Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.9 Cap. Von der tionen in dem Maroccoischen genießen) überschritten, und durchseine Uebereilung einzig und allein Ursache an den obgedachten Widerwärtigkeiten der Dänen in dem Maroccoischen, gewesen. Mittlerweile hatte der König von Dänemark auch 1751 den 8 December mit der Regierung zu Tunis einen beständigen Frie- dens- und Schifffahrtstractat, gleichwie 1752 den 22 Jenner einen beständigen Frieden mit der Regierung zu Tripoli ge- schlossen, die beyde den 21 April zu Koppenhagen öffentlich be- kannt gemacht wurden. Hiernächst suchte Friedrich der V das oben (§. 187.) erwähnte General-Landes-Oeconomie- und Com- merz-Collegium dem Lande noch nützlicher zu machen, indem er durch ein Rescript vom 23 Febr. 1753 an dasselbe, einem jeden Gliede diejenigen Sachen anwies, derentwegen sich die Unter- thanen an solches wenden sollten, doch so, daß alles in der Versammlung des ganzen Collegii vorgenommen und beschlossen werden müsse. Die eigentlichen Worte dieser königlichen Ver- ordnung findet man in unserer Akad. der Kaufl. unter Kop- penhagen. Jn eben diesem 1753 Jahre nahm das bisherige gute Vernehmen zwischen den Königen von Dänemark und Spanien unverhofft ein Ende. Die große Verbitterung des letztern Königs gegen die barbarischen Staaten in Africa, ließ nicht zu, es mit gleichgültigen Augen anzusehen, daß der Kö- nig von Dänemark, als ein Freund der Krone Spanien, sich mit denen oben gemeldeten abgesagten Feinden derselben in ein Bündniß eingelassen, und besonders mit dem Kaiser von Ma- rocco einen Handlungs- und Freundschaftstractat geschlossen hatte. Dieses Misvergnügen ward endlich so groß, daß der König in Spanien durch eine Declaration vom 26 Aug. öffent- lich bekannt machen ließ, daß die gesamte Handlung mit Dä- nemark verboten seyn und bleiben; die Freundschaft aber, und die mit gedachter Krone getroffene Verträge aufgehoben seyn sollten: Von Seiten Dänemarks kam unterm 22 Octobr. 1753 zu Koppenhagen eine Gegendeclaration heraus von gleichem Jn- halte mit der spanischen. Jedoch ist nunmehro das gute Ver- nehmen wieder hergestellet. Jn dem folgenden 1754 Jahre hub der König von Dänemark die westindisch-guineische Compa- gnie (§. 186.) auf, immaßen er ihr alle derselbigen gehörige Etablissements und Actien abkaufte, und sämtlichen Untertha- nen die Freyheit ertheilete, nach der Küste von Guinea und Westindien ohngehindert Handlung zu treiben. Wenn den Zeitungen zu trauen, so ist seit dem 5 September des nur itzt verstrichenen 1755 Jahres zu Salee in dem Königreiche Fetz, von dem Prinzen von Marocco allen Nationen verboten, und nur der dänischen erlaubt worden, daselbst Handlung zu treiben. Gegenwärtig befindet sich eine allgemeine Handlungscompa- gnie zu Koppenhagen, wo sie am 6 December 1755 in dem Com- pagniehause eine Generalversammlung gehalten hat, in welcher der Herr geheimde Rath, Graf von Berkentin, das bisher bey besagter Compagnie rühmlichst geführte Präsidium niedergelegt, und es dem Herrn Geheimden Rathe, Baron von Dehn, über- lassen hat. §. 189.
9 Cap. Von der tionen in dem Maroccoiſchen genießen) uͤberſchritten, und durchſeine Uebereilung einzig und allein Urſache an den obgedachten Widerwaͤrtigkeiten der Daͤnen in dem Maroccoiſchen, geweſen. Mittlerweile hatte der Koͤnig von Daͤnemark auch 1751 den 8 December mit der Regierung zu Tunis einen beſtaͤndigen Frie- dens- und Schifffahrtstractat, gleichwie 1752 den 22 Jenner einen beſtaͤndigen Frieden mit der Regierung zu Tripoli ge- ſchloſſen, die beyde den 21 April zu Koppenhagen oͤffentlich be- kannt gemacht wurden. Hiernaͤchſt ſuchte Friedrich der V das oben (§. 187.) erwaͤhnte General-Landes-Oeconomie- und Com- merz-Collegium dem Lande noch nuͤtzlicher zu machen, indem er durch ein Reſcript vom 23 Febr. 1753 an daſſelbe, einem jeden Gliede diejenigen Sachen anwies, derentwegen ſich die Unter- thanen an ſolches wenden ſollten, doch ſo, daß alles in der Verſammlung des ganzen Collegii vorgenommen und beſchloſſen werden muͤſſe. Die eigentlichen Worte dieſer koͤniglichen Ver- ordnung findet man in unſerer Akad. der Kaufl. unter Kop- penhagen. Jn eben dieſem 1753 Jahre nahm das bisherige gute Vernehmen zwiſchen den Koͤnigen von Daͤnemark und Spanien unverhofft ein Ende. Die große Verbitterung des letztern Koͤnigs gegen die barbariſchen Staaten in Africa, ließ nicht zu, es mit gleichguͤltigen Augen anzuſehen, daß der Koͤ- nig von Daͤnemark, als ein Freund der Krone Spanien, ſich mit denen oben gemeldeten abgeſagten Feinden derſelben in ein Buͤndniß eingelaſſen, und beſonders mit dem Kaiſer von Ma- rocco einen Handlungs- und Freundſchaftstractat geſchloſſen hatte. Dieſes Misvergnuͤgen ward endlich ſo groß, daß der Koͤnig in Spanien durch eine Declaration vom 26 Aug. oͤffent- lich bekannt machen ließ, daß die geſamte Handlung mit Daͤ- nemark verboten ſeyn und bleiben; die Freundſchaft aber, und die mit gedachter Krone getroffene Vertraͤge aufgehoben ſeyn ſollten: Von Seiten Daͤnemarks kam unterm 22 Octobr. 1753 zu Koppenhagen eine Gegendeclaration heraus von gleichem Jn- halte mit der ſpaniſchen. Jedoch iſt nunmehro das gute Ver- nehmen wieder hergeſtellet. Jn dem folgenden 1754 Jahre hub der Koͤnig von Daͤnemark die weſtindiſch-guineiſche Compa- gnie (§. 186.) auf, immaßen er ihr alle derſelbigen gehoͤrige Etabliſſements und Actien abkaufte, und ſaͤmtlichen Untertha- nen die Freyheit ertheilete, nach der Kuͤſte von Guinea und Weſtindien ohngehindert Handlung zu treiben. Wenn den Zeitungen zu trauen, ſo iſt ſeit dem 5 September des nur itzt verſtrichenen 1755 Jahres zu Salee in dem Koͤnigreiche Fetz, von dem Prinzen von Marocco allen Nationen verboten, und nur der daͤniſchen erlaubt worden, daſelbſt Handlung zu treiben. Gegenwaͤrtig befindet ſich eine allgemeine Handlungscompa- gnie zu Koppenhagen, wo ſie am 6 December 1755 in dem Com- pagniehauſe eine Generalverſammlung gehalten hat, in welcher der Herr geheimde Rath, Graf von Berkentin, das bisher bey beſagter Compagnie ruͤhmlichſt gefuͤhrte Praͤſidium niedergelegt, und es dem Herrn Geheimden Rathe, Baron von Dehn, uͤber- laſſen hat. §. 189.
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9 Cap. Von der
tionen in dem Maroccoiſchen genießen) uͤberſchritten, und durch
ſeine Uebereilung einzig und allein Urſache an den obgedachten
Widerwaͤrtigkeiten der Daͤnen in dem Maroccoiſchen, geweſen.
Mittlerweile hatte der Koͤnig von Daͤnemark auch 1751 den
8 December mit der Regierung zu Tunis einen beſtaͤndigen Frie-
dens- und Schifffahrtstractat, gleichwie 1752 den 22 Jenner
einen beſtaͤndigen Frieden mit der Regierung zu Tripoli ge-
ſchloſſen, die beyde den 21 April zu Koppenhagen oͤffentlich be-
kannt gemacht wurden. Hiernaͤchſt ſuchte Friedrich der V das
oben (§. 187.) erwaͤhnte General-Landes-Oeconomie- und Com-
merz-Collegium dem Lande noch nuͤtzlicher zu machen, indem er
durch ein Reſcript vom 23 Febr. 1753 an daſſelbe, einem jeden
Gliede diejenigen Sachen anwies, derentwegen ſich die Unter-
thanen an ſolches wenden ſollten, doch ſo, daß alles in der
Verſammlung des ganzen Collegii vorgenommen und beſchloſſen
werden muͤſſe. Die eigentlichen Worte dieſer koͤniglichen Ver-
ordnung findet man in unſerer Akad. der Kaufl. unter Kop-
penhagen. Jn eben dieſem 1753 Jahre nahm das bisherige
gute Vernehmen zwiſchen den Koͤnigen von Daͤnemark und
Spanien unverhofft ein Ende. Die große Verbitterung des
letztern Koͤnigs gegen die barbariſchen Staaten in Africa, ließ
nicht zu, es mit gleichguͤltigen Augen anzuſehen, daß der Koͤ-
nig von Daͤnemark, als ein Freund der Krone Spanien, ſich
mit denen oben gemeldeten abgeſagten Feinden derſelben in ein
Buͤndniß eingelaſſen, und beſonders mit dem Kaiſer von Ma-
rocco einen Handlungs- und Freundſchaftstractat geſchloſſen
hatte. Dieſes Misvergnuͤgen ward endlich ſo groß, daß der
Koͤnig in Spanien durch eine Declaration vom 26 Aug. oͤffent-
lich bekannt machen ließ, daß die geſamte Handlung mit Daͤ-
nemark verboten ſeyn und bleiben; die Freundſchaft aber, und
die mit gedachter Krone getroffene Vertraͤge aufgehoben ſeyn
ſollten: Von Seiten Daͤnemarks kam unterm 22 Octobr. 1753
zu Koppenhagen eine Gegendeclaration heraus von gleichem Jn-
halte mit der ſpaniſchen. Jedoch iſt nunmehro das gute Ver-
nehmen wieder hergeſtellet. Jn dem folgenden 1754 Jahre hub
der Koͤnig von Daͤnemark die weſtindiſch-guineiſche Compa-
gnie (§. 186.) auf, immaßen er ihr alle derſelbigen gehoͤrige
Etabliſſements und Actien abkaufte, und ſaͤmtlichen Untertha-
nen die Freyheit ertheilete, nach der Kuͤſte von Guinea und
Weſtindien ohngehindert Handlung zu treiben. Wenn den
Zeitungen zu trauen, ſo iſt ſeit dem 5 September des nur itzt
verſtrichenen 1755 Jahres zu Salee in dem Koͤnigreiche Fetz, von
dem Prinzen von Marocco allen Nationen verboten, und nur
der daͤniſchen erlaubt worden, daſelbſt Handlung zu treiben.
Gegenwaͤrtig befindet ſich eine allgemeine Handlungscompa-
gnie zu Koppenhagen, wo ſie am 6 December 1755 in dem Com-
pagniehauſe eine Generalverſammlung gehalten hat, in welcher
der Herr geheimde Rath, Graf von Berkentin, das bisher bey
beſagter Compagnie ruͤhmlichſt gefuͤhrte Praͤſidium niedergelegt,
und es dem Herrn Geheimden Rathe, Baron von Dehn, uͤber-
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