Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.[Spaltenumbruch] Tuch (b) gute Tücher, die beydes ausuntadelhaften Materialien, als auch mit gehörigem Fleiße verfertiget sind. Die schlechteste Gattung von Tüchern sind die sogenannten Flo- ckentücher, welche von den Abgän- gen und Spitzen der Wolle, die zu guten Tüchern genommen wird, ver- fertiget werden, siehe Flockentuch. Endlich 6) in Ansehung der Feine und Gröbe des Garns, woraus die Tücher fabriciret sind, (als wel- che Feine und Gröbe den größten Unterschied bey den Tüchern machet,) werden sie eingetheilet in feine, mitt- lere, und grobe, welche beyde letz- tern Sorten auch mit dem gemein- schaftlichen Namen der gemeinen Tücher pflegen beleget zu werden. (a) Grobe Tücher heißen, welche aus dickem Gespinnste; (b) mittle- re Tücher, welche aus mittlerem Gespinnste, und (c) feine Tücher, welche aus feinem Gespinnste ver- fertiget sind. Aber auch diese, näm- lich die feinen, sind gar sehr ver- schieden; und pfleget man sie ins- gemein nach den Ländern, wo sie fabriciret werden, zu unterscheiden, und zwar in folgender Ordnung: a) die aufrichtig spanischen Tücher, das ist, die in Spanien selbst ver- fertiget und nicht in andern Ländern, als z. E. in Frankreich, nachge- macht sind, als welche wegen der Vortrefflichkeit und Zärtlichkeit der spanischen Wolle vor allen an- dern feinen Tüchern den Vorzug haben; daher man, wenn man von einem superfeinen Tuche reden will, gleichsam vorzugsweise saget: Es ist ein spanisches Tuch: b) die eng- lischen, welche nach den spanischen die feinsten sind; c) die holländi- schen, welche auf die englischen kommen, immaßen sie, weil sie aus lauter spanischer Wolle bestehen, sehr fein und zart an Faden sind, ja zum Theile fast einen eben so kla- ren Faden haben, als die engli- [Spaltenumbruch] Tuch schen; d) die brabanter, welcheden holländischen deswegen nachste- hen, weil sie schon etwas dickere Fäden haben; und endlich machen den Schluß e) alle andere auf spa- nische, englische und holländische Art außer diesen Ländern nachge- machte feine Tücher: Wie man denn in Frankreich nicht nur über- haupt an verschiedenen Orten feine Tücher, sondern auch, wie nur ge- dacht, insbesondere sogenannte spa- nische Tücher nachmachet; desglei- chen werden nunmehr hin und wie- der in Deutschland, sonderlich in Sachsen und in der Oberlausitz, feine Tücher nachgemachet, davon viele tausend Stücke wirklich für englische und holländische verkaufet werden, wovon wir bald bey den deutschen Tuchfabriken ein mehrers beybringen werden. Denn es ist nunmehr Zeit, daß wir auch die (VII) Tuchmanufacturen, oder vielmehr Tuchfabriken verschiede- ner Länder nach der Reihe anfüh- ren. Wir machen mit (1) Spani- en den Anfang, theils weil wir be- reits oben unter den feinen Tüchern den spanischen den Vorzug gegeben, theils weil wir bereits die spani- schen schwarzen Tücher, ihrer Far- be wegen, sonderlich gerühmet ha- ben; welche schwarze Tücher aber in Ansehung der andern Qualitä- ten den englischen und holländischen nachstehen. Dieser nur angeführ- ten Vorzüge ungeachtet, kann man doch nicht sagen, daß Spanien mit guten Tuchfabriken überhäufet sey. Denn obwol daselbst noch ziemliche Tuchmanufacturen gefunden wer- den, als zu Sevilien, Madrit, Segovia, Valentia, Toledo, Ca- dix, Sarragossa, Bilbao, und an- dern Plätzen, da allenthalben sehr feines Tuch, 11/2, auch 1 1/3 , oder 1 französische Ellen breit, und 30 bis 35 französische Ellen lang, gemacht werden: so sind es doch deren bey wei-
[Spaltenumbruch] Tuch (b) gute Tuͤcher, die beydes ausuntadelhaften Materialien, als auch mit gehoͤrigem Fleiße verfertiget ſind. Die ſchlechteſte Gattung von Tuͤchern ſind die ſogenannten Flo- ckentuͤcher, welche von den Abgaͤn- gen und Spitzen der Wolle, die zu guten Tuͤchern genommen wird, ver- fertiget werden, ſiehe Flockentuch. Endlich 6) in Anſehung der Feine und Groͤbe des Garns, woraus die Tuͤcher fabriciret ſind, (als wel- che Feine und Groͤbe den groͤßten Unterſchied bey den Tuͤchern machet,) werden ſie eingetheilet in feine, mitt- lere, und grobe, welche beyde letz- tern Sorten auch mit dem gemein- ſchaftlichen Namen der gemeinen Tuͤcher pflegen beleget zu werden. (a) Grobe Tuͤcher heißen, welche aus dickem Geſpinnſte; (b) mittle- re Tuͤcher, welche aus mittlerem Geſpinnſte, und (c) feine Tuͤcher, welche aus feinem Geſpinnſte ver- fertiget ſind. Aber auch dieſe, naͤm- lich die feinen, ſind gar ſehr ver- ſchieden; und pfleget man ſie ins- gemein nach den Laͤndern, wo ſie fabriciret werden, zu unterſcheiden, und zwar in folgender Ordnung: a) die aufrichtig ſpaniſchen Tuͤcher, das iſt, die in Spanien ſelbſt ver- fertiget und nicht in andern Laͤndern, als z. E. in Frankreich, nachge- macht ſind, als welche wegen der Vortrefflichkeit und Zaͤrtlichkeit der ſpaniſchen Wolle vor allen an- dern feinen Tuͤchern den Vorzug haben; daher man, wenn man von einem ſuperfeinen Tuche reden will, gleichſam vorzugsweiſe ſaget: Es iſt ein ſpaniſches Tuch: b) die eng- liſchen, welche nach den ſpaniſchen die feinſten ſind; c) die hollaͤndi- ſchen, welche auf die engliſchen kommen, immaßen ſie, weil ſie aus lauter ſpaniſcher Wolle beſtehen, ſehr fein und zart an Faden ſind, ja zum Theile faſt einen eben ſo kla- ren Faden haben, als die engli- [Spaltenumbruch] Tuch ſchen; d) die brabanter, welcheden hollaͤndiſchen deswegen nachſte- hen, weil ſie ſchon etwas dickere Faͤden haben; und endlich machen den Schluß e) alle andere auf ſpa- niſche, engliſche und hollaͤndiſche Art außer dieſen Laͤndern nachge- machte feine Tuͤcher: Wie man denn in Frankreich nicht nur uͤber- haupt an verſchiedenen Orten feine Tuͤcher, ſondern auch, wie nur ge- dacht, insbeſondere ſogenannte ſpa- niſche Tuͤcher nachmachet; desglei- chen werden nunmehr hin und wie- der in Deutſchland, ſonderlich in Sachſen und in der Oberlauſitz, feine Tuͤcher nachgemachet, davon viele tauſend Stuͤcke wirklich fuͤr engliſche und hollaͤndiſche verkaufet werden, wovon wir bald bey den deutſchen Tuchfabriken ein mehrers beybringen werden. Denn es iſt nunmehr Zeit, daß wir auch die (VII) Tuchmanufacturen, oder vielmehr Tuchfabriken verſchiede- ner Laͤnder nach der Reihe anfuͤh- ren. Wir machen mit (1) Spani- en den Anfang, theils weil wir be- reits oben unter den feinen Tuͤchern den ſpaniſchen den Vorzug gegeben, theils weil wir bereits die ſpani- ſchen ſchwarzen Tuͤcher, ihrer Far- be wegen, ſonderlich geruͤhmet ha- ben; welche ſchwarze Tuͤcher aber in Anſehung der andern Qualitaͤ- ten den engliſchen und hollaͤndiſchen nachſtehen. Dieſer nur angefuͤhr- ten Vorzuͤge ungeachtet, kann man doch nicht ſagen, daß Spanien mit guten Tuchfabriken uͤberhaͤufet ſey. Denn obwol daſelbſt noch ziemliche Tuchmanufacturen gefunden wer- den, als zu Sevilien, Madrit, Segovia, Valentia, Toledo, Ca- dix, Sarragoſſa, Bilbao, und an- dern Plaͤtzen, da allenthalben ſehr feines Tuch, 1½, auch 1⅓, oder 1 franzoͤſiſche Ellen breit, und 30 bis 35 franzoͤſiſche Ellen lang, gemacht werden: ſo ſind es doch deren bey wei-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0144" n="[138]"/><cb n="275"/><fw place="top" type="header">Tuch</fw><lb/> (<hi rendition="#aq">b</hi>) <hi rendition="#fr">gute Tuͤcher,</hi> die beydes aus<lb/> untadelhaften Materialien, als auch<lb/> mit gehoͤrigem Fleiße verfertiget<lb/> ſind. Die ſchlechteſte Gattung von<lb/> Tuͤchern ſind die ſogenannten <hi rendition="#fr">Flo-<lb/> ckentuͤcher,</hi> welche von den Abgaͤn-<lb/> gen und Spitzen der Wolle, die zu<lb/> guten Tuͤchern genommen wird, ver-<lb/> fertiget werden, ſiehe <hi rendition="#fr">Flockentuch.</hi><lb/> Endlich 6) in Anſehung der <hi rendition="#fr">Feine<lb/> und Groͤbe des Garns,</hi> woraus<lb/> die Tuͤcher fabriciret ſind, (als wel-<lb/> che Feine und Groͤbe den groͤßten<lb/> Unterſchied bey den Tuͤchern machet,)<lb/> werden ſie eingetheilet in <hi rendition="#fr">feine, mitt-<lb/> lere,</hi> und <hi rendition="#fr">grobe,</hi> welche beyde letz-<lb/> tern Sorten auch mit dem gemein-<lb/> ſchaftlichen Namen der <hi rendition="#fr">gemeinen<lb/> Tuͤcher</hi> pflegen beleget zu werden.<lb/> (<hi rendition="#aq">a</hi>) <hi rendition="#fr">Grobe Tuͤcher</hi> heißen, welche<lb/> aus dickem Geſpinnſte; (<hi rendition="#aq">b</hi>) <hi rendition="#fr">mittle-<lb/> re Tuͤcher,</hi> welche aus mittlerem<lb/> Geſpinnſte, und (<hi rendition="#aq">c</hi>) <hi rendition="#fr">feine Tuͤcher,</hi><lb/> welche aus feinem Geſpinnſte ver-<lb/> fertiget ſind. Aber auch dieſe, naͤm-<lb/> lich die feinen, ſind gar ſehr ver-<lb/> ſchieden; und pfleget man ſie ins-<lb/> gemein nach den Laͤndern, wo ſie<lb/> fabriciret werden, zu unterſcheiden,<lb/> und zwar in folgender Ordnung:<lb/> a) die <hi rendition="#fr">aufrichtig ſpaniſchen</hi> Tuͤcher,<lb/> das iſt, die in Spanien ſelbſt ver-<lb/> fertiget und nicht in andern Laͤndern,<lb/> als z. E. in Frankreich, nachge-<lb/> macht ſind, als welche wegen der<lb/> Vortrefflichkeit und Zaͤrtlichkeit der<lb/> ſpaniſchen Wolle vor allen an-<lb/> dern feinen Tuͤchern den Vorzug<lb/> haben; daher man, wenn man von<lb/> einem ſuperfeinen Tuche reden will,<lb/> gleichſam vorzugsweiſe ſaget: Es<lb/> iſt ein ſpaniſches Tuch: b) die <hi rendition="#fr">eng-<lb/> liſchen,</hi> welche nach den ſpaniſchen<lb/> die feinſten ſind; c) die <hi rendition="#fr">hollaͤndi-<lb/> ſchen,</hi> welche auf die engliſchen<lb/> kommen, immaßen ſie, weil ſie aus<lb/> lauter ſpaniſcher Wolle beſtehen,<lb/> ſehr fein und zart an Faden ſind,<lb/> ja zum Theile faſt einen eben ſo kla-<lb/> ren Faden haben, als die engli-<lb/><cb n="276"/> <fw place="top" type="header">Tuch</fw><lb/> ſchen; d) die <hi rendition="#fr">brabanter,</hi> welche<lb/> den hollaͤndiſchen deswegen nachſte-<lb/> hen, weil ſie ſchon etwas dickere<lb/> Faͤden haben; und endlich machen<lb/> den Schluß e) alle andere auf ſpa-<lb/> niſche, engliſche und hollaͤndiſche<lb/> Art außer dieſen Laͤndern <hi rendition="#fr">nachge-<lb/> machte feine Tuͤcher</hi>: Wie man<lb/> denn in <hi rendition="#fr">Frankreich</hi> nicht nur uͤber-<lb/> haupt an verſchiedenen Orten feine<lb/> Tuͤcher, ſondern auch, wie nur ge-<lb/> dacht, insbeſondere ſogenannte ſpa-<lb/> niſche Tuͤcher nachmachet; desglei-<lb/> chen werden nunmehr hin und wie-<lb/> der in <hi rendition="#fr">Deutſchland,</hi> ſonderlich in<lb/> Sachſen und in der Oberlauſitz,<lb/> feine Tuͤcher nachgemachet, davon<lb/> viele tauſend Stuͤcke wirklich fuͤr<lb/> engliſche und hollaͤndiſche verkaufet<lb/> werden, wovon wir bald bey den<lb/> deutſchen Tuchfabriken ein mehrers<lb/> beybringen werden. Denn es iſt<lb/> nunmehr Zeit, daß wir auch die<lb/> (<hi rendition="#aq">VII</hi>) <hi rendition="#fr">Tuchmanufacturen,</hi> oder<lb/> vielmehr <hi rendition="#fr">Tuchfabriken verſchiede-<lb/> ner Laͤnder</hi> nach der Reihe anfuͤh-<lb/> ren. Wir machen mit (1) <hi rendition="#fr">Spani-<lb/> en</hi> den Anfang, theils weil wir be-<lb/> reits oben unter den feinen Tuͤchern<lb/> den ſpaniſchen den Vorzug gegeben,<lb/> theils weil wir bereits die ſpani-<lb/> ſchen ſchwarzen Tuͤcher, ihrer Far-<lb/> be wegen, ſonderlich geruͤhmet ha-<lb/> ben; welche ſchwarze Tuͤcher aber<lb/> in Anſehung der andern Qualitaͤ-<lb/> ten den engliſchen und hollaͤndiſchen<lb/> nachſtehen. Dieſer nur angefuͤhr-<lb/> ten Vorzuͤge ungeachtet, kann man<lb/> doch nicht ſagen, daß Spanien mit<lb/> guten Tuchfabriken uͤberhaͤufet ſey.<lb/> Denn obwol daſelbſt noch ziemliche<lb/> Tuchmanufacturen gefunden wer-<lb/> den, als zu Sevilien, Madrit,<lb/> Segovia, Valentia, Toledo, Ca-<lb/> dix, Sarragoſſa, Bilbao, und an-<lb/> dern Plaͤtzen, da allenthalben ſehr<lb/> feines Tuch, 1½, auch 1⅓, oder 1<formula notation="TeX">\frac {5} {12}</formula><lb/> franzoͤſiſche Ellen breit, und 30 bis<lb/> 35 franzoͤſiſche Ellen lang, gemacht<lb/> werden: ſo ſind es doch deren bey<lb/> <fw place="bottom" type="catch">wei-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[138]/0144]
Tuch
Tuch
(b) gute Tuͤcher, die beydes aus
untadelhaften Materialien, als auch
mit gehoͤrigem Fleiße verfertiget
ſind. Die ſchlechteſte Gattung von
Tuͤchern ſind die ſogenannten Flo-
ckentuͤcher, welche von den Abgaͤn-
gen und Spitzen der Wolle, die zu
guten Tuͤchern genommen wird, ver-
fertiget werden, ſiehe Flockentuch.
Endlich 6) in Anſehung der Feine
und Groͤbe des Garns, woraus
die Tuͤcher fabriciret ſind, (als wel-
che Feine und Groͤbe den groͤßten
Unterſchied bey den Tuͤchern machet,)
werden ſie eingetheilet in feine, mitt-
lere, und grobe, welche beyde letz-
tern Sorten auch mit dem gemein-
ſchaftlichen Namen der gemeinen
Tuͤcher pflegen beleget zu werden.
(a) Grobe Tuͤcher heißen, welche
aus dickem Geſpinnſte; (b) mittle-
re Tuͤcher, welche aus mittlerem
Geſpinnſte, und (c) feine Tuͤcher,
welche aus feinem Geſpinnſte ver-
fertiget ſind. Aber auch dieſe, naͤm-
lich die feinen, ſind gar ſehr ver-
ſchieden; und pfleget man ſie ins-
gemein nach den Laͤndern, wo ſie
fabriciret werden, zu unterſcheiden,
und zwar in folgender Ordnung:
a) die aufrichtig ſpaniſchen Tuͤcher,
das iſt, die in Spanien ſelbſt ver-
fertiget und nicht in andern Laͤndern,
als z. E. in Frankreich, nachge-
macht ſind, als welche wegen der
Vortrefflichkeit und Zaͤrtlichkeit der
ſpaniſchen Wolle vor allen an-
dern feinen Tuͤchern den Vorzug
haben; daher man, wenn man von
einem ſuperfeinen Tuche reden will,
gleichſam vorzugsweiſe ſaget: Es
iſt ein ſpaniſches Tuch: b) die eng-
liſchen, welche nach den ſpaniſchen
die feinſten ſind; c) die hollaͤndi-
ſchen, welche auf die engliſchen
kommen, immaßen ſie, weil ſie aus
lauter ſpaniſcher Wolle beſtehen,
ſehr fein und zart an Faden ſind,
ja zum Theile faſt einen eben ſo kla-
ren Faden haben, als die engli-
ſchen; d) die brabanter, welche
den hollaͤndiſchen deswegen nachſte-
hen, weil ſie ſchon etwas dickere
Faͤden haben; und endlich machen
den Schluß e) alle andere auf ſpa-
niſche, engliſche und hollaͤndiſche
Art außer dieſen Laͤndern nachge-
machte feine Tuͤcher: Wie man
denn in Frankreich nicht nur uͤber-
haupt an verſchiedenen Orten feine
Tuͤcher, ſondern auch, wie nur ge-
dacht, insbeſondere ſogenannte ſpa-
niſche Tuͤcher nachmachet; desglei-
chen werden nunmehr hin und wie-
der in Deutſchland, ſonderlich in
Sachſen und in der Oberlauſitz,
feine Tuͤcher nachgemachet, davon
viele tauſend Stuͤcke wirklich fuͤr
engliſche und hollaͤndiſche verkaufet
werden, wovon wir bald bey den
deutſchen Tuchfabriken ein mehrers
beybringen werden. Denn es iſt
nunmehr Zeit, daß wir auch die
(VII) Tuchmanufacturen, oder
vielmehr Tuchfabriken verſchiede-
ner Laͤnder nach der Reihe anfuͤh-
ren. Wir machen mit (1) Spani-
en den Anfang, theils weil wir be-
reits oben unter den feinen Tuͤchern
den ſpaniſchen den Vorzug gegeben,
theils weil wir bereits die ſpani-
ſchen ſchwarzen Tuͤcher, ihrer Far-
be wegen, ſonderlich geruͤhmet ha-
ben; welche ſchwarze Tuͤcher aber
in Anſehung der andern Qualitaͤ-
ten den engliſchen und hollaͤndiſchen
nachſtehen. Dieſer nur angefuͤhr-
ten Vorzuͤge ungeachtet, kann man
doch nicht ſagen, daß Spanien mit
guten Tuchfabriken uͤberhaͤufet ſey.
Denn obwol daſelbſt noch ziemliche
Tuchmanufacturen gefunden wer-
den, als zu Sevilien, Madrit,
Segovia, Valentia, Toledo, Ca-
dix, Sarragoſſa, Bilbao, und an-
dern Plaͤtzen, da allenthalben ſehr
feines Tuch, 1½, auch 1⅓, oder 1[FORMEL]
franzoͤſiſche Ellen breit, und 30 bis
35 franzoͤſiſche Ellen lang, gemacht
werden: ſo ſind es doch deren bey
wei-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |