Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.[Spaltenumbruch] Waaren gegen in der HandlungswissenschaftStatt habe, wenn in beyden von den Waaren, als ihrem Gegenstan- de geredet wird. Die (II) Einthei- lungen und Gattungen der Waa- ren betreffend; so werden sie in An- sehung ihres (1) Ursprungs einge- theilet in die Producte der Natur, und in die Producte der Kunst. Die (a) Producte der Natur (welche man auch Naturgaben, ingleichen natürliche Waaren nen- net) begreifen alle Waaren, welche bloß allein von der Natur hervor- gebracht worden sind. Denn ob- gleich der Menschen saurer Schweiß, Bemühung und Arbeit, dieselbe bis zum verkäuflichen Stande, von ihrem ersten Ursprunge an, zu brin- gen, viel dabey thun muß; so ist doch die Natur die erste und vor- nehmste Ursache, welcher hernach der Mensch mit Graben, Pflanzen, Ackern, Fischen, Schaafscheeren, Einerndten, Ausdreschen etc. zu Hül- fe kömmt. Diese werden nach dem bekanuten dreyfachen Reiche der Natur eingetheilet, in Mineralien, Pflanzen und Thiere, siehe diese Wörter. Die (b) Producte der Kunst, welche auch gekünstelte oder Künstliche, ingleichen durch Fleiß und Kunst gemachte Waaren genennet werden, begreifen alle Waaren, welche die Kunst und der Fleiß der Menschen hervorgebracht hat. Jn Ansehung ihrer (2) Form, Gestalt und Wesen, sind die Waa- ren entweder rohe oder verarbei- tete. (a) Rohe Waaren oder rohe Materialien heißen, welche, ehe sie können zum menschlichen Ge- brauche angewandt werden, erstlich Menschenhände erfordern, solche da- zu zu zubereiten und geschickt zu machen: (b) Verarbeitete oder be- arbeitete Waaren sind alle diejeni- gen, die aus rohen Waaren zum menschlichen Gebrauche durch der Menschen Fleiß und Kunst tüchtig [Spaltenumbruch] Waarem und geschickt gemacht worden.Unter diesen werden diejenigen, wel- che zu Kaufmannsgut zubereitet worden, insonderheit Manufactu- ren genennet, siehe dieses Wort. Jn Ansehung der (3) Materie theilt man die Waaren in Gold- Silber- Ku- pfer-Meßing-Eisen-Gewürz-Eß- Seiden- Wollen-Zeug-Tuch- Pelz- Leder-Holz-Puppen-lackirte-Glas- Waaren etc. etc. siehe die Artikel Eisen, Eisenwaaren, Gewürz, Glas, Glasscheiben, Glastafeln, Gold, Goldfabrik, Goldschmid, Gold- schläger, Holz, Kupfer, Lackiren, Leder, Meßing, Rauchwerk, Sei- denhandel, Seidenmanufactur, Sil- ber, Spielzeug, Tuch, Victualien, Wolle, Zeug etc. Jn Ansehung des (4) Gebrauchs sind die Waaren (a) entweder nothwendige; als Eß- und Trinkwaaren, Kleidung, Bauma- terialien, Hausgeräthe etc. Oder entbehrliche, unnöthige und über- flüßige Waaren, die nur bloß zur Pracht, Wollust und Ueppigkeit die- nen. Hiernächst sind die Waaren in Ansehung ihres Gebrauchs (b) entweder nützliche oder schäd- liche. Jn Ansehung der (5) Kennt- niß, die man von ihnen hat, theilet man sie in bekannte und unbekann- te Waaren ein. Jn Ansehung der (6) Eigenschaften sind die Waaren entweder nasse oder trockene; entweder aufrichtige oder ver- fälschte Waaren. Jn Ansehung der (7) Dauer sind die Waaren ent- weder verderbliche oder unver- derbliche. Jn Ansehung des (8) Alters entweder frische oder verlegene. Nach der (9) Mode oder altväterische Waaren. Jn Ansehung der (10) Jahrszeiten sind sie entweder Sommer- oder Win- terwaaren. Jene nämlich, welche im Sommer; und diese, welche im Winter am meisten gebraucht wer- den. Jn Ansehung ihrer (11) Güte, gut oder verdorben. Jn Ansehung das V. Theil. S
[Spaltenumbruch] Waaren gegen in der HandlungswiſſenſchaftStatt habe, wenn in beyden von den Waaren, als ihrem Gegenſtan- de geredet wird. Die (II) Einthei- lungen und Gattungen der Waa- ren betreffend; ſo werden ſie in An- ſehung ihres (1) Urſprungs einge- theilet in die Producte der Natur, und in die Producte der Kunſt. Die (a) Producte der Natur (welche man auch Naturgaben, ingleichen natuͤrliche Waaren nen- net) begreifen alle Waaren, welche bloß allein von der Natur hervor- gebracht worden ſind. Denn ob- gleich der Menſchen ſaurer Schweiß, Bemuͤhung und Arbeit, dieſelbe bis zum verkaͤuflichen Stande, von ihrem erſten Urſprunge an, zu brin- gen, viel dabey thun muß; ſo iſt doch die Natur die erſte und vor- nehmſte Urſache, welcher hernach der Menſch mit Graben, Pflanzen, Ackern, Fiſchen, Schaafſcheeren, Einerndten, Ausdreſchen ꝛc. zu Huͤl- fe koͤmmt. Dieſe werden nach dem bekanuten dreyfachen Reiche der Natur eingetheilet, in Mineralien, Pflanzen und Thiere, ſiehe dieſe Woͤrter. Die (b) Producte der Kunſt, welche auch gekuͤnſtelte oder Kuͤnſtliche, ingleichen durch Fleiß und Kunſt gemachte Waaren genennet werden, begreifen alle Waaren, welche die Kunſt und der Fleiß der Menſchen hervorgebracht hat. Jn Anſehung ihrer (2) Form, Geſtalt und Weſen, ſind die Waa- ren entweder rohe oder verarbei- tete. (a) Rohe Waaren oder rohe Materialien heißen, welche, ehe ſie koͤnnen zum menſchlichen Ge- brauche angewandt werden, erſtlich Menſchenhaͤnde erfordern, ſolche da- zu zu zubereiten und geſchickt zu machen: (b) Verarbeitete oder be- arbeitete Waaren ſind alle diejeni- gen, die aus rohen Waaren zum menſchlichen Gebrauche durch der Menſchen Fleiß und Kunſt tuͤchtig [Spaltenumbruch] Waarem und geſchickt gemacht worden.Unter dieſen werden diejenigen, wel- che zu Kaufmannsgut zubereitet worden, inſonderheit Manufactu- ren genennet, ſiehe dieſes Wort. Jn Anſehung der (3) Materie theilt man die Waaren in Gold- Silber- Ku- pfer-Meßing-Eiſen-Gewuͤrz-Eß- Seiden- Wollen-Zeug-Tuch- Pelz- Leder-Holz-Puppen-lackiꝛte-Glas- Waaren ꝛc. ꝛc. ſiehe die Artikel Eiſen, Eiſenwaaren, Gewuͤrz, Glas, Glasſcheiben, Glastafeln, Gold, Goldfabrik, Goldſchmid, Gold- ſchlaͤger, Holz, Kupfer, Lackiren, Leder, Meßing, Rauchwerk, Sei- denhandel, Seidenmanufactur, Sil- ber, Spielzeug, Tuch, Victualien, Wolle, Zeug ꝛc. Jn Anſehung des (4) Gebrauchs ſind die Waaren (a) entweder nothwendige; als Eß- und Trinkwaaren, Kleidung, Bauma- terialien, Hausgeraͤthe ꝛc. Oder entbehrliche, unnoͤthige und uͤber- fluͤßige Waaren, die nur bloß zur Pracht, Wolluſt und Ueppigkeit die- nen. Hiernaͤchſt ſind die Waaren in Anſehung ihres Gebrauchs (b) entweder nuͤtzliche oder ſchaͤd- liche. Jn Anſehung der (5) Kennt- niß, die man von ihnen hat, theilet man ſie in bekannte und unbekann- te Waaren ein. Jn Anſehung der (6) Eigenſchaften ſind die Waaren entweder naſſe oder trockene; entweder aufrichtige oder ver- faͤlſchte Waaren. Jn Anſehung der (7) Dauer ſind die Waaren ent- weder verderbliche oder unver- derbliche. Jn Anſehung des (8) Alters entweder friſche oder verlegene. Nach der (9) Mode oder altvaͤteriſche Waaren. Jn Anſehung der (10) Jahrszeiten ſind ſie entweder Sommer- oder Win- terwaaren. Jene naͤmlich, welche im Sommer; und dieſe, welche im Winter am meiſten gebraucht wer- den. Jn Anſehung ihrer (11) Guͤte, gut oder verdorben. Jn Anſehung das V. Theil. S
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0279" n="[273]"/><cb n="445"/><fw place="top" type="header">Waaren</fw><lb/> gegen in der Handlungswiſſenſchaft<lb/> Statt habe, wenn in beyden von<lb/> den Waaren, als ihrem Gegenſtan-<lb/> de geredet wird. Die (<hi rendition="#aq">II</hi>) <hi rendition="#fr">Einthei-<lb/> lungen</hi> und <hi rendition="#fr">Gattungen der Waa-<lb/> ren</hi> betreffend; ſo werden ſie in An-<lb/> ſehung ihres (1) <hi rendition="#fr">Urſprungs</hi> einge-<lb/> theilet in die <hi rendition="#fr">Producte der Natur,</hi><lb/> und in die <hi rendition="#fr">Producte der Kunſt.</hi><lb/> Die (<hi rendition="#aq">a</hi>) <hi rendition="#fr">Producte der Natur</hi><lb/> (welche man auch <hi rendition="#fr">Naturgaben,</hi><lb/> ingleichen <hi rendition="#fr">natuͤrliche Waaren</hi> nen-<lb/> net) begreifen alle Waaren, welche<lb/> bloß allein von der Natur hervor-<lb/> gebracht worden ſind. Denn ob-<lb/> gleich der Menſchen ſaurer Schweiß,<lb/> Bemuͤhung und Arbeit, dieſelbe bis<lb/> zum verkaͤuflichen Stande, von<lb/> ihrem erſten Urſprunge an, zu brin-<lb/> gen, viel dabey thun muß; ſo iſt<lb/> doch die Natur die erſte und vor-<lb/> nehmſte Urſache, welcher hernach<lb/> der Menſch mit Graben, Pflanzen,<lb/> Ackern, Fiſchen, Schaafſcheeren,<lb/> Einerndten, Ausdreſchen ꝛc. zu Huͤl-<lb/> fe koͤmmt. Dieſe werden nach dem<lb/> bekanuten dreyfachen Reiche der<lb/> Natur eingetheilet, in <hi rendition="#fr">Mineralien,<lb/> Pflanzen</hi> und <hi rendition="#fr">Thiere,</hi> ſiehe dieſe<lb/> Woͤrter. Die (<hi rendition="#aq">b</hi>) <hi rendition="#fr">Producte der<lb/> Kunſt,</hi> welche auch <hi rendition="#fr">gekuͤnſtelte</hi> oder<lb/><hi rendition="#fr">Kuͤnſtliche,</hi> ingleichen <hi rendition="#fr">durch Fleiß<lb/> und Kunſt gemachte Waaren</hi><lb/> genennet werden, begreifen alle<lb/> Waaren, welche die Kunſt und der<lb/> Fleiß der Menſchen hervorgebracht<lb/> hat. Jn Anſehung ihrer (2) <hi rendition="#fr">Form,<lb/> Geſtalt</hi> und <hi rendition="#fr">Weſen,</hi> ſind die Waa-<lb/> ren entweder <hi rendition="#fr">rohe</hi> oder <hi rendition="#fr">verarbei-<lb/> tete.</hi> (<hi rendition="#aq">a</hi>) <hi rendition="#fr">Rohe Waaren</hi> oder <hi rendition="#fr">rohe<lb/> Materialien</hi> heißen, welche, ehe<lb/> ſie koͤnnen zum menſchlichen Ge-<lb/> brauche angewandt werden, erſtlich<lb/> Menſchenhaͤnde erfordern, ſolche da-<lb/> zu zu zubereiten und geſchickt zu<lb/> machen: (<hi rendition="#aq">b</hi>) <hi rendition="#fr">Verarbeitete</hi> oder <hi rendition="#fr">be-<lb/> arbeitete Waaren</hi> ſind alle diejeni-<lb/> gen, die aus rohen Waaren zum<lb/> menſchlichen Gebrauche durch der<lb/> Menſchen Fleiß und Kunſt tuͤchtig<lb/><cb n="546"/> <fw place="top" type="header">Waarem</fw><lb/> und geſchickt gemacht worden.<lb/> Unter dieſen werden diejenigen, wel-<lb/> che zu Kaufmannsgut zubereitet<lb/> worden, inſonderheit <hi rendition="#fr">Manufactu-<lb/> ren</hi> genennet, ſiehe dieſes Wort. Jn<lb/> Anſehung der (3) <hi rendition="#fr">Materie</hi> theilt man<lb/> die Waaren in <hi rendition="#fr">Gold- Silber- Ku-<lb/> pfer-Meßing-Eiſen-Gewuͤrz-Eß-<lb/> Seiden- Wollen-Zeug-Tuch- Pelz-<lb/> Leder-Holz-Puppen-lackiꝛte-Glas-<lb/> Waaren</hi> ꝛc. ꝛc. ſiehe die Artikel <hi rendition="#fr">Eiſen,<lb/> Eiſenwaaren, Gewuͤrz, Glas,<lb/> Glasſcheiben, Glastafeln, Gold,<lb/> Goldfabrik, Goldſchmid, Gold-<lb/> ſchlaͤger, Holz, Kupfer, Lackiren,<lb/> Leder, Meßing, Rauchwerk, Sei-<lb/> denhandel, Seidenmanufactur, Sil-<lb/> ber, Spielzeug, Tuch, Victualien,<lb/> Wolle, Zeug</hi> ꝛc. Jn Anſehung des<lb/> (4) <hi rendition="#fr">Gebrauchs</hi> ſind die Waaren (<hi rendition="#aq">a</hi>)<lb/> entweder <hi rendition="#fr">nothwendige;</hi> als Eß- und<lb/> Trinkwaaren, Kleidung, Bauma-<lb/> terialien, Hausgeraͤthe ꝛc. Oder<lb/><hi rendition="#fr">entbehrliche, unnoͤthige</hi> und <hi rendition="#fr">uͤber-<lb/> fluͤßige Waaren,</hi> die nur bloß zur<lb/> Pracht, Wolluſt und Ueppigkeit die-<lb/> nen. Hiernaͤchſt ſind die Waaren<lb/> in Anſehung ihres Gebrauchs<lb/> (<hi rendition="#aq">b</hi>) entweder <hi rendition="#fr">nuͤtzliche</hi> oder <hi rendition="#fr">ſchaͤd-<lb/> liche.</hi> Jn Anſehung der (5) <hi rendition="#fr">Kennt-<lb/> niß,</hi> die man von ihnen hat, theilet<lb/> man ſie in <hi rendition="#fr">bekannte</hi> und <hi rendition="#fr">unbekann-<lb/> te Waaren</hi> ein. Jn Anſehung der<lb/> (6) <hi rendition="#fr">Eigenſchaften</hi> ſind die Waaren<lb/> entweder <hi rendition="#fr">naſſe</hi> oder <hi rendition="#fr">trockene;</hi><lb/> entweder <hi rendition="#fr">aufrichtige</hi> oder <hi rendition="#fr">ver-<lb/> faͤlſchte Waaren.</hi> Jn Anſehung<lb/> der (7) <hi rendition="#fr">Dauer</hi> ſind die Waaren ent-<lb/> weder <hi rendition="#fr">verderbliche</hi> oder <hi rendition="#fr">unver-<lb/> derbliche.</hi> Jn Anſehung des<lb/> (8) <hi rendition="#fr">Alters</hi> entweder <hi rendition="#fr">friſche</hi> oder<lb/><hi rendition="#fr">verlegene.</hi> Nach der (9) <hi rendition="#fr">Mode</hi><lb/> oder <hi rendition="#fr">altvaͤteriſche Waaren.</hi> Jn<lb/> Anſehung der (10) <hi rendition="#fr">Jahrszeiten</hi> ſind<lb/> ſie entweder <hi rendition="#fr">Sommer-</hi> oder <hi rendition="#fr">Win-<lb/> terwaaren.</hi> Jene naͤmlich, welche<lb/> im Sommer; und dieſe, welche im<lb/> Winter am meiſten gebraucht wer-<lb/> den. Jn Anſehung ihrer (11) <hi rendition="#fr">Guͤte,<lb/> gut</hi> oder <hi rendition="#fr">verdorben.</hi> Jn Anſehung<lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">V.</hi><hi rendition="#fr">Theil.</hi> S</fw><fw place="bottom" type="catch">das</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[273]/0279]
Waaren
Waarem
gegen in der Handlungswiſſenſchaft
Statt habe, wenn in beyden von
den Waaren, als ihrem Gegenſtan-
de geredet wird. Die (II) Einthei-
lungen und Gattungen der Waa-
ren betreffend; ſo werden ſie in An-
ſehung ihres (1) Urſprungs einge-
theilet in die Producte der Natur,
und in die Producte der Kunſt.
Die (a) Producte der Natur
(welche man auch Naturgaben,
ingleichen natuͤrliche Waaren nen-
net) begreifen alle Waaren, welche
bloß allein von der Natur hervor-
gebracht worden ſind. Denn ob-
gleich der Menſchen ſaurer Schweiß,
Bemuͤhung und Arbeit, dieſelbe bis
zum verkaͤuflichen Stande, von
ihrem erſten Urſprunge an, zu brin-
gen, viel dabey thun muß; ſo iſt
doch die Natur die erſte und vor-
nehmſte Urſache, welcher hernach
der Menſch mit Graben, Pflanzen,
Ackern, Fiſchen, Schaafſcheeren,
Einerndten, Ausdreſchen ꝛc. zu Huͤl-
fe koͤmmt. Dieſe werden nach dem
bekanuten dreyfachen Reiche der
Natur eingetheilet, in Mineralien,
Pflanzen und Thiere, ſiehe dieſe
Woͤrter. Die (b) Producte der
Kunſt, welche auch gekuͤnſtelte oder
Kuͤnſtliche, ingleichen durch Fleiß
und Kunſt gemachte Waaren
genennet werden, begreifen alle
Waaren, welche die Kunſt und der
Fleiß der Menſchen hervorgebracht
hat. Jn Anſehung ihrer (2) Form,
Geſtalt und Weſen, ſind die Waa-
ren entweder rohe oder verarbei-
tete. (a) Rohe Waaren oder rohe
Materialien heißen, welche, ehe
ſie koͤnnen zum menſchlichen Ge-
brauche angewandt werden, erſtlich
Menſchenhaͤnde erfordern, ſolche da-
zu zu zubereiten und geſchickt zu
machen: (b) Verarbeitete oder be-
arbeitete Waaren ſind alle diejeni-
gen, die aus rohen Waaren zum
menſchlichen Gebrauche durch der
Menſchen Fleiß und Kunſt tuͤchtig
und geſchickt gemacht worden.
Unter dieſen werden diejenigen, wel-
che zu Kaufmannsgut zubereitet
worden, inſonderheit Manufactu-
ren genennet, ſiehe dieſes Wort. Jn
Anſehung der (3) Materie theilt man
die Waaren in Gold- Silber- Ku-
pfer-Meßing-Eiſen-Gewuͤrz-Eß-
Seiden- Wollen-Zeug-Tuch- Pelz-
Leder-Holz-Puppen-lackiꝛte-Glas-
Waaren ꝛc. ꝛc. ſiehe die Artikel Eiſen,
Eiſenwaaren, Gewuͤrz, Glas,
Glasſcheiben, Glastafeln, Gold,
Goldfabrik, Goldſchmid, Gold-
ſchlaͤger, Holz, Kupfer, Lackiren,
Leder, Meßing, Rauchwerk, Sei-
denhandel, Seidenmanufactur, Sil-
ber, Spielzeug, Tuch, Victualien,
Wolle, Zeug ꝛc. Jn Anſehung des
(4) Gebrauchs ſind die Waaren (a)
entweder nothwendige; als Eß- und
Trinkwaaren, Kleidung, Bauma-
terialien, Hausgeraͤthe ꝛc. Oder
entbehrliche, unnoͤthige und uͤber-
fluͤßige Waaren, die nur bloß zur
Pracht, Wolluſt und Ueppigkeit die-
nen. Hiernaͤchſt ſind die Waaren
in Anſehung ihres Gebrauchs
(b) entweder nuͤtzliche oder ſchaͤd-
liche. Jn Anſehung der (5) Kennt-
niß, die man von ihnen hat, theilet
man ſie in bekannte und unbekann-
te Waaren ein. Jn Anſehung der
(6) Eigenſchaften ſind die Waaren
entweder naſſe oder trockene;
entweder aufrichtige oder ver-
faͤlſchte Waaren. Jn Anſehung
der (7) Dauer ſind die Waaren ent-
weder verderbliche oder unver-
derbliche. Jn Anſehung des
(8) Alters entweder friſche oder
verlegene. Nach der (9) Mode
oder altvaͤteriſche Waaren. Jn
Anſehung der (10) Jahrszeiten ſind
ſie entweder Sommer- oder Win-
terwaaren. Jene naͤmlich, welche
im Sommer; und dieſe, welche im
Winter am meiſten gebraucht wer-
den. Jn Anſehung ihrer (11) Guͤte,
gut oder verdorben. Jn Anſehung
das
V. Theil. S
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |