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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.

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Unterhändler
keines auf dem Markte zu kaufen.
Es ist dieses Amt im Jahre 1575
von dem Rathe daselbst angeordnet,
und ein besonderer Amtmann darü-
ber gesetzt worden.

Unterhändler, siehe Mäckler.

Unterkommen, heißt bey Kauf-
leuten bisweilen so viel, als Gele-
genheit finden, wenn sie z. E. sa-
gen: Jch habe mit Verhandlung
der Remesse noch nicht unterkom-
men können, das ist, ich habe zu
deren Verhandlung noch keine Ge-
legenheit finden können.

Unter-Maatbaarden, heißen
bey dem Handel mit Wallfischbaarden
diejenigen Baarden, die kleiner
sind, als die Maatbaarden, das
ist, die nicht wenigstens 6 Schuhe
lang sind. Bey deren Verkaufe
werden deren zwey für eine Maat-
baarde gerechnet, siehe Baarden.

Unterrichtsbriefe, sind eine Art
kaufmännischer Briefe. Sie ent-
halten in sich, was auf des Cor-
respondenten Rechnung und Ordre
gehandelt, ein- und verkauft, be-
zahlt, empfangen, und sonst ver-
richtet worden; ein Zeugniß von
dem Vertrauen, welches man habe,
daß das Gehandelte und Vollzogene
kein Misvergnügen erwecken, son-
dern daß man es genehm halten
und gleichförmig aufzeichnen werde;
eine Entschuldigung, warum dieses
oder jenes, so, und nicht anders,
geschehen können; u. s. w.

Unterschrift, Unterzeichnung,
lat.
Subscriptio, franz. Seing, Sou-
scription
,
ist die Bekräftigung einer
Schrift durch Hinzusetzung seines
Namens zu Ende derselben. Wenn
einer vor sich einen Brief, einen
Wechsel, einen Contract, oder ein
anderes Document unterschreibt, so
von einer andern Hand geschrieben
ist:
so gilt solches eben, als wenn es
ganz von seiner Hand wäre, weil
aus der Unterschrift seine Einwilli-
gung geschlossen wird; er habe denn
[Spaltenumbruch]

Unterzeichnung
durch eine ausdrückliche Ausnahme
oder einen Vorbehalt bey der Un-
terschrift seine Meynung deutlich er-
kläret.

Unterwalden, oder Underwal-
den, lat.
Pagus Sylvanensis, oder
Untervaldiensis, einer von den 13
Cantons in der Schweiz, welcher
gegen Abend und Mitternacht an
den Canton Lucern; gegen Mor-
gen an die Cantons Uri und
Schweiz; und gegen Mittag an
den Canton Bern gränzet. Er be-
greift 8 Meilen in die Länge, und
6 Meilen in die Breite, und ist vol-
ler Holz und Berge. Die vornehm-
sten Einkünfte und die größte Hand-
lung
der Einwohner bestehen in der
Viehzucht, dem Vieh, Käse und
Butter. Es wird auch viel Flachs
und Hanf daselbst zu Garn gespon-
nen, woraus man sodann Leinwand
macht, die theils in dem Lande selbst
verbraucht, theils auswärts ver-
führet wird.

Unterzeichnung, heißt 1) über-
haupt so viel als die Unterschrift,
siehe dieses Wort; und hernach
nennet man 2) bey der Buchhand-
lung eine Unterzeichnung, Prä-
numeration, Subscribirung, lat.

Subscriptio, Proenumeratio, franz.
Souscription, diejenige Verbindung,
welche man eingeht, eine oder et-
liche Exemplare von einem Buche
zu nehmen, das zu Folge einer des-
wegen bekannt gemachten Anzeige,
oder so genannten Avertissements,
gedruckt werden soll, und die dage-
gen von dem Buchhändler, der sol-
ches drucken läßt, ertheilte Versi-
cherung, dem Unterzeichner diejeni-
gen Exemplare, auf die er unter-
zeichnet hat, für einen gewissen
Preiß zu liefern. Die gewöhnlichen
Bedingungen
dieser Unterzeichnun-
gen, sind von Seiten des Buch-
händlers
diese, daß er das Buch
den Unterzeichnern für einen wohl-
feilern Preiß, als andern, und zwar

ins-

[Spaltenumbruch]

Unterhaͤndler
keines auf dem Markte zu kaufen.
Es iſt dieſes Amt im Jahre 1575
von dem Rathe daſelbſt angeordnet,
und ein beſonderer Amtmann daruͤ-
ber geſetzt worden.

Unterhaͤndler, ſiehe Maͤckler.

Unterkommen, heißt bey Kauf-
leuten bisweilen ſo viel, als Gele-
genheit finden, wenn ſie z. E. ſa-
gen: Jch habe mit Verhandlung
der Remeſſe noch nicht unterkom-
men koͤnnen, das iſt, ich habe zu
deren Verhandlung noch keine Ge-
legenheit finden koͤnnen.

Unter-Maatbaarden, heißen
bey dem Handel mit Wallfiſchbaarden
diejenigen Baarden, die kleiner
ſind, als die Maatbaarden, das
iſt, die nicht wenigſtens 6 Schuhe
lang ſind. Bey deren Verkaufe
werden deren zwey fuͤr eine Maat-
baarde gerechnet, ſiehe Baarden.

Unterrichtsbriefe, ſind eine Art
kaufmaͤnniſcher Briefe. Sie ent-
halten in ſich, was auf des Cor-
reſpondenten Rechnung und Ordre
gehandelt, ein- und verkauft, be-
zahlt, empfangen, und ſonſt ver-
richtet worden; ein Zeugniß von
dem Vertrauen, welches man habe,
daß das Gehandelte und Vollzogene
kein Misvergnuͤgen erwecken, ſon-
dern daß man es genehm halten
und gleichfoͤrmig aufzeichnen werde;
eine Entſchuldigung, warum dieſes
oder jenes, ſo, und nicht anders,
geſchehen koͤnnen; u. ſ. w.

Unterſchrift, Unterzeichnung,
lat.
Subſcriptio, franz. Seing, Sou-
ſcription
,
iſt die Bekraͤftigung einer
Schrift durch Hinzuſetzung ſeines
Namens zu Ende derſelben. Wenn
einer vor ſich einen Brief, einen
Wechſel, einen Contract, oder ein
anderes Document unterſchreibt, ſo
von einer andern Hand geſchrieben
iſt:
ſo gilt ſolches eben, als wenn es
ganz von ſeiner Hand waͤre, weil
aus der Unterſchrift ſeine Einwilli-
gung geſchloſſen wird; er habe denn
[Spaltenumbruch]

Unterzeichnung
durch eine ausdruͤckliche Ausnahme
oder einen Vorbehalt bey der Un-
terſchrift ſeine Meynung deutlich er-
klaͤret.

Unterwalden, oder Underwal-
den, lat.
Pagus Sylvanenſis, oder
Untervaldienſis, einer von den 13
Cantons in der Schweiz, welcher
gegen Abend und Mitternacht an
den Canton Lucern; gegen Mor-
gen an die Cantons Uri und
Schweiz; und gegen Mittag an
den Canton Bern graͤnzet. Er be-
greift 8 Meilen in die Laͤnge, und
6 Meilen in die Breite, und iſt vol-
ler Holz und Berge. Die vornehm-
ſten Einkuͤnfte und die groͤßte Hand-
lung
der Einwohner beſtehen in der
Viehzucht, dem Vieh, Kaͤſe und
Butter. Es wird auch viel Flachs
und Hanf daſelbſt zu Garn geſpon-
nen, woraus man ſodann Leinwand
macht, die theils in dem Lande ſelbſt
verbraucht, theils auswaͤrts ver-
fuͤhret wird.

Unterzeichnung, heißt 1) uͤber-
haupt ſo viel als die Unterſchrift,
ſiehe dieſes Wort; und hernach
nennet man 2) bey der Buchhand-
lung eine Unterzeichnung, Praͤ-
numeration, Subſcribirung, lat.

Subſcriptio, Prœnumeratio, franz.
Souſcription, diejenige Verbindung,
welche man eingeht, eine oder et-
liche Exemplare von einem Buche
zu nehmen, das zu Folge einer des-
wegen bekannt gemachten Anzeige,
oder ſo genannten Avertiſſements,
gedruckt werden ſoll, und die dage-
gen von dem Buchhaͤndler, der ſol-
ches drucken laͤßt, ertheilte Verſi-
cherung, dem Unterzeichner diejeni-
gen Exemplare, auf die er unter-
zeichnet hat, fuͤr einen gewiſſen
Preiß zu liefern. Die gewoͤhnlichen
Bedingungen
dieſer Unterzeichnun-
gen, ſind von Seiten des Buch-
haͤndlers
dieſe, daß er das Buch
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feilern Preiß, als andern, und zwar

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[[253]/0259] Unterhaͤndler Unterzeichnung keines auf dem Markte zu kaufen. Es iſt dieſes Amt im Jahre 1575 von dem Rathe daſelbſt angeordnet, und ein beſonderer Amtmann daruͤ- ber geſetzt worden. Unterhaͤndler, ſiehe Maͤckler. Unterkommen, heißt bey Kauf- leuten bisweilen ſo viel, als Gele- genheit finden, wenn ſie z. E. ſa- gen: Jch habe mit Verhandlung der Remeſſe noch nicht unterkom- men koͤnnen, das iſt, ich habe zu deren Verhandlung noch keine Ge- legenheit finden koͤnnen. Unter-Maatbaarden, heißen bey dem Handel mit Wallfiſchbaarden diejenigen Baarden, die kleiner ſind, als die Maatbaarden, das iſt, die nicht wenigſtens 6 Schuhe lang ſind. Bey deren Verkaufe werden deren zwey fuͤr eine Maat- baarde gerechnet, ſiehe Baarden. Unterrichtsbriefe, ſind eine Art kaufmaͤnniſcher Briefe. Sie ent- halten in ſich, was auf des Cor- reſpondenten Rechnung und Ordre gehandelt, ein- und verkauft, be- zahlt, empfangen, und ſonſt ver- richtet worden; ein Zeugniß von dem Vertrauen, welches man habe, daß das Gehandelte und Vollzogene kein Misvergnuͤgen erwecken, ſon- dern daß man es genehm halten und gleichfoͤrmig aufzeichnen werde; eine Entſchuldigung, warum dieſes oder jenes, ſo, und nicht anders, geſchehen koͤnnen; u. ſ. w. Unterſchrift, Unterzeichnung, lat. Subſcriptio, franz. Seing, Sou- ſcription, iſt die Bekraͤftigung einer Schrift durch Hinzuſetzung ſeines Namens zu Ende derſelben. Wenn einer vor ſich einen Brief, einen Wechſel, einen Contract, oder ein anderes Document unterſchreibt, ſo von einer andern Hand geſchrieben iſt: ſo gilt ſolches eben, als wenn es ganz von ſeiner Hand waͤre, weil aus der Unterſchrift ſeine Einwilli- gung geſchloſſen wird; er habe denn durch eine ausdruͤckliche Ausnahme oder einen Vorbehalt bey der Un- terſchrift ſeine Meynung deutlich er- klaͤret. Unterwalden, oder Underwal- den, lat. Pagus Sylvanenſis, oder Untervaldienſis, einer von den 13 Cantons in der Schweiz, welcher gegen Abend und Mitternacht an den Canton Lucern; gegen Mor- gen an die Cantons Uri und Schweiz; und gegen Mittag an den Canton Bern graͤnzet. Er be- greift 8 Meilen in die Laͤnge, und 6 Meilen in die Breite, und iſt vol- ler Holz und Berge. Die vornehm- ſten Einkuͤnfte und die groͤßte Hand- lung der Einwohner beſtehen in der Viehzucht, dem Vieh, Kaͤſe und Butter. Es wird auch viel Flachs und Hanf daſelbſt zu Garn geſpon- nen, woraus man ſodann Leinwand macht, die theils in dem Lande ſelbſt verbraucht, theils auswaͤrts ver- fuͤhret wird. Unterzeichnung, heißt 1) uͤber- haupt ſo viel als die Unterſchrift, ſiehe dieſes Wort; und hernach nennet man 2) bey der Buchhand- lung eine Unterzeichnung, Praͤ- numeration, Subſcribirung, lat. Subſcriptio, Prœnumeratio, franz. Souſcription, diejenige Verbindung, welche man eingeht, eine oder et- liche Exemplare von einem Buche zu nehmen, das zu Folge einer des- wegen bekannt gemachten Anzeige, oder ſo genannten Avertiſſements, gedruckt werden ſoll, und die dage- gen von dem Buchhaͤndler, der ſol- ches drucken laͤßt, ertheilte Verſi- cherung, dem Unterzeichner diejeni- gen Exemplare, auf die er unter- zeichnet hat, fuͤr einen gewiſſen Preiß zu liefern. Die gewoͤhnlichen Bedingungen dieſer Unterzeichnun- gen, ſind von Seiten des Buch- haͤndlers dieſe, daß er das Buch den Unterzeichnern fuͤr einen wohl- feilern Preiß, als andern, und zwar ins-

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Zitationshilfe: Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. [253]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/259>, abgerufen am 25.11.2024.