gleichen die wiener Stickerey faſt ſo gut, als die franzoͤſiſche, wenn man anders Geld darauf wenden will. Weiter befindet ſich zu Wien o) eine Strumpffabrik, in welcher die ſchoͤnſten ſeidenen Struͤmpfe von einer ungemeinen Feine und Guͤte gewirket werden; p) eine beruͤhmte Stuͤckbohrerey, von welcher es mit dem Anfange dieſes itzigen (1755) Jah- res hieß, daß ſie in kurzem nach Ober- Gaßingen, einem dem Fuͤrſten Wenzel von Lichtenſtein gehoͤrigen Orte, verleget werden ſollte: q) eine Tapetenfabrik: r) eine Tuchfabrik, in der Leopoldſtadt, worinnen ein gutes Tuch gemacht wird, welches von ziemlicher Guͤte iſt, und den hollaͤndiſchen Tuͤchern nicht viel nachgiebt. Endlich ſo werden auch ſ) gute und dauerhafte Uhren zu Wien gemacht. Die (9) Hand- werker werden zu Wien, nach der gewoͤhnlichen Art, in Jnnungen eingetheilet, deren man 50 zaͤhlet, davon jede einen oder mehrere Hei- lige zum Patron hat. Ueber dieſes giebt es zu Wien ſehr viele andere Profeßionsverwandte und Hand- werksleute, welche, ob ſie| gleich weder das Buͤrger- noch Meiſter- recht erlanget; dennoch aus beſon- derer kaiſerlichen Freyheit ihre Pro- feßionen und Handwerke, wie or- dentliche Meiſter, treiben. Dieſe werden Hofbefreyete genennet, und ſollen derſelben uͤber 300 ſeyn. Ehe wir auf die Wiener Handlung kom- men, wollen wir vorher der (10) Akademie der Kuͤnſte und Wiſſenſchaften gedenken, welche [Spaltenumbruch] Wien Kaiſer Joſeph 1705 zu Wien errich-tet hat, und worinnen die Male- rey, Bildhauerkunſt, und Bau- kunſt, nebſt andern mathematiſchen und mechaniſchen Kuͤnſten getrie- ben und geuͤbet werden ſollten. An- faͤnglich gieng es gut; von 1714 bis 1726 aber gerieth alles ziemlich ins Stecken, und wurde binnen die- ſer Zeit ſolche wenig beſucht. Jedoch es beſſerte ſich in dem itztgedachten 1726 Jahre, und ſie kam wieder in guten Stand; iſt auch ſeit der Zeit in guten Anwachs gekommen, und florirt noch itzo ſchoͤn, indem die Kaiſerinn- Koͤniginn deren Aufneh- men auf alle Weiſe zu befoͤrdern ſuchet, und iſt ſeit 1751 wiederum goldene und ſilberne Preiße zur Auf- munterung auszuſetzen angefangen worden. Was nun aber die (11) Handlung zu Wien anbetrifft; ſo iſt ſolche (a) nicht gar zu alt, und wuͤrde man wider die Wahr- heit reden, wenn man dieſe Stadt zu einer uralten Handelsſtadt ma- chen wollte, indem man weiß, daß das Gewerbe und der Handel erſt ſeit hundert und etlichen Jahren daſelbſt angerichtet iſt, und in die Hoͤhe zu kommen angefangen hat. Gegenwaͤrtig aber iſt durch die Vor- ſorge der hohen Landesobrigkeit das Commerz daſelbſt (b) in dem ſchoͤn- ſten Flor, und es wird auch noch immer mehr daran gearbeitet. Kaiſer Leopold legte ſchon einen gu- ten Grund dazu; deſſen Nachfolger aber thaten noch mehr dabey. Gleichwie durch den im Jahre 1719 mit den Tuͤrken geſchloſſenen Frie- den, und die gleich darauf errichtete und privilegirte orientaliſche Com- pagnie das Etabliſſement der Hand- lung ins beſondere nach Orient auf einen erwuͤnſchten Fuß gekommen iſt, ſiehe Orientaliſche Compagnie. Es (c) verbreitet ſich demnach die Wiener Handlung nicht nur etwann durch Deutſchland, ſondern ſie er- ſtrecket
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Wien
Wien
keit verſchiedenes Preißes ſind, ver-
fertiget, und ſowol im Lande, als
auswaͤrts abgeſetzet werden. m) Auch
ſind zu Wien verſchiedene kuͤnſtliche
Steinſchneider, welche Edelgeſtei-
ne von allerhand Sorten vollkom-
men ſchoͤn zu ſchneiden, und ſon-
derlich die Diamante wohl zu bril-
liantiren wiſſen. n) So iſt des-
gleichen die wiener Stickerey faſt
ſo gut, als die franzoͤſiſche, wenn
man anders Geld darauf wenden
will. Weiter befindet ſich zu Wien
o) eine Strumpffabrik, in welcher
die ſchoͤnſten ſeidenen Struͤmpfe von
einer ungemeinen Feine und Guͤte
gewirket werden; p) eine beruͤhmte
Stuͤckbohrerey, von welcher es mit
dem Anfange dieſes itzigen (1755) Jah-
res hieß, daß ſie in kurzem nach Ober-
Gaßingen, einem dem Fuͤrſten
Wenzel von Lichtenſtein gehoͤrigen
Orte, verleget werden ſollte: q) eine
Tapetenfabrik: r) eine Tuchfabrik,
in der Leopoldſtadt, worinnen ein
gutes Tuch gemacht wird, welches
von ziemlicher Guͤte iſt, und den
hollaͤndiſchen Tuͤchern nicht viel
nachgiebt. Endlich ſo werden auch
ſ) gute und dauerhafte Uhren zu
Wien gemacht. Die (9) Hand-
werker werden zu Wien, nach der
gewoͤhnlichen Art, in Jnnungen
eingetheilet, deren man 50 zaͤhlet,
davon jede einen oder mehrere Hei-
lige zum Patron hat. Ueber dieſes
giebt es zu Wien ſehr viele andere
Profeßionsverwandte und Hand-
werksleute, welche, ob ſie| gleich
weder das Buͤrger- noch Meiſter-
recht erlanget; dennoch aus beſon-
derer kaiſerlichen Freyheit ihre Pro-
feßionen und Handwerke, wie or-
dentliche Meiſter, treiben. Dieſe
werden Hofbefreyete genennet, und
ſollen derſelben uͤber 300 ſeyn. Ehe
wir auf die Wiener Handlung kom-
men, wollen wir vorher der
(10) Akademie der Kuͤnſte und
Wiſſenſchaften gedenken, welche
Kaiſer Joſeph 1705 zu Wien errich-
tet hat, und worinnen die Male-
rey, Bildhauerkunſt, und Bau-
kunſt, nebſt andern mathematiſchen
und mechaniſchen Kuͤnſten getrie-
ben und geuͤbet werden ſollten. An-
faͤnglich gieng es gut; von 1714
bis 1726 aber gerieth alles ziemlich
ins Stecken, und wurde binnen die-
ſer Zeit ſolche wenig beſucht. Jedoch
es beſſerte ſich in dem itztgedachten
1726 Jahre, und ſie kam wieder in
guten Stand; iſt auch ſeit der Zeit
in guten Anwachs gekommen, und
florirt noch itzo ſchoͤn, indem die
Kaiſerinn- Koͤniginn deren Aufneh-
men auf alle Weiſe zu befoͤrdern
ſuchet, und iſt ſeit 1751 wiederum
goldene und ſilberne Preiße zur Auf-
munterung auszuſetzen angefangen
worden. Was nun aber die
(11) Handlung zu Wien anbetrifft;
ſo iſt ſolche (a) nicht gar zu alt,
und wuͤrde man wider die Wahr-
heit reden, wenn man dieſe Stadt
zu einer uralten Handelsſtadt ma-
chen wollte, indem man weiß, daß
das Gewerbe und der Handel erſt
ſeit hundert und etlichen Jahren
daſelbſt angerichtet iſt, und in die
Hoͤhe zu kommen angefangen hat.
Gegenwaͤrtig aber iſt durch die Vor-
ſorge der hohen Landesobrigkeit das
Commerz daſelbſt (b) in dem ſchoͤn-
ſten Flor, und es wird auch noch
immer mehr daran gearbeitet.
Kaiſer Leopold legte ſchon einen gu-
ten Grund dazu; deſſen Nachfolger
aber thaten noch mehr dabey.
Gleichwie durch den im Jahre 1719
mit den Tuͤrken geſchloſſenen Frie-
den, und die gleich darauf errichtete
und privilegirte orientaliſche Com-
pagnie das Etabliſſement der Hand-
lung ins beſondere nach Orient auf
einen erwuͤnſchten Fuß gekommen
iſt, ſiehe Orientaliſche Compagnie.
Es (c) verbreitet ſich demnach die
Wiener Handlung nicht nur etwann
durch Deutſchland, ſondern ſie er-
ſtrecket
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